Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene in Sāvatthi im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: 'Ihr Mönche!' - 'Erlauchter', antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
'Unwissen, ihr Mönche, geht dem Auftreten unheilsamer Dinge voran, und gleich folgen ihm Schamlosigkeit und Mangel an Scheu. Wer der Unwissenheit nachgeht, dem Einsichtslosen, entsteht falsche Erkenntnis. Wer falsche Erkenntnis hat, dem entsteht falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falscher Lebensunterhalt, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Einigung.
Wissen, ihr Mönche, geht dem Auftreten heilsamer Dinge voran, und gleich folgen Scham und Scheu. Wer dem Wissen nachgeht, ihr Mönche, dem Einsichtigen, entsteht rechte Erkenntnis. Wer rechte Erkenntnis hat, dem entsteht rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung'."
"Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei den Sakyern in einer Stadt der Sakyer namens Sakkara. Da nun begab sich der Ehrwürdige Anando zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach nun der Ehrwürdige Anando zum Erhabenen also: 'Die Hälfte des Brahma-Wandels, o Herr, ist dieses, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten'.
"Sage das nicht, Anando, sage das nicht, Anando: ist es ja doch der ganze Brahma-Wandel, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten. Von einem Mönch, Anando, der Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten, ist zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird. Wie aber, Anando, kann ein Mönch, der Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten, den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden?
Da entfaltet, Anando, ein Mönch rechte Erkenntnis, die auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt ist und in Loslassen übergeht. Er entfaltet rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung, die auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Ausrodung gestützt sind und in Loslassen übergehen. So entfaltet, Anando, ein Mönch, der Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten, den edlen achtfältigen Pfad und bildet ihn aus.
So ist das, Anando, in diesem Sinne zu verstehen, wie es eben der ganze Brahma-Wandel ist, wenn man Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten. Denn zu mir Anando, als dem guten Freund gekommen, werden die der Geburt unterworfenen Wesen von der Geburt frei; werden die Alter und Sterben, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung unterworfenen Wesen frei von Alter und Sterben, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung. So ist das, Anando, in diesem Sinne zu verstehen, wie es eben der ganze Brahma-Wandel ist, wenn man Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten'."
In Sāvatthi. Da begab sich der Ehrwürdige Sāriputto zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach nun der Ehrwürdige Sāriputto zum Erhabenen also: "Der ganze Brahma-Wandel, o Herr, ist dieses, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten".
"Vortrefflich, vortrefflich, Sāriputto, der ganze Brahma-Wandel ist dieses, nämlich Freundschaft mit Guten, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten. Von einem Mönch, Sāriputto, der Freundschaft mit Guten hat, Gemeinschaft mit Guten, Vertrautsein mit Guten, ist zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird".
In Sāvatthi. Nachdem der Ehrwürdige Anando dort die Nacht verbrachte hatte, nahm er Mantel und Schale und ging nach Sāvatthi um Almosenspeise. Da sah nun der Ehrwürdige Anando den Brahmanen Jānussoni, wie er in einem weißen Zeltwagen aus der Stadt hinausfuhr. Weiß waren die angeschirrten Pferde, weiß die Verzierungen, weiß der Wagen, weiß die Verkleidung, weiß die Zügel, weiß der Treibstock, weiß der Sonnenschirm, weiß sein Turban, weiß seine Kleidung, weiß seine Sandalen und mit einem weißen Yak-Fächer fächelte man ihm. Die Leute, die dies sahen, riefen also: "Das ist wirklich ein Brahma-Fahrzeug, das ist wirklich die Form eines Brahma-Fahrzeugs".
Nachdem nun der Ehrwürdige Anando in Sāvatthi um Almosenspeise gegangen war, begab er sich, vom Almosengange zurück, nach der Mahlzeit dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, berichtete nun der Ehrwürdige Anando, was er gesehen und fragte: "Ist es, o Herr, wohl möglich, in dieser Lehre und Ordnung ein Brahma-Fahrzeug kund zu tun?"
"Man kann es, Anando", sprach der Erhabene: "Dieses edlen achtfältigen Pfades Bezeichnung ist nämlich: Brahma-Fahrzeug, Fahrzeug der Lehre, unübertrefflich für den Sieg im Kampfe.
