Mahāvagga

V. Der Leder-Abschnitt

147. Soṇa Koḷivisa

242. Bei einer Gelegenheit weilte der Erhabene in Rājagaha am Berg Gijjhakūṭa. Damals hatte Fürst Seniya Bimbisāra von Magadha die Oberhoheit, war Regent und übte über achtzigtausend [458] Dörfer die Herrschaft aus. Zu dieser Zeit lebte in Campā ein verwöhnter [459] Kaufmannssohn namens Soṇa Koḷivisa, dessen Fuß­sohlen waren behaart [460] . Nachdem Fürst Seniya Bimbisāra von Magadha die Vorsteher der achtzigtausend Dörfer zusammengerufen hatte, sandte er aus irgend­einem Grund einen Boten zu Soṇa Koḷivisa: ‘Holt Soṇa. Ich wünsche, dass Soṇa kommt.’ Da sagten die Eltern von Soṇa Koḷivisa zu ihm: „Lieber Soṇa, dieser Fürst möchte deine Füße sehen. Lieber Soṇa, streck deine Füße nicht zum Fürsten aus. Sitz mit untergeschlagenen Beinen vor dem Fürsten. Wenn du so sitzt, wird der Fürst die Füße sehen.“ Dann wurde Soṇa Koḷivisa mit einer Sänfte abgeholt. Soṇa Koḷivisa gelangte zu Fürst Seniya Bimbisāra von Magadha. Dort angekom­men, verehrte er den Fürsten und setzte sich mit untergeschlagenen Beinen vor ihn nieder. Da sah der Fürst von Magadha, dass dem Soṇa Koḷivisa Haare auf den Fußsohlen wuchsen.

Nachdem der Fürst von Magadha, Seniya Bimbisāra, die achtzigtausend Gemeindevorsteher in weltlichen Angelegenheiten unterwiesen hatte, entließ er sie: „Meine Untertanen, von mir seid ihr in Sachen jetzige Existenz unterwiesen worden, geht zum Erhabenen und huldigt ihm, dann wird euch der Erhabene in Sachen künftiger Existenzen unterweisen.“ Da gingen also jene achtzigtausend Gemeindevorsteher zum Berg Gijjhakūṭa. [461]

Zu dieser Zeit war der ehrwürdige Sāgata der Aufwärter des Erhabenen. Da kamen jene achtzigtausend Gemeindevorsteher zum ehrwürdigen Sāgata. Dort sprachen sie zum ehrwürdigen Sāgata: „Ehrwürdiger, hier kommen achtzigtau­send Gemeindevorsteher, um den Erhabenen zu sehen. Ehrwürdiger, gut wäre es, wenn wir den Erhabenen zu sehen bekämen.“ – „Ihr Ehrenwerten, ich werde sofort den Erhabenen informieren.“ Der ehrwürdige Sāgata verschwand vom Fußstein der Treppe vor den achtzigtausend zuschauenden Gemeindevorstehern, erschien vor dem Erhabenen und sprach: „Ehrwürdiger, hier sind achtzigtausend Gemein­devorsteher. Sie kommen, um den Erhabenen zu sehen. Wenn der ehrwürdige Erhabene meint, dass jetzt die rechte Zeit sei.“ – „Sāgata, bereite im Schatten des Klosters [462] Sitze vor.“ – „So sei es, Ehrwürdiger.“ Nachdem der ehrwürdige Sāgata dem Erhabenen zugestimmt hatte, nahm er einen Stuhl und verschwand vor dem Erhabenen. Vor den achtzigtausend zuschauenden Gemeindevorstehern tauchte er auf dem Fußstein der Treppe wieder auf und bereitete die Sitze im Schatten des Klosters vor. Der Erhabene, trat aus dem Kloster heraus und setzte sich im Schatten des Klosters auf den vorbereiteten Sitz nieder.

Nun kamen die achtzigtausend Gemeindevorsteher zum Erhabenen. Dort verehrten sie den Erhabenen und setzten sich beiseite nieder. Nun erwiesen die achtzigtausend Gemeindevorsteher dem ehrwürdigen Sāgata Hochachtung, aber nicht dem Erhabenen. Als der Erhabene in seinem Geist den Gedankengang der achtzigtausend Gemeindevorsteher erkannt hatte, sprach er zum ehrwürdigen Sāgata: „Sāgata, zeig ihnen außerordentliche überweltliche Dinge, ein Wunder­werk magischer Kräfte.“ – „So sei es, Ehrwürdiger.“ Nachdem der ehrwürdige Sāgata dem Erhabenen zugestimmt hatte, stieg er in den Luftraum auf und wandelte im Raum auf und ab. Dort stand er, saß er, legte sich hin, stieß Rauch aus, brannte und verschwand.

Nachdem der ehrwürdige Sāgata so im freien Luftraum mehrere über­menschliche Dinge und Wunderwerke übernatürlicher Kräfte sehen ließ, beugte er seinen Kopf zu Füßen des Erhabenen und sprach zu ihm: „Der Herr Erhabene ist mein Lehrer, ich bin sein Schüler. Der Herr Erhabene ist mein Lehrer, ich bin sein Schüler.“ Die achtzigtausend Gemeindevorsteher sagten: „Ach was für ein Wunder! Ach wie wunderbar! Wenn der Schüler diese großen Wunderkräfte, diese Macht hat, wie groß wird wohl erst die des Lehrers sein?“ Sie erwiesen nun dem Erhabenen Hochachtung und nicht [mehr] dem ehrwürdigen Sāgata.

Nachdem der Erhabene in seinem Geist die Gedankengänge der achtzig­tausend Gemeindevorsteher erkannt hatte, gab der Erhabene eine stufenweise Belehrung wie folgt: ein Gespräch über das Geben, über Sittlichkeit, über den Himmel, dann über die Gefahren, die Schlechtigkeit und Verderbtheit der Sinnes­gier sowie aller Befleckungen und dann zeigte er den Segen des Entsagens auf. Als der Erhabene wusste, dass sie aufnahmefähig, sanftmütig, unvoreingenom­men, begeistert und vertrauensvoll waren, da verkündete er die Kernaussage der Lehrdarlegung der Buddhas: Unzulänglichkeit, Entstehung [davon], Überwindung [davon] und den Weg [dazu]. Genau so, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging den achtzigtausend Gemeindevorstehern dort auf dem Sitz das reine, klare Auge der Wahrheit auf: ‘Wenn irgend etwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, all das hat als seine Eigenschaft die Vergänglich­keit.’ „Sehr gut, sehr gut, hoher Herr! Als würde der hohe Herr etwas Umgedrehtes richtig hinstellen oder etwas Verdecktes aufdecken oder einem Verirrten den Weg zeigen oder in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten, damit, wer Augen hat, die Bilder sieht, genau so hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkün­det. Hoher Herr, wir nehmen unsere Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre als auch zur Mönchsgemeinschaft. Der Erhabene möge uns als Laienanhänger annehmen, die von heute an für das ganze Leben ihre Zuflucht genommen haben.“

Das Hinausziehen des Soṇa

243. Dem Soṇa Koḷivisa kam folgender Gedanke: ‘Soweit ich die vom Erhabenen dargelegte Lehre verstehe, ist es nicht einfach, wenn man im Haus lebt, den völlig vollkommenen, völlig reinen, schillernden [463] Reinheitswandel zu führen. Also werde ich nun, nachdem ich Haare und Bart geschoren habe, die gelbbraune Robe anlegen und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.’ Nachdem die achtzigtausend Gemeindevorsteher durch die Rede des Erhabenen erfreut und beglückt waren, standen sie von den Sitzen auf, verehrten den Erhabenen, umschritten ihn rechts herum und gingen fort.

Nicht lange nachdem die achtzigtausend Gemeindevorsteher gegangen waren, trat Soṇa Koḷivisa an den Erhabenen heran, verehrte ihn und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach Soṇa Koḷivisa zum Erhabenen: „Soweit ich die vom Erhabenen dargelegte Lehre verstehe, ist es nicht einfach wenn man im Haus lebt, den völlig vollkommenen, völlig reinen, schillernden Reinheitswandel zu führen. Ehrwürdiger, ich wünsche, nachdem ich Haar und Bart geschoren und die gelbbraune Robe angelegt habe, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen. Möge mich der Erhabene ordinieren.“ Da erhielt der Soṇa Koḷivisa beim Erhabe­nen die Ordination, er erhielt auch die Hochordination. Nicht lange, nachdem er hochordiniert war, verweilte der ehrwürdige Soṇa im Sītahain [464] .

Wegen der übermäßigen Anstrengung bei der begonnenen Gehmeditation platzten die Füße auf. Der Meditationsweg war mit Blut bedeckt wie bei einer Kuhschlachtung. Als der ehrwürdige Soṇa allein und abgeschieden verweilte, kam in seinem Geist diese Überlegung auf: ‘Sicher, hier verweilen Schüler des Erhabe­nen unter Anstrengungen und ich bin einer davon. Aber dennoch habe ich nicht durch Nichtanhaften an Beeinflussungen den Geist befreit. Außerdem gibt es in meiner Familie doch Reichtum. Es ist möglich, Reichtum zu genießen und gute Werke zu tun. Also werde ich dann, nachdem ich zum Minderwertigen [465] zurück­gekehrt bin, den Reichtum genießen und gute Werke tun.’

