105. Der Erhabene weilte in Rājagaha so lange es ihm gefiel und brach dann zu einer Reise nach Kapilavatthu [237] auf. Nach und nach wandernd kam er in Kapilavatthu an. Dort weilte er auf dem Gebiet der Sakka [238] und zwar im Nigrodhahain [239] von Kapilavatthu. Nachdem der Erhabene sich zu vormittäglicher Stunde angezogen hatte, nahm er Almosenschale und Robe und ging zum Anwesen des Sakka Suddhodana. Dort setzte er sich auf einen vorbereiteten Sitz nieder. Da sagte die Fürstin, die Mutter des Knaben Rāhula zu diesem: „Rāhula, das ist dein Vater! Geh und bitte um die Erbschaft.“ Der Knabe Rāhula ging nun zum Erhabenen. Dort angekommen stellte er sich vor dem Erhabenen hin [und sprach]: „Angenehm ist dein Schatten, Asket.“ Der Erhabene stand auf und ging weg. Der Knabe Rāhula folgte dem Erhabenen auf den Fersen: „Die Erbschaft gib mir, Asket! Gib mir die Erbschaft, Asket!“ Daraufhin sprach der Erhabene zum ehrwürdigen Sāriputta: „Sāriputta, ordiniere den Knaben Rāhula.“ – „Ehrwürdiger, wie soll ich den Knaben Rāhula ordinieren?“
Aus diesem Grund, in diesem Zusammenhang hielt der Erhabene eine Lehrrede und danach sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube durch dreifache Zufluchtnahme das Hinausziehen [in die Hauslosigkeit] als Novize. [240] Ihr Mönche, so soll man [zum Novizen] ordinieren: Zuerst veranlasst, dass Kopfhaar und Bart geschoren wurden, die gelbbraunen Roben angezogen wurden, dann das Obergewand auf eine Schulter gelegt wurde, sich zu den Füßen der Mönche verbeugt wurde, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammengelegt wurden und dass man dann so spricht: ‘Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre, ich nehme meine Zuflucht zum Orden. Zum zweiten Mal, ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Zum zweiten Mal, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Zum zweiten Mal, ich nehme meine Zuflucht zum Orden. Zum dritten Mal, ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Zum dritten Mal, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Zum dritten Mal, ich nehme meine Zuflucht zum Orden’. Ihr Mönche, ich erlaube durch diese dreifache Zufluchtnahme die Ordination zum Novizen.“
Da ordinierte der ehrwürdige Sāriputta den Knaben Rāhula [zum Novizen]. Da ging Suddhodana Sakka zum Erhabenen. Bei ihm angekommen begrüßte er den Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte Suddhodana Sakka zum Erhabenen: „Erhabener hoher Herr, tu mir einen Gefallen.“ – „Gotama, Vollendete sind jenseits von Gefälligkeiten.“ – „Es ist etwas Angemessenes, es ist untadelig.“ – „Sprich, Gotama.“ – „Erhabener, als der hohe Herr in die Hauslosigkeit hinauszog, war das für mich beträchtliches Leid. Ebenso bei Nanda [241] und außerordentliches bei Rāhula. Hoher Herr, die Liebe zum Sohn durchdringt die Oberhaut, nach der Oberhaut durchdringt sie die Unterhaut, nach der Unterhaut durchdringt sie das Fleisch, nach dem Fleisch durchdringt sie die Sehnen, nach den Sehnen durchdringt sie die Knochen, nach den Knochen trifft sie ins Mark. Es wäre gut, Herr, wenn Ehrwürdige die Söhne nicht ohne die Zustimmung von Vater und Mutter ordinieren würden.“ Daraufhin veranlasste der Erhabene den Suddhodana Sakka mittels einer Lehrrede zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich zu erfreuen. Suddhodana Sakka wurde durch die Lehrrede des Erhabenen verständig, nahm sie auf, war davon motiviert und erfreut. Nachdem er vom Sitz aufgestanden war, verehrte er den Erhabenen, umschritt ihn rechts herum und ging fort. Aus diesem Grund und in diesem Zusammenhang hielt der Erhabene eine Lehrrede und sprach danach zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ohne die Zustimmung von Vater und Mutter sollt ihr deren Söhne nicht ordinieren. Wird dennoch ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Dann, nachdem der Erhabene so lange es ihm gefiel in Kapilavatthu geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Sāvatthi auf. Nach und nach wandernd kam er in Sāvatthi an. In Sāvatthi weilte der Erhabene im Jetavana, im Kloster des Anāthapiṇḍika [242] . Bei dieser Gelegenheit sandte eine den ehrwürdigen Sāriputta unterstützende Familie zu ihm einen Jungen: „Möge der Ältere [243] diesen Jungen ordinieren.“ Da dachte der ehrwürdige Sāriputta: ‘Der Erhabene erließ die Übungsregel, dass einem von zwei Novizen nicht aufgewartet werden soll. Auch der Rāhula ist mein Novize. Nach welcher Methode soll ich jetzt vorgehen?’ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass einem erfahrenen und fähigen Mönch von zwei Novizen aufgewartet werden kann. So viele er fähig ist zu unterweisen und anzuleiten, so viele dürfen ihm aufwarten.“
