„Was werden diese denn jetzt machen“
§A. Dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen Mönch, der seine Mutter ernährte [0a].
§B. Als ehedem zu Benares Brahmadatta regierte, nahm der Bodhisattva im Geschlechte der Geier seine Wiedergeburt. Nachdem er herangewachsen war, verbrachte er seine alten Eltern, die das Augenlicht verloren hatten, in eine Geierhöhle und erhielt sie, indem er ihnen Kuhfleisch und dergl. brachte. —
Zu dieser Zeit legte auf dem Leichenfelde von Benares ein Jäger für die Geier Schlingen, denen man nicht entrinnen konnte. Eines Tages nun blieb der Bodhisattva, während er nach Kuhfleisch suchte und auf das Leichenfeld geflogen war, mit dem Fuße in einer Schlinge hängen. Dabei dachte er aber nicht an sich, sondern erinnerte sich nur an seine alten Eltern und jammerte: „Wie werden sich nun meine Eltern ernähren können? Da sie nicht wissen, dass ich gefangen bin, werden sie hilflos und ohne Beistand in ihrer Berghöhle verschmachten und sterben, glaube ich.“ Dabei sprach er folgende erste Strophe:
Als der junge Jäger ihn so klagen hörte, sprach er folgende zweite und der Geier die dritte Strophe und so fort miteinander abwechselnd:
Als so der Bodhisattva, von ihm aus der Todesnot befreit, voll Glück mit der letzten Strophe seine Danksagung verrichtet hatte, nahm er Fleisch mit, so viel er mit dem Schnabel erfassen konnte, kehrte zu seinen Eltern zurück und gab es ihnen.
§C. Nachdem der Meister diese Unterweisung beschlossen und die Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jātaka mit folgenden Worten (am Ende der Verkündigung der Wahrheiten aber gelangte jener Mönch, der seine Mutter ernährte, zur Frucht der Bekehrung): „Damals war der junge Jäger Channa, die Eltern waren Großkönigsfamilien, der Geierkönig aber war ich.“
Ende der Erzählung von dem Geier
[0a] Die Erzählung aus der Gegenwart ist wohl wieder wie im Jātaka 540 zu ergänzen.
[1] Wie der Kommentator hinzufügt, ist dies der Name des Jägers in dieser Erzählung.
[2] Diese und die nächste Strophe finden sich auch im Jātaka 164 Strophen 1 und 2.