vimokkha

'Erlösung', 'Befreiung'.

 (I) Die 3 Erlösungen (= vimutti) sind:

    1. die Leerheits-Erlösung (suññata-vimokkha),
    2. die von Daseinsbedingungen freie Erlösung (animitta-vimokkha),
    3. die wunschlose Erlösung (appanihita-vimokkha)

(S.43.4).

 

»Hierbei aber gilt als Bedingungslose Erlösung der 'Edle Pfad' (siehe ariya-puggala), weil dieser eben dadurch entstanden ist, daß man das als das Bedingungslose geltende Nirwana zum Objekt genommen hat. Weil dieser Pfad nämlich aufgrund des Bedingungslosen Elementes aufgestiegen ist, gilt er als 'bedingungslos'; weil er von den befleckenden Leidenschaften befreit ist, gilt er als 'Erlösung'. In derselben Weise gilt er als 'wunschlos', weil er dadurch entstanden ist, daß man das als das Wunschlose geltende Nirwana zum Objekt genommen hat; als 'leer', weil er dadurch entstanden ist, daß man das als Leerheit (suññata) geltende Nirwana zum Objekt genommen hat« (Vis. XXI, 7).

 

(II) Über die 8 Erlösungen oder Befreiungen (attha vimokkha) heißt es (A.VIII.66. D.33, A.I.35; AX.29 u.a.): »Acht Befreiungen gibt es, ihr Mönche: welche acht?

 

  1. Formhaft erkennt da einer Formen: dies ist die erste Befreiung.
  2. Bei sich keine Formen wahrnehmend, erkennt er nach Außen hin Formen: dies ist die zweite Befreiung.
  3. In dem Gedanken der Schönheit wird er von Zuversicht erfüllt: dies ist die dritte Befreiung.
  4. Durch die völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen, das Schwinden der Rückwirkwahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung 'Unendlich ist der Raum' das Gebiet der Raumunendlichkeit: dies ist die vierte Befreiung.
  5. Durch die völlige Überwindung des Gebietes der Raumunendlichkeit aber gewinnt er in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein' das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit: dies ist die fünfte Befreiung.
  6. Durch völlige Überwindung des Gebietes der Bewußtseinsunendlichkeit gewinnt er in der Vorstellung 'Nichts ist da' das Gebiet der Nichtsheit: dies ist die sechste Befreiung.
  7. Durch völlige Überwindung des Gebietes der Nichtsheit gewinnt er das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung: dies ist die siebente Befreiung.
  8. Durch Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung gewinnt er die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl: dies ist die achte Befreiung. Diese acht Befreiungen gibt es, ihr Mönche.«-

 

Mit 3. ist gemeint die Erreichung der Vertiefungen der Feinkörperlichen Sphäre dadurch, daß man sich auf vollkommen reine, leuchtende Farben als Kasina-Objekte (kasina) konzentriert.

Nach dem Pts. (I. 39) wird dieser Zustand auch hervorgerufen durch Konzentration auf Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut, wobei einem alle Wesen vollkommen rein und verklärt erscheinen und so der Sinn zum Schönen neigt. 4-7 sind identisch mit jhāna 5-8; 8 mit nirodha-samāpatti.

Siehe auch Pug.1.


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