1. Mahāsamaya Sutta. Gesprochen im Mahāvana in Kapilavatthu, wo Buddha mit fünfhundert Heiligen (arahat) verweilte. Die Götter der zehntausend Weltsystemen waren gekommen um Buddha und seine Mönche zu besuchen, und es schlossen sich vier Götter von Suddhāvāsā an, die Buddha in Versen grüssten. Danach sprach Buddha die Mönche an (D.20).
Am Anfang findet sich eine Liste mit Göttern und anderen Wesen die an der Verehrung Buddhas teilnahmen. Es ist eine lange Liste mit holprigen Versen und mit merkwürdigen Namen. Viele der erwähnten Wesen sind bloße Namen ohne nähere Information. Die meisten von ihnen waren wahrscheinlich lokale Gottheiten, Schutzgötter, Feen, Engel, Nymphen, und viele andere, die vertreten waren als Anhänger Buddhas, gekommen um ihn zu verehren. Es ist erwähnenswert, dass die höchsten Götter wie z.B., Soma, Varuna und Brahmā, nur aufgelistet sind, ohne irgendwelche Zusatzbemerkungen. Eine ähnliche Liste findet sich im Mahavastu (i. 245; iii.68, 77); der Zusatz von Siva ist allerdings bedeutsam. Die Liste der Götter im Mahāsamaya ist vergleichbar mit der in dem Atānātiya Sutta.
Als nächstes gibt Buddha eine Warnung an die Mönche sich vor Māra in acht zu nehmen und Māras Eingeständnis, dass er keine Kraft über sie habe, weil Heilige (arahat) frei sind von Furcht.
Die letzten Verse werden von den Göttern von Suddhāvāsā gesprochen (Rhys Davids, Dial.ii.282f).
Dieser Prolog ist anderswo erhalten als eine separate Episode (S.i.27 ??).
Die Kommentare berichten sehr ausführlich über die Entstehung der Mahāsamya Sutte (z.B., SNA. 357ff.; DA.ii.672ff). Die erwähnten Arahats sind Sākiyer und Koliyer Jünger, Repräsentanten von Sākiyer und Koliyer Familien, die in den Orden eintraten als Zeichen der Dankbarkeit dafür, dass Buddha den Streit über das Wasser der Rohinī zwischen den beiden Stämmen geschlichtet hatte. Bei diesem Ereignis erzählte Buddha den gegenüberstehenden Armeen die Attadanda Sutta und Phandana, Latukika und Vattaka Jātakas (DA.ii.674 fügt hinzu die Pathavuddriyana und Rukkhadhamma Jātakas).
Er erzählte ihnen die Geschichte über ihren Ursprung, der zeigte, dass beide Familien von gleicher Abstammung waren. Als der Streit beendet war, traten zweihundertfünfzig junge Männer von jeder Familie in den Orden ein und Buddha verweilte mit ihnen im Mahāvana. Aber die Frauen versuchten die Männer zurück zu locken und deshalb ging Buddha mit ihnen nach dem Himavā, wo er ihnen das Kunāla Jātaka am Ufer des Kunāla Sees erzählte. Am Ende der Erzählung erreichten sie verschiedene Geisteszustände vom anāgāmī-phala bis zum sotāpatti (siehe ariya puggala).
Danach kehrte er mit ihnen zurück in den Mahāvana Wald, wo sie Geistesschulung betrieben und alle die Heiligkeit erreichten. Sie versammelten sich am Abend des Vollmondtages im Jetthamāsa Monat, um Buddha zu ehren und es strömten Gottheiten von den zehntausend Weltsystemen zu der Versammlung.
Buddha erzählte den Mönchen die Namen der Anwesenden Gottheiten (wie im Mahāsamaya) und die Versammlung betrachtend, sah er zwei Arten von Wesen, die eine fähig von seiner Lehre zu profitieren (bhabbā) und die anderen nicht (abhabbā). Die bhabbā, wie er sah, konnten in sechs Gruppen unterteilt werden - die rāga-, dosa-, moha-, vitakka-, saddhā-, und buddhi-caritā, je nach ihrem Charakter (carita). Zu diesen sprach Buddha je eine Sutte, die von der jeweilige Charaktergruppe verstanden werden konnte, und zwar in einer Form von Frage und Antwort, für die Buddha ein Spiegelbild von ihm selbst erschaffte, dass die Fragen stellte die er selbst beantwortete. Die sechs Sutten waren: Purābheda, Kalahavivāda, Cūlavyūha, Mahāvyūha, Tuvataka und Sammāparibbājaniya. Unzählige Wesen verwirklichten die Erlösung (AA.i.173, 320; Mil. 20, 350; SNA.i.174).
Die Geschichte von der Mahāsamaya Sutta war eines der Ereignisse aus Buddha's leben, das in der Reliquien Kammer der Mahā Thūpa als Bild (oder Skulptur) angebracht war. Mhv.xxx.83.
2. Mahāsamaya Sutta. Siehe Sammāparibbājaniya Sutta.