Der Erhabene erkannte in seinem Geist den Gedankengang des ehrwürdi­gen Soṇa. Wie ein kräftiger Mann den gebeugten Arm streckt oder den gestreckten Arm beugt, so verschwand er vom Berg Gijjhakūṭa und erschien im Sītahain. Dann ging der Erhabene, mit vielen Mönchen von einer Unterkunft zur nächsten wan­dernd, zum Meditationsweg des ehrwürdigen Soṇa. Dort sah der Erhabene, dass der Meditationsweg des ehrwürdigen Soṇa mit Blut bedeckt war. Als er das sah, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, warum ist der Meditationsweg mit Blut bedeckt wie bei einer Kuhschlachtung?“ – „Ehrwürdiger, wegen der übermäßigen Anstrengung des ehrwürdigen Soṇa bei der Gehmeditation platzten seine Füße auf. Daher ist der Meditationsweg mit Blut bedeckt wie bei einer Kuhschlach­tung.“

Dann ging der Erhabene dahin, wo der ehrwürdigen Soṇa weilte. Dort angekommen setzte er sich auf einen vorbereiteten Sitz. Der ehrwürdige Soṇa, verehrte den Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Der Erhabene sprach zum beiseite sitzenden ehrwürdigen Soṇa: „Soṇa, ist es nicht so, dass dir, als du allein und abgeschieden verweiltest, im Geist die Überlegung kam: ‘Sicher, hier ver­weilen Schüler des Erhabenen unter Anstrengungen und ich bin einer davon. Aber dennoch habe ich nicht durch Nichtanhaften an Beeinflussungen den Geist befreit. Außerdem gibt es in meiner Familie doch Reichtum. Es ist möglich, Reichtum zu genießen und gute Werke zu tun. Also werde ich dann, nachdem ich zum Minder­wertigen zurückgekehrt bin, den Reichtum genießen und gute Werke tun.’“ – „So ist es, Ehrwürdiger.“ – „Was meinst du Soṇa, konntest du früher als Laie gut die Saiten der Laute spielen?“ – „So ist es, Ehrwürdiger.“ – „Was meinst du Soṇa, wenn die Saiten der Laute recht straff sind, wird in diesem Fall die Laute zu Wohl­klängen fähig sein?“ – „Wird sie nicht, Ehrwürdiger.“ – „Was meinst du Soṇa, wenn die Saiten der Laute recht lose sind, wird in diesem Fall die Laute zu Wohl­klängen fähig sein?“ – „Wird sie nicht, Ehrwürdiger.“ – „Was meinst du Soṇa, wenn sich auf der Laute Saiten befinden, die weder zu straff noch zu lose sind, wird in diesem Fall die Laute zu Wohlklängen fähig sein?“ – „Das wird sie, Ehr­würdiger.“ – „Soṇa, genau so führt übermäßige Anstrengung zu Aufgeregtheit und lasche Anstrengung zu Trägheit. Soṇa, deshalb richte den Geist darauf, die Anstrengung im Gleichmaß zu halten, also das Gleichmaß der Fähigkeiten begrei­fen. In diesem Zusammenhang nimm das als Meditationsobjekt.“ – „So sei es, Ehrwürdiger“, antwortete der ehrwürdige Soṇa dem Erhabenen. So ermahnte der Erhabene den ehrwürdigen Soṇa mit dieser Belehrung. Nachdem er ihn belehrt hatte, verschwand er im Sītahain vor dem Angesicht des ehrwürdigen Soṇa so schnell wie ein kräftiger Mann den gestreckten Arm beugt oder den gebeugten Arm streckt und erschien auf dem Berg Gijjhakūṭa.

Da richtete der ehrwürdige Soṇa den Geist darauf, die Anstrengung im Gleichmaß zu halten, also das Gleichmaß der Fähigkeiten zu begreifen und nahm das als Meditationsobjekt. Dann verweilte der ehrwürdige Soṇa allein, zurück­gezogen, eifrig, unermüdlich und entschlossen. Nach nicht langer Zeit hatte er jenes Ziel des unübertroffenen Reinheitswandels erreicht, wofür Söhne aus guter Familie auf rechte Art vom Haus in die Hauslosigkeit gehen. Und nachdem er die Wahrheit selbst gesehen, diese Erkenntnis selbst erfahren und erlangt hatte, weilte er [in dem Gedanken]: ‘Beseitigt ist (Wieder-)Geburt, vollendet der Reinheits­wandel, getan, was zu tun war, nichts mehr nach diesem hier.’ Ein solcher war der ehrwürdige Soṇa geworden, ein Heiliger.

244. Als er die Heiligkeit erreicht hatte kam dem ehrwürdigen Soṇa der Gedanke: ‘Nun werde ich beim Erhabenen das völlige Verstehen deklarieren.’ Dann ging der ehrwürdige Soṇa zum Erhabenen. Dort angekommen, verehrte er den Erhabe­nen und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach der ehrwürdige Soṇa zum Erhabenen:

„Ehrwürdiger, derjenige Mönch, der ein Heiliger ist, der die Beeinflussun­gen beseitigt hat, der Vollendung erlangt hat, der getan hat, was zu tun war, der die Last abgesetzt hat, der das höchste Gut erlangt hat, der die Fesseln des Wieder­werdens völlig zerstört hat, der durch völlige Erkenntnis befreit ist, der ist sich über sechs Prinzipien klar geworden: zur Abwendung geneigt sein, weg zur Abge­schiedenheit geneigt sein, zum Freisein von Übelwollen geneigt sein, zur Vernich­tung des Anhaftens geneigt sein, zur Vernichtung des Begehrens geneigt sein, zur Nichtverblendung geneigt sein.

Ehrwürdiger, wenn hier irgend einem Ehrwürdigen der Gedanke käme: ‘Könnte es sein, dass dieser Ehrwürdige aufgrund von Vertrauen zur Abwendung geneigt ist?’ Ehrwürdiger, so soll man das nicht sehen. Ehrwürdiger, ein Mönch, der die Beeinflussungen zerstört hat, der Vollendung erlangt hat, der getan hat, was zu tun war, der sich nicht mehr sieht als einer, der noch etwas zu tun hat, weil er die Gier vernichtet hat, im Zustand von Gierlosigkeit ist, der neigt zur Abwen­dung. Einer der den Hass vernichtet hat, der im Zustand von Hasslosigkeit ist, der neigt zur Abwendung. Einer der die Verblendung vernichtet hat, der im Zustand der Unverblendung ist, der neigt zur Abwendung.

Ehrwürdiger, wenn hier irgend einem Ehrwürdigen der Gedanke käme: ‘Könnte es ein, dass dieser Ehrwürdige aufgrund des Trachtens nach Gewinn, Ehre und Ruhm zur Abgeschiedenheit neigt?’ Ehrwürdiger, so soll man das nicht sehen. Ehrwürdiger, ein Mönch, der die Beeinflussungen zerstört hat, der Voll­endung erlangt hat, der getan hat, was zu tun war, der sich nicht mehr sieht als einer, der noch etwas zu tun hat, weil er die Gier vernichtet hat, im Zustand von Gierlosigkeit ist, der neigt zur Abgeschiedenheit. Einer der den Hass vernichtet hat, der im Zustand von Hasslosigkeit ist, der neigt zur Abgeschiedenheit. Einer, der die Verblendung vernichtet hat, der im Zustand von Unverblendung ist, der neigt zur Abgeschiedenheit.

Ehrwürdiger wenn hier irgend einem Ehrwürdigen der Gedanke käme: ‘Könnte es sein, dass sich dieser Ehrwürdige aufgrund des Hängens an Regeln und Riten vom Wesentlichen abwendet und zur Hasslosigkeit neigt?’ Ehrwürdiger, so soll man das nicht sehen. Ehrwürdiger, ein Mönch, der die Beeinflussungen zer­stört hat, der Vollendung erlangt hat, der getan hat, was zu tun war, der sich nicht mehr sieht als einer, der noch etwas zu tun hat, weil er die Gier vernichtet hat, im Zustand von Gierlosigkeit ist, der neigt zur Abgeschiedenheit. Einer der den Hass vernichtet hat, der im Zustand von Hasslosigkeit ist, der neigt zur Hasslosigkeit.

Vernichtet ist Gier, völlig gierlos zur Vernichtung des Anhaftens geneigt sein; vernichtet ist Hass, völlig hasslos zur Vernichtung des Anhaftens geneigt sein; vernichtet ist Verblendung, völlig unverblendet zur Vernichtung des Anhaf­tens geneigt sein.

Vernichtet ist Gier, völlig gierlos zur Vernichtung des Durstes geneigt sein; vernichtet ist Hass, völlig hasslos zur Vernichtung des Durstes geneigt sein; vernichtet ist Verblendung, völlig unverblendet zur Vernichtung des Durstes ge­neigt sein.

Vernichtet ist Gier, völlig gierlos zur Unverblendung geneigt sein; ver­nichtet ist Hass, völlig hasslos zur Unverblendung geneigt sein; vernichtet ist Verblendung, völlig unverblendet zur Unverblendung geneigt sein.

Ehrwürdiger, einem Mönch, dessen Geist richtig befreit ist, mögen beein­druckende sichtbare Formen vor Augen kommen, davon wird sein Geist nicht beherrscht. Sein Geist bleibt unvermengt, steht standhaft und er sieht deren Ver­fall. Mögen beeindruckende hörbare Geräusche, riechbare Gerüche, schmeckbare Geschmäcker, fühlbare Berührungen, denkbare Dinge kommen, davon wird sein Geist nicht beherrscht. Sein Geist bleibt unvermengt, steht standhaft und er sieht deren Verfall.

Ehrwürdiger, wie ein Fels, ein Berg, der ungeteilt, unausghöhlt und solide nicht erzittern, nicht erbeben und nicht schwanken würde, wenn aus östlicher Richtung starker Wind und Regen kommt, nicht erzittern, erbeben, schwanken würde, wenn aus westlicher Richtung starker Wind und Regen kommt, nicht er­zittern, erbeben, schwanken würde, wenn aus nördlicher Richtung starker Wind und Regen kommt, nicht erzittern, erbeben, schwanken würde, wenn aus südlicher Richtung starker Wind und Regen kommt, genauso würde bei einem Mönch, dessen Geist richtig befreit ist, wenn ihm beeindruckende sichtbare Formen unter die Augen kommen, beeindruckende hörbare Geräusche, riechbare Gerüche, schmeckbare Geschmäcker, fühlbare Berührungen, denkbare Dinge kommen, sein Gemüt nicht beherrscht, unvermengt bliebe sein Geist, stünde standhaft und er sähe deren Verfall.

Zur Abwendung geneigt, zur Einsamkeit im Geist,
zur Hasslosigkeit geneigt und zur Vernichtung des Anhaftens.
Zur Vernichtung des Durstes, mit unverblendetem Geist;
sah das Aufkommen der Sinnesgrundlagen, richtig befreit ist der Geist.
Die richtig Befreiten, die Mönche mit zur Ruhe gekommenem Geist;
bei ihnen ist kein Wachstum, nichts gibt es mehr zu tun.
Wie ein Fels, der solide ist, durch Wind nicht zu bewegen ist;
so auch durch alle Form, Geschmack, Ton, Geruch, Berührungen.

Erwünschte Dinge und die unerwünschten, nicht erschüttern sie den solchen; standfest der Geist und befreit, sieht deren Verfall.“

148. Ablehnung doppellagiger Sandalen

245. Dann sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Ihr Mönche, so erklären die Söhne aus guter Familie das höchste Wissen. Der Zweck ist gesagt, das Ego tritt nicht hervor. Mir scheint, dass jetzt einige törichte Menschen aus Spaß höchstes Wissen verkünden werden, diese wird nachher ein Gegenschlag [466] treffen.“

Dann sprach der Erhabene zum ehrwürdigen Soṇa: „Soṇa, du bist ein Empfindlicher. Ich erlaube dir, Soṇa, einlagige [467] Sandalen.“ – „Ehrwürdiger, ich habe achtzig Wagenladungen Gold und eine Herde mit sieben Elefanten aufgege­ben und bin vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Wegen dieser einlagigen Sandalen werden einige gegen mich sagen: ‘Soṇa Koḷivisa hat achtzig Wagen­ladungen Gold und eine Herde mit sieben Elefanten aufgegeben und ist vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen, aber jetzt hängt er an einer einfachen Sandale.’ Wenn der Erhabene es dem Mönchsorden erlaubt, dann werde auch ich sie benut­zen [468] . Wenn es der Erhabene dem Mönchsorden nicht erlaubt, werde auch ich sie nicht benutzen.“ Als der Erhabene aus diesem Anlass in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube einlagige Sandalen. Ihr Mönche, man soll nicht doppellagige Sandalen tragen, man soll nicht dreilagige Sandalen tragen, man soll nicht viellagige Sandalen tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.