106. Nach einer Zeit dachten sich die Novizen: ‘Wie viele Übungsregeln [244] sind für uns da und in welchen sollen wir uns üben?’ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ich erlaube den Novizen zehn Übungsregeln. In diesen sollen sich die Novizen üben: [1.] Abstehen vom Töten lebender Wesen; [2.] Abstehen vom Nehmen von Nichtgegebenen; [3.] Abstehen vom Nichtreinheitswandel [245] ; [4.] Abstehen von übler Rede; [5.] Abstehen von berauschenden Mitteln; [6.] Abstehen vom Essen zur falschen Zeit [246] ; [7.] Abstehen vom Besuchen von Tanz, Gesang, Musik und Schauspiel; [8.] Abstehen vom sich Verschönern mit Schmuck, Parfüm und Kosmetika; [9.] Abstehen vom Benutzen von hohen und breiten Betten; und [10.] Abstehen vom Annehmen von Gold und Silber. Ihr Mönche, ich erlaube den Novizen diese zehn Übungsregeln, in diesen sollen sich die Novizen üben.“
107. Zu jener Zeit waren die Novizen den Mönchen gegenüber respektlos, nicht fügsam, unhöflich. Die Mönche wurden verärgert, unruhig, erregt: ‘Wie können sich die Novizen den Mönchen gegenüber respektlos, nicht fügsam, unhöflich verhalten?’ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube einen mit diesen fünf Eigenschaften versehenen Novizen mit Strafe zu belegen: [1.] Er versucht Mönche ihre Gaben nicht erlangen zu lassen [247] ; [2.] er versucht für Mönche Unheil [zu stiften]; [3.] er versucht Mönche abreisen zu lassen [248] ; [4.] er beschimpft und schmäht die Mönche; [5.] er treibt Mönche auseinander [249] . Ihr Mönche, ich erlaube einen mit diesen fünf Eigenschaften versehenen Novizen zu bestrafen.“
Da kam den Mönchen der Gedanke: ‘Wie ist nun die Strafe auszuführen?’ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, dass ausgesperrt wird.“
Bei einer Gelegenheit sperrten Mönche die Novizen vom ganzen Klostergelände aus. Die Novizen, nachdem sie keinen Zutritt zum Kloster bekamen, gingen weg, verließen den Orden oder gingen zu Andersgläubigen über. Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ihr sollt sie nicht vom gesamten Klostergelände aussperren. Wer so etwas tut, dessen schlechtes Verhalten ist ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube, dass er von da wo er wohnt oder von da wohin er sich zurückzieht, ausgesperrt werden soll.“
Bei einer Gelegenheit sperrten Mönche die Novizen von der Nahrungsaufnahme aus. Die Menschen, die Reistrunk und Speisen für den Orden machten, sagten zu den Novizen: „Ehrwürdige, kommt, trinkt Reistrunk. Ehrwürdige, esst Speisen.“ Die Novizen antworteten: „Wir dürfen nichts nehmen, die Mönche haben uns das gesperrt.“ Die Menschen wurden verärgert, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Herren den Novizen die Nahrungsaufnahme sperren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, sperrt den Novizen nicht die Nahrungsaufnahme. Wird so etwas getan, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
108. Bei einer Gelegenheit sperrte die Sechsergruppe Mönche Novizen aus, ohne deren Unterweiser zu fragen. Die Unterweiser suchten: „Wieso sind unsere Novizen nicht zu sehen?“ Die Mönche sagten zu ihnen: „Brüder, die Sechsergruppe Mönche hat sie ausgesperrt.“ Die Unterweiser wurden verärgert, unruhig und regten sich auf: „Wie kann bloß die Sechsergruppe Mönche ohne [uns] zu fragen unsere Novizen aussperren?“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, ohne den Unterweiser gefragt zu haben, sollt ihr nicht aussperren. Wird das getan, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Bei einer Gelegenheit machte die Sechser-Gruppe Mönche Novizen den älteren Mönchen abspenstig. Für diese Älteren war das Ergreifen von Zahnstäbchen und Mundspülwasser ermüdend. Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Man soll nicht von anderen Gruppen abspenstig machen. Wird abspenstig gemacht, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu dieser Zeit hatte ein Novize des Upananda Sakyaputta namens Kaṇṭaka eine Nonne mit Namen Kaṇṭakī verführt [250] . Die Mönche wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann sich ein Novize bloß derart schlecht verhalten?“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Vorfall: „Ihr Mönche, ich erlaube, dass ein mit diesen zehn Eigenschaften versehener Novize auszuschließen ist [251] : [1.] er tötet Lebewesen; [2.] er nimmt Nichtgegebenes; [3.] er ist unkeusch; [4.] er spricht Falsches; [5.] er nimmt Rauschmittel; [6.] vom Buddha spricht er verächtlich; [7.] von der Lehre spricht er verächtlich; [8.] vom Orden spricht er verächtlich; [9.] an falscher Ansichten hält er fest; [10.] er schändet Nonnen. Ihr Mönche, ich erlaube, dass ein mit diesen zehn Eigenschaften versehener Novize dafür auszuschließen ist.“
