121
Kein irgend Werden ist beständig,
Sankhāras sind auch ewig nicht, -
nur Khandhas tauche nimmer auf
und gleiten fort schon immer wieder.
122
Als ich dies Elend klar erkannt,
gab ich den Wunsch nach Werden auf, -
kam raus aus allen Sinnesdrängen,
erfuhr den Einfluß-Untergang.
123
Nicht ist dies Leben da für Not,
die Nahrung nicht für Herzensnähe, -
die Nahrung stellt den Körper auf:
so sah ich, gehe suchend nun.
124
Als „Schmutz“ hab’ ich es bald erkannt:
Gruß und Verehrung bei Familien, -
ist feiner Pfeil, schwer auszuziehn,
schwer läßt man Gastfreundschaft bei Schlechten.
125
Der Affe aus den Fünfertoren
an dieser Hütte drängt hinaus.
Durchs Tor er wandert viel herum,
klopft immer wieder: bum, bum, bum.
126
Steh still, du Affe! Rase nicht!
Verhalt’ dich nicht wie früher mehr!
Mit Weisheit halt’ ich dich zurück,
wirst nicht mehr in die Ferne schweifen.
127
Drei Palmenwedel reichten aus
zur Gangesuferhütte mir, -
die Schädelschale nahm ich mir,
zog Müllplatzfetzenrobe an.
128
Im Laufe zweier ganzer Jahre
hab ich ein einzig Wort gesprochen, -
im Laufe dann des dritten Jahrs
die Dunkelwand war schon durchbrochen.
129
Selbst wenn er ein Drei-Wisser ist,
der Tod gelassen, einflußfrei:
„Hat nichtsverstanden“, so die Toren
verleumden ihn, die nicht erkennen.
130
Doch wer zu essen und zu trinken
ganz ohne Müh’ bekommt, der Mensch,
auch wenn von schlechter Art er ist,
ist er von ihnen doch geehrt.
131
Als ich die Lehre angehört
beim Meister, der so ruhig sprach:
kein Zweifel wurde mir bewußt
beim Alleswisser, Unbesiegten.
132
Beim Menschenführer, Karawanenführer, (großen) Helden,
beim Besten-Höchsten aller Lenker.
Und auf dem Weg, dem Übungspfad,
den Zweifel gibts nicht mehr für mich.
133
Wie in ein Haus, das schlecht gedeckt,
der Regen ungehindert dringt,
so in ein Herz, das nicht geübt,
der Reiz der Sinnenwünsche dringt.
134
Wie in ein Haus, das gut gedeckt,
kein Regen ungehindert dringt,
so in ein Herz, das gut geübt,
kein Reiz der Sinnenwünsche dringt.
135
Erschöpft ist nun von mir Geburt,
gelebt die Siegerbotschaft schon,
verlassen das, was „Netz“ genannt,
der Werdensführer ganz entfernt.
136
Aus welchem Grund ich zog hinaus
vom Haus in die Hauslosigkeit,
den Grund hab ich gefunden mir:
All-Fesselwerk-Beseitigung.
137
Im Glück nur schlafen stets die Munis,
die nicht an Frauen mehr gebunden,
die wahrlich stets zu schützen sind,
bei denen Wahrheit schwer erlangbar.
138
Zu töten gingen wir die Lüste
und sind jetzt frei von jeder Schuld, -
jetzt gehen wir zum Nibbānam hin,
wo, angelangt, man nicht mehr trauert.
139
Zuerst er tötet sich das Selbst,
dann tötet er die Anderen, -
er tötet gut getötet Selbst,
wie mit der Falle einen Vogel.
140
Nicht macht Brahmanen Außenfarbe,
die Innenfarbe macht Brahmanen, -
bei wem sich schlechte Taten finden,
der dunkel ist, Sujampati!
141
Durch Hörwunsch nimmt Gehörtes zu,
Gehörtes bringt Weisheitsvermehrung,
durch Weisheit man den Sinn versteht,
erkannter Sinn bringt Glück mit sich.
142
Sucht weit entfernte Lager-Sitze auf!
Verbleiben möge man in Fesselfreiheit!
Wenn sich die Freude dort noch nicht einstellt,
im Sangho lebe man im Selbstschutz achtsam.
143
Und die mit Hilfe von Gewalt,
mit vielfachzweck-gebundner Tat,
die Menschen immer weiter hindern,
die grob im Umgang sind, die Leute,
die streuen da nur immer aus,
denn keine Tat geht je verloren.
144
Was er auch tut, der Mann, an Tat:
ob gut sie oder ob sie schlecht, -
er ist stets ganz ihr Erbe eben,
was er für Tat auch immer tut.
145
Es gehen hin die Tage-Nächte,
das Leben wird zu Ende sein, -
die Zeit der Sterblichen verdorrt,
gleichwie der Flüßchen Wasserlauf.
146
Und dann nur immer schlechte Taten
vollbringt der Tor und wird nicht wach, -
und späterhin fühlt er nur Bitteres,
nur schlechte Frucht wird ihm zuteil.
147
Auf kleines Holz nur aufgestiegen,
will sitzen er in großer Flut, -
so grad nur bis zur Trägheit kommend,
im Guten Lebenderwohl sitzt.
Darum er möge das vermeiden,
was träge ist und Mindertatkraft.
148
Mit Abgeschiedenen, mit Edlen,
mit Selbstgesammelten, Vertiefern,
mit immer Tatkraft-Angefüllten,
mit Weisen möge er nur leben.
149
Der Mensch am Menschen ist gebunden,
gestützt vom Menschen ist der Mensch, -
der Mensch vom Menschen wird gequält,
es quält der Mensch das Menschenkind.
150
Wer durch den Menschen hat Gewinn,
den Menschen, der geboren ist?
Den Menschen laß ich, gehe nun, -
wie sehr hab ich gequält den Menschen.
151
Die dunkle Frau, so übergroß, der Krähe gleich,
den Schenkel ausgespreizt und auch den andern Schenkel,
den Arm hat sie gespreizt und auch den andern Arm,
das Haar hat sie gespreizt und ihre Dickmilchbrust:
so sitzt sie da, vertrauensvoll ergeben ganz.
152
Wer dieses wahrlich nicht erkannt und darauf baut,
der geht ins Leiden immer wieder, dieser Träge, -
darum der Menschen Baustoff sollte er nicht liefern:
„Nicht werd ich wieder mit gespalt’nem Kopfe liegen!“
153
Viel Feinde er nur stets bekommt,
der Kahle, den die Robe deckt,
erlangt er leicht zu essen, trinken,
die Kleidung und das Lager auch.
154
Dies als Gefahr, wenn er erkannt,
zeigt er bei Spendern große Scheu, -
mit wenig nur, nicht ausgedörrt,
mag achtsam wandern wohl der Mönch.
155
Im Osten, in dem Bambuswald,
die Sakyersöhne, meine Freunde,
die ließen nicht geringen Reichtum,
am Bettelschalenmahl nun froh,
156
die voller Tatkraft, Selbst-entschlossen,
die ständig fest im Streben sind:
sie freu’ n sich an der Dhammafreude,
wenn sie gelassen Weltenfreude.
157
Nicht bis zum Grund hab ich gedacht,
dem Körperschmuck gab ich mich hin,
unruhig, schwankend war ich nur,
vom Sinnenlustreiz arg geplagt.
158
Dem Wegetüchtigen ich bin,
dem Buddha-Sonnen-Anverwandten,
vom Grunde her nun ganz gefolgt:
zog aus dem Sein das Herz heraus.
159
Die einen wohl, sie loben ihn,
wenn ungesammelt ist das Selbst:
den Narren loben diese einen,
ist ungesammelt ganz das Selbst.
160
Die anderen, sie tadeln ihn,
wenn ungesammelt ist das Selbst:
den Narren tadeln andere,
ist gut gesammelt ganz das Selbst.
161
Die Khandhas sind von mir erkannt,
der Durst von mir herausgezogen,
entfaltet die Erwachungsglieder,
erlangt der Einfluß-Niedergang.
162
Der ich die Khandhas tief erkannt
und hab’ entferntden Netzesspanner,
entfaltet die Erwachungsglieder:
erlöschen werd’ ich, einflußfrei.
163
„Aufschrei“ - so war des Königs Name,
aus Gold war sein Palast gebaut:
ging in die Breite sechzehnfach,
nach oben, heißts, auf tausend Wegen.
164
Mißt tausend Pfeilschuß, 100 Kuppeln,
geschmückt mit gold gewirkten Flaggen, -
es tanzten dort die Sänger froh,
sechstausend wohl in sieben Gruppen.
165
Als achtsam-weisheitsvoller Mönch,
mit Einsatz aller Tatkraftmacht,
500 langeWeltzeitalter
in einer Nacht dacht’ ich zurück.
166
Die vier Satipatthānas gut,
die sieben und acht geworden schon:
500 lange Weltzeitalter
in einer Nacht dacht’ ich zurück.
167
Was da zutun mit fester Tatkraft,
was da zu tun, aus Wunschwelt aufzuwachen,
ich wird’ es tun, wird’ nichts versäumen:
sieh diese Tatkraft, angespannt!
168
Und Du, erkläre mir den Weg,
der ins Todlosegerade eingetaucht! (dringt)
Mit Muni-Sein ich werde Muni werden,
wie Gangesstrom das Meer erreicht.
169
„Die Haare werd’ ich scheren mir!“
So ging ich zum Haarschneider hin.
Da nahm den Spiegel ich zur Hand,
betrachtete das Corpus lang.
170
Leer ist der Körper, sah ich da:
im Blindsein Dunkelheit ging fort.
Die Kleider alle legt’ ich ab:
nicht gibt es mehr ein Wiederwerden.
171
Fünf Hemmungen, ich hob sie auf,
um Yogafrieden zu erlangen, -
den Dhammaspiegel nahm ich mir:
Erkenntnis-Schauen ganz des Selbst.
172
Als ich betrachtet’ diesen Körper,
das ganze Innen und das Außen:
von innen und von außen da
„leer ist der Körper“, sah ich nur.
173
Gleichwie ein gutes Rassepferd,
ist es gestolpert, wieder steht
und mehr noch zeigt Ergriffenheit,
nicht hängen läßt die Wagendeichsel:
174
So den mit Schauen wohl Verseh’nen,
den Voll-Erwachten-Schüler da,
den Durchtrainierten mich behaltet,
den Sohn des Buddho, legitim.
175
Komm, Nandaka, wir gehen jetzt
ganz nahe zum Vertiefer hin,
das Löwenbrüllen woll’n wir brüllen
im Angesicht des Buddhabesten.
176
Aus tiefem Mitleidwohl für uns,
für uns zog er hinaus, der Muni,
ist an das Ziel für uns gelangt,
hat alle Fesseln abgetan.