Rechte Erkenntnis, Anando, entfaltet und ausgebildet, beseitigt völlig Reiz, Abwehr und Verblendung. Rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung beseitigen völlig Reiz, Abwehr und Verblendung. Auf diese Weise Anando, ist es zu verstehen, wie für diesen edlen achtfältigen Pfad die Bezeichnung Brahma-Fahrzeug, Fahrzeug der Lehre gilt, unübertrefflich für den Sieg im Kampfe".
Also sprach der Erhabene. Nachdem der Willkommene das gesagt hatte, sprach der Meister weiter:
In Sāvatthi. Da nun begab sich eine Anzahl Mönche dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßten ihn ehrfurchtsvoll und setzten sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandten sich die Mönche also an den Erhabenen:
"Die andersfährtigen Pilger, o Herr, fragen uns: 'Zu welchem Zweck, Brüder, wird beim Asketen Gotamo der Brahma-Wandel geführt?' So gefragt, o Herr, antworten wir den andersfährtigen Pilgern: 'Um das Leiden zu durchschauen, Brüder, wird beim Erhabenen der Brahma-Wandel geführt'. So gefragt und so antwortend, o Herr, haben wir wirklich des Erhabenen Worte gebraucht und den Erhabenen nicht mit Unrecht angeführt und der Lehre gemäß geredet, so daß sich kein entsprechender Folgesatz als ungehörig erweisen kann?"
"So gefragt und so antwortend, habt ihr wirklich meine Worte gebraucht und mich nicht zu Unrecht angeführt und der Lehre gemäß geredet, so daß sich kein entsprechender Folgesatz als ungehörig erweisen kann. Um das Leiden zu durchschauen, ihr Mönche, wird bei mir der Brahma-Wandel geführt.
Wenn euch aber, ihr Mönche, die andersfährtigen Pilger fragen sollten: 'Gibt es aber, ihr Brüder, einen Pfad, gibt es ein Vorgehen zur Durchschauung dieses Leidens?', dann wäre den andersfährtigen Pilgern also zu antworten: 'Es gibt, ihr Brüder, einen Pfad, es gibt ein Vorgehen zur Durchschauung dieses Leidens'.
Was aber, ihr Mönche, ist der Pfad, was ist das Vorgehen, um dieses Leiden zu durchschauen?' Es ist eben dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung.
Das ist, ihr Mönche, der Pfad, das ist das Vorgehen zur Durchschauung dieses Leidens. So gefragt, ihr Mönche, wäre dieses den andersfährtigen Pilgern zu antworten".
In Sāvatthi. Da nun begab sich ein gewisser Mönch dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich der Mönch also an den Erhabenen: "Brahma-Wandel, Brahma-Wandel, o Herr, sagt man. Was ist nun, o Herr, Brahma-Wandel und was ist das Endziel des Brahma-Wandels?"
Dieser achtfältige Pfad, das ist eben der Brahma-Wandel, nämlich rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung. Was immer da, Mönch, Reiz versiegen läßt, Abwehr versiegen läßt, Verblendung versiegen läßt, das ist das Endziel des Brahma-Wandels".
In Sāvatthi. Da nun begab sich ein gewisser Mönch dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich jener Mönch also an den Erhabenen:
"Reizversiegung, Abwehrversiegung, Verblendungsversiegung, sagt man, o Herr. Wofür nun, o Herr, ist dies eine Bezeichnung: Reizversiegung, Abwehrversiegung, Verblendungsversiegung?"
"Die Art des Nirvāna, dies, o Mönch, ist eine Bezeichnung fur Reizversiegung, Abwehrversiegung, Verblendungsversiegung. Versiegung der Triebe bedeutet dies".
Auf diese Worte sprach der Mönch also zum Erhabenen:
"Das Todlose, das Todlose, o Herr, sagt man. Was ist nun, o Herr, das Todlose und was ist der Pfad, der zum Todlosen führt?"
"Was da Reizversiegung, Abwehrversiegung, Verblendungsversiegung ist, Mönch, das nennt man das Todlose. Der edle achtfältige Pfad nun, o Mönch, ist der zum Todlosen führende Pfad, nämlich rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung".