109. Damals hatte irgendein Eunuch [252] bei den Mönchen die Ordination genommen. Nachdem er zu den kleinen und jungen Mönchen [253] gegangen war, sprach er: „Kommt Ehrwürdige, verführt mich.“ Die Mönche wiesen ihn ab: „Verschwinde Eunuch! Hau ab Eunuch! Was bezweckst du damit?“ Als er von den Mönchen abgewiesen wurde, ging er zu den großen, stattlichen, wohlgenährten Novizen [254] . Dort sagte er: „Kommt Brüder, verführt mich.“ Die Novizen wiesen ihn ab: „Verschwinde Eunuch! Hau ab Eunuch! Was bezweckst du damit?“ Nachdem er von den Novizen abgewiesen worden war, ging er zu den Elefanten- und Pferdeknechten. Dort sprach er: „Kommt Freunde, verführt mich.“ Die Elefanten- und Pferdeknechte verführten ihn. Sie wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Eunuchen sind diese Asketen, die Sakyasöhne. Wer von denen kein Eunuch ist, der verführt die Eunuchen. So gehen sie alle nicht den Reinheitswandel.“ Die Mönche hörten die verärgerten, unruhigen und erregten Elefanten- und Pferdeknechte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Vorfall. „Ihr Mönche, einen Eunuchen, der nicht hochordiniert ist, soll man nicht hochordinieren, ein hochordinierter soll ausgeschlossen werden.“
110. Damals lebte ein gewisser verwöhnter [255] Sohn aus einer alteingesessenen, heruntergekommenen Familie. Dieser Sohn einer alteingesessenen, heruntergekommenen Familie dachte sich: ‘Ich bin verwöhnt und unfähig, nicht erlangten Besitz zu erlangen oder erlangten Besitz zu vermehren. Auf welche Weise kann ich glücklich und ohne mich anzustrengen leben?’ Da kam dem Sohn aus der alteingesessenen, heruntergekommenen Familie der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne, haben leichte Sittenregeln, glückliche Lebensführung und nachdem sie gute Speisen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Ich werde nun zum Klostergelände gehen, nachdem ich selber Almosenschale und Robe genommen, Bart und Haare geschoren und das gelbbraune Gewand angezogen habe und mit den Mönchen zusammen wohnen.’ Das tat er. Dann begrüßte der Sohn einer alteingesessenen, heruntergekommenen Familie die Mönche. Die Mönche fragten ihn: „Bruder, wie viele Regenzeiten hast du?“ [256] – „Brüder, was besagt das ‘Wie viele Regenzeiten hast du’?“ – „Bruder, wer ist dein Unterweiser?“ – „Was besagt ‘Unterweiser’?“ Die Mönche sprachen zum ehrwürdigen Upāli [257] : „Komm, Bruder Upāli, prüfe diesen Ordinierten.“ Als der Sohn der alteingesessenen, heruntergekommenen Familie durch den ehrwürdigen Upāli geprüft wurde, erzählte er ihm die Sache. Der ehrwürdige Upāli wiederum teilte den Mönchen den Sachverhalt mit. Die Mönche wiederum erzählten dem Erhabenen von dem Vorfall. „Ihr Mönche, einem heimlich und ungeweiht Mitlebenden soll man nicht die Hochordination geben, einen bereits hochordinierten soll man ausschließen. Ihr Mönche, einem ungeweihten Andersgläubigen, soll man nicht die Hochordination geben, einen bereits hochordinierten soll man ausschließen. [258]
111. Zu jener Zeit war ein gewisser Nāga von seiner Abstammung als Nāga geplagt, beschämt und angewidert. Da kam dem Nāga der Gedanke: ‘Auf welche Art könnte ich mich vom Nāgadasein befreien und schnell das Menschentum erlangen?’ Da kam ihm der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne, wandeln im Rechten, wandeln im Frieden, im Reinheitswandel, sie gehen den Weg der Wahrheit, handeln sittlich und tun edle Dinge. Wenn ich bei den Asketen, den Sakyasöhnen, die Ordination nehmen würde, werde ich mich vom Nāgadasein befreien und schnell das Menschentum erreichen.’ Dann nahm der Nāga die Gestalt eines jungen Brahmanen an, ging zu den Mönchen und bat um die Ordination. Die Mönche ordinierten und hochordinierten ihn. Zu jener Zeit wohnte dieser Nāga zusammen mit einem gewissen Mönch an der Begrenzung des Klosters. Dann stand jener Mönch in der Nacht auf und ging in der Morgendämmerung im Freien auf und ab. Als sich der Nāga sicher war, dass der Mönch fortgegangen war, fiel er in den Schlaf. Die ganze Unterkunft war mit dem Schlangenleib gefüllt und die Windungen kamen zum Fenster heraus. Dann dachte der Mönch: ‘Ich werde wieder in die Behausung hineingehen.’ Als er die Tür schloss, sah er, dass die ganze Unterkunft mit dem Schlangenleib gefüllt war und wie die Windungen aus dem Fenster herauskamen. Als er das sah, stieß der Verängstigte einen Angstschrei aus. Die daraufhin herangekommenen Mönche fragten ihn: „Bruder, warum hast du einen Angstschrei ausgestoßen?“ – „Brüder, die ganze Unterkunft ist mit einem Schlangenleib gefüllt, sogar aus dem Fenster kommen sie heraus.“ Nachdem der Nāga durch das Geräusch aufgewacht war, setzte er sich auf seinen Sitz. Die Mönche fragten ihn: „Bruder, wer bist du?“ – „Ehrwürdige, ich bin ein Nāga.“ – „Bruder, warum hast du das getan?“ Da erzählte der Nāga den Mönchen die Sache. Die Mönche wiederum erzählten dem Erhabenen den Vorfall.
Nachdem der Erhabene aus diesem Grund und in diesem Zusammenhang den Mönchsorden zusammen gerufen hatte, sagte er zum Nāga: „Wahrlich, euch Nāgas fehlt das Wachstum in dieser Lehre und Regelwerk. Geh, Nāga, und halte die Uposathatage ein, den vierzehnten und fünfzehnten Tag sowie die beiden achten Tage bei Halbmond, dann wirst du vom Nāgadasein befreit werden und schnell das Menschentum erreichen.“ Da dachte jener Nāga: ‘Mir soll das Wachstum fehlen in dieser Lehre und Regelwerk.’ Leidend, mit betrübtem Geist und Tränen vergießend stieß er einen Schrei aus und ging fort.
Dann sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Ihr Mönche, unter zwei Bedingungen wird die wahre Natur eines Nāga offensichtlich: wenn er mit einer Frau der eigenen Rasse Geschlechtsverkehr ausübt und wenn er vertrauensvoll einschläft. Ihr Mönche, unter diesen zwei Bedingungen wird die wahre Natur eines Nāga offensichtlich. Ihr Mönche, Tiere, die nicht hochordiniert sind, sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
112. In jener Zeit hatte ein junger Mann seiner Mutter das Leben geraubt. Wegen dieser schlechten Tat war er bekümmert, beschämt und angewidert. Da kam diesem jungen Mann der Gedanke: ‘Auf welche Weise kann ich diese schlechte Tat ungeschehen machen?’ Da kam dem jungen Mann der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne, wandeln im Rechten, wandeln im Frieden, im Reinheitswandel, sie gehen den Weg der Wahrheit, handeln sittlich und tun edle Dinge. Wenn ich bei den Asketen, den Sakyasöhnen, die Ordination nehmen würde, werde ich diese schlechte Tat ungeschehen machen.’ Nachdem dieser junge Mann zu den Mönchen ging, bat er um die Ordination. Die Mönche sagten zum ehrwürdigen Upāli: „Ehrwürdiger Upāli, vor kurzem wurde ein Nāga in Gestalt eines jungen Mannes von den Mönchen ordiniert. Komm, Bruder Upāli, prüfe diesen jungen Mann.“ Als dieser junge Mann vom ehrwürdigen Upāli geprüft wurde, erzählte er ihm diese Sache. Der ehrwürdige Upāli erzählte den Mönchen den Sachverhalt. Die Mönche erzählten dem Erhabenen den Sachverhalt. „Ihr Mönche, Muttermörder sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
113. In jener Zeit hatte ein junger Mann seinem Vater das Leben geraubt. Wegen dieser schlechten Tat war er bekümmert, beschämt und angewidert. Da kam diesem jungen Mann der Gedanke: ‘Auf welche Weise kann ich diese schlechte Tat ungeschehen machen?’ Da kam dem jungen Mann der Gedanke: ‘Diese Asketen, die Sakyasöhne, wandeln im Rechten, wandeln im Frieden, im Reinheitswandel, sie gehen den Weg der Wahrheit, handeln sittlich und tun edle Dinge. Wenn ich bei den Asketen, den Sakyasöhnen, die Ordination nehmen würde, werde ich diese schlechte Tat ungeschehen machen.’ Nachdem dieser junge Mann zu den Mönchen ging, bat er um die Ordination. Die Mönche sagten zum ehrwürdigen Upāli: „Ehrwürdiger Upāli, vor kurzem wurde ein Nāga in Gestalt eines jungen Mannes von den Mönchen ordiniert. Komm, Bruder Upāli, prüfe diesen jungen Mann.“ Als dieser junge Mann vom ehrwürdigen Upāli geprüft wurde, erzählte er ihm diese Sache. Der ehrwürdige Upāli erzählte den Mönchen den Sachverhalt. Die Mönche erzählten dem Erhabenen den Sachverhalt. „Ihr Mönche, Vatermörder sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
