nāma rūpa

'Geistigkeit und Körperlichkeit', ist eine auch häufig im Suttenkanon zu findende zweifache Gruppierung der 5 Daseinsgruppen (khandha). Ferner siehe nāma.

Geistigkeit und Körperlichkeit sind das 4. Glied der Bedingten Entstehung (paticcasamuppāda), wo sie durch Bewußtsein bedingt sind und ihrerseits Bedingung sind für die 6 Sinnengrundlagen. Hier beinhaltet Geistigkeit lediglich Gefühl, Wahrnehmung und einige karmagewirkte Geistesformationen (nāma).

 

In zwei Lehrreden (D.14, D.15), die Varianten der Bedingten Entstehung enthalten, wird die wechselseitige Bedingtheit von Bewußtsein und 'Geistigkeit und Körperlichkeit' beschrieben, wobei Geistigkeit und Körperlichkeit als Bedingung für Sinneneindruck (phassa) genannt sind.

 

Im Fünfgruppen-Dasein (pañca-vokāra-bhava) sind Geistigkeit und Körperlichkeit untrennbar und bedingen sich gegenseitig. Dies wird illustriert durch zwei Röhrichtbündel, die sich gegenseitig stützen; sowie durch einen Blinden mit starken Beinen, der auf seinen Schultern einen lahmen Krüppel mit guten Augen trägt; nur durch gegenseitige Hilfe können sie sich wirksam fortbewegen (Vis. XVIII). (siehe paticcasamuppāda III).

 

Hinsichtlich der Wesenlosigkeit des Geistigen und Körperlichen heißt es:

 

»Wie der Ton nicht ein im Innern des Muschelhornes hausendes Etwas ist, das bisweilen nach Außen tritt, sondern der Ton durch das Horn und den Bläser bedingt zum Entstehen kommt, so auch vermag nur durch die Anwesenheit von Lebenskraft, Wärme und Bewußtsein bedingt dieser Körper die Tätigkeit des Gehens, Stehens, Sitzens und Liegens auszuführen, und die 5 Sinne und der Geist können ihre Funktionen vollziehen.« (Vgl. D.23).

 

»Gleichwie eine hölzerne Gliederpuppe leer ist, leblos und untätig, aber dennoch vermittels einer Ziehvorrichtung sich bewegt oder steht und voll Leben und Tätigkeit zu sein scheint, so auch sind das Geistige und Körperliche an sich etwas Leeres, Wesenloses, Untätiges; dadurch aber, daß sie gegenseitig aufeinander einwirken, geht und steht die geistig-körperliche Verbindung und erscheint voll Leben und Tätigkeit.« (Vis. XVIII).

Daher sagen die alten Meister: 

»In Wirklichkeit gibt's bloß den Körper und den Geist,
Und nicht zeigt sich dabei ein Wesen oder Mensch,
Denn leer ist dies, wie eine Puppe konstruiert,
Ein Haufen Elend und vergleichbar Holz und Stroh."

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