In Sāvatthi.
"Den edlen achtfältigen Pfad, ihr Mönche, will ich euch zeigen und erläutern. Das höret und achtet wohl auf meine Rede".
"Gewiß, o Herr", antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
'Was ist nun, ihr Mönche, der edle achtfältige Pfad? Rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung.
Was ist nun, ihr Mönche, rechte Erkenntnis? Das Leiden kennen, ihr Mönche, die Entwicklung des Leidens kennen. Die Auflösung des Leidens kennen, das zur Auflösung des Leidens führende Vorgehen kennen. Das nennt man, Mönche, rechte Erkenntnis".
(Identisch mit S 45, 154: siehe unten.)
In Sāvatthi.
Da nun begab sich Nandiyo, ein Pilger, dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte den Erhabenen ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich Nandiyo, der Pilger, also an den Erhabenen: "Welche Dinge, Herr Gotamo, führen entfaltet und ausgebildet zum Nirvāna, gehen hinüber ins Nirvāna, haben das Nirvāna zum Endziel?"
"Acht Dinge sind es, Nandiyo, die entfaltet und ausgebildet zum Nirvāna führen, ins Nirvāna übergehen, das Nirvāna zum Endziel haben, nämlich:
Diese acht Dinge, entfaltet und ausgebildet, führen zum Nirvāna, gehen ins Nirvāna über, haben das Nirvāna zum Endziel. Auf diese Worte sprach Nandiyo, der Pilger, also zum Erhabenen: "Vortrefflich, Herr Gotamo, vortrefflich, Herr Gotama. Als Anhänger möge mich Herr Gotama betrachten, von heute an zeitlebens getreu".
In Sāvatthi.
"Ich wünsche, ihr Mönche, mich einen halben Monat zurückzuziehen. Niemand soll mich da aufsuchen außer demjenigen, der mir das Essen bringt".
"Gewiß, o Herr", erwiderten da jene Mönche dem Erhabenen gehorsam, und niemand suchte den Erhabenen auf außer demjenigen, der ihm das Essen brachte. Am Ende des halben Monats kam der Erhabene aus seiner Zurückgezogenheit und wandte sich also an die Mönche:
"In jenem Verweilen, ihr Mönche, in welchem ich erstmals noch der Erwachung geweilt hatte, habe ich teilweise geweilt. So erkannte ich, was durch falsche Erkenntnis, falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falschen Lebensunterhalt, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Einigung zu erleben ist und was durch rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung zu erleben ist - und was durch den Willen zu erleben ist, durch Erwägen zu erleben ist, durch Wahrnehmung zu erleben ist.
Ist der Wille nicht zur Ruhe gekommen, dann ist Erwägen nicht zur Ruhe gekommen und Wahrnehmung ist nicht zur Ruhe gekommen. Dadurch bedingt ist Erleben.
Ist der Wille zur Ruhe gekommen, aber Erwägen und Wahrnehmung sind nicht zur Ruhe gekommen, dann ist dadurch bedingt Erleben.
Ist der Wille zur Ruhe gekommen und die Erwägungen zur Ruhe gekommen, aber die Wahrnehmung nicht zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
Ist aber der Wille zur Ruhe gekommen, ist Erwägung zur Ruhe gekommen, sind die Wahrnehmungen zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
Das Unerreichte zu erreichen, kann man sich mühen. Ist aber jener Zustand erreicht, dann ist auch dadurch bedingt Erleben".
In Sāvatthi.
Ich wünsche, ihr Mönche, mich drei Monate zurückzuziehen". Als nun der Erhabene aus der dreimonatigen Zurückgezogenheit zurückkehrte, wandte er sich an die Mönche:
"In jenem Verweilen, ihr Mönche, in welchem ich erstmals nach der Erwachung geweilt hatte, habe ich teilweise geweilt. So erkannte ich:
Bedingt durch falsche Erkenntnis bis falsche Einigung ist Erleben.
Ist aber falsche Erkenntnis bis falsche Einigung zur Ruhe gekommen, so ist auch dadurch bedingt Erleben.