177
Es brüllen so die Weisheitsvollen,
wie Löwen in der Felsenspalte, -
die Helden, die in Kämpfen siegen,
besiegten Māro und sein Nehmen.
178
Der Lehrer wird von mir verehrt,
geschätzt der Dhammo und der Sangho, -
ich bin so froh, mein Sinn ist heiter:
sah schon den Sohn, den Einflußfreien.
179
Bin immer nah den Edelmenschen
und hab’ die Lehren oft gehört, -
was ich gehört, werd’ ich verfolgen,
ins Todlos geradewegs getaucht.
180
Den Werdensreiz hab’ ich zerschlagen mir,
nicht wieder wird der Werdensreiz erscheinen, -
nicht war er mehr, nicht wird er mir mehr sein,
und auch nicht jetzt wird er mir mehr erscheinen.
181
Als ich hinausgezogen war,
auf wahre Buddhaweisung hin,
da wurd’ ich frei und hob mich hoch,
entkam dem Kern der Sinnenlust.
182
Ich sah nur noch auf Brahmā hin,
da wurde mir das Herz befreit:
„Undankbar ist die Freiheit mir!
Die Fesseln all’ sind abgetan!“
183
Vergänglich sind die Hausnersachen
zu allen Zeiten, immer wieder, -
den Hauserbauer, wer da sucht,
hat Leidgeburt nur immer wieder.
184
Du, Hauserbauer, bist durchschaut,
nicht wieder wirst ein Haus du bau’n!
Die Rippen all’ gebrochen sind,
der Giebel völlig eingestürzt.
Ein Herz, das aus der Bahn geworfen,
das wird hier eben abgetan.
185
Der heil, der rechtging in der Welt,
an Schmerzen ist erkrankt der Muni.
Wenn sich hier heißes Wasser findet,
dem Muni gibs, Brahmane, du!
186
Verehrt sei’n die Zu-Ehrenden!
Die Zu-Bedienenden bedient!
Geschätzt sei’n die Zu-Schätzenden:
so wünsche ich zu folgen nur.
187
Durchschaut von mir die dhammatreu’n Upāsakas:
„Vergänglich Sinnenfreuden“, sagen sie
und sind erregt bei Ohrenringjuwelen,
die sich nach Kindern und nach Frauen sehnen.
188
Schon lange Zeit sie kennen wohl den Dhammo:
„Vergänglich Sinnenfreuden“, sprechen sie, -
doch Reiz zu brechen, reicht die Kraft nicht hin,
so haften sie an Kind und Frau und Reichtum.
189
Ein Gott gibt Regenjetzt, ein Gott läßt Regenströme pladdern,
allein bin ich in tiefer Wildnis, leb’ in einer Höhle, -
der ich allein in tiefer Wildnis bin, in einer Höhle,
kenn’ keine Furcht, bin nicht erstarrt, bin ohne Haaressträuben.
190
Für mich ist dies des Dhammo eigenstes Gesetz,
daß ich allein in tiefer Wildnis leb’ in einer Höhle,
bin ohne Haaressträuben, kenn’ keine Furcht, bin nicht erstarrt.
191
Bei wem ist felsengleich das Herz,
steht fest und wankt nicht hin und her,
ist nicht erregt bei schönen Dingen,
bei den bewegenden nicht bebt:
bei wem entfaltet so das Herz,
woher noch Leiden wird da kommen?
192
Bei mir ist felsengleich das Herz,
steht fest und wankt nicht hin und her,
ist nicht erregt bei schönen Dingen,
bei den bewegenden nicht bebt:
mir ist entfaltet so das Herz,
woher mir Leiden noch wird kommen?
193
Nicht ist so lang zu schlafen jetzt,
die Nacht trägt ihren Sternenkranz,
tief anzuschauen ist sie eben,
die Nacht, für den, der wissen will.
194
Vom Elefantenrücken fallen,
will der Trompeter vorwärtsgeh’ n:
im Kampfe tot zu sein, ist besser,
als wenn im Leben ich besiegt.
195
Fünf Sinnenstränge gab ich auf,
die lieben, die den Geist enzückt, -
und aus Vertrauen zog ich fort,
des Leidens Endiger will sein.
196
Bin nicht erfreut am Tode mehr,
bin nicht erfreut am Leben mehr, -
die Zeit nur wünsche ich herbei,
sie tief verstehend, achtsam stets.
197
Als wenn ein Mangosproß erscheint,
schlang um die Schulter ich die Robe, -
ich saß mit Elefantennacken,
ins Dorf um Almosen ich trat.
198
Den Elefantenrücken tragend,
durchzog Ergriffenheit mich tief, -
hinausgehoben war ich da,
erlangt der Einflußniedergang.
199
Das ist Schmutzlumpenträger Kappatakuro,
er zog sich an, was schwer nur ist zu tragen, -
das Todlos-Bettelschälchen hat das Dhamma-Maß,
der Weg ist da, Vertiefungen zu sammeln.
200
Nun schwanke du nicht, Kappata, mehr hin und her!
Nicht sei beim Ohr mehr schweifend ungezügelt! -
Nicht hast, oKappata, du dann das Maß gekannt,
wenn in der Sanghamitte wird dein Auge schwer.
201
Ach, der Buddho! Ach, der Dhammo!
Ach, Vollkommenheit des Lehrers!
Wo den so geformten Dhammo,
wird verwirklichen der Jünger.
202
In unzählbaren Weltzeitlagern
war ich in Körper eingefügt,
von denen dieser sei der letzte:
zu Ende sei dies Körperhäufchen,
Geburts- und Todeswandel kreisen:
nicht ist jetzt mehr ein Wiederwerden.
203
Wer wahrlich schon als junger Bhikkhu
sich bindet an die Buddha-Weisung,
ganz wach unter den Schlafversunk’nen,
nicht sinnlos ist für den das Leben.
204
Darum an das Vertrau’n, die Tugend,
an Klarheit, an das Dhamma-Schau’n
mag schließen sich der Weise an,
erinnernd sich der Buddha Weisung.
205
Bei wem die Sinne sind zur Ruh’ gekommen,
wie Pferde, die ein Trainer gut gezähmt, -
wer Stolz gelassen, wer von Einfluß frei,
die Götter selbst beneiden einen solchen.
206
Bei mir die Sinne sind zur Ruh’ gekommen,
wie Pferde, die ein Trainer gut gezähmt, -
hab Stolz gelassen, bin von Einfluß frei,
die Götter mich beneiden, einen solchen.
207
Von schlechter Haut, du, doch von gutem Geist,
du Mogharājā, immerfort gesammelt, -
die langen winterlichen Frostzeitnächte,
Mönch, der du bist, wie wirst du sie durchstehen?
208
Die reichen Ernten Magadhās,
ich hab von ihnen wohl gehört, -
doch ist das Strohdachhüttchen besser,
als dort wie andere im Glück zu leben.
209
Nicht heb’ er hoch und nicht umkreise er die andern,
er lass’ nicht fallen den, der rüberging, - bewege nichts, -
nicht vom verlor’nen Ruhm er bei den Treffen spreche,
der unverwirrt und maßvoll redet, gut in Übung.
210
Für den, der allerfeinstentiefen Sinn sieht,
im Geist geschickt und wie im Windschutz lebt,
wer willig folgt der Buddha-Tugend-Art:
Nibbānam ist für den nicht schwer erreichbar.
211
Es schrei’n die Pfau’n, mit schöner Krone, schönem Federschmuck,
mit schönem Blauhals, schöner Brust, dem schönen Donnerruf, -
und schön begrast liegt diese große Erde da,
gut angefüllt mit Wasser ist der Regenwolkenhimmel.
212
Wie wohlgestaltet ist dem Geistesfrohen das Vertiefte!
Wer leicht hinauszieht, der bejaht die gute Buddhaweisung:
den schönen, überaus so reinen, feinen, schwer zu seh’nden,
berühre ihn, den höchsten, unerschütterlichen Weg!
213
Zum Freudenstolz kam dieses Herz, -
den Pfahl des Stolzes stellst du auf,
gehst immer gerade dort nur hin,
wohin der Pfahl, der Klotz, dich führt.
214
Ich nenne, Herz, dich: Unglückswurf!
Dich nenn’ ich, Herz, verräterisch!
Zum selt’nen Lehrerkam ich hin:
zum Unglück drängte er mich nicht.
215
Den Weltenlauf solange Zeit,
auf Fährten viel durchstreifte ich,
sah nicht die edlen Wahrheiten:
ein blind geword’ner Massenmensch.
216
Da war ich lässig länger nicht,
entschilfte alle Weltenläufe,
die Fährten alle schnitt ich ab:
nicht gibt es jetzt ein Wiederwerden.
217
Beim Bodhi-Baum, im grünen Glanz,
beim hochgewachs’nen, starken Baum
den einen Buddha-Ziel-Gedanken
erfuhr ich voller Achtsamkeit.
218
Sind einunddreißig Kappas jetzt,
daß den Gedanken ich erfuhr, -
durch diesen einzigen Gedanken
kam ich zum Einfluß-Untergang.
(von Christine Schoenwerth)
121.
Nicht gibt es Dasein ohne Vergänglichkeit, noch sind die Hervorbringungen von ewiger Dauer; entstanden sind ja diese (Haftens-)Gruppen (upādāna-khandhā): sie lösen sich auf, dem Tode unterworfen.
122.
Diese Gefahr erkennend sehne ich mich nicht nach neuem Werden, losgelöst von jedweder Gier nach Sinnenlust: Die Versiegung der Einflüsse habe ich erreicht.
123.
Nicht ist die Nahrung das Wichtigste im Leben, nicht durch Nahrungsaufnahme gelangt man ja zur Geistesruhe. Auf der Grundlage der Nahrung besteht jedoch der Körper: Deshalb nur bitt' ich um Almosen.
124.
Als Unrat nur wird Ehrerweisung bezeichnet, wie sie von Hochgestellten wird erwiesen. Wie ein Pfeil nur schwer herauszuziehen ist, ist's schwer für den Toren, auf Ehrerweisung zu verzichten.
125.
Mit fünf Eingängen (*30) versehen ist die Hütte, der sich ein Affe nähert; immer wieder umkreist er die Behausung, geht von Tür zu Tür, an jeder anklopfend um Einlass.
126.
Steh still, Affe! Gib auf das rastlose Umherschweifen! Denn nicht mehr verhält es sich hier wie einst für dich: Gezügelt habe ich dich ja mit der Weisheit, nicht wirst du wieder meine Hütte betreten. (*31)
127.
Aus drei Palmblättern bestand meine Hütte am Ufer des Gangesstromes. Eine Totenurne diente mir als Almosenschale, ein Fetzen, am Kehrichthaufen gesammelt, als Robe.
128.