114. Damals wanderten viele Mönche auf der Straße von Sāketa nach Sāvatthi. Auf dieser Straße waren Räuber unterwegs. Diese raubten einige der Mönche aus, und einige Mönche töteten sie. Von Sāvatthi zogen Soldaten des Fürsten [259] aus und fingen einige Räuber, einige Räuber flüchteten. Diejenigen, die flüchteten, nahmen bei den Mönchen die Ordination und diejenigen, die gefangen wurden, bekamen die Todesstrafe. Dann sahen die [neu] Ordinierten jene Räuber, die zur Hinrichtung abgeführt wurden. Als sie diese sahen, sprachen sie: „Gut, dass wir geflüchtet sind. Wären wir gefangen worden, würden auch wir hingerichtet werden.“ Die Mönche fragten sie: „Brüder, was habt ihr getan?“ Da nun erzählten jene Ordinierten den Mönchen die Sache. Dann erzählten die Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ihr Mönche, Heilige waren jene [getöteten] Mönche. Heiligenmörder sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
115. Damals wanderten viele Nonnen auf der Straße von Sāketa nach Sāvatthi. Auf dieser Straße waren Räuber unterwegs. Diese raubten einige der Nonnen aus, und einige Nonnen schändeten sie. Von Sāvatthi zogen Soldaten des Fürsten aus und fingen einige Räuber, einige Räuber flüchteten. Diejenigen, die flüchteten, nahmen bei den Mönchen die Ordination und diejenigen, die gefangen wurden, bekamen die Todesstrafe. Dann sahen die [neu] Ordinierten jene Räuber, die zur Hinrichtung abgeführt wurden. Als sie diese sahen, sprachen sie: „Gut, dass wir geflüchtet sind. Wären wir gefangen worden, würden auch wir hingerichtet werden.“ Die Mönche fragten sie: „Brüder, was habt ihr getan?“ Da nun erzählten jene Ordinierten den Mönchen die Sache. Dann erzählten die Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ihr Mönche, Nonnenschänder sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden. Ordenspalter [260] sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden. Das Blut [eines Buddha] Vergießende [261] sollen nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
116. Zu jener Zeit nahm ein gewisser Hermaphrodit [262] bei den Mönchen die Ordination. Jener tat es und ließ es tun. [263] Dem Erhabenen wurde dieser Sachverhalt erzählt. „Ein Hermaphrodit, der nicht hochordiniert ist, soll nicht hochordiniert werden, hochordinierte sollen ausgeschlossen werden.“
117. Zu dieser Zeit gaben die Mönche einem ohne Unterweiser die Hochordination. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ohne Unterweiser soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der den Orden als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der den Orden als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der eine kleine Gruppe von Mönchen als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der eine kleine Gruppe Mönche als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Eunuchen als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Eunuchen als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen als Unterweiser hatte, der heimlich [als Mönch] mitlebte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen heimlich Mitlebenden als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Unterweiser hatte, der zu Andersgläubigen gehörte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Andersgläubigen als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen, der ein Tier ist [264] als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der ein Tier als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Muttermörder als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Muttermörder als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Vatermörder als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Vatermörder als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Heiligenmörder als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Heiligenmörder als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Nonnenschänder als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Nonnenschänder als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Spalter des Orden als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Unterweiser hat, der den Orden gespalten hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Unterweiser hatte, der Blut [eines Buddha] vergossen hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Unterweiser hat, der Blut [eines Buddha] vergoss, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche einem die Hochordination, der einen Hermaphroditen als Unterweiser hatte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen, der einen Hermaphroditen als Unterweiser hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
118. Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die keine Almosenschalen hatten. Diese gingen nur mit den Händen auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige.“ [265] Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen ohne Almosenschale soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die keine Roben hatten. Diese gingen nackt auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige.“ [266] Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen ohne Roben soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die weder Almosenschalen noch Roben hatten. Diese gingen nackt und ohne Schale auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen ohne Almosenschale und ohne Roben soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die geliehene Almosenschalen hatten. Nach der Hochordination gaben sie die Schalen zurück und gingen nur mit den Händen auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einem, der nur eine geliehene Almosenschale hat, soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die geliehene Roben hatten. Nach der Hochordination gaben sie die Roben zurück und gingen nackt auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen mit geliehenen Roben soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Zu jener Zeit gaben die Mönche welchen die Hochordination, die geliehene Almosenschalen und geliehene Roben hatten. Nach der Hochordination gaben sie die Schalen und Roben zurück und gingen nackt und nur mit den Händen auf Almosengang. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Andersgläubige“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, einen mit geliehener Almosenschale und Robe soll man nicht hochordinieren. Wird so hochordiniert, ist dieses schlechte Benehmen ein Dukkaṭa-Vergehen.“
119. Bei einer Gelegenheit ordinierten [267] die Mönche einen, dem die Hände abgeschlagen waren [268] ... – ... die Füße abgeschlagen waren [269] ... – ... die Hände und die Füße abgeschlagen waren ...– ... die Ohren abgeschnitten waren [270] ... – ... die Nase abgeschnitten war [271] ...– ... die Ohren und die Nase abgeschnitten waren [272] ... – ... die Finger abgeschnitten waren ... – ... die Fingernägel verstümmelt wurden [273] ... – ... die [Fuß-]Sehne durchtrennt war [274] ... – ... der Hände wie (ausgespreizte) Schlangenhauben hatte [275] ... – ... einen Buckligen ... – ... einen Zwergwüchsigen ... – ... einen mit einem Kropf [276] ... – ... einen mit einem [Brand-]Mal Gezeichneten ...– ... einen Ausgepeitschten ... – ... einen steckbrieflich Gesuchten ... – ... einen mit Elefantiasis ... – ... einen mit üblen Krankheiten [277] ... – ... einen Störenfried [278] ... – ... einen Einäugigen ... – ... einen Krüppel ...– ... einen Lahmen ... – ... einen Verkrüppelten ... – ... einen Gehunfähigen ... – ... einen Altersschwachen ... – ... einen Blinden ... – ... einen Stummen [279] ... – ... einen Tauben ... – ... einen Blindstummen ... – ... einen Taubblinden ... – ... einen Taubstummen ... – ... einen Blindtaubstummen. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. ... „Ihr Mönche, einen, dem die Hände abgeschlagen wurden ... – ... die Füße abgeschlagen wurden ... – ... die Hände und die Füße abgeschlagen wurden ...– ... die Ohren abgeschnitten wurden ... – ... die Nase abgeschnitten wurde ...– ... die Ohren und die Nase abgeschnitten wurden ... – ... die Finger abgeschnitten wurden ... – ... die Fingernägel verstümmelt wurden ... – ... die [Fuß-]Sehne durchtrennt wurde ... – ... der Hände wie (ausgespreizte) Schlangenhauben hat ... – ... einen Buckligen ... – ... einen Zwergwüchsigen ... – ... einen mit einem Kropf ... – ... einen mit einem [Brand-]Mal Gezeichneten ...– ... einen Ausgepeitschten ... – ... einen steckbrieflich Gesuchten ... – ... einen mit Elefantiasis ... – ... einen mit üblen Krankheiten ... – ... einen Störenfried ... – ... einen Einäugigen ... – ... einen Krüppel ...– ... einen Lahmen ... – ... einen Verkrüppelten ... – ... einen Gehunfähigen ... – ... einen Altersschwachen ... – ... einen Blinden ... – ... einen Stummen ... – ... einen Tauben ... – ... einen Blindstummen ... – ... einen Taubblinden ... – ... einen Taubstummen ... – ... einen Blindtaubstummen soll man nicht ordinieren. Wird ein solcher ordiniert, ist dieses schlechte Verhalten ein Dukkaṭa-Vergehen.“
Der neunte Abschnitt zum Auswendiglernen,
der über die Erbschaft, ist beendet.