149. Ablehnung völlig grüner

246. Zu einer Zeit trugen die Mönche der Sechser-Gruppe völlig grüne [469] Sandalen ... – ... völlig gelbe Sandalen ... – ... völlig blutrote Sandalen ... – ... völlig hellrote [470] Sandalen ... – ... völlig schwarze Sandalen ... – ... völlig gestreifte [471] Sandalen ... – ... völlig vielfarbige [472] Sandalen. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinnenlust genießen.“ Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, man soll nicht völlig grüne – gelbe – blutrote – hellrote – schwarze – gestreifte – vielfarbige Sandalen tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.

Zu einer Zeit trugen die Mönche der Sechser-Gruppe Sandalen, die grün umrandet waren ... – ... die gelb umrandet waren ... – ... die rot umrandet waren ... – ... die hellrot umrandet waren ... – ... die schwarz umrandet waren ... – ... die gestreift umrandet waren ... – ... die vielfarbig umrandet waren. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinnenlust genie­ßen.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, man soll nicht grün ... – ... gelb ... – ... rot ... – ... hellrot ... – ... schwarz ... – ... gestreift ... – ... vielfarbig umrandete Sandalen tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu einer Zeit trugen die Mönche der Sechser-Gruppe Sandalen mit Leder­bändern [473] , Sandalen wie Stiefel [474] , hohe Schuhe [475] , baumwollgefütterte Schuhe, mit schillernden Farben [476] , mit Widderhörnern versehene, mit Ziegenhörnern versehene, mit Skorpionen [477] versehene, mit Pfauenfedern versehene, herrlich [478] aussehende. Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinnenlust genießen.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, man soll nicht Sandalen mit Lederbändern tragen oder Stiefel, hohe Schuhe, baumwollgefütterte Schuhe, welche mit schillernden Farben, mit Widder­hörnern versehene, mit Ziegenhörnern versehene, mit Skorpionen versehene, mit Pfauenfedern versehene oder herrlich aussehende. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit trugen die Mönche der Sechser-Gruppe Sandalen, die aus Löwenfell hergestellt waren, aus Tigerfell, aus Leopardenfell, aus dem Fell der schwarzen Antilope, aus Otternleder, aus Katzenleder, aus schwarz geflecktem Leder [479] , aus einem Eulenbalg [480] . Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinnenlust genießen.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, man soll nicht Sandalen tragen, die aus Löwenfell ... – ... Tigerfell ... – ... Leopardenfell ... – ... aus dem Fell der schwarzen Antilope ... – ... aus Otternfell ... – ... aus Katzenfell ... –... aus schwarzgeflecktem Leder ... – ... aus einem Eulenbalg hergestellt sind. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

150. Gebrauchte viellagige Sandalen

247. Nachdem der Erhabene am Vormittag aufgestanden war, Almosenschale und Robe genommen hatte, ging er auf Almosengang nach Rājagaha und hatte einen gewissen Mönch im Gefolge. Dieser Mönch folgte hinkend dem Erhabenen auf dem Fuß. Da sah ein gewisser Laienanhänger, der viellagige Sandalen trug, den Erhabenen aus der Ferne kommen. Als er das sah, zog er die Sandalen aus und ging zum Erhabenen. Bei ihm angekommen begrüßte er den Erhabenen, wandte sich dann an jenen Mönch, begrüßte ihn und sprach zu ihm: „Ehrwürdiger, warum hinkt ihr?“ – „Bruder, meine Füße sind aufgerissen.“ – „Ehrwürdiger, nehmt diese Sandalen.“ – „Genug davon, Bruder! Viellagige Sandalen sind vom Erhabenen abgelehnt worden.“ – „Nimm diese Sandalen an, Mönch.“ Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass und in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube gebrauchte [481] viellagige Sandalen. Ihr Mönche, man soll keine neuen viellagigen Sandalen tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

151. Im Kloster Sandalen ablehnen

248. Zu jener Zeit ging der Erhabene unter freiem Himmel ohne Sandalen auf und ab. ‘Der Meister geht ohne Sandalen auf und ab.’ dachten die älteren Mönche und gingen auch ohne Sandalen auf und ab. Die Mönche der Sechser-Gruppe gingen mit Sandalen auf und ab, während der Meister ohne Sandalen auf und ab ging und auch die älteren Mönche ohne Sandalen auf und ab gingen. Die Mönche, die bescheiden waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Mönche der Sechser-Gruppe mit Sandalen auf und ab gehen, während der Meister ohne Sandalen und auch die älteren Mönche ohne Sandalen auf und ab gehen?“ Dann erzählten die Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ist das wahr, was man sagt, ihr Mönche, dass die Mönche der Sechser-Gruppe mit Sandalen auf und ab gehen, während der Meister ohne Sandalen und auch die älteren Mönche ohne Sandalen auf und ab gingen?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erwachte, Erhabene heftig: „Ihr Mönche, wie können bloß jene törichten Men­schen mit Sandalen auf und ab gehen, während der Meister ohne Sandalen auf und ab geht und auch die älteren Mönche ohne Sandalen auf und ab gehen? Ihr Mön­che, sogar bei den weißgekleideten Laien gehört es zur Lebensart, wird es als Kunst ausgeübt, den Lehrern gegenüber ehrfurchtsvoll, ehrerbietig zu sein und in gegenseitiger Wertschätzung zu leben. Ihr Mönche, so glänzt auch ihr, die ihr in dieser gut dargelegten Lehre und Regelwerk in die Hauslosigkeit gegangen seid, ehrfurchtsvoll und ehrerbietig seiend gegenüber Lehrern und denen, die wie Lehrer sind, gegenüber Unterweiser und denen, die wie Unterweiser sind und weilt in gegenseitiger Wertschätzung. Ihr Mönche, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll nicht, wenn Lehrer und die, die wie Lehrer sind, sowie Unterweiser und die, die wie Unterweiser sind, ohne Sandalen auf und ab gehen, selber mit Sandalen auf und ab gehen. Wer dennoch so auf und ab geht, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Man soll nicht innerhalb des Klosters San­dalen tragen. [482] Wer welche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

249. Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mönch eine Fußkrankheit. [483] Darum ergriffen die Mönche [ihn] und brachten ihn weg zum Stuhl- und Urinlassen. Als der Erha­bene an der Unterkunft vorbeiging, sah er, wie diese Mönche den anderen Mönch ergriffen hatten und ihn zur Toilette brachten. Nachdem er das gesehen hatte, ging er zu den Mönchen. Dort sprach er zu diesen Mönchen: „Ihr Mönche, welche Krankheit hat dieser Mönch?“ – „Herr, der Ehrwürdige hat eine Fußkrankheit, darum haben wir ihn ergriffen und bringen ihn zur Toilette.“ Nachdem der Erha­bene aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, ich erlaube denen, deren Füße schmerzen oder aufgerissen sind oder die Fußkrankheiten haben, Sandalen zu tragen.“

Bei einer Gelegenheit stiegen die Mönche mit ungewaschenen Füßen auf die Lagerstatt und auf den Stuhl, wobei Robe und Unterkunft schmutzig wurden. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube, im Gedanken: ‘Jetzt werde ich auf die Lagerstatt oder auf den Stuhl steigen’, Sandalen zu tragen.“ [484]

Bei einer Gelegenheit gingen die Mönche in der Nacht zur Uposathahalle oder zu einer Zusammenkunft. In der Dunkelheit traten sie auf Baumstümpfe und Dornen, sodass die Füße schmerzten. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube innerhalb des Klosters Sandalen zu tragen, eine Fackel, eine Lampe, einen Gehstock [485] .“

152. Holzschuhe ablehnen

250. Zu einer Zeit standen die Mönche der Sechser-Gruppe in der Nacht, zur Zeit der Morgendämmerung auf, zogen Holzschuhe an und gingen unter freiem Himmel auf und ab, wobei sie Lärm und viele Geräusche machten, sich räusperten und verschiedene niedrige Gespräche führten, über den Fürsten, über Diebe, Großminister, die Armee, Unglücke, Kriege, Speisen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumenkränze, Düfte, Verwandte, Fahrzeuge, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Heldensagen, hielten Klatsch und Brunnengeschwätz über Ahnen und Oberflächliches, spekulierten über den Ursprung der Welt und des Meeres, sowie über Wiedergeburt in dieser und jener Existenzform. Als sie auf Insekten traten, töteten sie diese. Und auch Mönche störten sie in der Geistesruhe.