Ein einziges Wort sprach ich während zweier Regenzeiten. Dann, in der dritten Regenzeit, wurden die Wogen der Finsternis (des Nichtwissens) auseinander gerissen.
129.
Mag auch einer das Dreifache Wissen (tevijja) erlangt haben, den Tod hinter sich gelassen und die Versiegung der Einflüsse erwirkt haben, so wird ihm, so er nicht von der Welt anerkannt wird, der Tor doch nur Verachtung entgegenbringen.
130.
Welcher Mensch aber auch immer in der Welt geehrt wird mit Speis' und Trank, dem bringt auch der Tor Verehrung entgegen, und sei jener auch von schlechter Gesinnung.
131.
Nachdem ich die Unterweisung des Meisters vernommen hatte, war ich mir keinerlei Regung des Zweifels am Wissenden, Unbesiegbaren bewusst,
132.
Am Führer der Herde, dem großen, dem vortrefflichsten, unvergleichlichen Wagenlenker. Keinerlei Ungewissheit erhebt sich in mir hinsichtlich des (achtfachen) Pfades noch des Wandels.
133.
So wie durch schlecht gedecktes Dach der Regen dringt hindurch, so dringt Begierde ein, wenn ungezügelt ist der Geist.
134.
Wie festes Dach den Regen wehret ab, so dringt Begier nicht ein, wenn der Geist bemeistert ist.
135.
Vor jedweder Wiederkehr bin ich gefeit; die Botschaft des Siegers ist erfüllt. Befreit hab' ich mich aus dem Netz, vernichtet ist der Kanal zu neuem Werden (bhavanetti: der Drang).
136.
Jenes Ziel, um dessentwillen ich vom Haus in die Heimlosigkeit hinauszog, ich habe es erreicht: Die Vernichtung aller Fesseln ist vollbracht.
137.
Ruhig schlafen jene, die nicht gefesselt sind durch Frauen, die frei von solchem Kummer, der ach so fern dem Wahren ist. (*32)
138.
Vernichtet bist du, sinnliche Begierde, nun sind wir quitt! Ich werde nach Nibbāna gehen, wohin gegangen man keinen Kummer empfindet!
139.
Erst zerstört er selber sich (der Scheinasket), zu Grunde richtet er die and'ren dann. Er wirkt sein eigen Unheil, indem er and're täuscht, dem Köder gleich.
140.
Nicht äuß'rer Schein Brahmanentum erkennen lässt, im Innern tief nur zeigt sich Wahres dir: Wer üblem Wirken zugetan, der, wahrlich, ist von nied'rer Art.
141.
Empfindet Freude man am Hören (der Botschaft), so wird man hören immer mehr. Wer hört und wieder hört, an Weisheit nimmt er zu. Das Ziel, erkannt, bringt Seligkeit.
142.
In Abgeschiedenheit verweile, von allen Fesseln löse dich. Wenn Seligkeit auf diesem Weg nicht wurde dir zuteil, dann in den Orden magst du ziehen und weilen in Besonnenheit.
143.
Jene Leute, die nur schwer sich tun (im Orden), die rücksichtslos und lärmend and're quälen, unstet im Geiste: Dies alles fällt ja auf sie selbst zurück, folgt doch ihr Wirken ihnen nach.
144.
Was auch immer für ein Wirken einer wirkt, sei es heilsam, sei es schlecht: Erbe ist er seines Tuns.
145.
Die Tage und die Nächte zieh'n dahin, des Lebens Ende bleibt nicht aus: Es zerrinnt, wie schwaches Rinnsal trocknet aus.
146.
Nicht wissend um die Folgen, ach, der Tor gar üble Tat vollbringt und erntet einst die bitt're Frucht.
147.
Gleichwie einer, an ein schmales Brett geklammert, im Ozean untergehen wird, so mag einer, obwohl er einen guten Wandel führt, wieder (im Samsāra) absinken, wenn er sich einem Nachlässigen zugesellt.
148.
Den Weisen, abgeschieden Lebenden sollte man sich zugesellen, den Edlen, unverdrossen sich Mühenden, die da unermüdlich sich versenken.
149.
Den Menschen sind die Menschen zugeneigt, von den Menschen sind sie abhängig; durch Menschen werden die Menschen verletzt, Menschen verletzen Menschen.
150.
Da dem so ist, warum sollte man auf die Menschen angewiesen sein? Gehe fort (in die Heimlosigkeit), jene Menschen hinter dir lassend, die so viele Menschen verletzt haben.
151.
Einer Krähe gleich sitzt sie da, Kāli, das Weib von dunkler (schmutziger?) Hautfarbe, um sich ein von ihr angehäufter Knochenhaufen. (*33)
152.
Der Tor, in Nichtwissen gefangen, die Basis zu neuer Wiedergeburt schafft er sich. Deshalb sollte der Wissende der Wiedergeburt keine Basis bereiten. O möge ich nie wieder das Leichenfeld vergrößern (wörtl.: möge nie wieder ein Schädel von mir dort liegen)!
153.
Mit kahlgeschorenem Haupt, mit einem (Mönchs-) Gewand versehen, versehen mit Speise, Trank, Kleidung und Lager, wird da manchem Mönch Feindschaft nur entgegengebracht.
154.
Da sich dies so verhält, sollte sich der Mönch mit wenig zufrieden geben, frei sein von Begehrlichkeit, besonnen.
155.
In der Pācīnavamsa-Höhle weilen sie, die Freunde, Söhne des Sakya-Stam-mes, nachdem sie großem Reichtum entsagt haben, sich jetzt erfreuend an dem, was ihre Almosenschale füllt.
156.
Indem sie entschlossen verweilen, voll Energie, unbeirrt, freuen sie sich ihrer Freude am Dhamma, weltlicher Freude entfremdet.
157.
Infolge unweisen Erwägens zog ich die Robe an (= wurde ich Mönch): Dem Stolz war ich verfallen, eitel, durch die Gier nach Sinnenlust versehrt.
158.
Unter der Führung des Buddha, des Weisen, des Sonnensohnes (= eine Ehrenbezeichnung des Erhabenen) recht wandelnd, gelang es mir, die Gier nach Werden aus meinem Gemüt herauszureißen.
159.
Wenn andere den unkonzentrierten Geistes Weilenden (wörtl.: dessen Selbst nicht konzentriert ist) preisen, so preisen sie ihn zu Unrecht, eben weil er unkonzentrierten Geistes weilt.
160.
Wenn andere einen tadeln, der konzentrierten Geistes weilt (wörtl.: dessen Selbst konzentriert ist), so tadeln sie ihn zu Unrecht, eben weil er konzentrierten Geistes weilt.
161.
Die (fünf Haftens-)Gruppen habe ich durchschaut, der Drang wurde völlig entwurzelt, die Erwachungsglieder habe ich entfaltet, die Versiegung der Einflüsse habe ich erreicht.
162.
Nachdem ich (wörtl.: dieses mein Selbst) die Gruppen durchschaut, das Netz (den Drang) völlig zerstört, die Erwachungsglieder wohl entfaltet habe, werde ich erlöschen, einflussfrei.
163.
Panāda jener König hieß, unermesslich groß war sein Palast, hoch gebaut, aus laut'rem Gold.
164.
Eintausend Pfeillängen hoch war jener Palast, und tausend gold'ne Ornamente zierten ihn; bestückt war er mit Bannern, und viele tausend Tänzerinnen musizierten dort. (*34)
165.
Ein weiser Bhikkhu, ausgestattet mit Besonnenheit, geballte Energie entfaltend: So erinnerte ich mich in einer Nacht an fünfhundert Weltalter.
166.
Indem ich die vier Gegenstände der Besonnenheit (satipatthānā) entfaltete, die sieben (Erwachungsglieder) und die acht (Glieder des Pfades) zur Entfaltung brachte, erinnerte ich mich in einer (einzigen) Nacht an fünfhundert Weltalter.
167.
Was da einem zu tun obliegt, der mit unbeugsamer Energie ausgestattet ist, einem, der sich nach der Erwachung sehnt, das werde ich tun; nicht werde ich aufgeben: Siehe mein unermüdliches Ringen!
168.
Und zeige mir, o Weiser, den geraden Weg, der zum Untertauchen in das Todlose führt: In dieses will ich in weiser Versenkung hineinsinken, wie der Gangesstrom in den Ozean fließt.
169.
"Ich werde mir das Haar schneiden lassen" (so dachte ich); der Barbier kam. Da betrachtete ich mich (wörtl.: meinen Körper) im Spiegel.
170.
Leer erschien mir da dieser mein Körper (*35): Die Blindheit (des Geistes) wich, die Finsternis (des Nichtwissens) ward aufgehoben. Alle Beilegungen (wörtl.: alle Kleidungsstücke (sabbe colā) (*36) sind abgelegt, nicht gibt es mehr ein neues Werden für mich.
171.
Die fünf Hemmungen ausmerzend, so die Sicherheit vor Verkoppelung erlangend, im Spiegel der Lehre zum erkennenden Schauen des Selbst (nānadassanam attano) gelangend,
172.
betrachtete ich diesen Körper innen wie außen; sowohl innen als auch außen erschien er mir da leer.
173.
Gleichwie ein edles Ross, wenn es gestrauchelt ist, alle Kraft daran setzt, rasch wieder festen Stand zu gewinnen und unverzagt weiter seine Bürde trägt,
174.
so betrachte mich als einen, der mit hoher Einsicht ausgestattet ist, als einen Jünger des Vollkommen Erwachten, als einen echten Sohn des Buddha.
175.
Komm, Nandaka, lass uns den Meister aufsuchen. In seiner, des vortrefflichsten der Buddhas Gegenwart, wollen wir den Löwenruf ausstoßen (= verkünden, dass wir Arahats geworden sind). (*37)
176.
Jenes Ziel, um dessen willen uns er, der Weise, von Erbarmen bewogen, in die Heimlosigkeit ziehen ließ, wir haben es erreicht, - die Zerstörung aller Fesseln.
177.
Also erschallt der Ruf der Weisen, dem des Löwen in Bergeshöhle gleich; Helden sind sie, siegreich im Kampfe, nachdem sie Māra und seinen Kriegselefanten bezwungen haben.
178.
Dem Meister liebevoll hab' ich gedient, der Lehre und dem Orden hab' Ehre ich erwiesen. Glücklich bin ich, von Freude erfüllt, auch meinen Sohn als einen einflussfrei Gewordenen zu sehen. (*38)
179.
Den Guten habe ich gedient, und oftmals habe ich die gute Lehre gehört. Nachdem ich sie vernommen habe, betrat ich den geraden Weg, der in das Todlose einmündet.
180.
Jeglicher Wunsch nach neuem Werden ist nun ausgemerzt, habe ich doch die Gier nach Werden zerschmettert; kein solcher Wunsch steigt mehr in mir auf noch wird er je wieder aufsteigen, und auch gegenwärtig kenn' ich keinen solchen.
