ānāpānasati
'Die Achtsamkeit auf Ein- und Ausatmung', ist eine der wichtigsten Übungen
zur Erreichung der 4 Vertiefungen. Kurz behandelt wird diese Übung in
D.22, M.10
anderwärts, ausführlich aber und in Verbindung mit Hellblick (vipassanā)
in M.62
u. bes. M.118, wo es heißt:
»Achtsamkeit auf Ein- und Ausatmung, Rāhula, bringt hohen Lohn und Segen.
Wie aber . . .?
»Da, Rāhula, begibt sich der Mönch in den Wald, an den Fuß eines Baumes
oder in eine leere Behausung. Dort setzt er sich nieder, mit untergeschlagenen
Beinen, aufgerichtetem Körper, die Achtsamkeit vor sich geheftet. Achtsam
atmet er ein, achtsam atmet er aus.
- »Lang einatmend weiß er: 'Lang atme ich ein'; lang ausatmend weiß er:
'Lang atme ich aus'.
- »Kurz einatmend weiß er: 'Kurz atme ich ein'; kurz ausatmend weiß er:
'Kurz atme ich aus'.
- »'Den ganzen (Atem-)Körper klar wahrnehmend will ich einatmen . . . will
ich ausatmen': so übt er sich.
- »'Die(se) Körperfunktion besänftigend will ich einatmen . . . will ich
ausatmen': so übt er sich.
- »'Die Verzückung (siehe pīti)
empfindend will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so übt er sich.
- »'Das Glück empfindend will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so
übt er sich.
- »'Die Geistesfunktion empfindend will ich einatmen . . . will ich
ausatmen': so übt er sich.
- »'Die Geistesfunktion besänftigend will ich einatmen . . . will ich
ausatmen': so übt er sich.
- »'Den Geist empfindend will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so
übt er sich.
- »'Den Geist erheiternd will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so
übt er sich.
- »'Den Geist sammelnd will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so übt
er sich.
- »'Den Geist befreiend will ich einatmen . . . will ich ausatmen': so übt
er sich.
- »'Die Vergänglichkeit betrachtend will ich einatmen . . . will ich
ausatmen': so übt er sich.
- »'Die Loslösung betrachtend will ich einatmen . . . will ich ausatmen':
so übt er sich.
- »'Die Erlösung betrachtend will ich einatmen . . . will ich ausatmen':
so übt er sich.
- »'Das Fahrenlassen betrachtend will ich einatmen . . . will ich
ausatmen': so übt er sich.
In M.118 wird dann weiterhin gezeigt,
wie diese 16 Atembetrachtungen die 4 Grundlagen der Achtsamkeit (siehe
satipatthāna) zustandebringen, nämlich:
- 1-4 die Körperbetrachtung,
- 5-8 die Gefühlsbetrachtung,
- 9-12 die Bewußtseinsbetrachtung,
- 13-16 die Geistobjektbetrachtung;
weiterhin, wie
- die 4 Grundlagen der Achtsamkeit
- die 7 Erleuchtungsglieder (siehe bojjhanga)
zustande bringen, und dann diese wieder
- die Geisteserlösung (siehe ceto-vimutti)
und die Wissenserlösung.
Dieser Übung ist ferner das gesamte 54.
Samyutta
gewidmet, sowie ein Kapitel in Pts. (Ānāpāna-Kathā) und in
Vis. VIII. Weiteres siehe satipatthāna.