[237] Die Heimatstadt des Buddha, die er vor acht Jahren verließ, liegt fast fünfhundert Kilometer in Richtung Nordwesten entfernt. Dazu vergleiche/siehe Karte 5 im Anhang. Wenn man annimmt, dass er westwärts zum Son-Fluss und auf diesem oder über Pāṭaligāma (Pāṭaliputra) zur Gaṅgā ging, auf dieser stromauf bis zur Mündung der Raptī und auf oder an dieser wiederum stromauf bis in die Nähe von Kapilavatthu reiste. Wie lange er dafür brauchte, geht aus dem Text (den Texten) nicht hervor. In einer später erlassenen Vorschrift wird die Benutzung von Fahrzeugen abgelehnt (→ Mvg 253).
Hierzu muss allerdings erwähnt werden, dass sich diese Vorschrift nur auf Wagen bezieht, also nicht auf Wasserfahrzeuge. Des weiteren muss man sich vergegenwärtigen, dass der Buddha wanderte (carati), also mit Sicherheit keine Gewaltmärsche machte.
[238] Synonym für „Sakya“, der Name des Clans.
[239] Die genaue Lage dieses Haines, der einem Edlen der Sakya namens Nigrodha gehörte [DPPN] ist unbekannt. Im Anhang ist eine Übersichtskarte (6) von Kapilavatthu.
[240] Sāmaṇera-pabbajā; Rāhula war erst acht Jahre alt. Ganz wichtig, dass hier das Hinausziehen in die Hauslosigkeit geschrieben steht, denn das ist ja der eigentliche, der gravierendste Schritt zum Mönch. Das häufig zu beobachtende verächtliche Herabblicken der hochordinierten Bhikkhus auf die Sāmaṇeras resultiert sicherlich aus dem geringen Alter der Ordinierten und auf das im weiteren Verlauf geschilderte Benehmen.
[241] Der nur wenige Tage jünger als Siddhattha seiende Sohn von Mahāpajāpatī Gotamī (Siddhatthas Stiefmutter) und Fürst Suddhodana. Am dritten Tag des Besuches in Kapilavatthu ging der Buddha zu Nandas Haus, wo gerade die Festlichkeiten zu seiner Hochzeit mit Janapadakalyāṇī Nandā stattfanden. Der Buddha wünschte ihm viel Glück und händigte ihm seine Almosenschale aus, damit er sie ins Vihāra tragen möge. Im Vihāra angekommen, fragte der Buddha ihn, ob er nicht Mönch werden wolle. Nanda, unfähig diese Anfrage zurückzuweisen, stimmte zögernd zu. [DPPN]
[242] Der Hain des Prinzen Jeta stand allen Asketen offen. Nach dem Eintreffen des Buddha lud Anāthapiṇḍika ihn, den er bereits im Sītavana bei Rājagaha traf, zur Speisung am Folgetag ein. Im Anschluss an diese Speisung bekam der Orden mit dem Buddha an der Spitze den Hain übereignet, den Anāthapiṇḍika erst für eine Unsumme erworben hatte (→ Cvg 307).
[243] thera „Älterer“ als höfliche Anrede, denn Sāriputta war ja noch keine zehn Regenzeiten Bhikkhu.
[244] sikkhāpadā; später kamen die „75 Übungsregeln“ (sekhiyā) hinzu, die auch von den Bhikkhus zu befolgen sind (→ Pātimokkha).
[245] abrahmacariyā Zölibat, d.h. keinerlei sexuelle Handlungen.
[246] D.i. nach dem Sonnenhöchststand (Mittag) bis zum Sonnenaufgang des nächsten Tages.
[247] D.h. er enthält den Bhikkhus das denen oder für sie Gegebene.
[248] D.h. er benimmt sich derart schlecht, dass andere Mönche den Aufenthaltsort verlassen, wo sich dieser Novize aufhält.
[249] D.h. er bringt Mönche gegeneinander auf bzw. er sät Zwietracht – die Vorstufe zur Ordensspaltung.
[250] Bhikkhuniṃ dūsesi er hat eine Nonne geschändet. Fraglich ist, ob es „zu jener Zeit“ schon Nonnen gab oder ob beim Zusammenstellen des Mvg eher die Thematik statt der Chronologie betont wurde.