181.
Nachdem ich um der Lehre des Vollkommen Erwachten willen in die Heimlosigkeit gezogen bin, erfreue ich mich eines losgelösten Geistes, habe ich doch den Bereich sinnlicher Freude überwunden.
182.
Unter des wahren Brahmanen (des Buddha) Führung erlangte ich die Lostrennung des Geistes. Unerschütterlich ist diese meine Loslösung: Alle Fesseln sind vernichtet.
183.
Vergänglich sind sie, diese Behausungen alle; an allen Orten hielt ich Ausschau nach ihm, dem Haus-Erbauer; leidvoll ist es, wieder und wieder geboren zu werden.
184.
Entlarvt bist du nun, Haus-Erbauer (*39)! Nie wieder wirst du mir ein Haus erbauen: Alle Balken sind geborsten, die Giebel zerstört. Der Geist, völlig zur Ruhe gelangt, wird noch in diesem gegenwärtigen Leben verwehen.
185.
Erkrankt ist der Heilige, der Weise, der das Ende des Weges erreicht hat; heißes Wasser mögest du für ihn zur Verfügung stellen, Brahmane. (*40)
186.
Ich möchte es ihm bringen, dem die der Verehrung Würdigen Verehrung entgegenbringen, dem die der Ehrerbietung Würdigen Ehre erweisen, der von den der Achtung Würdigen geachtet wird.
187.
Es gibt Laienjünger, in der Lehre wohl bewandert, die erklären: "Vergänglich sind die Sinnenfreuden"; und doch sehe ich sie, wie sie von Gier nach allerlei Tand erfüllt sind, hängen sie doch an Frau und Kindern.
188.
Gewiss haben sie die Lehre nicht wirklich erkannt, mögen sie auch zu Recht erklären: "Vergänglich sind die Sinnenfreuden": Außerstande sind sie, den Drang zu vernichten, - an Frau, Kindern und Wohlstand haften sie ja.
189.
In schweren Regengüssen, wolkenbruchartig, strömt das Wasser nieder, laut schallt das Donnern ringsum. In einsamer Höhle weilend, furchterregend, empfinde ich keine Furcht, keine Ungewissheit, keine Unruhe.
190.
Dies eben ist der mir eigene Zustand, während ich einsam in finst'rer Höhle weile, kenne ich doch keine Furcht, keine Ungewissheit, keine Unruhe.
191.
Wessen Geist feststeht wie ein Felsblock, wer nicht erzittert und, losgelöst von den Sinnenfreuden, nicht erbebt in der erbebenden Welt: Woher sollte den ein Leid überkommen, ihn, dessen Geist also entfaltet ist?
192.
Fest steht mein Geist gleichwie ein Fels, nicht erzittert er; losgelöst von sinnlichen Freuden erbebt er nicht in der erbebenden Welt; also ist mein Geist geübt: Woher sollte mich da ein Leid überkommen?
193.
Nicht bricht doch die Nacht herein mit ihrer mondbeschienenen Sternenpracht auf dass man schlafend sie verbringe; wach vielmehr verweilt in solcher Nacht der Weise.
194.
Im Kampf vom Elefant gestürzt zermalmt von dessen Füßen werden: Wahrlich, besser wär's denn als Besiegter (besiegt vom Nichtwissen) künftig weiter leben.
195.
Die fünf Gebiete sinnlicher Lust (= die fünf äußeren Sinne) aufgebend, die so verführerisch den Geist betören, sollte man von Vertrauen bewogen vom Heim hinaus in die Heimlosigkeit ziehen und so dem Leiden ein Ende bereiten.
196.
Ich sehne mich nicht nach dem Tod, ich hänge nicht am Leben; meine Zeit warte ich ab, klar bewusst, besonnen.
197.
In gelbem Gewand (wörtl.: in einem Gewand, das die Farbe des Mango-Sprosses hat) bestieg ich einen Elefanten; so ritt ich in die Stadt, um Almosen zu erbetteln.
198.
Beschämt stieg ich herab, tief erschüttert ward ich da; dann kehrte Ruhe in mir ein: Ich erreichte die Versiegung der Einflüsse. (Usabha soll diese Handlung im Traum begangen haben.)
199.
Wahrlich, ein Fetzen nur, so dünkt mich, ist dieser Kappata hier. Der Todlosigkeit volles Maß ward ihm hier gereicht in edlem Krug, und doch übt er sich nicht in der Versenkung. (*41)
200.
Wach auf, Kappata, sei nicht schläfrig! Oder muss ich dich wachrütteln? Inmitten der Gemeinschaft döst du vor dich hin, weil du das rechte Maß nicht erfasst.
201.
Verehrung sei ihnen, den Buddhas, Verehrung sei ihren Lehren, gepriesen sei die beste Lehre, die der Meister legt uns dar, auf dass der Jünger selber sie erleben möge!
202.
Unzählige Weltalter hindurch haben sie (die Jünger des Buddha) immer wieder eine neue Persönlichkeit aufgenommen. Diese nun ist ihre letzte im Kreislauf von Geburt und Tod, ein künftig' Werden gibt es nicht mehr.
203.
Der junge Bhikkhu, der die Unterweisung des Buddha verwirklicht, indem er sie auf sich selbst anwendet: Ein Wachender ist er unter den Schlafenden. Sein Leben ist nicht nutzlos.
204.
Der Botschaft des Buddha eingedenk sollte der Weise deshalb Vertrauen, Sittlichkeit und heitere Ruhe entfalten und den Dhamma schauen.
205.
Wessen Sinne sind beruhigt, dem Rosse gleich, von erfahrenem Wagenlenker gezügelt? Welchen Verehrungswürdigen, frei von Stolz, der Einflüsse ledig, mögen selbst die Götter beneiden?
206.
Meine Sinne, wohl beruhigt sind sie, wie wohl gezähmte Rösser durch geübten Wagenlenker. Selbst die Götter beneiden mich, einen der Ehre Würdigen, frei von Stolz, der Einflüsse ledig.
207.
(Frage des Buddha an den Mönch:) "Ungut ist dein Anblick, Mogharāja, dein Geist aber ist gleichwohl von edler Art, besonnen. Die Zeit des kalten Windes naht, der Winter, dunkle Nächte. Ein Bhikkhu bist du: Wie magst du dies verkraften?"
208.
Reich an Korn sollen sie sein, diese Bürger Magadhas; ein Schutzdach aus Stroh mag mir genügen, mag mehr Wohlbehagen bieten als anderen sich're Unterkunft.
209.
Man sollte and're nicht herablassend behandeln noch verächtlich; man sollte einen, der am anderen Ufer angelangt ist, weder schmähen noch missachten. Fern halte man sich von Eigenlob in der Gemeinschaft, frei sei man von Hoffart, mild in der Rede, lauter im Betragen.
210.
Für ihn, der das Ziel erschaut, das feine, subtile, für den weise Erkennenden, nicht Hoffärtigen, Bescheidenen, der den vom Buddha gepriesenen lauteren Wandel führt, ist es, wahrlich, nicht schwer, das Nibbāna zu erreichen.
211.
Sie rufen, die Pfauen, mit ihrer prächtigen Haube, ihren anmutigen Flügeln und dem schönen blauen Hals, wunderbar gestaltet, mit ihrem betörenden Lied. Dicht mit Gras bewachsen ist die Erde, die Wolken hoch oben spenden ihr reichlich Wasser.
212.
Kräftig ist des Körpers Verfassung im heiter Gestimmten, einladend fürwahr zu stiller Versenkung, gedenkend des Buddha Unterweisung! Dringe vor (wörtl.: berühre) zur reinen, subtilen, so schwer zu schauenden, allerhöchsten, unvergänglichen Stätte!
213.
Trügerischer Geist! Immer wieder kehrst du zurück zu den sinnlichen Freuden, so nur der Richtstätte entgegengehend. (*42) Wahrlich, dem Richtblock gehst du so entgegen!
214.
Unglückbringer, Geist, so nenn' ich dich! Zerstörer, Geist, so nenn' ich dich! Nun (endlich) hast den Meister du gefunden, der ach so schwer zu finden ist (= den Buddha); nicht fort vom Ziel sollst du mich führen.
215.
Lange Zeiten im Kreislauf der Wiedergeburten gefangen, wanderte ich von Geburt zu Geburt, ohne die edlen Wahrheiten (vom Leiden und seiner Überwindung) zu erkennen, ein Weltmensch, blind wie alle and'ren.
216.
Als ich Besonnenheit entfaltete, machte ich dem Kreislauf der Wiedergeburten ein Ende; aufgehört hat alles Wandern, ein Wiedergeborenwerden gibt es künftig nicht für mich.
217.
Unter dem Feigenbaum, herrlich grün und voller Triebe, besonnen weilend, ließ einst die Buddha-Vorstellung erstehen ich.
218.
Äonen sind seitdem vergangen; als Frucht jener (in höchster Konzentration gepflegten) Vorstellung erreichte ich nun die Versiegung der Einflüsse.
(von KE Neumann)
121
KEIN Dasein hat Beharrlichkeit,
Kein Ding ist ewig, unverderbt:
Zusammen setzt sich Teil um Teil
Und reibt sich reißend wieder auf.
122
Ich kenn' ihn, diesen Kummer da,
Verlange mir kein Dasein mehr:
Von allen Wünschen abgelöst
Erlischt mein Sehnen, wahnversiegt.
123
NICHT heiß' ich Frevel diese Fristung hier,
An Nahrung haftet nimmermehr das Herz:
«Aus Nahrung baut sich baß der Leib empor»,
Das weiß ich, wandre meinen Bettelgang.
124
Denn Unrat hat man es mit Recht genannt,
Das Sichbegrüßen, Sichbedanken hin und her;
Ein Splitter schiefert scharf sich ein:
Der Schlechten Lob verschlitzt sich leicht in dir.
125
EIN Affe schlendert, schleicht heran
Zur fünfgetürten Hütte hier:
Von Tür zu Türe steht er still
Und pocht und pocht und rüttelt rauh.
126
«Halt' ein, o Affe, bis gebannt!
Sollst nimmer nisten wie zuvor:
Zu Boden beug' ich weise dich,
Du kommst mir, wahrlich, nimmer nah.» (*)
(Vergl. v. 399)
127
DREI Palmenwedel baut' ich einst
Als Obdach auf, im Gangesgau,
Ein Schädel war mein Bettelnapf,
Die Fetzenkutte Leichengut.
128
Zwei Herbste hab' ich so geruht,
Geredet einmal einen Satz-
lm dritten Herbste bin ich heil
Aus Nacht und Nebel drungen durch.
