Nach dem Tode des Buddha und nach dem Ersten Konzil weilte der ehrwürdige Mahākaccāno mit zwölf Mönchen bei Kosambi im Walde. Damals war ein Minister König Udenasvon Kosambi gestorben. Der König setzte dessen Sohn an dieselbe Stelle. Dieser, namens Uttara, ging eines Tages mit Zimmerleuten in den Wald, um Bauholz zu holen. Da sah er Mahākaccāno allein sitzen, im Fetzen-kleid. Der Mönch beeindruckte ihn, und er begann ein Gespräch. Der Mönch legte ihm die Lehre dar, und Uttara nahm Zuflucht zu den drei Juwelen. Er lud ihn am nächsten Tag zum Essen ein, zusammen mit den zwölf Mönchen. Das Essen fand auch statt. Uttara war so erfreut, daß er die Mönche einlud, regelmäßig zu kommen. So kamen sie jeden Tag, und Uttara hörte viel von der Lehre. Er erreichte schließlich den Stromeintritt. Er baute ein Kloster und bestärkte alle seine Verwandten im Guten und in der Lehre.
Seine Mutter jedoch war ungläubig, hartherzig, und sie kritisierte sein Geben und verfluchte ihn dafür. Aber am Gründungstag des Klosters, der jährlich gefeiert wurde, stimmte sie einmal zu, daß ein Bündel von Pfauenfedern gespendet wurde.
Nach ihrem Tode wurde sie eine Petī. Wegen der einen Spende hatte sie schöne, lange, schwarze Haare, an den Enden gelockt. Sonst aber war sie nackt und häßlich anzuschauen. Ihre langen Haare dienten ihr als Bekleidung. 45 Jahre lang litt sie Hunger und Durst. Wenn sie am Fluß trinken wollte, verwandelte sich das Wasser sofort in Blut. Eines Tages sah sie den ehrwürdigen Kankharevata am Ganges sitzen. Sie bedeckte sich mit ihren Haaren und bat ihn um Wasser.
Der Mönch gab dann Wasser, erbettelte Almosenspeise, gab diese und aufgelesene
und gesäuberte Kleiderfetzen an die Mönche und widmete sie der Petī. Dadurch kam
sie zu göttlicher Existenz.
Bemerkungen:
Die Geschichte auch in Avadāna-Śataka Nr. 46, variiert.
Der Kommentar bemerkt (S.151), daß der Text erst auf dem 2. Konzil in das Petavatthu eingefügt wurde.