Diese Übung der Analyse der vier Elemente (dhātu-vavatthāna) ist uns kurz überliefert in M. 10 und D. 22, ausführlich aber in M. 28, M. 62 und M. 140. Die vier Elemente (dhātu), aus denen alles Grob- und Feinkörperliche besteht, sind:
- 1. Das Erdelement (pathaví-dhātu) oder das Feste,
- 2. das Wasserelement (āpo-dhātu) oder das Flüssige oder Bindende
- 3. das Feuerelement (tejo-dhātu) oder Hitze;
- 4. das Windelement (vāyo-dhātu) oder das Bewegliche (oder Festigende).
In Vis. XI. 2 werden die Elemente so definiert: „Was sich da kennzeichnet durch Härte (thadda-lakkhana) ist das Erdelement, durch zusammenhalten (ābhandhana-lakkhana) das Wasserelement, durch Erhitzen (paripācana-lakkhana) das Feuerelement, durch Stützen oder Straffmachen (vitthambhana-lakkhana) das Windelement."
Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter oder dessen Gehilfe, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in Stücke zerlegt hat, an der Straßenkreuzung dasitzt, so auch, ihr Mönche, zerlegt der Mönch da diesen Körper, in welcher Lage und Richtung er sich auch befindet, in seine vier Elemente: ,Dieser Körper besteht aus dem Erdelement, Wasserelement, Feuerelement, und Windelement.’
Dem Rinderschlächter, der die Kuh großzieht, sie zum Schlachthofe führt, anbindet, hinstellt, schlachtet oder die geschlachtete tote Kuh erblickt, kommt die Vorstellung ,Kuh’ solange nicht zum Schwinden, als er die Kuh nicht aufgeschnitten und in Stücke zerlegt hat. Sobald er aber die Kuh zerlegt hat und dort niedersitzt, schwindet ihm die Vorstellung ,Kuh’, und die Vorstellung ,Fleisch’ tritt ein. Und nicht denkt er: Eine Kuh verkaufe ich’ oder ,Eine Kuh kaufen diese’. Genau so auch waren in dem Mönche früher, als er noch ein törichter Weltling war, sei’s als Laie oder als Hausloser, die Begriffe ,Wesen’ oder ,Mann’ oder ,Individuum’ solange nicht geschwunden, solange er eben diesen Körper, in welcher Lage und Richtung er sich auch befand, nicht in seine Teile zerlegt und Element für Element betrachtet hat. Sobald er aber den Körper in seine Elemente zerlegt hatte, schwand ihm die Vorstellung ,Wesen’, und der Geist festigte sich in der Betrachtung der Elemente." (Vis.)
Was immer da, Rāhula, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Festem und Hartem karmisch erworben (upādinna) ist, als wie Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Innenhaut (Brust-, Bauch-, Zwerchfell usw.), Milz, Lunge, Gedärm, Darm, Gekröse, Mageninhalt, Kot, (Gehirn), oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Festem und Hartem karmisch erworben ist, das, Rāhula, nennt man das eigene Erdelement. Was da aber an eigenem Erdelement besteht, oder was da an äußerem Erdelement besteht, es ist eben bloß Erdelement. Und da hat man der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht also zu erkennen: ,Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein selbst.’ So aber der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht erkennend, wendet man sich vom Erdelement ab, löst man den Geist vom Erdelement los.
Was aber, Rāhula, ist das Wasserelement? Das Wasserelement mag eigenes oder äußeres sein. Was aber, Rāhula, ist das eigene Wasserelement? Was immer da, Rāhula, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Wasser und Wässerigem karmisch erworben ist, wie Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Hautschmiere, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere, Harn oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Wasser und Wässerigem karmisch erworben ist, das, Rāhula, nennt man das eigene Wasserelement. Was da aber an eigenem Wasserelement besteht, oder was da an äußerem Wasserelement besteht, es ist eben bloß Wasserelement. Und da hat man der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht also zu erkennen: ,Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.’ So aber der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht erkennend, wendet man sich vom Wasserelement ab, löst man den Geist vom Wasserelement los.