Bedingt durch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung ist Erleben, ist aber rechte Erkenntnis bis rechte Einigung zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
Bedingt durch den Willen ist Erleben; ist aber der Wille zur Ruhe gekommen, so ist auch dadurch bedingt Erleben.
Bedingt durch Erwägen ist Erleben; ist aber Erwägen zur Ruhe gekommen, so ist auch dadurch bedingt Erleben.
Bedingt durch Wahrnehmen ist Erleben; ist aber Wahrnehmen zur Ruhe gekommen, so ist auch dadurch bedingt Erleben.
Da ist der Wille zur Ruhe gekommen, aber die Erwägungen und die Wahrnehmungen sind nicht zur Ruhe gekommen; dadurch bedingt ist Erleben.
Ist der Wille zur Ruhe gekommen, die Erwägungen und Wahrnehmungen zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
Das Unerreichte zu erreichen, kann man sich mühen; ist aber dieser Zustand erreicht, so ist auch dadurch bedingt Erleben".
In Sāvatthi.
Da begab sich ein gewisser Mönch zum Erhabenen und wandte sich an ihn: "Übender, Übender, o Herr, sagt man. Inwiefern aber ist man, o Herr, ein Übender?"
"Da ist ein Mönch ausgerüstet mit rechter Ansicht bis rechter Einigung des Übenden. Insofern ist er, o Mönch, ein Übender".
In Sāvatthi.
"Acht Dinge, ihr Mönche, die noch nicht erschienen sind, erscheinen, wenn sie entfaltet und ausgebildet werden - doch nur, wenn ein Vollendeter auftritt, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter. Welche acht? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Diese acht Dinge, ihr Mönche, die noch nicht erschienen sind, erscheinen, wenn sie entfaltet und ausgebildet werden - doch nur, wenn ein Vollendeter auftritt, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter.
In Sāvatthi.
Acht Dinge, ihr Mönche, die noch nicht erschienen sind, erscheinen, wenn sie entfaltet und ausgebildet werden - doch nur in der Ordnung des Willkommenen. Welche acht? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Diese acht Dinge, ihr Mönche, die noch nicht erschienen sind, erscheinen, wenn sie entfaltet und ausgebildet werden - doch nur in der Ordnung des Willkommenen".
In Sāvatthi.
"Acht Dinge, ihr Mönche, vollkommen geläutert, vollkommen gereinigt, ohne Flecken, frei von Trübungen, die noch nicht erschienen sind, erscheinen nur, wenn ein Vollendeter auftritt, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter oder wenn es die Ordnung des Willkommenen gibt".
"Das hab ich gehört. Zu einer Zeit weilten der Ehrwürdige Anando und der Ehrwürdige Bhaddo in Pātaliputra im Hahnenkloster. Da begab sich der Ehrwürdige Bhaddo am Abend, nach der Zurückgezogenheit, zum Ehrwürdigen Anando, wechselte höflichen Gruß und freundliche denkwürdige Worte mit ihm und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich der Ehrwürdige Bhaddo an den Ehrwürdigen Anando:
"Unbrahmischen Wandel, unbrahmischen Wandel, Bruder Anando, sagt man. Was ist nun, Bruder, unbrahmischer Wandel? Brahma-Wandel, Brahma-Wandel sagt man, Bruder Anando. Was ist nun, Bruder, Brahma-Wandel und was ist das Endziel des Brahma-Wandels?'
'Vortrefflich, vortrefflich, Bruder Bhaddo, bhaddahaft ist, Bruder Bhaddo, dein aufgestiegener Gedanke, bhaddahaft ist ein Problem, trefflich deine Frage. Du fragst also, Bruder Bhaddo, nach dem unbrahmischen Wandel und nach dem Brahma-Wandel und seinem Endziel?'
'Gewiß, Bruder'.
'Dieser achtfältige falsche Pfad, Bruder, ist der unbrahmische Wandel nämlich falsche Erkenntnis bis falsche Einigung. Dieser edle achtfältige Pfad, Bruder, ist der Brahma-Wandel, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Wer da, Bruder, mit diesem edlen achtfältigen Pfad ausgerüstet ist, den nennt man einen Brahma-Wandler. Und was da Versiegung von Reiz, Versiegung von Abwehr, Versiegung von Verblendung ist, das ist das Endziel des Brahma-Wandels'."