129
UND weiß auch einer dreifach wahr,
Als Todestilger, traumerwacht:
«Es kennt ihn keiner!» stammeln sie,
Verachten ihn aus Unverstand.
130
Doch wer da Speise, wer da Trank
Alsbald erbettelt, reichlich rafft:
Und sei er gleich ein Sündenknecht,
Gepriesen wird er, ausgeprahlt.
131
ALS Wahrheit mir der Meister wies,
Dem offnen Ohre Kunde gab,
Da war ich nimmer irr' an Ihm,
Der alles weiß, der alles kann,
132
Die Herde führt als hehrer Fürst,
Als bester Lenker, der da lebt:
Und seine Botschaft, seine Bahn
Ward hell und heiter offenbar.
GLEICHWIE die Hütte, schlecht gedeckt,
Von Güssen rasch durchrieselt wird:
So wird ein schlecht gewahrtes Herz
Durchrieselt schleunig von Begier.
Gleichwie die Hütte, wohl gedeckt,
Von keinem Guß durchrieselt wird:
So wird ein wohl gewahrtes Herz
Durchrieselt nimmer von Begier.
135
AUF ewig lischt mein Leben aus,
Gewirkt ist was der Sieger schafft,
Verworfen was als Gaukel gilt,
Die Daseinsader (*) ist verdarrt.
Warum ich aus dem Hause fort
Als Pilger hingezogen bin:
Ergründet hab' ich ihn, den Grund,
Denn alle Bande sind zersprengt.
(EIN JÜNGER)
GAR wohlig schlummern Weise schlicht,
Gelöst von Weib und Weiberlist,
Von Weibern, immer ungewiß,
Von Weibern, ach so falsch und fein.
(Vergl. A.v.229-230. Vergl. v. 738ff).
138
Um Tod verdungen, Liebe, dir,
Ist endlich aller Zoll gezahlt
Wir wandern heute, wandern heim, .
Dahin wo Harm und Leid erlischt.
139
ZUERST verdirbt er selber sich,
Verderben bringt er andern dann,
Verdammt sich also ganz und gar,
Dem garnverlockten Vogel (*) gleich.
140
Kein äußrer Adel heiligt hier,
Nur innrer Adel gilt als echt:
Wo Sünde haust, wo Sünde herrscht
Erkenn' du Knechte, Götterfürst!
141
GEHÖRIG hören übt das Ohr,
Erfahrung fördert weisen Witz,
Gewitzigt sieht man wohl den Sinn,
Gesehner Sinn erholt uns Heil.
142
An öden Orten, einsam abgeschieden
Sei Hang und Haften rüstig ausgerodet;
Und ist Erfüllung also unerfindbar:
Mit Brüdern weile, selber Bruder, sinnig.
(Mahācundo tritt in der Rede M 8 auf.)
143
WER hart und heftig Menschen quält,
Gar vielgestaltig ungestüm
Mit manchem Mittel, mancher Tat,
Mit rauhem Worte, rohem Werk,
Der sät für sich den Samen aus:
Denn keine Tat kann untergehn.
144
Und was der Mensch auch wirken mag,
Verdammte Taten, edles Werk:
Der Erbe ist er überall,
Der Erbe aller eignen Tat.
(*) Vergl. das berühmte Wort kammadāyādā sattā ti, "Erben der Werke sind die Wesen" in M 57 und in A.v.57.
145
Es fliehn die Tage flüchtig hin,
Das Leben läuft gar eilig ab:
Ersterbend stockt es, sickert ein,
Gleichwie das Rinnsal rasch versiegt.
146
Und Übel übend, arge Tat
Vergeht sich gern der Tor, betört:
Doch bitter muß er büßen dann,
Genießen reif die Sündensaat.
Somamitto
GLEICHWIE man scheitert auf der See,
Nach morschem Holze hascht, versinkt,
Versinkt ein Frommer kläglich oft,
An faulen Freund sich klammernd fest:
Und also wehr' ihm, weis' ihn ab,
Den schwachen Freund, den schwanken Freund!
148
Mit Weltentwundnen weltentwirkt,
In Schauung selig selbstversenkt,
Beständig standhaft, herrlich hehr,
Mit lichten Helden lebe hell.
149
DER Mensch gesellt sich Menschen zu,
Der Mensch, er will mit Menschen sein,
Der Mensch, er stößt am Menschen an,
Gestoßen stößt sich Mensch an Mensch.
150
Was muß denn einer Menschen sehn,
Was braucht er Menschen, Menschenbrut?
Den Menschen lasse, lasse Leid
Und stoß' die Menge mächtig ab!
151
EIN braunes Mädel, üppig, elsterähnlich,
Gemach die Schenkel schaukelnd, wohlgefällig,
Die Arme offen, brünstig ausgebreitet,
Die Zähne zeigend, voll geformte Brüste,
Am Lager liegt es, wartet auf Gewährung.
(Vergl. Therīg. v. 291ff)
152
Wer ungewitzigt angewurzelt haftet
Erleidet lässig immer wieder Elend:
Entwurzelt will ich weise nimmer haften,
Das Haupt nicht lau verlieren, hoch erheben.
(Vergl. Sn v. 728, 820, 1050/1, Dhp v. 325)
153
GAR manche Feinde regt er auf,
Der kahle Mönch im Kuttenrock,
Der Trank und Speise leicht erlangt
Und Pilgerobdach, Pilgerwams.
154
Wer also argen Kummer ahnt,
Im lauten Lobe viel Gefahr:
Als Pilger soll er, unversucht,
Gebührlich betteln karge Kost.
155
IM Osthain, wo der Bambus blüht,
Verweilen Sakyersöhne sanft,
Verzichten gern auf zeitlich Gut,
Mit Bettelresten billig reich.
Kimbilo ist einer der drei edlen Jünglinge aus dem Sakyer-Hause, die der Buddho im Gosingam-Walde besucht, siehe M 31.
156
In ernstem Eifer, zäher Zucht,
Beständig standhaft, unverzagt,
Entzückt sie Wahrheit wonnevoll,
Von Weltenwonnen abgewandt.
(Vergl. Therīg. v. 161)
157
IN eitel Dünkel, eitel Tand
Verletzt' ich lustig Tag um Tag,
In starrem Stolze, nie gestillt,
Genarrt von wilder Wunschbegier.
158
Der kundig manches Mittel kennt,
Der Siegesherr, der Sonnenheld,
Er hat mich heilig aufgeklärt:
Die Lebensklammer ist gelöst.
159
MAN lobt und preist ihn da und dort,
Im Innern wütet Willenswahn:
Man lobt und preist ein leeres Wort,
Im Innern wütet Willenswahn.
160
Man schimpft und schilt ihn da
Man schimpft und schilt ihn da und dort,
Im Innern waltet Willensruh:
Man schimpft und schilt ein leeres Wort,
Im Innern waltet Willensruh.
161
DIE Teile hab' ich durchgedacht,
Den Durst nach Dasein ausgedarrt:
Vollendet hab' ich waches Werk,
Verödet was da Wähnen war.
(Vergl. v. 121f.)
162
Und weil ich seh' die Teile durch,
Und weil der Kitt geborsten ist,
Und weil Erweckung ward erlernt:
Erlösch' ich sicher, wahnversiegt.
163-164
PANāDO hieß der Kaiserherr,
Der goldne Burgen einst gebaut,
Mit sechzehn Sälen, Tor an Tor,
Auf tausend Erkern tausendfach,
Das Banner tausend Bogen hoch,
Mit hundert Wimpeln, goldgewirkt:
Und Engelelfen tanzten da,
Sechstausend ihrer siebenmal.
(Fragmentarische Sprüche aus einer alten Legende. Der Bau Panādos wird kurz erwähnt in D 26. Auch in Dīpavamso III,7 und Mahāvamso II, 4; XXXI, 8.)
165
BEDACHTSAM, deutlich abgeklärt,
Als Mönch ermuntert, machtbegabt,
Hab' zweier tausend Welten mich
In einer Nacht erinnert neu.
166
Der Einsicht Pfeiler pfählt' ich fest,
Acht Stufen stieg ich still empor,
Hab' zweier tausend Welten mich
In einer Nacht erinnert neu.
(Die acht Stufen oder acht Befreiungen, Erlösungen: attha vimokkhā)
167
WAS kühner Kampf, was Mut vermag,
Und was da wach den Menschen weckt,
Ich will es wirken unverwandt:
O sieh' mich sehnen, kämpfen kühn!
168
O zeige du den Weg mir an,
Die Furt aus arger Todesmacht:
Und schweigend werd' ich schweifen hin,
Gleichwie der Ganges hin zum Meer.
169
«DIE Locken will ich abgerauft!»
Ich rief es laut, der Bader kam:
Ich nahm den Spiegel dann zur Hand
Und sah hinein und sah mich recht.
170
Und leer gewahrt' ich diesen Leib,
Mein Dünkel wich in dumpfe Nacht:
Und alle Locken sind gelöst,
Und nimmer gibt es Wiedersein.
DAS Fünferhemmnis war gefällt,
Der Weg zum Heile offenbar;
Da späht' ich in den Spiegel hin
Der Wahrheit, wollte wissend sein,
Und sah mir diesen Körper an,
Von außen recht, von innen recht:
Und beides war da bald gesehn,
Wie leer der Leib ist überall!
173
GLEICHWIE der edle Büffelstier,
Zu Boden stürzend, bald ersteht,
Und also mächtig aufgemischt
Am Joche desto jäher zieht:
So mögt ihr mich, der sicher sieht,
Des wachen Meisters Jünger ist,
Als Edelstier betrachten, traun,
Den Sohn des Siegers, echt von Art.
175
O KOMME, Bruder, lass' uns gehn
Zum Lehrer, frohen Löwenruf
Ihm rufen zu, geziemend recht,
Den größten Sieger grüßen so:
(Vergl. Therīg. v. 332)
176
«Warum der Meister mitleidvoll
Als Jünger uns genommen auf,
Der Grund, er ist ergründet nun,
Denn alle Bande sind zersprengt.»
177
DER Ruf der Weisen donnert laut
Wie Löwenruf im Felsentor,
Der Heldenruf, der Herrenruf
Erlöster über Todeslist.
(Vergl. A.V.99)
178
Dem Lehrer hab' ich wohl gedient,
Sein Wort gepriesen, seine Zucht;
Geborgen bin ich, reich belohnt:
Den Sohn gewahr' ich wahnversiegt.
179
DIE Edlen hab' ich hoch verehrt,
Gehört die Wahrheit oft und oft:
Erfahren bin ich, bahne mir
Die Furt aus arger Todesmacht.
Der Durst nach Dasein, der ist ausgetilgt,
Und nimmer wieder wird er wachsen je:
Gewesen nimmer, nimmer wieder neu,
Vollkommen aufgelöst in Ewigkeit.