Die Mönche, die gemäßigt waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Mönche der Sechser-Gruppe in der Nacht, zur Zeit der Morgendämmerung aufstehen, Holzschuhe anziehen und unter freiem Himmel auf und ab gehen, wobei sie Lärm und viele Geräusche machen, sich räuspern und verschiedene niedrige Gespräche führen über den Fürsten, Diebe, Großminister, die Armee, Unglücke, Kriege, Speisen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumen­kränze, Düfte, Verwandte, Fahrzeuge, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Heldensagen, Klatsch und Brunnengeschwätz halten über Ahnen und Oberfläch­liches, über den Ursprung der Welt und des Meeres spekulieren, sowie über Wiedergeburt in dieser und jener Existenzform. Als sie auf Insekten traten, töteten sie diese. Und auch Mönche stören sie in der Geistesruhe.“ Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ihr Mönche, ist wahr, was man sagt, dass die Sechser-Gruppe Mönche, in der Nacht, zur Zeit der Morgendämmerung auf­stehen, Holzschuhe anziehen und unter freiem Himmel auf und ab gehen, wobei sie Lärm und viele Geräusche machen, sich räuspern und verschiedene niedrige Gespräche führen über den Fürsten, Diebe, Großminister, die Armee, Unglücke, Kriege, Speisen, Getränke, Kleidung, Betten, Blumenkränze, Düfte, Verwandte, Fahrzeuge, Dörfer, Kleinstädte, Städte, Länder, Frauen, Heldensagen, Klatsch und Brunnengeschwätz halten über Ahnen und Oberflächliches, über den Ursprung der Welt und des Meeres spekulieren, sowie über Wiedergeburt in dieser und jener Existenzform? Und als sie auf Insekten traten, diese töteten? Und auch Mönche stören sie in der Geistesruhe?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Nachdem er heftig getadelt hatte, hielt er eine Lehrrede und sprach danach zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll keine Holzschuhe tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Der Erhabene verweilte so lange es ihm gefiel in Rājagaha und brach dann zu einer Wanderung nach Benares auf. Nach und nach wandernd kam er in Benares an. Hier in Benares verweilte der Erhabene beim Tierpark von Isipatana. Zu dieser Zeit dachten die Mönche der Sechser-Gruppe : ‘Der Erhabene hat Holz­schuhe abgelehnt.’ Nachdem sie veranlassten, dass junge Palmen [486] geschnitten wurden, trugen sie Schuhe aus Palmenblättern. Die geschnittenen jungen Palmen vertrockneten. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können diese Asketen, die Sakyasöhne bloß veranlassen, dass junge Palmen geschnitten werden und dann Schuhe aus Palmenblättern tragen? Die geschnitte­nen jungen Palmen vertrocknen. Die Asketen, die Sakyasöhne verletzen Wesen mit einer Sinnesfähigkeit.“361 Die Mönche hörten, dass die Leute ärgerlich, un­ruhig und aufgeregt waren. Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ihr Mönche, ist es wahr, wie man sagt, dass die Mönche der Sechser-Gruppe, nachdem sie veranlassten, dass junge Palmen geschnitten wurden, Schuhe aus Palmenblättern tragen? Und dass dann die geschnittenen jungen Palmen vertrockneten?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Buddha, der Erhabene heftig: „Ihr Mönche, wie können jene törichten Menschen bloß, nachdem sie veranlassten, dass junge Palmen geschnitten wurden, Schuhe aus Palmenblättern tragen? Die geschnittenen jungen Palmen vertrockneten. Ihr Mönche, als Lebe­wesen [487] werden von den Menschen die Bäume wahrgenommen. Ihr Mönche, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll keine Schuhe aus Palmenblättern tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Ver­gehen.“

Zu jener Zeit dachten die Mönche der Sechser-Gruppe : ‘Der Erhabene hat Holzschuhe abgelehnt.’ Nachdem sie veranlassten, dass junger Bambus geschnit­ten wurde, trugen sie Schuhe aus Bambusblättern. Der geschnittene junge Bambus vertrocknete. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können diese Asketen, die Sakyasöhne bloß veranlassen, dass junger Bambus geschnitten wird und dann Schuhe aus Bambusblättern tragen? Der geschnittene junge Bambus vertrocknet. Die Asketen, die Sakyasöhne verletzen Wesen mit einer Sinnesfähigkeit.“ Die Mönche hörten, dass die Leute ärgerlich, unruhig und aufgeregt waren. Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen diesen Vorfall. „Ihr Mönche, ist es wahr, wie man sagt, dass die Sechser-Gruppe Mönche, nachdem sie veranlassten, dass junger Bambus geschnitten wurde, Schuhe aus Bambus­blättern tragen? Und dass dann der geschnittene junge Bambus vertrocknete?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Buddha, der Erhabene heftig: „Ihr Mön­che, wie können jene törichten Menschen bloß, nachdem sie veranlassten, dass junger Bambus geschnitten wurde, Schuhe aus Bambusblättern tragen? Der geschnittene junge Bambus vertrocknete. Ihr Mönche, als Lebewesen werden von den Menschen die Bäume wahrgenommen. Ihr Mönche, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll keine Schuhe aus Bambus­blättern tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

251. Der Erhabene weilte in Benares so lange es ihm gefiel und brach dann zu einer Wanderung nach Bhaddiya [488] auf. Nach und nach wandernd kam er in Bhaddiya an. Dort verweilte der Erhabene im Jātiyāvana. Zu jener Zeit hatten die Mönche in Bhaddiya verschiedenartige Schuhe und verbrachten viel Zeit mit Verzierungsarbeiten daran. Sie machten Schuhe aus Tiṇagras oder ließen sie machen, sie machten Schuhe aus Muñjagras [489] oder ließen sie machen, sie mach­ten Schuhe aus Pabbajagras [490] oder ließen sie machen, sie machten Schuhe aus Palmen [491] oder ließen sie machen, sie machten Schuhe aus Kamala [492] oder ließen sie machen, sie machten Schuhe aus Wolle oder ließen sie machen. Sie vernach­lässigten das Rezitieren, das Nachfragen, die höhere Sittlichkeit, die höheren Geisteszustände und die höhere Weisheit.

Diejenigen Mönche, die gemäßigt waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können die Mönche in Bhaddiya bloß so verschiedenartige Schuhe haben und so sehr mit Verzierungsarbeiten beschäftigt sein? Sie machen Schuhe aus Tiṇagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Muñjagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Pabbajagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Palmen oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Kamala oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Wolle oder lassen sie machen. Sie vernachlässigen das Rezitieren, das Nachfragen, die höhere Sittlichkeit, die höheren Geisteszustände und die höhere Weisheit.“ Dann er­zählten die Mönche dem Erhabenen diesen Sachverhalt. „Ist es wahr ihr Mönche, wenn man sagt, dass die Mönche in Bhaddiya so verschiedenartige Schuhe haben und dass sie sehr beschäftigt sind mit Verzierungsarbeiten? Dass sie Schu­he aus Tiṇagras machen oder machen lassen, dass sie Schuhe aus Muñjagras machen oder machen lassen, dass sie Schuhe aus Pabbajagras machen oder machen lassen, dass sie Schuhe aus Palmen machen oder machen lassen, dass sie Schuhe aus Kamala machen oder machen lassen, dass sie Schuhe aus Wolle machen oder machen lassen. Dass sie das Rezitieren, das Nachfragen, die höhere Sittlichkeit, die höhe­ren Geisteszustände und die höhere Weisheit vernachlässigen?“ – „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Buddha, der Erhabene heftig: „Ihr Mönche, wie können diese törichten Menschen bloß so verschiedenartige Schuhe haben und so sehr mit Verzierungsarbeiten daran beschäftigt sein? Sie machen Schuhe aus Tiṇagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Muñjagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Pabbajagras oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Palmen oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Kamala oder lassen sie machen, sie machen Schuhe aus Wolle oder lassen sie machen. Sie vernachlässi­gen das Rezitieren, das Nachfragen, die höhere Sittlichkeit, die höheren Geistes­zustände und die höhere Weisheit. Ihr Mönche, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll keine Tiṇagras-Schuhe, Muñjagras-Schuhe, Pabbajagras-Schuhe, Palmen-Schuhe, Kamala-Schuhe, Wollschuhe, gol­dene Schuhe, silberne Schuhe, Schuhe aus [mit] Edelsteinen, Schuhe aus [mit] Beryll, Schuhe aus [mit] Kristallen, Schuhe aus Messing [493] , gläserne Schuhe, Schuhe aus Zinn, Schuhe aus Blei, Schuhe aus Kupfer tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, man soll keinerlei wertvollen [494] Schuhe tragen. Wer solche trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, ich erlaube drei Arten Schuhe die dauerhaft [495] und nicht übertragbar sind: Toiletten­schuhe, Pissoirschuhe und Schuhe für den Waschraum.“ [496]

252. Nachdem der Erhabene so lange es ihm gefiel in Bhaddiya verweilt hatte, brach er zu einer Wanderung nach Sāvatthi auf. [497] Nach und nach wandernd kam er in Sāvatthi an. Dort angekommen verweilte der Erhabene in Anāthapiṇḍikas Kloster im Jetahain bei Sāvatthi. Bei einer Gelegenheit hatten die Mönche der Sechser-Gruppe die Kühe, die den Fluss Aciravatī überquerten, an den Hörnern ergriffen, an den Ohren ergriffen, am Hals ergriffen, am Schwanz ergriffen, stie­gen auf deren Rücken und beeindruckt von den Geschlechtsteilen [498] berührten sie diese. Die untergetauchten Kälber starben. Die Leute wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie können bloß die Asketen, die Sakyasöhne die Kühe, die den Fluss Aciravatī überqueren, an den Hörnern ergreifen, an den Ohren ergreifen, am Hals ergreifen, am Schwanz ergreifen, auf deren Rücken steigen und beeindruckt von den Geschlechtsteilen, diese berühren? Die untergetauchten Kälber starben. Wie Sinneslüste genießende Laien.“ Die Mönche hörten, dass die Leute verärgert, unruhig und aufgeregt waren. Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen den Sachverhalt. „Ist das wahr ihr Mönche, was man sagt, dass die Mönche der Sechser-Gruppe die Kühe, die den Fluss Aciravatī überquerten, an den Hörnern ergriffen, am Ohr ergriffen, am Hals ergriffen, am Schwanz ergriffen, dass sie auf deren Rücken stiegen und beeindruckt von den Geschlechtsteilen diese berührten? Und dass die untergetauchten Kälber starben?“ – „Das ist wahr, Erha­bener.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ihr Mönche, man soll Kühe nicht an den Hörnern ergreifen, nicht an den Ohren ergreifen, nicht am Hals ergreifen, nicht am Schwanz ergreifen und nicht auf deren Rücken steigen. Wer aufsteigt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. [499] Ihr Mönche, man soll nicht mit beeindrucktem Geist an deren Geschlechtsteile fassen. Wer so anfasst, begeht ein Thullaccaya-Vergehen. Man soll Kälber nicht töten. Wer tötet, soll nach den Vorschriften behandelt werden.“ [500]

153. Fahrzeuge ablehnen

253. Bei einer Gelegenheit fuhr die Sechser-Gruppe Mönche mit einem Wagen, an dem Kühe angejocht waren und dazwischen ein Bulle, [bzw.] an dem Bullen angejocht waren und eine Kuh dazwischen [501] . Die Menschen wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie bei einem Umzug am Ganges [502] .“ Dem Erha­benen erzählten sie diesen Vorfall. „Ihr Mönche, fahrt nicht mit einem Wagen. Wer fährt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Damals ging ein gewisser Mönch im Land Kosala nach Sāvatthi, um den Erhabenen zu sehen und unterwegs wurde er krank. Da ging jener Mönch vom Weg ab und setzte sich an den Fuß eines gewissen Baumes. Als die Menschen diesen Mönch sahen, sprachen sie zu ihm: „Ehrwürdiger, wohin geht ihr?“ – „Brüder, nach Sāvatthi gehe ich, um den Erhabenen zu sehen.“ – „Komm Ehr­würdiger, lass uns gehen.“ – „Ich kann nicht Brüder, ich bin krank.“ – „Komm Ehrwürdiger, steig auf den Wagen.“ – „Genug davon Brüder. Der Erhabene hat Wagen abgelehnt.“ Als ein Gewissenhafter bestieg er den Wagen nicht. Nachdem dieser Mönch nach Sāvatthi gekommen war, erzählte er den anderen Mönchen diese Sache. Die Mönche erzählten dem Erhabenen diese Sache. „Ihr Mönche, ich erlaube einem Kranken einen Wagen.“