Was aber, Rāhula, ist das Feuerelement? Das Feuerelement mag eigenes oder äußeres sein. Was aber, Rāhula, ist das eigene Feuerelement? Was immer da, Rāhula, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Feuer oder Feurigem karmisch erworben ist, wie das, wodurch man erhitzt wird, wodurch man verzehrt wird, wodurch man durchglüht wird, wodurch das, was man gegessen, getrunken, gekaut und geschmeckt hat, zur vollen Verdauung gelangt, oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Feuer oder Feurigem karmisch erworben ist, das, Rāhula, nennt man das eigene Feuerelement. Was da aber an eigenem Feuerelement besteht, oder was da an äußerem Feuerelement besteht, es ist eben bloß Feuerelement. Und da hat man der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht also zu erkennen: ,Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.’ So aber der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht erkennend, wendet man sich vom Feuerelement ab, löst man den Geist vom Feuerelement los.
Was aber, Rāhula, ist das Windelement? Das Windelement mag eigenes oder äußeres sein. Was aber, Rāhula, ist das eigene Windelement? Was immer da, Rāhula, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Wind und Windigem karmisch erworben ist, wie die aufsteigenden Winde, die absteigenden Winde, die Winde des Magens, die Winde des Darms, die alle Glieder durchströmenden Winde, sowie Ein- und Ausatmung, oder was da sonst noch, die eigene Person betreffend, durch die eigene Person bedingt, an Wind und Windigem karmisch erworben ist, das, Rāhula, nennt man das eigene Windelement. Was da aber an eigenem Windelement besteht, oder was da an äußerem Windelement besteht, es ist eben bloß Windelement. Und da hat man der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht also zu erkennen: ,Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.’ So aber der Wirklichkeit gemäß und in rechter Einsicht also erkennend, wendet man sich vom Windelement ab, löst man den Geist vom Windelement los.
Die vier Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthāna; wörtlich entweder Ausgangspunkte der Achtsamkeit (= sati + patthāna) oder besser Vergewärtigungen der Achtsamkeit (= sati + upatthāna) sind: Die Betrachtung über den Körper, die Gefühle, den Geist (Bewußtsein) und die Geistobjekte.
In der Satipatthāna-Sutte werden die Satipatthānas durch eine Reihe der wichtigsten Konzentrations(samādhi)- und Hellblicks(vipassanā)- Übungen erläutert, so daß diese Sutte von den südasiatischen Buddhisten mit Recht als der wichtigste Text im ganzen Sutta-Pitaka betrachtet wird und als die Quintessenz der gesamten Meditationspraxis bezeichnet werden kann.
D. 22 unterscheidet sich von der hier wiedergegebenen kürzeren Fassung durch eine ausführliche Erklärung der vier edlen Wahrheiten.
Das habe ich gehört: Einst weilte der Erhabene im Lande der Kurus in einem Marktflecken namens Kammāsadamma. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: ,Mönche’, sprach er. ,Ehrwürdiger’, erwiderte jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:
Nur einen Weg, ihr Mönche, gibt es zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Sorge und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Erreichung des rechten Weges und zur Verwirklichung des Nirvanas, nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Welche vier?
Da, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers . . . bei den Gefühlen in der Betrachtung der Gefühle . . . beim Geiste in der Betrachtung des Geistes . . . bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, klarbewußt, achtsam, nach Überwindung weltlicher Begier und Trübsal.
(Ein- und Ausatmung): Wie aber, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers (kāya)?
Da, ihr Mönche, hat sich der Mönch in den Wald begeben oder an den Fuß eines Baumes oder in eine leere Klause. Dort setzt er sich nieder, und nachdem er seine Beine kreuzweise untergeschlagen, seinen Körper gerade aufgerichtet hat und seine Achtsamkeit vor sich gewärtig hält, atmet er achtsam ein, atmet er achtsam aus. Lang einatmend weiß er: ,Ich atme lang ein’, lang ausatmend: ,Ich atme lang aus’; kurz einatmend weiß er: ,Ich atme kurz ein’, kurz ausatmend: ,Ich atme kurz aus.’ ,Den ganzen (Atem-)Körper (s. Kap. 104. I) klar empfindend, werde ich einatmen’, so übt er sich; ,den ganzen (Atem-) Körper klar empfindend, werde ich ausatmen’, so übt er sich. ,Die Körperfunktion besänftigend werde ich einatmen’, so übt er sich; ,die Körperfunktion besänftigend werde ich ausatmen, so übt er sich.
Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Drechsler oder Drechslergehilfe, sobald er lang anzieht, weiß: ,Ich ziehe lang an’, sobald er kurz anzieht: ,Ich ziehe kurz an’, genau so, ihr Mönche, weiß der Mönch, lang einatmend: ,Ich atme lang ein’, lang ausatmend . . . kurz einatmend . . . kurz ausatmend: ,Ich atme kurz aus’ usw.
So weilt er beim eigenen (Atem-)Körper in der Betrachtung des Körpers, beim fremden Körper in der Betrachtung des Körpers, beim eigenen wie fremden Körper in der Betrachtung des Körpers. Das Gesetz des Entstehens beim Körper beobachtend, verweilt er, das Gesetz des Vergehens beim Körper beobachtend, verweilt er, das Gesetz des Entstehens und Vergehens beim Körper beobachtend, verweilt er. ,Ein Körper ist da’: Diese Achtsamkeit hält er sich gewärtig, und zwar soweit sie ihn zur Erkenntnis und zur Klarheit dient, und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt hängt er sich mehr. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers.
„Der Mönch erkennt nämlich: ,Ein Körper ist da, aber kein Wesen, kein Individuum, weder Mann, noch Frau, noch ein Ich oder etwas zu einem Ich Gehörendes." (Kom.)
(Die 4 Körperstellungen): Ferner, ihr Mönche, weiß der Mönch beim Gehen: ,Ich gehe’, beim Stehen: ,Ich stehe’, beim Sitzen: ,Ich sitze’, beim Liegen: ,Ich liege’; und wie auch immer sein Körper gerichtet ist, so erkennt er ihn jedesmal.
So verweilt er beim eigenen Körper . . . beim fremden Körper . . . beim eigenen wie beim fremden Körper in der Betrachtung des Körpers . . .
„Der Jünger weiß, daß da kein Wesen, kein Ich ist, das da geht, steht usw., sondern daß es nur eine konventionelle Ausdrucksweise ist, wenn man sagt: ,Ich gehe usw.’" (Kom.)
(Achtsamkeit und Wissensklarheit): Ferner, ihr Mönche, ist der Mönch klarbewußt beim Auf- und Abgehen, klarbewußt beim Hinblicken und Wegblicken, klarbewußt beim Beugen und Strecken, klarbewußt beim Tragen von Überwurf, Gewand und Schale, klarbewußt beim Essen Trinken, Kauen und Schmecken, klarbewußt beim Verrichten der Notdurft, klarbewußt beim Gehen, Stehen Sitzen, Einschlafen, Wachen, Sprechen und Schweigen . . .
(Die zweiunddreißig Körperteile): Ferner, ihr Mönche, betrachtet der Mönch eben diesen Körper von der Fußsohle aufwärts und vom Scheitel abwärts, den hautüberzogenen, mit vielerlei Unrat angefüllten, so nämlich: ,An diesem Körper befinden sich Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Fell, Milz, Lunge, Darm, Gekröse, Mageninhalt, Kot, (Gehirn), Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Hautschmiere, Speichel, Rotz, Gelenkschmiere, Harn.’
Gleichwie, ihr Mönche, als befände sich da ein beiderseits mit Öffnungen versehener Korb, angefüllt mit vielerlei Arten von Körnern, wie ungeschältem Reis, Mungbohnen, langen Bohnen, Sesamkörnern und geschältem Reis, und ein Mann, der Augen hat, öffnete den Korb und stellte fest: ,Dies ist ungeschälter Reis, dies sind Mungbohnen, dies lange Bohnen, dies Sesamkörner, dies geschälter Reis’ - genau so, ihr Mönche, betrachtet der Mönch diesen Körper von der Fußsohle aufwärts und vom Scheitel abwärts, den hautüberzogenen, mit vielerlei Unrat angefüllten . . .
Näheres s. Kap. 101.
