1. Jīvaka-Komārabhacca. Ein berühmter Arzt. Er war der Sohn von Sālavatī, einer Kurtisane aus Rājagaha. (AA.i.216 sagt, dass Abhayarājakumāra sein Vater war). Nach seiner Geburt wurde er in einem Korb auf einem Abfallhaufen ausgesetzt, von wo ihn Abhayarājakumāra rettete. Als er gefunden wurde, sagten die Leute "er lebt" (jīvati), deshalb nannte man ihn Jīvaka; weil er von einem Prinz (kumārena posāpito) aufgenommen wurde, nannte man ihn Komārabhacca (Prinzenzögling).
Herangewachsen ging er, als er von seiner Herkunft erfahren hatte, ohne des Wissens von Abhaya nach Takkasilā, um sieben Jahre Medizin zu studieren. Nach seinem Studium gab ihm sein Lehrer etwas Geld und entliess ihn. Sein erster Patient war die Frau eines Schatzmeisters (setthi) aus Sāketa und für die erfolgreiche Heilung bekam er sechzehntausend kahāpanas, einen Diener, eine Dienerin und eine Wagen mit Pferden. Als er nach Rājagaha zurückkehrte, gab ihm Abhaya eine eigene Unterkunft. Dort heilte er Bimbisāra, der an einer schlimmen Fistel litt und als Bezahlung erhielte er den Schmuck von Bimbisāras fünfhundert Frauen. Er wurde zum Hofarzt ernannt mit der Zuständigkeit nicht nur für den König und dessen Frauen, sondern auch für die Mönchsgemeinde mit dem Buddha als Vorsitz. (MV.i.39)
Unter vielen Heilungen von Jīvaka gab es eine Schädeloperation an einem Schatzmeister (setthi) aus Rājagaha und eine Unterleibsoperation an dem Sohn eines Setthis, der an einer Darmverschlingung litt. (MV.viii.205)
Als Candappajjota, König von Ujjeni, erkrankt war, sandte ihm Bimbisāra seinen Arzt Jīvaka. Candappajjota konnte Butterschmalz nicht ausstehen, was jedoch die einzige Medizin war ihn zu heilen. Jīvaka bereitete die Medizin vor und liess sie dem König geben, reitete aber auf des Königs Elefanten Bhaddavatikā davon, bevor dieser merkte was ihm vorgesetzt wurde. Pajjota, in grosser Wut, beauftrage Jīvaka gefangen zu nehmen und sandte seinen Sklaven Kāka hinterher. Kāka holte Jīvaka in Kosambī ein, liess sich aber zu einem Frühstück überreden, in dem sich ein starkes Abführmittel befand. Jīvaka erklärte Kāka warum er dessen Rückkehr hinauszögern musste und warum er geflohen war. Er überliess ihm den Elefanten und machte sich auf den Weg nach Rājagaha. Pajjota wurde geheilt und als Zeichen seiner Wertschätzung sandte er Jīvaka ein sehr wertvolles Sīveyyaka Kleid, das Jīvaka dem Buddha schenkte (MV.viii.207; MV.viii.210; AA.i.216).
Jīvaka fühlte sich sehr dem Buddha hingezogen. Einmal, als der Buddha krank war und ein Abführmittel nötig war, liess Jīvaka den Körper des Buddha einölen und gab ihm eine Handvoll Lotusblumen zum Riechen. Jīvaka war anderweitig beschäftigt als das Abführmittel zu wirken begann und sich erinnerte, es versäumt zu haben, dem Buddha zu sagen, ein heisses Bad zu nehmen um die Behandlung abzuschliessen. Der Buddha las seine Gedanken und badete wie empfolen. (MV.viii.209)
DhA.ii.164f, erwähnt ein anderes Ereignis: als Buddhas Fuss nach dem Mordanschlag von Devadatta von einem Splitter verletzt war, wurde er von Maddakucchi zu Jīvakas Ambavana gebracht, wo Jīvaka eine Heilsalbe aufbrachte und den Fuss verband. In der Absicht abends wieder zurückzusein verliess Jīvaka die Stadt, aber als er zurück kam, waren die Stadttore bereits geschlossen und er konnte nicht eintreten. Er machte sich grosse Sorgen, weil er wusste, wenn der Verband nicht entfernt wird, der Buddha grosse Schmerzen erleiden würde. Aber der Buddha las seine Gedanken und entfernte den Verband. Siehe auch Jat.533, Jat.503.
Nachdem Jīvaka ein Sotāpanna wurde, wollte er den Buddha unbedingt zweimal am Tag besuchen und da ihm Veluvana zu weit entfernt war, baute er in seinem eigenen Ambavana (Mangohain) in Rājagaha ein Kloster mit all seinen Gebäuden, welches er dem Buddha und seinen Mönchen spendete (DA.i.133; MA.ii.590). Als Bimbisāra verstarb, setzte Jīvaka seinen Dienst unter Ajātasattu fort und veranlasste, dass er nach dem Vatermord den Buddha aufsuchte. (Für Details siehe das Sāmaññaphala Sutta; auch Jat.530; Jat.150, etc.).
Jīvakas Berühmtheit als Arzt brachte ihm mehr Arbeit ein als er bewältigen konnte, aber er vernachlässigte niemals seine Pflicht dem Orden gegenüber. Viele Menschen, von Krankheiten geplagt und unfähig für die Behandlung zu bezahlen, traten mit der Hoffnung in den Orden ein, von ihren Krankheit geheilt zu werden. Als Jīvaka herausfand, dass der Orden so missbraucht wurde, bat er den Buddha Regeln festzulegen, dass Menschen mit bestimmten Krankheiten nicht ordiniert werden dürfen (MV.i.39).
Buddha setzte Jīvaka an die Spitze der Laienanhänger, die unter den Leuten am beliebtesten waren (aggam puggalappasannānam) (A.i.24). Sein Name befindet sich in einer Liste von guten Menschen, die das Todlose geschaut haben (A.vi.119; DhA.i.244, 247; J.i.116f??).
Einmal, beim Mittagsmahl bei Jīvaka wollte Buddha nicht essen, solange nicht Cūlapanthaka anwesend war, der sich im Kloster aufhielt und den man nicht eingeladen hatte. (Jat.4).
Im Jīvaka Sutta ist uns ein Gespräch überliefert, indem Jīvaka dem Buddha Fragen stellt bezüglich des Tötens und Fleischessens.
Eine Diskussion mit dem Buddha über die Eigenschaften eines Laienanhängers findet sich im Anguttara Nikāya (A.viii.26). Sirimā war Jīvakas jüngere Schwester (SNA.i.244; DhA.iii.106).
Auf Jīvakas Wunsch ermahnte Buddha seine Mönche körperlich nicht untätig zu sein; Jīvaka reiste aus geschäftlichen Gründen nach Vesāli und sah Mönche die ein blasses und ungesundes Aussehen hatten (Vin.ii.119??).
2. Jīvaka. Ein Mönch aus dem Mahāvihāra, auf dessen Wunsch Buddhaghosa das Manorathapūranī nieder schrieb. AA.i.874.