181
AM Tage, da ich Jünger ward
Im Orden hier des wachen Herrn,
Und Freiheit suchte, Freiheit fand,
Entsagt' ich froh dem Sinnenfron.
182
Und Brahma brachte Gruß mir dar,
Ich grüßt' ihn wieder, herzgeheilt:
«Auf ewig bin ich abgelöst,
Denn alle Bande sind zersprengt.»
183
ZERBRÖCKELND brechen Mauern ein
An allen Orten allgemach:
Den Maurer sucht' ich, sah ihn nicht,
In Leiden lebend immer neu.
(Vergl. v. 57, Dhp v. 153-154)
184
Gefunden hab' ich, Maurer, dich,
Wirst nimmer mauern neu das Haus!
Zerrissen hab' ich dein Gerüst,
Mit Pfahl und Pfosten umgestürzt:
Mein Herz erhebt sich aus der Haft,
Läßt allen Staub verstoben sein.
185
DER heilig wandert in der Welt,
An Krämpfen ist der Herr erkrankt:
O gib mir Wasser, heiß gewärmt,
Brāhmane, für den Meister mit!
Upavāno erscheint noch einmal als achtsamer upatthāko zu Ende D.29.
Es ist offenbar die Rede von der tödlichen Erkrankung des Meisters, die unmittelbar auf den Genuß giftiger Pilze erfolgt sein soll: siehe Mahāparinibbāna Sutta, D 16.
186
Dem Edlen aus der Edlen Schar,
Dem Ersten aus der Ersten Schar,
Dem Besten aus der Besten Schar:
Ich will den Krug ihm bringen dar.
187
ICH kenne Leute, gläubig, vielerfahren,
«Vergänglich», klagen die, «sind alle Güter!»
Und Schmuck ergetzt sie gierig, Goldgeschmeide,
An Weibern, Kindern ist ihr Herz gehangen.
188
Ach, diesen mag sich Wahrheit nicht erweisen:
Und nennen gleich die Güter sie vergänglich,
Die Gier, die können sie nicht fassen, fällen,
Gefesselt fest an Weib und Kind und Kammer.
189a
DER Regen rieselt, rinnt herab,
Der Regen rauscht und raunt,
Ich bin allein am öden Ort,
Im wilden Waldgefels.
189b
Und weil ich also einsam bin,
Im wilden Waldgefels,
Verzag' ich nimmer, zittre nicht,
Erfahre nimmer Furcht.
190
Es ist mir eigen, daß ich da,
Im wilden Waldgefels,
Verzage nimmer, zittre nicht,
Erfahre nimmer Furcht.
191
WER hat ein Herz wie Felsen fest,
Beständig, unverrückbar stark,
Von keinen Reizen angereizt,
Von keiner Regung aufgeregt:
Wer solches Herz besonnen hegt,
Woher denn litt' er Leiden je?
(Vergl. v. 634; Dhp v. 8 und 81)
192
Ich hab' ein Herz wie Felsen fest,
Beständig, unverrückbar stark,
Von keinen Reizen angereizt,
Von keiner Regung aufgeregt:
Besonnen heg' ich solches Herz,
Woher denn litt' ich Leiden je!
193
NICHT lob' ich Schlaf in dieser Nacht
Mit Sternenkränzen hoch gekrönnt,
Zum Wachen taugt sie einzig nur
Dem Denker, der um Wissen wirbt.
194
Wie edler Ilph dem Reiter folgt
Und Führer, der vom Rücken fiel,
So wähl' ich Tod im Schlachtgewühl,
Und nicht um Leben Sklavenlos.
195
VERLASSEN hab' ich laue Lust,
Verlassen was die Sinne lockt;
Ich hab' entsagt aus Zuversicht,
Will endlich enden alles Leid!
Ich freue mich des Sterbens nicht,
Ich freue mich des Lebens nicht:
Gelassen wart' ich ab die Zeit,
Gewitzigt weise, wissensklar.
197
WIE Mangodolden schürzt' ich rnir
Den Mantel um die Schulter einst,
Bestieg den Elefanten stolz
Und zog zum Tore also ein.
198
Und als ich ab vom Ilphen stieg
Ergriff mich Ekel, stiller Graus:
Und der ich voller Dünkel war,
Ich fand Erlösung, wahnversiegt.
199
DA steht er steif im Fetzenwams,
Und Überlast belastet ihn:
Vom Heile schlürfend ist er heilig trunken nun
Und schickt sich an in Schauung einzugehn.
200
Die Schale schüttle nimmer, Kappato,
Berühr' sie rauh auch nur am Rande nie:
Du hast, o Mönch, nicht Maß gehalten weise,
Geschüttelt schon inmitten der Gemeinde.
(Zu diesen beiden dunklen Sprüchen Dhp v. 205; Therīg. 55)
201
O HEIL dem Herrn, der Kunde Heil,
O Heil dem Sieger, seiner Kunst,
Wo solche Kunde, solches Werk
Gewiesen wird, gewonnen wird!
202
Unzählbar langer Zeiten Lauf
Hab' immer ich den Leib geliebt:
Nun kenn' ich künftig keinen Leib,
Den letzten Körper kreis' ich ab,
Das letzte Leben, letzte Grab,
Und nimmer gibt es Wiedersein.
203
WER noch in holder Jugend Kraft
Als Jünger hier dem Sieger folgt
Ist unter Schläfern aufgewacht,
Er lebt sein Leben nicht umsonst.
204
Ja, Zuversicht und Tugendkraft
Und helles Wissen halte fest
Der Weise, diesen Inbegriff
Der Botschaft aller wachen Herrn.
205
WER hat gebändigt bieder seine Sinne,
Wie Rosse recht gezügelt, recht erzogen?
Den wahnentwöhnten Dünkelüberwinder,
Sogar die Götter nehmen ihn mit Neid gewahr!
(Vergl. Dhp v. 94)
206
Ich hab' gebändigt bieder meine Sinne,
Wie Rosse recht gezügelt, recht erzogen:
Den wahnentwöhnten Dunkelüberwinder,
Sogar die Götter nehmen mich mit Neid gewahr.
EIN ANHÄNGER
207
VON außen finster leuchtest innen licht,
O Mogharājā, immer selbstversenkt!
Es brechen Winternächte frostig an, -
Und Bettler bist du: was beginnst du dann?
MOGHARāJā:
208
Ein reiches Korn reift überall
In Magadhā, ich hab's gehört:
Ein Dach aus Stroh beglückt mich bald
Und besser als der Menschen Glück.
209
Du sollst nicht andre loben, andre lästern je,
Erhabne nicht verhöhnen, nicht erheben mehr,
Gefallne keinem Ricllterstuhle führen vor:
Bescheiden stehe, rede recht, bis wohl gewahrt
Wer fein geborgnes zartes Ziel erschaut,
Gewisse Kunde kennt, in eigner Ebbung weilt,
Und innig wirbt um wache Meisterart:
Gewinnen wird er Wahnerlöschung leicht.
211
FASANEN rufen, schön beschopft, gefiedert reich,
Sie blähn die blauen Kröpfe kräftig, schreien schrill,
Mit Gras und Kräutern ist die Erde dicht bedeckt,
Der Himmel wasserschwanger, wolkig schwarz verhüllt.
(Vergl. v. 1136)
212
In Schauung schickt sich hell des Heitern leichter Leib,
Die rechte Tatenrast ist heilig hier getan:
Was reinlichst rein in Tiefen funkelt, kennbar kaum,
Erfasse dieses beste Reich der Ewigkeit!
213
EIN Herz voll Hochmut, Übermut,
Ein Pfahl im Fleische dünkt mich das:
Du taumelst hin, du taumelst her,
Wohin das Holz dich taumeln läßt.
214
Ein böser Würfel (*) bist du, Herz,
Ich heiße, Herz, Verderber dich!
Nun hast du seltnen Herrn gesehn,
Den Meister, der gehorchen lehrt.
215
IN öder Irrnis bin ich oft
Und oft gewandelt auf und ab,
Das heilig Wahre sah ich nicht,
Ein blinder, blöder Erdensohn!
216
Ich hah' gekämpft, ich hab' gesiegt,
Ich hab' den Wandel still gestaut,
Hab' alle Gänge gar gemacht,
Und nimmer gibt es Wiedersein.
217
BEIM Feigenbaume (*), licht belaubt,
Mit jungen Knospen neu beblüht,
Da hab' ich ernst, ein einzig Nu,
An Ihn, den Sieger, einst gedacht.
Und dreißig Alter unsrer Welt (*)
Sind wieder hin, seit jenem Nu:
Und jener ernste Augenblick,
Er hat mich heute wahnversiegt.
(Vergl. v. 165)
121.
‘‘Natthi koci bhavo nicco, saṅkhārā vāpi sassatā;
Uppajjanti ca te khandhā, cavanti aparāparaṃ.
122.
‘‘Etamādīnaṃ ñatvā, bhavenamhi anatthiko;
Nissaṭo sabbakāmehi, patto me āsavakkhayo’’ti.
Itthaṃ sudaṃ āyasmā uttaro thero gāthāyo abhāsitthāti.
123.
‘‘Nayidaṃ anayena jīvitaṃ, nāhāro hadayassa santiko;
Āhāraṭṭhitiko samussayo, iti disvāna carāmi esanaṃ.
124.
‘‘Paṅkoti hi naṃ pavedayuṃ, yāyaṃ vandanapūjanā kulesu;
Sukhumaṃ sallaṃ durubbahaṃ, sakkāro kāpurisena dujjaho’’ti.
Itthaṃ sudaṃ āyasmā piṇḍolabhāradvājo thero gāthāyo abhāsitthāti.
125.
‘‘Makkaṭo pañcadvārāyaṃ, kuṭikāyaṃ pasakkiya;
Dvārena anupariyeti, ghaṭṭayanto muhuṃ muhuṃ.
126.
‘‘Tiṭṭha makkaṭa mā dhāvi, na hi te taṃ yathā pure;
Niggahītosi paññāya, neva dūraṃ gamissatī’’ti.
… Valliyo thero….
127.
‘‘Tiṇṇaṃ me tālapattānaṃ, gaṅgātīre kuṭī katā;
Chavasittova me patto, paṃsukūlañca cīvaraṃ.
128.
‘‘Dvinnaṃ antaravassānaṃ, ekā vācā me bhāsitā;
Tatiye antaravassamhi, tamokhandho [tamokkhandho (sī. syā.)] padālito’’ti.
… Gaṅgātīriyo thero….
129.
‘‘Api ce hoti tevijjo, maccuhāyī anāsavo;
Appaññātoti naṃ bālā, avajānanti ajānatā.
130.
‘‘Yo ca kho annapānassa, lābhī hotīdha puggalo;
Pāpadhammopi ce hoti, so nesaṃ hoti sakkato’’ti.
