[1] Die Regung eines Körpers ist dies nur. K: "Das heißt: alles dies ist Regung, Vibration eben dieses mit Bewußtsein verbundenen Körpers. Da ist kein anderer, der geht oder streckt. Vielmehr wenn der Gedanke aufsteigt: 'Ich will gehen', dann durchdringt das durch diesen Gedanken entstandene Wind-Element den Körper. Hierdurch erfolgt ein Vorwärtstragen des Körpers nach der zu gehenden Richtung hin. Der Sachverhalt ist: es kommt zur Manifestation eines gewissen körperlichen Vorgangs an einem gewissen Ort. Daher heißt es im Text 'gehend'. Ferner, wenn der Gedanke: 'Ich will stehen' aufsteigt, so durchdringt das durch diesen Gedanken entstandene Wind-Element den Körper und es erfolgt dadurch sein Aufrichten. Der Sachverhalt ist: durch das allmähliche Sich-Aufstellen kommt es zur Manifestation eines körperlichen Vorgangs. Daher heißt es im Text 'stehend'.... (Das Thema ist entsprechend für 'Sitzen' und 'Liegen' auszuführen ) . . . Im Hinblick auf das Beugen und Strecken der betreffenden Glieder bei der jeweiligen Körperhaltung heißt es: 'man beugt, man streckt'. Weil es durch das Aufsteigen des betreffenden Gedankens in der geschilderten Weise zum Beugen und Strecken kommt, heißt es: 'Regung eines Körpers ist dies nur'. Nicht ist da irgend ein anderer, der diese Tätigkeit ausführt. Leer ist dies von einem gehenden oder streckenden Wesen oder einer Persönlichkeit. Dies lediglich ist hierbei der Sachverhalt:
- Auf Grund der Verschiedenartigkeit des Gedankens gibt es Verschiedenartigkeit des Wind-Elements;
- Durch die Verschiedenartigkeit des Wind-Elements gibt es verschiedenartige Bewegung des Körpers.
Dies ist die eigentliche Bedeutung dieses Vorganges.
Weil durch langes Verharren in der gleichen Körperhaltung körperliche Beschwerden auftreten und zu ihrer Beseitigung die Körperstellung gewechselt wird, daher hat der Erhabene durch diesen Vers das in den Körperhaltungen verborgene Leidens-Merkmal zum Ausdruck gebracht. Indem er von all diesen Funktionen wie Gehen usw. als 'Regung eines Körpers' spricht, zeigt er das in der Daseinskontinuität (santati) verborgene Vergänglichkeits-Merkmal, weil nämlich während der Zeit des Gehens kein Stehen existiert usw. Indem er von dieser oder jener Gruppierung körperlicher Dinge, zum Zwecke der Ablehnung eines Ichs, als 'Regung eines Körpers' spricht, zeigt er damit das im Dickicht der Ich-Vorstellung verborgene Merkmal des Nicht-Ich. So wird durch das Aufzeigen der drei Merkmale das Meditationsobjekt der Leerheit (suññatā-kammatthāna) erklärt."
[2] Wie dieses, so ist jenes auch; wie jenes, so ist dieses hier. K: "Wie dieses lebendige Unreine, weil aus ihm Lebenskraft, Wärme und Bewußtsein nicht gewichen sind, geht, steht, sitzt und sich niederlegt, so war es auch mit jenem jetzt auf der Leichenstätte liegenden Leblosen, als es noch jene drei Eigenschaften besaß. Wie jener Leichnam, den diese drei Eigenschaften verlassen haben, jetzt nicht mehr geht, steht, sitzt oder sich niederlegt, so wird auch dieses Lebendige einst sein, wenn jene drei Eigenschaften geschwunden sind. Wie jetzt dieses Lebendige nicht auf der Leichenstätte tot daliegt in einem Zustand des Aufgequollenseins usw., so war es auch früher mit jenem Leichnam. Wie aber jetzt dieses leblose Unreine aufgequollen auf der Leichenstätte daliegt, so wird es auch diesem jetzt noch Lebenden widerfahren