Vimāna Vatthu

2. Purisa Vimāna

7. Sunikkhitta Vagga

76. (VII,2): Wonnehain - 2. Nandana Vimānavatthu

Identisch mit Nr. 75, außer zwei Abweichungen: In der Rahmenerzählung heiratet der arme Arbeiter, und der erste Vers beginnt: "Wie in dem Cittalata-Haine, in dem Wonnehain."

 

1113 - 1118 = 1107 - 1112

 

Wie sich in diesem Falle die Schwiegertochter mit den Schwiegereltern vertragen hat, wird nicht ausgeführt.


77. (VII,3): Juwelen-Pfosten - 3. Maṇithūṇa Vimānavatthu

Eine Schar von Mönchen lebte im Walde und ging in einem nahen Dorf auf Almosen. Dort lebte ein frommer Laienanhänger, der wollte den Mönchen den Almosengang erleichtern. Er ebnete den Weg, entfernte Dornen, Buschwerk und Dickicht, baute Übergänge über Wasserläufe, pflanzte schattenspendende Bäume unterwegs, machte Wasserplätze breit, tief und zugänglich. Und er gab Almosen und hielt die Tugendregeln. Bei seinem Tode erschien er bei den Dreiunddreißig in einem goldenen Vimāna und beantwortete dort Moggallāno dessen Frage über sein Wirken.

 

Vers 1119 - 1126 = 905 - 912, ausgenommen 910 (hier 1124)

(1124)
Gottheit:
Als unter Menschen einst ich Mensch geworden
schuf einen Übergang ich in der Wildnis
und pflanzte Bäume in dem Klostergarten.
Und die da tugendhaft, die waren lieb mir und genehm,
da gab ich Speis und Trank, im Herzen heiter
sie würdigend gab Gaben reichlich ich.

78. (VII,4): Gold - 4. Suvaṇṇa Vimānavatthu

Als der Erwachte bei Andhakavinda lebte, baute ihm ein reicher Laienanhänger auf einem kahlen Bergabhang unweit seines Dorfes eine Dufthütte, passend für den Erwachten. Wenn dieser dort weilte, dann versorgte der Laie ihn. Er war in Tugend untadelig rein und gefestigt in den ständigen Tugendregeln. Nach dem Tode erschien er bei den Dreiunddreißig in einem goldenen Vimāna auf einem Berge, mit großem Lustgarten, der mit vielfältiger Pracht ausgestattet war. Dort sah ihn Moggallāno und wandte sich an ihn:

(1127)
Moggallāno:
Auf einem Berge ganz aus Gold
erstrahlst nach allen Seiten hin
bedeckt mit goldnen Netzen ist's
und Glöckchen klingen überall.
 
(1128)
Achteckig Pfeiler, wohlgefügt,
sind alle aus Beryll gemacht,
und jede Seite, die besteht
aus sieben Arten Edelstein.
 
(1129)
Es wechselt Gold ab mit Beryll
und Silber wechselt mit Kristall,
mit Katzenaugen da besetzt,
mit Perlen und Rubinen noch.
 
(1130)
Ein solcher Platz erfreut den Geist,
kein Staub wird aufgewirbelt dort.
Dort gelbe Stützen sind erbaut
die halten fest das Giebeldach.
 
(1131)
Vier Treppen gibt es dort zu sehn
nach allen den vier Richtungen,
und Räume edelsteingeschmückt,
die leuchten, wie die Sonne strahlt.
 
(1132)
Gesimse gibt es vierfach da,
die Teile passend wohlgefügt,
sie leuchten und sie glänzen da
in alle der vier Richtungen.
 
(1133)
In dem Vimāna wunderbar
als Göttersohn von großem Glanz,
da überstrahlst an Schönheit du
sogar den Sonnenaufgang noch.
 
(1134)
Ist dies die Frucht des Gebens nun?
Ist es von Tugenden die Frucht?
Ist es vom Handgruß dir erwirkt?
So frag ich, sage es mir an.
 
(1135)
Sprecher:
Der Göttersohn, im Geist beglückt,
als Moggallāno ihn befragt,
erklärt auf seine Frage ihm,
welch Wirken diese Frucht erzeugt.
 
(1136)
Göttersohn:
In Andhakavinda hab ich
Erwachtem, diesem Sonnensohn,
ein Kloster einstmals da geschenkt
mit eigner Hand und heitrem Sinn.
 