… Ajino thero….
131.
‘‘Yadāhaṃ dhammamassosiṃ, bhāsamānassa satthuno;
Na kaṅkhamabhijānāmi, sabbaññūaparājite.
132.
‘‘Satthavāhe mahāvīre, sārathīnaṃ varuttame;
Magge paṭipadāyaṃ vā, kaṅkhā mayhaṃ na vijjatī’’ti.
… Meḷajino thero….
133.
[dha. pa. 13 dhammapade] ‘‘Yathā agāraṃ ducchannaṃ, vuṭṭhī samativijjhati;
Evaṃ abhāvitaṃ cittaṃ, rāgo samativijjhati.
134.
[dha. pa. 14 dhammapade] ‘‘Yathā agāraṃ succhannaṃ, vuḍḍhī na samativijjhati;
Evaṃ subhāvitaṃ cittaṃ, rāgo na samativijjhatī’’ti.
… Rādho thero….
135.
‘‘Khīṇā hi mayhaṃ jāti, vusitaṃ jinasāsanaṃ;
Pahīno jālasaṅkhāto, bhavanetti samūhatā.
136.
‘‘Yassatthāya pabbajito, agārasmānagāriyaṃ;
So me attho anuppatto, sabbasaṃyojanakkhayo’’ti.
… Surādho thero….
137.
‘‘Sukhaṃ supanti munayo, ye itthīsu na bajjhare;
Sadā ve rakkhitabbāsu, yāsu saccaṃ sudullabhaṃ.
138.
‘‘Vadhaṃ carimha te kāma, anaṇā dāni te mayaṃ;
Gacchāma dāni nibbānaṃ, yattha gantvā na socatī’’ti.
… Gotamo thero….
139.
‘‘Pubbe hanati attānaṃ, pacchā hanati so pare;
Suhataṃ hanti attānaṃ, vītaṃseneva pakkhimā.
140.
‘‘Na brāhmaṇo bahivaṇṇo, anto vaṇṇo hi brāhmaṇo;
Yasmiṃ pāpāni kammāni, sa ve kaṇho sujampatī’’ti.
… Vasabho thero….
Vaggo paṭhamo niṭṭhito.
Tassuddānaṃ –
Uttaro ceva piṇḍolo, valliyo tīriyo isi;
Ajino ca meḷajino, rādho surādho gotamo;
Vasabhena ime honti, dasa therā mahiddhikāti.
141.
‘‘Sussūsā sutavaddhanī, sutaṃ paññāya vaddhanaṃ;
Paññāya atthaṃ jānāti, ñāto attho sukhāvaho.
142.
‘‘Sevetha pantāni senāsanāni, careyya saṃyojanavippamokkhaṃ;
Sace ratiṃ nādhigaccheyya tattha, saṅghe vase rakkhitatto satimā’’ti.
… Mahācundo thero….
143.
‘‘Ye kho te veṭhamissena [veghamissena (sī. syā.), ve gamissena, vekhamissena (ka.)], nānattena ca kammunā;
Manusse uparundhanti, pharusūpakkamā janā;
Tepi tattheva kīranti, na hi kammaṃ panassati.
144.
‘‘Yaṃ karoti naro kammaṃ, kalyāṇaṃ yadi pāpakaṃ;
Tassa tasseva dāyādo, yaṃ yaṃ kammaṃ pakubbatī’’ti.
… Jotidāso thero….
145.
‘‘Accayanti ahorattā, jīvitaṃ uparujjhati;
Āyu khīyati maccānaṃ, kunnadīnaṃva odakaṃ.
146.
‘‘Atha pāpāni kammāni, karaṃ bālo na bujjhati;
Pacchāssa kaṭukaṃ hoti, vipāko hissa pāpako’’ti.
… Heraññakānitthero….
147.
‘‘Parittaṃ dārumāruyha, yathā sīde mahaṇṇave;
Evaṃ kusītamāgamma, sādhujīvīpi sīdati;
Tasmā taṃ parivajjeyya, kusītaṃ hīnavīriyaṃ.
148.
‘‘Pavivittehi ariyehi, pahitattehi jhāyibhi;
Niccaṃ āraddhavīriyehi, paṇḍitehi sahāvase’’ti.
… Somamitto thero….
149.
‘‘Jano janamhi sambaddho [sambaddho (syā. ka.)], janamevassito jano;
Jano janena heṭhīyati, heṭheti ca [bodhiyati, bādheti ca (ka.)] jano janaṃ.
150.
‘‘Ko hi tassa janenattho, janena janitena vā;
Janaṃ ohāya gacchaṃ taṃ, heṭhayitvā [bādhayitvā (ka.)] bahuṃ jana’’nti.
… Sabbamitto thero….
151.
‘‘Kāḷī itthī brahatī dhaṅkarūpā, satthiñca bhetvā aparañca satthiṃ;
Bāhañca bhetvā aparañca bāhaṃ, sīsañca bhetvā dadhithālakaṃva;
Esā nisinnā abhisandahitvā.
152.
‘‘Yo ve avidvā upadhiṃ karoti, punappunaṃ dukkhamupeti mando;
Tasmā pajānaṃ upadhiṃ na kayirā, māhaṃ puna bhinnasiro sayissa’’nti [passissanti (ka.)].
… Mahākāḷo thero….
153.
‘‘Bahū sapatte labhati, muṇḍo saṅghāṭipāruto;
Lābhī annassa pānassa, vatthassa sayanassa ca.
154.
‘‘Etamādīnavaṃ ñatvā, sakkāresu mahabbhayaṃ;
Appalābho anavassuto, sato bhikkhu paribbaje’’ti.
… Tisso thero….
155.
‘‘Pācīnavaṃsadāyamhi, sakyaputtā sahāyakā;
Pahāyānappake bhoge, uñchāpattāgate ratā.
156.
‘‘Āraddhavīriyā pahitattā, niccaṃ daḷhaparakkamā;
Ramanti dhammaratiyā, hitvāna lokiyaṃ rati’’nti.
… Kimilo [kimbilo (sī. syā. pī.)] thero….
157.
‘‘Ayoniso manasikārā, maṇḍanaṃ anuyuñjisaṃ;
Uddhato capalo cāsiṃ, kāmarāgena aṭṭito.
158.
‘‘Upāyakusalenāhaṃ, buddhenādiccabandhunā;
Yoniso paṭipajjitvā, bhave cittaṃ udabbahi’’nti.
… Nando thero….
159.
‘‘Pare ca naṃ pasaṃsanti, attā ce asamāhito;
Moghaṃ pare pasaṃsanti, attā hi asamāhito.
160.
‘‘Pare ca naṃ garahanti, attā ce susamāhito;
Moghaṃ pare garahanti, attā hi susamāhito’’ti.
… Sirimā thero….
Vaggo dutiyo niṭṭhito.
Tassuddānaṃ –
Cundo ca jotidāso ca, thero heraññakāni ca;
Somamitto sabbamitto, kālo tisso ca kimilo [kimbilo (sī. syā. pī.), chandalakkhaṇānulomaṃ];
Nando ca sirimā ceva, dasa therā mahiddhikāti.
161.
‘‘Khandhā mayā pariññātā, taṇhā me susamūhatā;
Bhāvitā mama bojjhaṅgā, patto me āsavakkhayo.
162.
‘‘Sohaṃ khandhe pariññāya, abbahitvāna [abbuhitvāna (ka.)] jāliniṃ;
Bhāvayitvāna bojjhaṅge, nibbāyissaṃ anāsavo’’ti.
… Uttaro thero….
163.
‘‘Panādo nāma so rājā, yassa yūpo suvaṇṇayo;
Tiriyaṃ soḷasubbedho [soḷasapabbedho (sī. aṭṭha.), soḷasabbāṇo (?)], ubbhamāhu [uddhamāhu (sī.), uccamāhu (syā.)] sahassadhā.
164.
‘‘Sahassakaṇḍo satageṇḍu, dhajālu haritāmayo;
Anaccuṃ tattha gandhabbā, chasahassāni sattadhā’’ti.
… Bhaddajitthero….
165.
‘‘Satimā paññavā bhikkhu, āraddhabalavīriyo;
Pañca kappasatānāhaṃ, ekarattiṃ anussariṃ.
166.
‘‘Cattāro satipaṭṭhāne, satta aṭṭha ca bhāvayaṃ;
Pañca kappasatānāhaṃ, ekarattiṃ anussari’’nti.
… Sobhito thero….
167.
‘‘Yaṃ kiccaṃ daḷhavīriyena, yaṃ kiccaṃ boddhumicchatā;
Karissaṃ nāvarajjhissaṃ [nāvarujjhissaṃ (ka. sī. ka.)], passa vīriyaṃ parakkama.
168.
‘‘Tvañca me maggamakkhāhi, añjasaṃ amatogadhaṃ;
Ahaṃ monena monissaṃ, gaṅgāsotova sāgara’’nti.
… Valliyo thero….
169.
‘‘Kese me olikhissanti, kappako upasaṅkami;
Tato ādāsamādāya, sarīraṃ paccavekkhisaṃ.
170.
‘‘Tuccho kāyo adissittha, andhakāro tamo byagā;
Sabbe coḷā samucchinnā, natthi dāni punabbhavo’’ti.
… Vītasoko thero….
171.
‘‘Pañca nīvaraṇe hitvā, yogakkhemassa pattiyā;
Dhammādāsaṃ gahetvāna, ñāṇadassanamattano.
172.
‘‘Paccavekkhiṃ imaṃ kāyaṃ, sabbaṃ santarabāhiraṃ;
Ajjhattañca bahiddhā ca, tuccho kāyo adissathā’’ti.
… Puṇṇamāso thero….
173.
‘‘Yathāpi bhaddo ājañño, khalitvā patitiṭṭhati;
Bhiyyo laddāna saṃvegaṃ, adīno vahate dhuraṃ.
174.
‘‘Evaṃ dassanasampannaṃ, sammāsambuddhasāvakaṃ;
Ājānīyaṃ maṃ dhāretha, puttaṃ buddhassa orasa’’nti.
… Nandako thero….
175.
‘‘Ehi nandaka gacchāma, upajjhāyassa santikaṃ;
Sīhanādaṃ nadissāma, buddhaseṭṭhassa sammukhā.
176.
‘‘Yāya no anukampāya, amhe pabbājayī muni;
So no attho anuppatto, sabbasaṃyojanakkhayo’’ti.
… Bharato thero….
177.
‘‘Nadanti evaṃ sappaññā, sīhāva girigabbhare;
Vīrā vijitasaṅgāmā, jetvā māraṃ savāhaniṃ [savāhanaṃ (bahūsu)].
178.
‘‘Satthā ca pariciṇṇo me, dhammo saṅgho ca pūjito;
Ahañca vitto sumano, puttaṃ disvā anāsava’’nti.