(Die vier Elemente): Ferner, ihr Mönche, betrachtet der Mönch eben diesen Körper, in welcher Lage und Richtung er sich auch immer befindet, und zerlegt ihn in seine Elemente: ,An diesem Körper finden sich das Erdelement, Wasserelement, Feuerelement und Windelement.’
Gleichwie, ihr Mönche, ein geschickter Rinderschlächter oder dessen Gehilfe, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in Stücke zerlegt hat, an der Straßenkreuzung dasitzt, so auch, ihr Mönche, zerlegt der Mönch da diesen Körper, in welcher Lage und Richtung er sich auch immer befindet, in die vier Elemente.
Näheres über diese Übung s. Kap. 138 ff.
(Leichenbetrachtungen): Gleichsam, ihr Mönche, als sähe der Mönch eine auf das Leichenfeld geworfene Leiche, einen, zwei oder drei Tage nach dem Tode, aufgedunsen, blauverfärbt, in Eiterung übergegangen: als sähe er das, schließt er auf seinen eigenen Körper: ,Auch dieser mein Körper hat ein solches Schicksal, ein solches Los, kann dem nicht entgehen.’
Oder ferner, ihr Mönche, als sähe der Mönch eine auf das Leichenfeld geworfene Leiche, wie sie von Krähen, Seeadlern, Geiern, Hunden, Schakalen oder von vielerlei Wurmerarten gefressen wird . . . als sähe er ein von Sehnen zusammengehaltenes Knochengerüst, an dem noch Fleisch und Blut klebt . . . ein von Sehnen noch zusammengehaltenes blutbeflecktes Knochengerüst, von dem das Fleisch abgegangen ist . . . Knochen von den Sehnen losgelöst, nach allen Richtungen verstreut, hier einen Handknochen, da einen Fußknochen, da einen Beinknochen, da das Rückgrat, da den Schädelknochen . . . gebleichte, wie Muscheln aussehende Knochen . . . aufgehäufte Knochen nach Verlauf vieler Jahre . . . vermoderte und in Staub zerfallene Knochen: als sähe er das, schließt er auf seinen eigenen Körper: ,Auch dieser Körper hat ein solches Schicksal, ein solches Los, kann dem nicht entgehen’.
Wie aber, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Gefühlen in der Betrachtung der Gefühle (vedanā)?
Da, ihr Mönche, weiß der Mönch beim Empfinden eine (körperlich oder geistig) angenehmen Gefühls: ,Ich empfinde ein angenehmes Gefühl’, weiß beim Empfinden eines unangenehmen Gefühls: ,Ich empfinde ein unangenehmes Gefühl’, weiß beim Empfinden eines weder-angenehm-noch-unangenehmen Gefühls: ,Ich empfinde ein weder-angenehm-noch-unangenehmes Gefühl.’ - Beim Empfinden eines angenehmen sinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein angenehmes sinnliches Gefühl’, beim Empfinden eines angenehmen übersinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein angenehmes übersinnliches Gefühl; beim Empfinden eines unangenehmen sinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein unangenehmes sinnliches Gefühl’, beim Empfinden eines unangenehmen übersinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein unangenehmes übersinnliches Gefühl’, beim Empfinden eines weder-angenehm-noch-unangenehmen sinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein weder-angenehm-noch-unangenehmes sinnliches Gefühl’, beim Empfinden eines weder-angenehm-noch-unangenehmen übersinnlichen Gefühls weiß er: ,Ich empfinde ein weder-angenehm-noch-unangenehmes übersinnliches Gefühl.’
So verweilt er bei den eigenen Gefühlen, den fremden Gefühlen und den eigenen und fremden Gefühlen in der Betrachtung der Gefühle. Bei den Gefühlen das Gesetz des Entstehens, des Vergehens und des Entstehens und Vergehens beobachtend, verweilt er. ,Gefühle sind da’: Diese Achtsamkeit hält er sich gewärtig, und zwar soweit sie ihm zur Erkenntnis und zur Klarheit dient, und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt hängt er sich mehr. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Gefühlen in der Betrachtung der Gefühle.
Wie aber, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Geiste in der Betrachtung des Geistes (citta)?