Dann kam den Mönchen der Gedanke: ‘Mit weiblichem oder mit männ­lichem Gespann im Joch?’ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube einen Handwagen [503] mit einem Mann im Joch [504] .“

Bei einer Gelegenheit entstand einem gewissen Mönch durch das Rütteln des Wagens großes Unbehagen. Dem Erhabenen erzählten sie den Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube eine Sänfte oder einen Tragstuhl.“

154. Hohe und großartige Lager

254. Zu jener Zeit benutzte die Sechser-Gruppe Mönche hohe und großartige [505] Lagerstätten, nämlich: Liegesessel, Sofas, langhaarige Decken, bunte Decken, (weiße) Wolldecken, (blumengeschmückte) Wolldecken, Matratzen, (mit Figuren verzierte) Wolldecken, Decken mit Wolle auf der Oberseite, völlig wollene Decken, Seidendecken mit Goldbrokat, Seidentücher, Wollteppiche, Elefanten­decken, Pferdedecken, Wagendecken, Decken aus dem Fell der schwarzen Anti­lope, Decken aus dem Fell der Kadali-Antilope, welche mit einem Baldachin und welche mit roten Kissen an beiden Enden. Nachdem die Leute durch das Kloster gingen und das sahen, wurden sie ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinneslust genießen.“ Dem Erhabenen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, man soll sich nicht hohe und großartige Lagerstätten gewähren [506] , wie Liegesessel, Sofas, langhaarige Decken, bunte Decken, (weiße) Wolldecken, (blu­mengeschmückte) Wolldecken, Matratzen, (mit Figuren verzierte) Wolldecken, Decken mit Wolle auf der Oberseite, völlig wollene Decken, Seidendecken mit Goldbrokat, Seidentücher, Wollteppiche, Elefantendecken, Pferdedecken, Wagendecken, Decken aus dem Fell der schwarzen Antilope, Decken aus dem Fell der Kadali-Antilope, welche mit einem Baldachin und welche mit roten Kissen an beiden Enden. Wer sich so etwas gewährt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

155. Alle Felle ablehnen

255. Zu dieser Zeit, als der Erhabene hohe und großartige Betten ablehnte, geneh­migte sich die Sechser-Gruppe Mönche großartige Felle, wie Löwenfelle, Tiger­felle und Leopardenfelle. Diese waren in Bettgröße zugeschnitten oder in Schemelgröße zugeschnitten, sie wurden in das Bett gelegt oder außerhalb des Bettes gelegt, sie wurden auf den Schemel gelegt oder neben den Schemel gelegt. Nachdem die Leute durch das Kloster gingen und das sahen, wurden sie ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie Laien, die Sinneslust genießen.“ Dem Erha­benen erzählten sie diese Sache. „Ihr Mönche, man soll sich nicht großartige Felle wie Löwenfelle, Tigerfelle und Leopardenfelle genehmigen. Wer sich so etwas gönnt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu dieser Zeit, als der Erhabene großartige Felle ablehnte, benutzten die Mönche der Sechser-Gruppe Rinderfelle. Diese waren auf Bettgröße zugeschnit­ten oder auf Schemelgröße zugeschnitten, sie wurden in das Bett gelegt oder vor das Bett gelegt, sie wurden auf den Schemel gelegt oder sie wurden neben den Schemel gelegt. Ein gewisser schlechter Mönch besuchte [oft] eine gewisse Unter­stützerfamilie mit einem schlechten Laienanhänger. Als der schlechte Mönch am Vormittag aufgestanden war, nahm er Robe und Almosenschale und ging zur Wohnstatt dieses schlechten Laien. Dort angekommen setzte er sich auf den vor­bereiteten Sitz nieder. Der schlechte Laienanhänger trat an den schlechten Mönch heran, verehrte ihn und setzte sich beiseite nieder. Zu dieser Zeit besaß der schlechte Laienanhänger ein Kalb, das war jung, hübsch, wohlgeformt, ansehn­lich, allerliebst gezeichnet wie ein Leopard. Der schlechte Mönch betrachtete gründlich das Kalb. Da sprach der schlechte Laienanhänger zu dem schlechten Mönch: „Warum o Herr, betrachtet der Ehrwürdige dieses Kalb so gründlich?“ – „Bruder, für mich ist das Fell dieses Kalbes von Nutzen.“ Da übergab der schlechte Laienanhänger, nachdem er das Kalb getötet und das Fell abgezogen hatte, dem schlechten Mönch das Fell. Nachdem der schlechte Mönch das Fell mit seiner Oberrobe bedeckt hatte, ging er fort. Da folgte die Kuh, nach dem Kalb verlan­gend, dem schlechten Mönch. Die Mönche fragten ihn: „Bruder, warum folgt dir diese Kuh auf den Fersen?“ – „Brüder, ich weiß nicht, warum mir diese Kuh auf den Fersen bleibt.“ In diesem Moment wurde die Oberrobe des schlechten Mön­ches fleckig vom Blut. Die Mönche fragten ihn: „Bruder, was hast du mit deiner Oberrobe getan?“ Da erzählte der schlechte Mönch den Mönchen die Sache. „Bruder, du hast jemanden veranlasst zu töten?“ – „So ist es, Brüder.“ Die Mön­che, die gemäßigt waren, wurden ärgerlich, unruhig und regten sich auf: „Wie kann dieser Mönch bloß veranlassen zu töten. Ist es nicht so, dass der Erhabene das Töten in verschiedener Weise tadelt und das Abstehen vom Töten preist?“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Vorfall.

Nachdem der Erhabene aus diesem Anlass in diesem Zusammenhang den Mönchsorden veranlasst hatte, sich zu versammeln, befragte er diesen schlechten Mönch: „Ist wahr, was man sagt, Mönch, dass du zum Töten veranlasst hast?“ – „Das ist wahr, Erhabener“ – „Du törichter Mensch, wie kannst du nur jemanden zum Töten veranlassen? Du törichter Mensch! Habe ich nicht auf verschieden­artige Weise das Töten getadelt und das Abstehen vom Töten gepriesen? Du törichter Mensch, das ist nicht erfreulich für die, die [noch] nicht [an der Lehre] erfreut sind, noch vermehrt es die Zahl derer, die erfreut sind.“ Nachdem er heftig getadelt und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Man soll nicht zum Töten veranlassen. Wer dazu veranlasst, soll nach den Vorschriften behandelt werden. [507] Ihr Mönche, ihr sollt kein Rindleder [508] tragen [509] . Wer welches trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen. Ihr Mönche, man soll nichts Leder­nes tragen. Wer solches trägt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

156. Haushälter-Erlaubnis

256. Zu dieser Zeit hatten die Leute Betten und Schemel mit Leder bedeckt, mit Leder umfasst. Die gewissenhaften Mönche setzten sich nicht darauf nieder. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass man sich auf von Laien umgerüstete [510] Sitze niedersetzt, nicht aber darauf legt.“

Zu jener Zeit wurden einige Aufenthaltsstätten mit Lederbändern zusam­mengehalten. [511] Die gewissenhaften Mönche setzten sich nicht darin nieder. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube, dass man sich dort niedersetzt, wo es nur zum Zusammenbinden ist.“

Zu jener Zeit betrat die Sechser-Gruppe Mönche mit Sandalen das Dorf. Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: „Wie Laien, die Sinneslust genießen.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, man soll nicht mit Sandalen das Dorf betreten. Wer es so betritt, begeht ein Dukkaṭa-Vergehen.“

Zu jener Zeit war ein gewisser Mönch krank. Er konnte nicht ohne Sanda­len das Dorf betreten. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ihr Mönche, ich erlaube kranken Mönchen, mit Sandalen das Dorf zu betreten.“

157. Soṇa Kuṭikaṇṇa

257. Zu dieser Zeit weilte der ehrwürdige Mahākaccāna in Avantī, im Fischadler-Haus, am Berg Papataka. [512] Zu jener Zeit war der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa der Aufwärter des ehrwürdigen Mahākaccāna. Da nun ging der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahākaccāna. Dort angekommen verehrte er den ehrwürdigen Mahākaccāna und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahākaccāna: „Hoher Herr, inwieweit ich die vom ehrwürdigen Mahākaccāna dargelegte Lehre verstanden habe, ist es nicht einfach für einen im Haus Lebenden den absolut vollkommenen, völlig reinen, schillernden Reinheitswandel zu führen. Ehrwürdi­ger, ich möchte mir Haare und Bart scheren, die gelbbraune Robe anlegen und aus dem Haus in die Hauslosigkeit gehen. Möge mich der hohe Herr, der ehrwürdige Mahākaccāna, ordinieren.“ [513] – „Soṇa, schwierig ist es, bis ans Lebensende den Reinheitswandel zu führen, allein zu schlafen, nur ein Mal zu essen. Komm schon Soṇa, du bleibst besser Haushälter und widmest dich der Lehre des Erwachten bis die richtige Zeit kommt, zum alleine schlafen, zum einmal essen und den Rein­heitswandel zu führen.“ Das bewirkte, dass beim Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa die Vorbereitung auf die Ordination schwand. Ein zweites Mal ging der Laien­anhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahākaccāna. Dort angekommen verehrte er den ehrwürdigen Mahākaccāna und setzte sich seitwärts nieder. Seit­wärts sitzend sprach der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahā­kaccāna: „Hoher Herr, inwieweit ich die vom ehrwürdigen Mahākaccāna darge­legte Lehre verstanden habe, ist es nicht einfach für einen im Haus Lebenden den absolut vollkommenen, völlig reinen, schillernden Reinheitswandel zu führen. Ehrwürdiger, ich möchte mir Haare und Bart scheren, die gelbbraune Robe an­legen und aus dem Haus in die Hauslosigkeit gehen. Möge mich der hohe Herr, der ehrwürdige Mahākaccāna, ordinieren.“ – „Soṇa, schwierig ist es, bis ans Lebensende den Reinheitswandel zu führen, allein zu schlafen, nur ein Mal zu essen. Komm schon Soṇa, du bleibst besser Haushälter und widmest dich der Lehre des Erwachten bis die richtige Zeit kommt, zum alleine schlafen, zum einmal essen und den Reinheitswandel zu führen.“ Das bewirkte, dass beim Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa die Vorbereitung auf die Ordination schwand. Ein drittes Mal ging der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahā­kaccāna. Dort angekommen verehrte er den ehrwürdigen Mahākaccāna und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach der Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa zum ehrwürdigen Mahākaccāna: „Hoher Herr, inwieweit ich die vom ehrwürdigen Mahākaccāna dargelegte Lehre verstanden habe, ist es nicht einfach für einen im Haus Lebenden den absolut vollkommenen, völlig reinen, schillernden Reinheits­wandel zu führen. Ehrwürdiger, ich möchte mir Haare und Bart scheren, die gelb­braune Robe anlegen und aus dem Haus in die Hauslosigkeit gehen. Möge mich der hohe Herr, der ehrwürdige Mahākaccāna, ordinieren.“ – Da nun ordinierte der ehrwürdige Mahākaccāna den Laienanhänger Soṇa Kuṭikaṇṇa. Zu jener Zeit gab es in der Gegend von Avantidakkhiṇā nur wenig Mönche. Da hatte der ehrwürdige Mahākaccāna nach drei Regenzeiten mit Mühe und Schwierigkeiten von hier und da einen Mönchsorden mit einer Zehnergruppe zusammengerufen und konnte den ehrwürdigen Soṇa hochordinieren.