… Bhāradvājo thero….
179.
‘‘Upāsitā sappurisā, sutā dhammā abhiṇhaso;
Sutvāna paṭipajjissaṃ, añjasaṃ amatogadhaṃ.
180.
‘‘Bhavarāgahatassa me sato, bhavarāgo puna me na vijjati;
Na cāhu na ca me bhavissati, na ca me etarahi vijjatī’’ti.
… Kaṇhadinno thero….
Vaggo tatiyo niṭṭhito.
Tassuddānaṃ –
Uttaro bhaddajitthero, sobhito valliyo isi;
Vītasoko ca yo thero, puṇṇamāso ca nandako;
Bharato bhāradvājo ca, kaṇhadinno mahāmunīti.
181.
‘‘Yato ahaṃ pabbajito, sammāsambuddhasāsane;
Vimuccamāno uggacchiṃ, kāmadhātuṃ upaccagaṃ.
182.
‘‘Brahmuno pekkhamānassa, tato cittaṃ vimucci me;
Akuppā me vimuttīti, sabbasaṃyojanakkhayā’’ti.
… Migasiro thero….
183.
‘‘Aniccāni gahakāni, tattha tattha punappunaṃ;
Gahakāraṃ [gahakārakaṃ (sī. pī.)] gavesanto, dukkhā jāti punappunaṃ.
184.
‘‘Gahakāraka diṭṭhosi, puna gehaṃ na kāhasi;
Sabbā te phāsukā bhaggā, thūṇikā [thūṇirā (pī. ka.), dhuṇirā (syā.)] ca vidālitā [padālitā (sī. syā.)];
Vimariyādikataṃ cittaṃ, idheva vidhamissatī’’ti.
… Sivako [sīvako (sī.)] thero….
185.
‘‘Arahaṃ sugato loke, vātehābādhito [… bādhito (ka.)] muni;
Sace uṇhodakaṃ atthi, munino dehi brāhmaṇa.
186.
‘‘Pūjito pūjaneyyānaṃ [pūjanīyānaṃ (sī.)], sakkareyyāna sakkato;
Apacitopaceyyānaṃ [apacanīyānaṃ (sī.), apacineyyānaṃ (syā.)], tassa icchāmi hātave’’ti.
… Upavāṇo thero….
187.
‘‘Diṭṭhā mayā dhammadharā upāsakā, kāmā aniccā iti bhāsamānā;
Sārattarattā maṇikuṇḍalesu, puttesu dāresu ca te apekkhā.
188.
‘‘Addhā na jānanti yatodha dhammaṃ, kāmā aniccā iti cāpi āhu;
Rāgañca tesaṃ na balatthi chettuṃ, tasmā sitā puttadāraṃ dhanañcā’’ti.
… Isidinno thero….
189.
‘‘Devo ca vassati devo ca gaḷagaḷāyati,
Ekako cāhaṃ bherave bile viharāmi;
Tassa mayhaṃ ekakassa bherave bile viharato,
Natthi bhayaṃ vā chambhitattaṃ vā lomahaṃso vā.
190.
‘‘Dhammatā mamasā yassa me, ekakassa bherave bile;
Viharato natthi bhayaṃ vā, chambhitattaṃ vā lomahaṃso vā’’ti.
… Sambulakaccāno [sambahulakaccāno (ka.)] thero….
191.
[udā. 34 udānepi] ‘‘Kassa selūpamaṃ cittaṃ, ṭhitaṃ nānupakampati;
Virattaṃ rajanīyesu, kuppanīye na kuppati;
Yassevaṃ bhāvitaṃ cittaṃ, kuto taṃ dukkhamessati.
192.
‘‘Mama selūpamaṃ cittaṃ, ṭhitaṃ nānupakampati;
Virattaṃ rajanīyesu, kuppanīye na kuppati;
Mamevaṃ bhāvitaṃ cittaṃ, kuto maṃ dukkhamessatī’’ti.
… Nitako [khitako (sī. syā.)] thero….
193.
‘‘Na tāva supituṃ hoti, ratti nakkhattamālinī;
Paṭijaggitumevesā, ratti hoti vijānatā.
194.
‘‘Hatthikkhandhāvapatitaṃ, kuñjaro ce anukkame;
Saṅgāme me mataṃ seyyo, yañce jīve parājito’’ti.
… Soṇo poṭiriyo [selissariyo (sī.), poṭṭiriyaputto (syā.)] thero ….
195.
‘‘Pañca kāmaguṇe hitvā, piyarūpe manorame;
Saddhāya gharā nikkhamma, dukkhassantakaro bhave.
196.
‘‘Nābhinandāmi maraṇaṃ, nābhinandāmi jīvitaṃ;
Kālañca paṭikaṅkhāmi, sampajāno patissato’’ti.
… Nisabho thero….
197.
‘‘Ambapallavasaṅkāsaṃ, aṃse katvāna cīvaraṃ;
Nisinno hatthigīvāyaṃ, gāmaṃ piṇḍāya pāvisiṃ.
198.
‘‘Hatthikkhandhato oruyha, saṃvegaṃ alabhiṃ tadā;
Sohaṃ ditto tadā santo, patto me āsavakkhayo’’ti.
… Usabho thero….
199.
‘‘Ayamiti kappaṭo kappaṭakuro, acchāya atibharitāya [atibhariyāya (sī. ka.), accaṃ bharāya (syā.)];
Amataghaṭikāyaṃ dhammakaṭamatto [dhammakaṭapatto (syā. ka. aṭṭha.), dhammakaṭamaggo (sī. aṭṭha.)], katapadaṃ jhānāni ocetuṃ.
200.
‘‘Mā kho tvaṃ kappaṭa pacālesi, mā tvaṃ upakaṇṇamhi tāḷessaṃ;
Na hi [na vā (ka.)] tvaṃ kappaṭa mattamaññāsi, saṅghamajjhamhi pacalāyamānoti.
… Kappaṭakuro thero….
Vaggo catuttho niṭṭhito.
Tassuddānaṃ –
Migasiro sivako ca, upavāno ca paṇḍito;
Isidinno ca kaccāno, nitako ca mahāvasī;
Poṭiriyaputto nisabho, usabho kappaṭakuroti.
201.
‘‘Aho buddhā aho dhammā, aho no satthu sampadā;
Yattha etādisaṃ dhammaṃ, sāvako sacchikāhi’’ti.
202.
‘‘Asaṅkheyyesu kappesu, sakkāyādhigatā ahū;
Tesamayaṃ pacchimako, carimoyaṃ samussayo;
Jātimaraṇasaṃsāro, natthi dāni punabbhavo’’ti.
… Kumārakassapo thero….
203.
‘‘Yo have daharo bhikkhu, yuñjati buddhasāsane;
Jāgaro sa hi suttesu [patisuttesu (sī. ka.)], amoghaṃ tassa jīvitaṃ.
204.
‘‘Tasmā saddhañca sīlañca, pasādaṃ dhammadassanaṃ;
Anuyuñjetha medhāvī, saraṃ buddhāna sāsana’’nti.
… Dhammapālo thero….
205.
‘‘Kassindriyāni samathaṅgatāni, assā yathā sārathinā sudantā;
Pahīnamānassa anāsavassa, devāpi kassa [tassa (bahūsu)] pihayanti tādino’’ti.
206.
[dha. pa. 94 dhammapadepi] ‘‘Mayhindriyāni samathaṅgatāni, assā yathā sārathinā sudantā;
Pahīnamānassa anāsavassa, devāpi mayhaṃ pihayanti tādino’’ti.
… Brahmāli thero….
207.
‘‘Chavipāpaka cittabhaddaka, mogharāja satataṃ samāhito;
Hemantikasītakālarattiyo [hemantikakālarattiyo (ka.)], bhikkhu tvaṃsi kathaṃ karissasi’’.
208.
‘‘Sampannasassā magadhā, kevalā iti me sutaṃ;
Palālacchannako seyyaṃ, yathaññe sukhajīvino’’ti.
… Mogharājā thero….
209.
‘‘Na ukkhipe no ca parikkhipe pare, okkhipe pāragataṃ na eraye;
Na cattavaṇṇaṃ parisāsu byāhare, anuddhato sammitabhāṇi subbato.
210.
‘‘Susukhumanipuṇatthadassinā, matikusalena nivātavuttinā;
Saṃsevitavuddhasīlinā, nibbānaṃ na hi tena dullabha’’nti.
… Visākho pañcālaputto thero ….
211.
‘‘Nadanti morā susikhā supekhuṇā, sunīlagīvā sumukhā sugajjino;
Susaddalā cāpi mahāmahī ayaṃ, subyāpitambu suvalāhakaṃ nabhaṃ.
212.
‘‘Sukallarūpo sumanassa jhāyataṃ [jhāyitaṃ (syā. ka.)], sunikkamo sādhu subuddhasāsane;
Susukkasukkaṃ nipuṇaṃ sududdasaṃ, phusāhi taṃ uttamamaccutaṃ pada’’nti.
… Cūḷako [cūlako (sī. aṭṭha.)] thero….
213.
‘‘Nandamānāgataṃ cittaṃ, sūlamāropamānakaṃ;
Tena teneva vajasi, yena sūlaṃ kaliṅgaraṃ.
214.
‘‘Tāhaṃ cittakaliṃ brūmi, taṃ brūmi cittadubbhakaṃ;
Satthā te dullabho laddho, mānatthe maṃ niyojayī’’ti.
… Anūpamo thero….
215.
‘‘Saṃsaraṃ dīghamaddhānaṃ, gatīsu parivattisaṃ;
Apassaṃ ariyasaccāni, andhabhūto [andhībhūto (ka.)] puthujjano.
216.
‘‘Tassa me appamattassa, saṃsārā vinaḷīkatā;
Sabbā gatī samucchinnā, natthi dāni punabbhavo’’ti.
… Vajjito thero….
217.
‘‘Assatthe haritobhāse, saṃvirūḷhamhi pādape;
Ekaṃ buddhagataṃ saññaṃ, alabhitthaṃ [alabhiṃ haṃ (ka.)] patissato.
218.
‘‘Ekatiṃse ito kappe, yaṃ saññamalabhiṃ tadā;
Tassā saññāya vāhasā, patto me āsavakkhayo’’ti.
… Sandhito thero….
Vaggo pañcamo niṭṭhito.
Tassuddānaṃ –
Kumārakassapo thero, dhammapālo ca brahmāli;
Mogharājā visākho ca, cūḷako ca anūpamo;
Vajjito sandhito thero, kilesarajavāhanoti.
Dukanipāto niṭṭhito.
Tatruddānaṃ –
Gāthādukanipātamhi, navuti ceva aṭṭha ca;
Therā ekūnapaññāsaṃ, bhāsitā nayakovidāti.