„Wer keine Scham kennt“
§A. Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Großkaufmann, der an der Grenze lebte, einen Freund des Anāthapindika.
§D. Die beiden Begebenheiten sind schon im ersten Buche im letzten Jātaka des neunten Vagga [1] erzählt worden.
§B. Hier aber sprach der Großkaufmann von Benares [2], als ihm gemeldet worden war, dass die Leute des an der Grenze wohnenden Großkaufmanns ihre Habe verloren hätten und nach Verlust ihres Eigentums davon gelaufen seien, Folgendes: „Wer denen, die zu ihm kommen, nicht die schuldigen Dienste erweist, findet auch niemand, der ihm einen Gegendienst erweist.“ Nach diesen Worten sprach er folgende Strophen:
Nach diesen Worten verlor das große Wesen die Lust am Verkehr mit bösen Freunden; und indem er in der Einsamkeit lebte, gelangte er zum Gipfel der Predigt [6] und brachte diejenigen, welche auf ihn hörten, zum unsterblichen großen Nirvana.
§C. Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten: „Damals war ich der Großkaufmann von Benares.“
Ende der Erzählung von der Scham
[1] Dies ist das 90. Jātaka. Im Jātaka-Buche sind immer je 10 Erzählungen in ein „vagga“, Kapitel, zusammengefasst. Weil aber diese Einteilung eine rein Äußerliche ist, wurde sie bei der Übersetzung niemals beachtet.
[2] Diese Stelle bekleidet der Bodhisattva in dem genannten Jātaka.
[3] Dies ist zugleich die zweite Strophe des Jātaka 320.
[4] Vgl. die fünfte Strophe des Jātaka 361.
[6] D. h. er gelangte zur Vollkommenheit in der Verkündigung der Wahrheit.