Eine der acht großen Höllen (mahāniraya) (Jat.40, Jat.530). Sie ist zehntausend Yojanas groß und formt den Teil eines Cakkavāla (Weltreich, Universum) (SnA.ii.443).
Jede der acht Höllen beinhaltet jeweils 16 kleinere Höllen, somit gibt es 128 kleinere und acht große = 136 Höllen.
Das Milindapañha (p.5), platziert sie außerhalb des Bereichs der Erde. Spence Hardy (Manual of Buddhism, p.26) erwähnt eine Tradition die besagt, dass die Avīci sich sieben hundert Meilen direkt unter dem Bodhi Baum in Gaya befindet. In späteren Schriften, z.B. im Dhammapada Kommentar, wird sie unter die Erde verlegt, aufgrund der Überlieferungen, dass sich die Erde öffnet und die Flammen der Avīci die Sünder hinab zieht (Z.B., DhA.i.127, 147; iii.181).
Sie scheint speziell für Sünder geschaffen worden zu sein, die sehr schwere Übeltaten begangen haben, wie z.B.:
Über Details siehe unter den jeweiligen Namen; siehe auch Mil.4.1.
Nach Buddhaghosa, wird die Avīci oft Mahā Niraya genannt (AA.i.376). Beschreibungen finden sich an mehreren Stellen in den vier Nikāyas (z.B., M.129; M.130; A.iii.36).
Das Dhammapadatthakathā gibt eine Beschreibung der Qualen die beim Eintritt in die Avīci zu erdulden sind. Als z.B. Devadatta dort erschien, wurde sein Körper hundert Yojanas hoch, sein Kopf, bis zu seinem äußeren Ohr, erschien in einen Eisenschädel; seine Füße versanken bis zum Knöchel im Eisen, eine Eisenstab, dick wie der Rumpf einer Palmyra Palme, kam von der westlichen Wand, drang durch seinen Rücken und berührte die östliche Wand. Andere Stangen durchbohrten ihn vom Süden und vom Norden (DhA.i.148).
Das Feuer der Avīci ist so hell, dass es die Augen von jedem Zuschauer innerhalb einer Distanz von hundert Yojanas zerstören würde (A.i.142??). Ein Stein von der Größe eines Giebelhauses würde in einem Moment vernichtet werden, dennoch bleiben die Wesen, die dort erscheinen, intakt (DhA.i.127; Mil.3.1.4).
Wesen, die in der Avīci wieder geboren werden, verweilen dort für unterschiedliche Zeiträume, z.B. Mallikā, Pasenadis Königin verweilte nur für sieben Tage (DhA.iii.121), währenddessen Devadatta dort 100,000 Weltzeitalter (kappa) verweilen wird (DhA.i.148).
Das Sutta Nipāta (p.126) listet Namen von verschiedenen Perioden, die man, laut Buddhaghosa in der Avīci verbringt (SnA.i.476), diese sind: Abbuda, Nirabbuda, Ababa, Ahaha, Atata, Kumuda, Sogandhika, Uppalaka, Pundarīka, und Paduma, die nächstfolgende jeweils das zwanzigfache der vorhergehenden (z.B. zwanzig Abbudas=eine Nirabbuda, etc.) (S.6.10).
Eine andere Art der Qualen in der Avīci wird beschrieben als Sarājita (SA.iii.100).
Es ist erwähnenswert, dass das Wort Avīci nur einmal in den vier Nikāyas genannt wird - nämlich in einem Satz in dem Cakkavatti-Sīhānāda Sutta im Digha Nikāya (D.26; wiederholt in A.iii.57) - aber in diesem Kontext findet sich kein Hinweis, dass es sich um eine Hölle handelt. Das Wort findet sich auch nicht in einer Liste von Höllen im Sutta Nipāta (III.10) und auch nicht im Samyutta (S.6.10). Es erscheint jedoch in einem Gedicht im Itivuttaka (Nr. 89) welches wiederholt wird im Vinaya (ii.203) und im Dhammasangani (Section 1280), und dort wird es ausdrücklich als Hölle (niraya) bezeichnet.
In dem oben erwähnten Digha Absatz, wird das Wort Avīci verwendet in Verbindung mit einer enormen Bevölkerungsexplosion, die in in einem zukünftigen Zeitalter auftreten soll. Häuser sollen in ganz Jambudīpa so eng beieinander stehen, dass ein Hahn von einem Haus zum anderen fliegen kann, und man sich Avīci vorstellen würde (avīci maññe) (siehe A.iii.57).
Rhys Davids meint (Dial.iii.73, n.1) dass das Wort (welches er mit 'Waveless Deep' übersetzt) ursprünglich Bevölkerungsdichte bedeutete. Buddhaghosa (DA.iii.855) erklärt es als "nirantara-pūrita", vielleicht mit dem Sinn, dass es mit Feuer gefüllt ist. Im Visuddhi Magga (ii.449) erscheint das Wort als Synonym für jarā (Verfall) und wird benutzt in Verbindung von Zerfall von Erde, Wasser, Berge, Sonne, Mond, etc.
Avīci wird oft als der niedrigste Punkt im Universum bezeichnet (z.B.,VisM.15, Mbv.57).
Das zu erduldende Hauptleiden war Hitze (MNidA., p.8).