(1137)
Mit Düften und mit Kränzen ich,
mit Salben, allerlei Bedarf,
dem Meister schenkt die Stätte ich,
war heiter im Gemüt dabei.
 
(1138)
Dadurch hab dieses ich erlangt;
nach Herzenslust im Wonnehain
ergeh ich mich und freu ich mich,
wo Vögel aller Art es gibt.
Da freu ich mich an Tanz und Sang,
umgeben von der Nymphen Schar.

Bemerkungen:

Der Laie baute dem Buddha mit eigener Hand am Bergabhang eine Hütte. In Vers 1136/37 heißt es er baute ihm ein Vihāra, was sonst Kloster heißt. Es ist aber hier im wörtlichen Sinne als Stätte des Verweilens zu verstehen.

"Nach Herzenslust" (vasam vatteti) in 1138: "As a master" (Horner), "I maintain control" (Masefield). Gemeint ist aber, daß er nach Lust und Laune, eben nach Herzenslust, dort weilen kann, so wie er es wünscht.

Die Worte "Sabbato pabham" (1127) sind bemerkenswert für den Vers in D 11. Dort heißt es vom viññāna, es sei "sabbato paham", und dies wird von Dahlke, Seidenstücker u.a. als "sabbato pabham" gelesen, als "allseits licht".


79. (VII,5): Mango II - 5. Amba Vimānavatthu

In Rājagaham lebte ein armer Mann, ein Tagelöhner. Er hatte einen Mangohain zu bewachen. Eines Tages im Hochsommer sah er den ehrwürdigen Sāriputto schweißgebadet an seinem Garten vorbeigehen. Er ging gerade über eine Fläche glühend heißen Sandes. Da ging der Wächter auf ihn zu und bat ihn, sich in der Hitze doch einen Augenblick in dem Obstgarten auszuruhen. Sāriputto erkannte dessen fromme Gesinnung, stimmte zu und setzte sich zu Füßen eines Mangobaums. Da bot ihm der Wächter Wasser zum Waschen und Trinken an. Schweigend willigte Sāriputto ein. Der Wächter holte Wasser vom Brunnen, wusch ihm Hände und Füße und gab ihm zu trinken. Nachdem Sāriputto so erfrischt war, gab er seinen Segen und ging weiter. Der Wächter aber war froh und zufrieden über seine verdienstvolle Tat. Als er gestorben war, erschien er bei den Dreiunddreißig, wo Moggallāno ihn befragte (1139 - 1143 = 905 - 909), worauf er antwortete:

(1144)
Göttersohn:
Im letzten Monat heißer Zeit,
als glühend da die Sonne brannt
war ich von andern angestellt,
zu wässern einen Mangohain.
 
(1145)
Da sah ich kommen einen Mönch,
als Sāriputto wohlbekannt
ermattet war der Körper ihm,
doch nicht ermattet das Gemüt.
 
(1146)
Und während ich die Mangos goß
und während er da ging vorbei,
sagt ich: "Gut wär's, zu baden euch
das würd, o Herr, mir bringen Wohl."
 
(1147)
Von Mitleid da bewogen er
legt Mantel, Schale ab, setzt sich
im Schatten unter einen Baum -
nur ein Gewand trug er da noch.
 
(1148)
Mit frischem Wasser, heitren Sinns,
hab ich gebadet dann den Mann,
wie unter einem Baum er saß
in seinem einzigen Gewand.
 
(1149)
Gewässert war der Mango, gebadet der Asket
nicht wenig hatte dadurch ich an Verdienst erwirkt.
So meinen Körper da durchdrang
Entzücken völlig ganz und gar.
 
(1150)
Dies war das einzige Verdienst,
das ich in jenem Leben wirkt.
Nachdem den Leib ich abgelegt,
stieg ich empor zum Wonnehain,
 
(1151)
ergeh mich dort und freue mich,
wo Vögel aller Art es gibt;
da freu ich mich an Tanz, Gesang,
umgeben von der Nymphen Schar.

Bemerkungen:

Die Mönche haben ein Dreiwams. Sāriputto hatte bei der Hitze Mantel und Obergewand unter dem Baum abgelegt und trug nur noch das Untergewand. Das "Baden" bestand darin, daß er mit Wasser übergossen wurde. Sein Untergewand trocknete dann in der Bruthitze schnell wieder. Siehe Horner S. 138 FN 1 und Masefield S. 472 FN 29.


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