158. Mahākaccāna äußert fünf Wünsche

Als nun der ehrwürdige Soṇa die Regenzeit antrat und allein und abgeschieden verweilte, kam in seinem Geist die Überlegung auf: ‘Ich habe gehört, dass der Erhabene soundso ist. Von Angesicht habe ich ihn nicht gesehen. Gerne würde ich gehen, um den Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten zu sehen, falls es mir mein Unterweiser erlaubt.’ Nachdem sich der ehrwürdige Soṇa zur Abendzeit aus der Abgeschiedenheit erhoben hatte, ging er zum ehrwürdigen Mahākaccāna. Dort angekommen verehrte er den ehrwürdigen Mahākaccāna und setzte er sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach der ehrwürdige Soṇa zum ehrwürdigen Mahā­kaccāna: „Ehrwürdiger, als ich allein und abgeschieden weilte, kam mir im Geist die Überlegung: ‘Ich habe gehört, dass der Erhabene soundso ist. Von Angesicht habe ich ihn nicht gesehen. Gerne würde ich gehen, um den Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten zu sehen, falls es mir mein Unterweiser erlaubt.’ Ehrwür­diger, gern würde ich gehen, um den Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten zu sehen – falls es mein Unterweiser erlaubt. “ – „Sehr gut, sehr gut Soṇa! Geh nur Soṇa, um den Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten zu sehen. – Soṇa, du wirst ihn sehen, den Erhabenen, den Freundlichen, Vertrauenerweckenden, dessen Sinne zur Ruhe gekommen sind, der friedvollem Geistes ist, der die höchste Zügelung und Geistesruhe hat, der es erreicht hat, der Starke, der gezähmt, behütet und gezügelt ist. Dort sollst du Soṇa, dann in meinem Namen das Haupt zu Füßen des Erhabenen beugen und sagen: ‘Mein Unterweiser, Ehrwürdiger, der ehrwür­dige Mahākaccāna, verehrt den Erhabenen, indem er das Haupt zu seinen Füßen beugt.’ Du sollst auch sagen: ‘In Süd-Avantī [514] gibt es nur wenige Mönche. Erst nach drei Regenzeiten, nachdem mit Mühe und Schwierigkeiten von hier und dort ein Mönchsorden zu einer Zehnergruppe zusammengerufen wurde, habe ich die Hochordination erhalten. Ob wohl der Erhabene in Süd-Avantī auch einer kleine­ren Gruppe erlaubt, die Hochordination zu geben? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī ist die Erdoberfläche schwarz und hart, sowie von Rinderhufen zertrampelt. Ob der Ehrwürdige in Süd-Avantī viellagige Sandalen erlauben würde? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī ist den Menschen das Baden wichtig, das Reinigen mit Wasser. Ob der Erhabene in Süd-Avantī das Baden jederzeit erlauben würde? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī werden Felle als Decken benutzt, nämlich Schaffell, Ziegenfell und Rehfell. Ehrwürdiger, wie in den mittleren Ländern Eragū-, Moragū-, Majjārū- und Jantūgras benutzt wird, so werden in Süd-Avantī Felle als Decken benutzt, nämlich Schaffell, Ziegenfell und Rehfell. Ob der Erhabene in Süd-Avantī Felle als Decken erlauben würde, also Schaffell, Ziegenfell und Rehfell? Ehrwürdiger, zur Zeit geben die Menschen den außerhalb der (Orden-)Grenze lebenden Mönchen Roben, indem sie sprechen: ‘Wir geben für den Soundso genannten Mönch die Robe.’ Den Zurückgekommenen wird gesagt: ‘Soundso Genannter. Die Leute gaben dir, Bruder, eine Robe.’ Die Gewissenhaften akzeptieren das nicht mit den Worten: ‘Möge das kein Nissaggiya-Vergehen sein.’ [515] Ob der Erha­bene eine Vorgehensweise wegen dieser Roben nennen würde?“ – „So sei es, Ehrwürdiger.“ antwortete der ehrwürdige Soṇa dem ehrwürdigen Mahākaccāna, dann stand er vom Sitz auf, verehrte den ehrwürdigen Mahākaccāna, umrundete ihn rechts herum, räumte die Behausung auf, nahm Almosenschale und Robe und brach nach Sāvatthi auf.

Allmählich kam er nach Sāvatthi [516] zum Kloster des Anāthapiṇḍika im Jetahain und ging zum Erhabenen. Dort angekommen verehrte er den Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Da sprach der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an: „Ānanda, bereite für diesen Gastmönch eine Unterkunft vor.“ Da dachte der ehrwürdige Ānanda: ‘Wenn mich der Erhabene beauftragt für diesen Gastmönch eine Unterkunft zu bereiten, dann wünscht der Erhabene mit diesem Mönch zusammen in einer Unterkunft zu wohnen. Der Erhabene wünscht also mit dem ehrwürdigen Soṇa gemeinsam in einer Unterkunft zu wohnen. In der Wohnstätte, wo der Erhabene wohnt, in dieser Wohnstätte werde ich dem ehrwürdigen Soṇa die Unterkunft bereiten.’

258. Nachdem der Erhabene die meiste Zeit der Nacht unter freiem Himmel verbracht hatte, betrat er die Wohnstatt. Der ehrwürdige Soṇa, der ebenfalls die meiste Zeit der Nacht unter freiem Himmel verbracht hatte, betrat auch die Wohnstatt. Als der Erhabene zur Zeit der Morgenröte aufstand, bat er den ehr­würdigen Soṇa: „Lass dir die Lehre einfallen, Mönch, um sie darzulegen.“ – „So sei es, Ehrwürdiger.“ stimmte der ehrwürdige Soṇa dem Erhabenen zu und sich erinnernd sagte er das gesamte Achterbuch [517] auf. Als der ehrwürdige Soṇa die Rezitation des auswendig Gelernten beendet hatte, war der Erhabene sehr erfreut: „Sehr gut, sehr gut, Mönch! Das Achterbuch hast du gut gelernt, warst sehr auf­merksam, hast es gut durchdacht. Du bist mit einer angenehmen Sprache versehen, einer deutlichen, mit einer klaren Stimme, um zu erklären. Wie viele Regenzeiten bist du Mönch?“ – „Eine Regenzeit lang, Erhabener.“ – „Mönch, warum hast du das nicht schon lange getan?“ [518] – „Ehrwürdiger, ich hatte schon lange eine Ansicht über die Gefahren der Sinneslust und dass der Aufenthalt im Haus viel Plage und viel Arbeit macht.“ Als der Erhabene diese Angelegenheit vernommen hatte, zu diesem Zeitpunkt sprach er diesen Merksatz:

„Gesehen hat er die Gefährdung in der Welt,
erkannt hat er die Lehre der Begierdefreiheit;
der Edle erfreut sich nicht an Schlechtem,
an der Lehre erfreut sich der Reine.“

Da wusste der ehrwürdige Soṇa: ‘Mir zugetan ist der Erhabene. Das ist die Zeit, auf die mich mein Unterweiser hingewiesen hat.’ Er stand vom Sitz auf, legte das Obergewand auf eine Schulter, beugte das Haupt zu Füßen des Erhabenen und sprach zum Erhabenen: „Ehrwürdiger, mein Unterweiser, der ehrwürdige Mahā­kaccāna, verehrt den Erhabenen indem er das Haupt zu dessen Füßen beugt und spricht: ‘In Süd-Avantī, o Herr, gibt es nur wenige Mönche. Erst nach drei Regen­zeiten, nachdem mit Mühe und Schwierigkeiten von hier und dort ein Mönchs­orden zu einer Zehnergruppe zusammengerufen wurde, habe ich die Hochordina­tion erhalten. Ob wohl der Erhabene in Süd-Avantī auch einer kleineren Gruppe erlaubt, die Hochordination zu geben? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī ist die Erd­oberfläche schwarz und hart, sowie von Rinderhufen zertrampelt. Ob der Ehr­würdige in Süd-Avantī viellagige Sandalen erlauben würde? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī ist den Menschen das Baden wichtig, das Reinigen mit Wasser. Ob der Erhabene in Süd-Avantī das Baden jederzeit erlauben würde? Ehrwürdiger, in Süd-Avantī werden Felle als Decken benutzt, nämlich aus Schaffell, Ziegenfell und Rehfell. Ehrwürdiger, wie im den mittleren Ländern Eragū-, Moragū-, Majjārū- und Jantūgras benutzt wird, so werden in Süd-Avantī Felle als Decken benutzt, nämlich Schaffell, Ziegenfell und Rehfell. Ob der Erhabene in Süd-Avantī Felle als Decken erlauben würde, also Schaffell, Ziegenfell und Rehfell? Ehrwürdiger, zur Zeit geben die Menschen den außerhalb der (Orden-)Grenze lebenden Mönchen Roben, indem sie sprechen: ‘Wir geben für den Soundso genannten Mönch die Robe.’ Den Zurückgekommenen wird gesagt: ‘Soundso Genannter. Die Leute gaben dir, Bruder, eine Robe.’ Die Gewissenhaften akzep­tieren das nicht mit den Worten: ‘Möge das kein Nissaggiya-Vergehen sein.’ Ob der Erhabene eine Vorgehensweise wegen dieser Roben nennen würde?’“