[251] nāsetuṃ = wtl: „vernichten, zerstören, töten“, d.h. er gilt als einer, der seine Ordination „abgetötet“ hat bzw. er selber als Novize gilt als „tot“. Dieser Begriff wird verwendet, um die Aufhebung der Privilegien eines Novizen oder einer Nonne (als Strafe) zu bezeichnen (nāsanā). Die Übertretung von 1-5 erfordern die Neuaufnahme der Zehn Regeln, Übertretung von 6-10 führt zeitlebens zum Ausschluss aus dem Orden.
[252] paṇḍaka Es ist wichtig zu wissen, was unter „Eunuch“ zu verstehen ist. Hier sind aller Wahrscheinlichkeit nicht die Kastraten gemeint, sondern diejenigen „Männer“, die sich das gesamte Genital haben entfernen lassen und sich als „Frau“ verstehen und dem entsprechend auftreten. Es sind „Hijra“, das sogenannte „dritte Geschlecht“, denn diese sind der Sexualität nicht abgeneigt.
[253] Im Text steht bhikkhū, gemeint sein dürften wohl auch die Novizen.
[254] Im Text steht sāmaṇerā, gemeint sein dürften wohl auch die Mönche.
[255] sukhumālo WPD: „zart, fein“; PTSD: ”delicately nurtured“.
[256] kativassosi tvaṃ Das ist die Standardfrage, um die Seniorität zu klären.
[257] Der Experte in Sachen Ordensregeln. Dass er „zu dieser Gelegenheit“ schon Experte gewesen sei, lässt darauf schließen, dass diese Begebenheit hier aus thematischen Gründen eingefügt wurde. Upāli, ehemaliger Barbier und Diener der Sakya, wurde in Anupiyā, einer kleinen Stadt auf dem Gebiet der Mallier, zusammen mit Anuruddha, Bhaddiya, Ānanda, Bhagu und Kimbila in den Orden aufgenommen. (Cvg VII).
[258] Da andere Asketen, z.B. die Jains, mitunter aussahen wie Mönche des Buddha und sich oft auf den selben Geländen aufhielten, kamen Verwechslungen vor.
[259] In Sāvatthi residierte der Mahārāja (Großfürst) von Kosala, dem auch Suddhodana, der Rāja (Fürst) der Sakya unterstand.
[260] Es wird hier kein Anlass genannt.
[261] lohituppādako. Auch hier wird kein Anlass genannt.
[262] ubhato-byañjana Beide Geschlechter bzw. Geschlechtsmerkmale habend.
[263] karotipi kārāpetipi Hier ist Geschlechtsverkehr gemeint.
[264] Es gab (und gibt) Asketen, die als Tier lebten, und glaubten, dadurch ihr schlechtes Karma abbüßen zu können bzw. Verdienst zu erlangen (→ MN 57).
[265] Viele Asketen gingen mit bloßen Händen betteln bzw. benutzten als Spendengefäß weggeworfene Artikel oder Pflanzenteile z.B. Blätter oder die Schale einer Kokosnuss.
[266] → Digambaras, die „Luftgekleideten“ gibt es auch heute noch.
[267] pabbājenti statt wie in den vorherigen §§ upasampādenti !
[268] Auf diese Weise wurden z.B. Diebe (Wiederholungstäter) bestraft.
[269] Die Strafe für Leichenfledderer, oder wer einen Sklaven oder ein Kalb stiehlt bzw. Wiederholungstäter (auch die nächste Strafe).
[270] Auf diese Weise werden Spione und Betrüger bestraft.
[271] Die Strafe für Betrüger und Verleumder.
[272] Die Strafe für den Diebstahl eines größeren Tieres, Beihilfe zum Diebstahl und Ehebruch [Kautilya 1992].
[273] aḷa-chinnaṃ oder die Großzehen ...
[274] kaṇḍara-chinnaṃ Strafe für Ausbrecher bzw. Flüchtlinge.
[275] phaṇa-hatthakaṃ Hände wie (ausgespreizte) Schlangenhauben; M/T: „mit zusammengewachsenen Fingern (mögl. mit Schwimmhäuten)“; denkbar wäre auch eine Art von Spastik.
[276] gala-gaṇḍaṃ Kehlkopf-Geschwulst (bei Hypothyreose).
[277] pāpa-roga „sündhafte“ Erkrankung, Geschlechtskrankheit.
[278] parisa-dūsaka die Gemeinschaft beschmutzend, „Troublemaker“.
[279] Auch nach Bestrafung: Redeverbot für Astrologen, die falsche Vorhersagen machten; Zunge herausgeschnitten oder -gerissen für die Beleidigung des Fürsten, Verrat, Inzest oder Verletzung der nächsten Angehörigen u.a.m.; außerdem: Asketen mit Schweigegelübde.