Da, ihr Mönche, erkennt der Mönch den gierbehafteten Geist als gierbehaftet und den gierlosen Geist als gierlos, erkennt den haßbehafteten Geist als haßbehaftet und den haßlosen Geist als haßlos, erkennt den verblendeten Geist als verblendet und den unverblendeten Geist als unverblendet, erkennt den verkrampften Geist als verkrampft und den zerstreuten Geist als zerstreut, erkennt den entfalteten Geist als entfaltet und den unentfalteten Geist als unentfaltet, erkennt den übertreffbaren Geist als übertreffbar und den unübertreffbaren Geist als unübertreffbar, erkennt den gesammelten Geist als gesammelt und den ungesammelten Geist als ungesammelt, erkennt den befreiten Geist als befreit und den unbefreiten Geist als unbefreit.
So verweilt er beim eigenen Geiste, beim fremden Geiste, beim eigenen und fremden Geiste in der Betrachtung des Geistes. Beim Geiste das Gesetz des Entstehens, des Vergehens und des Entstehens und Vergehens beobachtend, verweilt er. ,Geist (Bewußtsein) ist da’: Diese Achtsamkeit hält er sich gewärtig, und zwar soweit sie ihm zur Erkenntnis und zur Klarheit dient, und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt hängt er sich mehr. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Geiste in der Betrachtung des Geistes.
Wie aber, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte (dhamma)
(Fünf Hemmungen: nívarana): Da, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der fünf Hemmungen: Da, ihr Mönche, weiß der Mönch, wenn in seinem Innern Sinnenlust (kāma-rāga) ist: ,In mir ist Sinnenlust’, wenn in seinem Innern keine Sinnenlust ist: ,In mir ist keine Sinnenlust.’ Und wie es zum Aufsteigen der noch unaufgestiegenen Sinnenlust kommt, auch das weiß er; und auch wie es zum Überwinden der aufgestiegenen Sinnenlust kommt, auch das weiß er; und auch wie es zum künftigen Nichtmehraufsteigen der überwundenen Sinnenlust kommt, auch das weiß er.
Sinnenlust entsteht durch unweises Erwägen lieblicher Objekte (A. I. 2). Zum Überwinden der Sinnenlust kommt es dadurch, daß man die Widerlichkeit des Körpers betrachtet und die Sinne beherrscht durch Mäßigkeit beim Mahle, Verkehr mit edlen Menschen, rechte Unterweisung usw. Durch Eintritt in den Pfad der Niewiederkehr schwindet die Sinnenlust für immer.
Er weiß, wenn in seinem Innern Übelwollen (vyāpāda) ist . . . geistige Starrheit und Mattheit (thína-middha) . . . ,Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca) Zweifelsucht (vicikicchā) . . .
So verweilt er bei den eigenen Geistobjekten, den fremden Geistobjekten und den eigenen und fremden Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte. Bei den Geistobjekten das Gesetz des Entstehens und des Vergehens und des Entstehens und Vergehens beobachtend, verweilt er. ,Geistobjekte sind da’: Diese Achtsamkeit hält er sich gewärtig, und zwar soweit sie ihm zur Erkenntnis und zur Klarheit dient, und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt hängt er sich mehr. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der fünf Hemmungen . . .
(Die fünf Gruppen): Ferner, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der fünf Anhaftungsgruppen (upādāna kkhandha). Wie aber . . .
Da, ihr Mönche, weiß der Mönch: ,So ist die Körperlichkeit (rúpa), so ihr Entstehen, so ihr Hinschwinden. So ist das Gefühl (vedanā), so sein Entstehen, so sein Hinschwinden. So ist die Wahrnehmung (saññā), so ihr Entstehen, so ihr Hinschwinden. So sind die Geistesformationen (sankhāra), so ist ihr Entstehen, so ihr Hinschwinden. So ist das Bewußtsein (viññāna), so sein Entstehen, so sein Hinschwinden . . .
(Die sechs Grundlagen): Ferner, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der sechs eigenen und sechs äußeren Grundlagen (āyatana). Wie aber . . .?
