"Das Ungestaltete, ihr Mönche, will ich euch zeigen und den zum Ungestalteten führenden Pfad. Das höret!
Was ist nun, ihr Mönche, das Ungestaltete? Die Versiegung von Reiz, die Versiegung von Abwehr, die Versiegung von Verblendung, das nennt man, ihr Mönche, das Ungestaltete. Und was ist der zum Ungestalteten führende Pfad?
(1) Die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit.
(2) Ruhe und Klarsicht.
(3) Einigung mit Erwägen und Sinnen, ohne Erwägen nur mit Sinnen, nur mit Erwägen und ohne Sinnen.
(4) Leere, vorstellungslose, ungerichtete Einigung.
(5) Die 4 Pfeiler der Achtsamkeit: Da wacht, ihr Mönche, ein Mönch beim Körper über den Körper, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Kümmerns, wacht so bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Herzen über das Herz, bei den Dingen über die Dinge.
(6) Die 4 rechten Kämpfe. Da weckt, Ihr Mönche, ein Mönch den Willen, unaufgestiegene böse unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, aufgestiegene böse unheilsame Dinge zu überwinden, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht zu lockern, sie weiterentwickeln, erschließen, entfalten, erfüllen zu lassen: er müht sich darum, mutig bestrebt, rüstet das Herz, macht es kampfbereit.
(7) Die 4 Machtfährten. Da entfaltet, ihr Mönche, der Mönch die durch die Einigung, Ausdauer und Gestaltung des Willens, der Tatkraft, des Herzens, des Prüfens entfaltete Machtfährte.
(8-9) Die 5 Fähigkeiten und Kräfte. Da entfaltet, ihr Mönche, der Mönch Fähigkeit und Kraft des Vertrauens, der Tatkraft, der Achtsamkeit, der Einigung, der Weisheit, die einsam erzeugten, entreizt erzeugten, entrodet erzeugten, die in Endsal übergehen
(10) Die 7 Erweckungen. Da entfaltet der Mönch, ihr Mönche, die Erweckung der Achtsamkeit, der Lehrergründung, der Tatkraft, der Verzückung, der Beschwichtigung, der Einigung, des Gleichmuts, die einsam gezeugten, entreizt gezeugten, ausgerodet gezeugten, die in Endsal übergehen.
(11) Den edlen achtfältigen Pfad. Da entfaltet der Mönch, ihr Mönche, rechte Ansicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Wandel, rechtes Mühen, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung, die einsam gezeugten, entreizt gezeugten, ausgerodet gezeugten, die in Endsal übergehen.
(12) Das nennt man den zum Ungestalteten führenden Pfad. So hab ich euch denn, ihr Mönche, das Ungestaltete gezeigt und den zum Ungestalteten führenden Pfad.
Was ein Meister, ihr Mönche, den Jüngern aus Wohlwollen und Mitempfinden, von Mitempfinden bewogen, schuldet, das habt ihr von mir empfangen.
Da laden, ihr Mönche, Bäume ein, dort leere Klausen. Wirket Schauung, ihr Mönche, auf daß ihr nicht lässig werdet, später nicht Reue empfindet: das haltet als unser Gebot".
"Das Ziel will ich euch zeigen, ihr Mönche, und den zum Ziel führenden Pfad. Das höret! Was ist, ihr Mönche, das Ziel?
Die Versiegung von
ihr Mönche, das nennt man, ihr Mönche, das Ziel.
Und was ist der zum Ziel führende Pfad?
Das nennt man den zum Ziel führenden Pfad.
So habe ich euch denn, ihr Mönche, das Ziel gezeigt und den zum Ziel führenden Pfad. Was ein Meister, ihr Mönche, den Jüngern aus Wohlwollen und Mitempfinden, von Mitleid bewogen, schuldet, das habt ihr von mir empfangen. Da laden, ihr Mönche, Bäume ein, dort leere Klausen. Wirket Schauung, ihr Mönche, auf daß ihr nicht lässig werdet, später nicht Reue empfindet: das haltet als unser Gebot".
"Zeigen will ich euch, ihr Mönche:
(14) das Trieblose, (anāsava)
(15) die Wahrheit, (sacca)
(16) das Transzendente, (pāra)
(17) das Feine, (nipuṇa)
(18) das gar schwer zu Sehende, (sududdasa)
(19) das Unverwelkliche, (ajajjara)
(20) das Bleibende, (dhuva)
(21) das Unauflösliche, (apalokita)
(22) das Unsichtbare, (anidassana)
(23) das nicht Abgesonderte, (nippapañca)
(24) das Stille, (santa)
(25) das Todlose, (amata)
(26) das Erlesene, (paṇīta)
(27) das Glück, (siva)
(28) den Frieden, (khema)
(29) die Durstversiegung, (taṇhākkhaya)
(30) das Erstaunliche, (acchariya)
(31) das Außerordentliche, (abbhuta)
(32) das Notlose, [sichere, gesunde, heile] (anītika)
(33) das notlose Ding, (anītikadhamma)
(34) die Wunschlosigkeit, (nibbāna)
(35) das Unbedrängte, (abyāpajjha)
(36) die Entreizung, (virāga)
(37) das Lautere, (suddhi)
(38) die Erlösung, (mutti)
(39) das Haftlose, (anālaya)
(40) das Eiland (dīpa)
(41) die Geborgenheit, (leṇa)
(42) den Schutz, (tāṇa)
(43) die Zuflucht, (saraṇa)
(44) das andere Ufer, das Ziel, das Ende (parāyana)
und den dorthin führenden Pfad. Das höret!
Was ist dies nun? Was da
ist, das ist dies.
Und was ist der dorthin führende Pfad?
Das nennt man den dorthin führenden Pfad.
So hab' ich euch denn, ihr Mönche, all dies gezeigt und den dorthin führenden Pfad. Was ein Meister, ihr Mönche, den Jüngern aus Wohlwollen und Mitempfinden, von Mitleid bewogen, schuldet, das habt ihr von mir empfangen. Da laden, ihr Mönche, Bäume ein, dort leere Klausen. Wirket Schauung, ihr Mönche, auf daß ihr nicht lässig werdet, später nicht Reue empfindet: das haltet als unser Gebot".