259. Nachdem der Erhabene aus diesem Grund, aus diesem Anlass eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er zu den Mönchen: „Süd-Avantī hat nur wenige Mönche. Ihr Mönche, ich erlaube, dass in allen angrenzenden Ländern ein Vinayakenner in einer Fünfergruppe die Hochordination geben kann. In diesem Zusammenhang sind das die angrenzenden Länder [519] : in östlicher Richtung liegt die Kleinstadt namens Kajaṅgala [520] , danach kommt Mahāsālā [521] , dahinter sind die angrenzenden Provinzen und davor ist die Mitte. In südöstlicher Richtung ist ein Fluss namens Sallavattī [522] , danach sind die angrenzenden Provinzen, davor ist die Mitte. In südlicher Richtung ist die Kleinstadt mit Namen Setakaṇṇika [523] , dahinter sind die angrenzenden Provinzen, davor ist die Mitte. In westlicher Richtung ist das Brahmanendorf Thūṇa [524] , dahinter sind die angrenzenden Provinzen, davor ist die Mitte. In nördlicher Richtung ist der Berg Usīraddhaja [525] , dahinter sind die angrenzenden Provinzen, davor ist die Mitte. Ihr Mönche, ich erlaube, dass in den derartig angrenzenden Landesteilen ein Vinayakenner in einer Fünfergruppe die Hochordination gibt. In Süd-Avantī, ihr Mönche, da ist die Erdoberfläche schwarz und hart, sowie von Rinderhufen zertrampelt. Ihr Mönche, ich erlaube in allen angrenzenden Provinzen mehrlagige Sandalen(-sohlen). In Süd-Avantī, ihr Mön­che, ist den Menschen das Baden wichtig, das Reinigen mit Wasser. Ihr Mönche, ich erlaube in allen angrenzenden Provinzen das Baden zu jeder Zeit. In Süd-Avantī, ihr Mönche, werden Felle als Decken benutzt, nämlich aus Schaffell, Ziegenfell und Rehfell. Ihr Mönche, ich erlaube in allen angrenzenden Provinzen Felle als Decken, aus Schaf-, Ziegen- oder Rehfell. Ihr Mönche, zur Zeit geben die Menschen den außerhalb der (Orden-)Grenze lebenden Mönchen Roben, indem sie sprechen: ‘Wir geben für den Soundso genannten Mönch die Robe.’ Ihr Mönche, ich erlaube, das zu billigen. Man muss nicht solange zählen [526] , bis man sie in die Hand bekommt.“


159. Zusammenfassung

Hier die Auflistung:

Fürst von Magadha und Soṇa,
achtzigtausend Dorfvorsteher,
Sāgata am Geiergipfel,
zeigt viel übernatürliches.

Das Hinausziehen, übermäßige Anstrengung,
Laute, einlagig,
grün, gelb, blutrot,
dann karmesinrot und auch schwarz.

Safrangelb, vielfarbig,
auch Umrandungen abgelehnt,
Lederbändern, Stiefel auch, hohe Schuhe,
baumwollgefüttert, schillernd, Widder-, Ziegenhörner.

Mit Skorpionen, Pfauenfedern, herrlich,
von Löwe, Tiger und von Leopard,
von schwarzer Antilope, Otter, Katze,
schwarzgefleckt, Eulenbalg.

Aufgeplatzt, Sandalen, verhärtet,
ungewaschen, Holzschuhe, laut, Gespräche,
Palmen, Bambus, Tiṇagras auch,
Muñjagras, Reedgras und dann Palme.

Kamala, Wolle, Goldene,
Silberne, aus Edelstein, Beryll,
Kristall, Messing und gläsern,
aus Zinn, Blei oder Kupferne.

Kühe, Wagen und der Kranke,
Männer im Joch und Sänfte dann,
Betten, großartige Felle
der Böse mit dem Rinderfell.

Bei Laien, mit Lederband gebunden,
sie betraten es, krank werden,
Mahākaccāna, Soṇa dann,
der’s Achterbuch auswendig aufsagt.

Hochordination mit Fünfen,
mehrlagig, jederzeit,
erlaubt sind Felldecken,
nicht muss solang’ man zählen,
Gewährt auf diese Weise hat,
dem Thera und dem Soṇa diese fünf.

In diesem Abschnitt sind dreiundsechzig Sachverhalte. [527]

Ende des Leder-Abschnittes.


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[458] Das ist ikonografisch zu verstehen: 80 bedeutet Perfektion und Vollständigkeit, und die 1000 repräsentiert Endlosigkeit und allumfassende Präsenz [Bunce 2002].

[459] sukhumālo  Wie in Mvg 25, 66.

[460] Das ist eine bildhafte Umschreibung seiner Verwöhntheit (siehe vorige Anm. zu Mvg 25 bzw. 66), die ausdrücken soll, dass er die Füße so wenig benutzen musste, dass sogar Haare darauf wachsen konnten.

[461] Das sind etwa 3000 Meter.

[462] Am Geiergipfel gab es ein kleines Kloster.

Kloster-Gijjhakuta

Sāgata stand am Fuß des Aufstieges zum Gipfel an einem besonders gestalte­ten Schlussstein, wohl um dafür zu sorgen, dass dem Meister keine große Belästigung durch Besucher widerfährt. Vom Kloster sind es nur wenige Meter bergauf bis zum Gipfel zu gehen. Für die Anwendung übernatürlicher Kraft gab es eigentlich keinen Grund.

[463] saṅkha-likhitaṃ  wtl: „Muschelschale-poliert“; M/T: „perlmuttgleich“.

[464] Ein Hain nahe Rājagaha, wo Anāthapiṇḍika erstmals auf den Buddha traf. In diesem Hain ist auch eine Höhle, genannt „Sappasoṇḍikapabbhāra“. Diese wurde identifiziert mit dem am Nordhang des Vaibhāra-Berges gelegenen Ort „Makdum Shahi’s Darga“ (Makhaduma Kunda), der mit seiner Höhle und der Steinterrasse, auf der noch immer ein dunkelroter Fleck zu sehen ist, dem entspricht, was in den chinesischen Reiseberichten steht (→ Karte 4 im Anhang).

[465] hīnāyāvattitvā  d.h. in das als kleinlich geltende Laienleben absteigen, sprich die Roben ablegen (entroben).

[466] vighātaṃ āpajjanti  „Hemmung, Störung, Gegenschlag, Abwehr“ + „geraten (in), fallen (in), treffen (auf)“. Es ist nicht klar, ob der Buddha hier auf den Erlass von Pār IV anspielt.

[467] eka-palāsikaṃ  d.h. mit einlagiger Sohle; M/T: „einriemig“.

[468] paribhuñjissāmi  wtl: „genießen“.

[469] sabba-nīla  Bisher und anderswo meist übersetzt mit (wtl): „alles blau, ganz blau“ bzw. (dunkel-)blau. Dazu steht in Pāc 58: ‘(Dunkel-)grün bedeutet: zwei Arten von (dunkel-)grün: Messing-Grün, Laubwerk-Grün. (Nīlaṃ nāma dve nīlāni – kaṃsanīlaṃ, palāsanīlaṃ.) Durch den Begriff kaṃsanīla wird deut­lich, dass es nicht blau sein kann, denn die sich auf Messing (kaṃsa) bzw. Bronze (kaṃsa-loha)  bildende Patina ist grün und nicht blau, deshalb sagt man dazu ja auch „Grünspan“. Und bei palāsanīla  folgt ein weiterer Beweis, dass es nicht blau sein kann, denn Blätter (Laub) ist nun mal nicht blau. Laut Kommentar umfasst dieses Grün alles, was Laub (Blätter) ist.

[470] mañjeṭṭha  Childers: „hellrot“; PTSD + M/T: „purpurrot“; WPD: „karmesin­rot“.

[471] mahāraṅgaratta  WPD + PTSD: „Saffran“; IBH: „bräunlich-gelb“; M/T: „orange“; Der Kommentar sagt, das sei die Farbe (Färbung!) des Rückens eines Hundertfüßers. All die genannten Farben kann man jedoch bei den Mönchsroben sehen. Abbildungen im Internet (Bildersuche) zeigen keine einheitlichen Farben, sondern variieren von signalrot bis schwarz – aber über­wiegend gestreift (sowohl quer als auch längs).

centipede-1

centipede-2

centipede-3

centipede-4

 

[472] mahānāmaratta  I. „wenn man die Farben vermischt, die Farben blasser Blätter, aber die Kurundiya sagen, es sei die Farbe der paduma-Lotosblüte“ [Kommen­tar]; II. Name einer Pflanze – womöglich wurde eine besondere Farbe daraus gewonnen. Siehe Anmerkung 1027 in Mvg 372.

[473] [Kommentar] khallakabaddhā’ti paṇhi-pidhānatthaṃ tale khallakaṃ bandhit­vā katā.  k. bedeutet, die Ferse flächig umfassend und mit Leder gebunden.

[474] [Kommentar] puṭabaddhā’ti Yonaka-upāhanā vuccati, yāva gaṅghato sabba­pādaṃ paṭikkhādeti. Puṭabaddhā  bedeutet „Sandalen“, wie bei den Griechen, die den ganzen Fuß samt Knie umhüllen.

[475] [Kommentar] pāli-guṇṭhimā’ti paliguṇṭhitvā katā uparipādamattaṃ eva paṭi­kkhādeti na gaṅghaṃ. Pāli-guṇṭhimā  bedeutet rundum den Fuß bedeckend, aber nicht die Knie.

[476] tittira-patta = Rebhuhn-Feder, d.h. vielfarbig.

[477] vicchikāḷikā; vicchika = „Skorpion”; aḷa = „Krebsschere”.

[478] citra = 1. „herrlich, wunderbar“; 2. „bunt“; 3. „mannigfaltig, verschiedenartig“.

[479] kāḷaka-camma  D/O + IBH: „Eichhörnchenfell“.

[480] luvaka-camma; evtl. von ulūka = „Eule“; gemeint sein könnten Eulenflügel, ein Schmuckwerk bei den sog. andersgläubigen Asketen.

[481] omukkaṃ  wtl: „abgelegte“.

[482] Das wird schon im nächsten § widerrufen.

[483] pāda-khila-ābādha  wtl „Fuß-verhärtungs-Krankheit“; khila  bedeutet auch „öde“, „vertrocknet“ und wenn man einen durchblutungsgestörten Fuß erwägt, erscheint es eher wahrscheinlich, dass derjenige Hilfe benötigt, aber wohl kaum jemand wegen eines Hühnerauges. Gut möglich wäre auch aufgeplatzte Hornhaut. PTS gibt -khīla-, was Schwiele, Schwellung oder Hühnerauge bedeutet [Cone].

[484] Statt sich die Füße zu waschen bzw. nicht mit schmutzigen Füßen auf Bett oder Stuhl zu treten?

[485] kattara-daṇḍa  WPD: „ein Stab zur Orientierung in der Dunkelheit“. Außerhalb des Klosters muss dafür der Betreffende laut → Cvg 270 eine sog. „Stock-Erlaubnis“ haben (Cvg 270-b).