Da, ihr Mönche, kennt der Mönch: Auge und Form . . . Ohr und Ton . . . Nase und Duft . . . Zunge und Saft . . Körper und Körpereindruck. . . . Geist und Geistobjekt. Und die Fessel, die durch beide (Auge, Form - Ohr, Töne usw.) bedingt aufsteigt, die kennt er. Und wie es zum Aufsteigen der noch nicht aufgestiegenen Fessel kommt, auch das weiß er. Und wie es zur Überwindung der aufgestiegenen Fessel kommt, auch das weiß er. Und wie es zum künftigen Nichtmehraufsteigen der überwundenen Fessel kommt, auch das weiß er . . .
(Die sieben Erleuchtungsglieder): Ferner, ihr Mönche, verweilt der Mönch, bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der sieben Erleuchtungsglieder (bojjhanga). Wie aber . . .?
Da, ihr Mönche, weiß der Mönch, wenn in seinem Innern das Erleuchtungsglied Achtsamkeit (sati-sambojjhanga) anwesend ist . . . Wahrheitsergründung (dhammavicaya-sambojjhanga) . . . Willenskraft (viriya-sambojjhanga) . . . Verzückung (píti-sambojjhanga) . . . Gestilltheit (passaddhi-sambojjhanga) . . . Sammlung (samādhi-sambojjhanga) . . . Gleichmut (upekkha-sambojjhanga). Er weiß, wenn in seinem Innern das Erleuchtungsglied Achtsamkeit . . . Gleichmut abwesend ist. Und wie es zum Aufsteigen des noch unaufgestiegenen Erleuchtungsgliedes kommt, das weiß er; und wie das aufgestiegene Erleuchtungsglied zur vollen Entfaltung kommt, auch das weiß er . . .
(Die vier Wahrheiten): Ferner, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der vier Edlen Wahrheiten (ariya sacca). Wie aber . . .
Da, ihr Mönche, erkennt der Mönch der Wirklichkeit gemäß: ,Dies ist das Leiden’; erkennt der Wirklichkeit gemäß: ,Dies ist die Entstehung des Leidens’; erkennt der Wirklichkeit gemäß: ,Dies ist die Erlöschung des Leidens’; erkennt der Wirklichkeit gemäß: ,Dies ist der zur Leidenserlöschung führende Pfad.’
So verweilt er bei den eigenen Geistobjekten, den fremden Geistobjekten und den eigenen und fremden Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte. Bei den Geistobjekten das Gesetz des Entstehens, des Vergehens und des Entstehens und Vergehens beobachtend verweilt er. ,Geistobjekte sind da’: Diese Achtsamkeit hält er sich gewärtig, und zwar soweit sie ihm zur Erkenntnis und zur Klarheit dient, und unabhängig lebt er, und an nichts in der Welt hängt er sich mehr. So, ihr Mönche, verweilt der Mönch bei den Geistobjekten in der Betrachtung der Geistobjekte, nämlich der vier Edlen Wahrheiten. Wer immer, ihr Mönche, diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf diese Weise sieben Jahre lang entfaltet, der hat eines von diesen beiden Ergebnissen zu erwarten: Entweder Höchstes Wissen bei Lebzeiten oder, falls noch ein Daseinsrest übrig bleibt, Niewiederkehr. Sprechen wir nicht mehr von den sieben Jahren! Wer nämlich, ihr Mönche, diese vier Grundlagen der Achtsamkeit auf diese Weise sechs oder fünf oder vier oder drei oder zwei Jahre oder ein Jahr entfaltet . . . sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei Monate, einen Monat entfaltet . . . einen halben Monat . . . wer sie sieben Tage auf diese Weise entfaltet, der hat eines von diesen beiden Ergebnissen zu erwarten: Entweder Höchstes Wissen bei Lebzeiten oder, falls noch ein Daseinsrest übrig bleibt, Niewiederkehr.
Nur einen Weg, ihr Mönche, gibt es zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Sorge und Klage, zum Schwinden von Schmerz und Trübsal, zur Erreichung des rechten Weges und zur Verwirklichung des Nirvanas, nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit. Was also gesagt wurde, wurde eben mit Rücksicht hierauf gesagt.
So sprach der Erhabene. Begeistert gaben jene Mönche den Worten des Erhabenen ihren Beifall.