[486] tāla  Palmyrapalme Borassus flabelliformis.

[487] Mit einer Sinnesfähigkeit, siehe Anmerkung 362 in Mvg 184.

[488] Eine etwa 200 km entfernte Stadt im Fürstentum Aṅga, südlich von Campā, ein bedeutendes Handelszentrum. Man vermutet, es handelt sich hier um den Ort Bhadaria, etwa 8 Meilen südlich von Bhagalpur. [DPPN / Sarkar]

[489] muñja  Grasart Saccharum sara  auch Eriophorum comosum. Ein schon im Altertum bekanntes Gras, das u.a. dazu benutzt wird, um Seile daraus zu flech­ten, da die Fasern überaus haltbar sind. Dieses Gras ist gut zu verarbeiten, denn es schneidet nicht, verträgt Nässe und trocknet schnell. Genutzt werden die oberen, etwa 30 cm langen Blätter.

[490] pabbaja  PTSD: „Schilf”; Uferschilf Schoenoplectus lacustris oder Juncus bufonius / Kleines indisches Kolbenschilf Typha angustata. WPD: „Grasart Eleusine indica“ Indisches Ziegengras oder Indisches Krähenfußgras.

[491] hintāla  Mangroven-Dattelpalme  Phoenix paludosa.

[492] kamala  entweder eine Lotusart  Nelumbo nucifera  oder einer der Baumarten Mallotus aureopunctatus  Gelbgefleckter Kamala / Mallotus rhamnifolius  Bockshornblättriger Kamala / Mallotus philippensis  Kamala-Baum.

[493] kaṃsamaya  auch „Bronze“, d.h. aus einem wertvollen Metall.

[494] saṅkamaniyā  worum man sich sorgen müsste oder Befürchtungen hegen; wtl „übertragbar, vererbbar“.

[495] dhuvaṭṭhāniyā  d.h. im Besitz eines Ordinierten.

[496] passāva-, -pāduka  Aus dem Text in Cvg 290 ist klar ersichtlich, dass mit Sicherheit keine Schuhe als solche gemeint sein können, sondern eine Art Urinal, das aussieht wie ein Schuh, oder wie hier im Bild, wo die Stellplätze für die „Schuhe“ zu sehen sind. Wenn man dieses Bild betrachtet, dann wird einem auch klar, warum dreierlei „Schuhe“ dauerhaft und nicht übertragbar sind – weil sie gemeißelt sind.

pissoir

Antikes Urinal im Kelaniya-Tempel.

[497] An bzw. auf den Flüssen Gaṅgā, Ghaghara und Raptī stromauf sind das etwa 600 km.

[498] rattacittena  wtl: „durch Begierde beeindrucktem Geist“.

[499] abhiruheyya  sicherlich ist auch das Ergreifen/anfassen ein Vergehen.

[500] = Pāc 61.

[501] itthiyuttena pi purisantarena, purisayuttena pi itthantarena. Das lässt allerlei offen: es können Frauen (itthi) eingespannt sein und ein Mann (purisa) als Lenker oder umgekehrt. Aber wahrscheinlich ist ein sog. ungleiches, ein gemischtes Gespann aus Kühen und Bullen. Da die Leute sich aber aufregten, könnte es durchaus sein, dass der Wagen statt von Tieren, von Menschen gezogen wurde. Buddhaghosa erklärt: „mit Kühen im Joch und einem männ­lichen Kutscher; mit Ochsen im Joch und einer weiblichen Kutscherin.“

[502] gaṅgāmahiyāyā; mahī = „Festival“; yāya (?) yātrā = „Prozession“.

[503] hattha-vaṭṭaka  das bedeutet, dass alle anderen Arten von Fahrzeugen (außer Wasserfahrzeuge) nicht erlaubt sind. Buddhaghosa fügt in seinem Kommentar ein: „itthiyo vā vaṭṭantu purisā vā vaṭṭantu yeva.“ Es gibt solche Handkarren zum Schieben als auch zum Ziehen.

Handkarren

 hölzerner Handkarren

 

[504] purisa-yutta  Der Sinn dürfte sein, dass dem auf dem Wagen befindlichen Kranken nicht beim Anblick einer Ziehenden bzw. Schiebenden begehrliche Gedanken aufkommen.

[505] mahā  lässt sich in diesem Zusammenhang treffender mit „großartig“ statt einfach nur „groß“ übersetzen, da es um den Komfort, die Ausstaffierung geht. „Hohe und breite“ Betten wäre zu ungenau.

[506] dhāreti  1. (Kleider) „tragen“; 2. „besitzen“; 3. „behalten“; 4. „erlauben, ge­währen“.

[507] = Pāc 61 – auch wenn der Mönch weder selbst tötet, noch den Wunsch zu töten hat oder zum Töten auffordert! [BMC I]

[508] go-camma  wtl „Kuh-Fell“; camma bedeutet aber auch „Leder“.

[509] dhāreti  1. (Kleidung) „tragen, benutzen“; 2. „besitzen“; 3. „behalten“; 4. „er­lauben, gewähren“.

[510] gihi-vikataṃ  1. „(nachteilig) verändert“; 2. „widerlich, ekelhaft“.

[511] Das waren noch die Laubhütten, welche nach der Regenzeit wieder abgerissen wurden (um keine Anhaftungen zu entwickeln). Siehe Abb. in 91.

[512] kurara-ghara  eine Stadt [kein Haus!] in Avantī, einem der Vier großen Reiche. Avantī lag am westlichen Ende der Vindhya-Bergkette und war zweigeteilt: das nördliche mit Ujjenī (heute Ujjain) und das südliche (Dakkhiṇāpatha) mit Māhissati (heute Maheshwar) als Hauptstadt. Herrscher über Avantī war Fürst Pajjota, der einen cholerischen Charakter hatte und daher Caṇḍa-Pajjota (der Ungestüme) genannt wurde. Siehe hierzu auch Mvg 334.

[513] Nach dem Kommentar zum Udāna, war es ein Peta, der Soṇa während er mit einer Karawane nach Ujjenī reiste, zu der Entscheidung brachte, das Hausleben zu verlassen.

[514] Avanti-dakkhiṇā-patha bezeichnet nicht den Dekkan, sondern die Handelsroute in den Süden (→ Karte 13 im Anhang). Von Rājagaha über Nālanda, Pāṭali­gāma, Vesāli, Koṭigāma, Kapilavatthu, Kusināra, Pāva, Setavya, Sāvatthi, Sāketa, Kosambi, Vana (Vanasāvatthi), Ujjenī, Māhissati bis nach Patiṭṭhāna oder Paithān jenseits der Vindhya-Bergkette. [Sarkar 2003]

[515] Es wird um Milderung bzw. Ausnahmen folgender Vorschriften gebeten:

in einer kleineren als der Zehnergruppe ordinieren = Dukkaṭa-Vergehen,
viellagige Sandalen erlauben = Dukkaṭa-Vergehen,
jederzeit Baden = Pāc 57,
Felle als Decken nutzen = Dukkaṭa-Vergehen,
zur Unzeit Roben annehmen = Nis 1 oder 2, 3, 7, 28.

[516] Er wird mit Sicherheit der Handelsstraße gefolgt sein.

[517] Das „Achter-Buch“ ist der 4. Teil des Sutta-nipāta und enthält 209 Verse (die Verse 766 bis 975).

[518] D.h. warum hat er so lange gezögert, sich ordinieren zu lassen.

[519] Die im Anhang befindliche, stark überarbeitete Karte 7 aus D. Sarkar: „Geo­graphy of Ancient India in Buddhist Literature“ soll eine ungefähre Vorstel­lung davon geben, wie groß das „Mittlere Land“ (Jambudīpa) ist.

Zu den Grenzgebieten heißt es im Lalitavistara, einem Text, der in Mahā­yānakreisen große Wertschätzung genießt (gerafft): „Ein Bodhisattva [der zum Buddha wird] wird nicht in fernen Weltteilen geboren, sondern sie [also auch die B. der Vorzeit] erscheinen in Indien. Sie werden nicht in Grenzprovinzen geboren, denn dort sind die Menschen blind, geistesschwach und blöd wie die Schafe. Sie vermögen nicht gute Reden von bösen zu unterscheiden. Darum werden die Bodhisattvas in den Zentralprovinzen geboren.“

    [aus: E. Waldschmidt: „Die Legende vom Leben des Buddha“]

[520] „Gajaṅgala [CSTP], ein ausgedehnter Bergzug im Osten von Aṅga, der sich vom Ganges im Nordosten bis Suvarṇarekhā im Südosten erstreckt. Vermut­lich Kankjol, etwa 26 km südlich von Rajmahal.“ [Sarkar 2003]

    „112 km östlich von Bhagalpur.“ [Ray 2003]

[521] „Nicht weit von Kajaṅgala ist Gaur und Pandua aus späteren Zeiten, und wenn du dich direkt weiter ostwärts bewegst, findest du Mahāsāla, was mit Mahā­sthān (Puṇḍravardhana) im Distrikt Bogura in Bangladesh zu identifizieren ist. Die Existenz eines Klosters ist durch die Mahāsthān-Steintafel-Inschrift aus dem 3.-2. Jh.v.u.Z. belegt.“ [Ray 2003]

    „Dieser Ort erscheint nirgendwoanders in den Schriften in irgendeinem geografischen Sinn.“ [Sarkar 2003]

[522] Die Śarāvatī (heute Silai) im Süden von Madhyadeśa, kommt von den Chho­tanagpur-Bergen, und fließt mit der Dvārikeśvarī (Dalkiser) vereint als Rūpa­nārāyan durch die Bezirke Bankura und Midnapore. [Sarkar 2003]

[523] Kann nicht genau definiert werden. Vermutlich irgendwo in Andhra gelegen. Es gibt eine Textstelle [Jātaka I,80], wo erwähnt wird, dass die Südgrenze Ukkala (Orissa) ausschließt. [Sarkar 2003]

[524] Nach S.N. Majumdars Ansicht ergibt eine Identifizierung mit Sthāneśvāra bzw. Sthānīśvara Sinn. Im Mahājanaka-Jātaka (Ja 539) wird Thūṇa ins Kosala-Land platziert und als den Malliern zugehörig beschrieben. [Sarkar 2003]

[525] Der Berg Uśīragiri oder Uśīnaragiri aus der Sewalik-Bergkette im Norden von Kankhal. [Sarkar 2003]

[526] Dazu siehe Nissaggiya-Pācittiya 1, 2, 3, 7, 28.

[527] Dieser Abschnitt hat nicht die Bezeichnung -bhāṇavāro („zum Auswendig­lernen“).


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