In Sāvatthi.
"Falschheit will ich euch zeigen, ihr Mönche, und Rechtheit. Das höret und achtet wohl auf meine Rede". - "Gewiß, o Herr", antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:
"Was ist, ihr Mönche, Falschheit? Falsche Erkenntnis bis falsche Einigung. Das nennt man, ihr Mönche, Falschheit.
Und was ist, ihr Mönche, Rechtheit? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man, ihr Mönche, Rechtheit".
In Sāvatthi.
"Unheilsame Dinge, ihr Mönche, will ich euch zeigen und heilsame Dinge. Das höret wohl. Was sind nun unheilsame Dinge? Es sind: falsche Erkenntnis bis falsche Einigung. Das nennt man unheilsame Dinge. Und was sind heilsame Dinge? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man heilsame Dinge.
Falsches Vorgehen will ich zeigen und rechtes Vorgehen. Das höret wohl. Was ist nun falsches Vorgehen? Falsche Erkenntnis bis falsche Einigung. Das nennt man, ihr Mönche, falsches Vorgehen. Und was ist rechtes Vorgehen? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man, ihr Mönche, rechtes Vorgehen".
In Sāvatthi.
"Weder beim Hausner, ihr Mönche, noch beim Pilger lobe ich falsches Vorgehen. Gehen ein Hausner oder ein Pilger falsch vor, so gewinnen sie eben wegen ihres falschen Vorgehens nicht das Hinführende, die Lehre, das Heilsame. Und was ist falsches Vorgehen, ihr Mönche? Falsche Erkenntnis bis falsche Einigung. Das nennt man falsches Vorgehen. Weder beim Hausner noch beim Pilger lobe ich, ihr Mönche, falsches Vorgehen.
Beim Hausner und beim Pilger, ihr Mönche, lobe ich rechtes Vorgehen. Gehen ein Hausner und ein Pilger recht vor, so gewinnen sie eben wegen ihres rechten Vorgehens das Hinführende, die Lehre, das Heilsame. Und was ist rechtes Vorgehen, ihr Mönche? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man rechtes Vorgehen. Beim Hausner und beim Pilger lobe ich, ihr Mönche, rechtes Vorgehen".
In Sāvatthi.
Den schlechten Menschen und den noch schlechteren, ihr Mönche, will Ich euch zeigen und den rechten und den noch rechteren Menschen. Das höret wohl:
"Was ist, ihr Mönche, ein schlechter Mensch? Da hat einer, ihr Mönche, falsche Erkenntnis, falsche Gesinnung, falsche Rede, falsches Handeln, falschen Lebensunterhalt, falsches Mühn, falsche Achtsamkeit, falsche Einigung. Den nennt man einen schlechten Menschen. Und was ist, ihr Mönche, ein noch schlechterer Mensch? Da hat einer, ihr Mönche, falsche Erkenntnis bis falsche Einigung, falsche Erkenntnis und falsche Erlösung. Den nennt man, ihr Mönche, einen noch schlechteren Menschen.
Und was ist, ihr Mönche, ein rechter Mensch? Da hat einer, ihr Mönche, rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung. Den nennt man, ihr Mönche, einen rechten Menschen.
Und was ist, ihr Mönche, ein noch rechterer Mensch? Da hat einer, ihr Mönche, rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, rechte Erkenntnis und rechte Erlösung. Den nennt man, ihr Mönche, einen noch rechteren Menschen".
In Sāvatthi.
Gleichwie, ihr Mönche, ein Krug ohne Stütze leicht umwerfbar ist, ein Krug mit Stütze aber schwer, ebenso nun auch, ihr Mönche, ist das Herz ohne Stütze leicht umwerfbar, das mit Stütze aber schwer.
Und was ist, ihr Mönche, die Stütze für das Herz? Es ist dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das ist die Stütze des Herzens".
In Sāvatthi.
"Edle rechte Einigung will ich euch zeigen, ihr Mönche, mit ihren Voraussetzungen, mit ihren Hilfen. Und was ist edle rechte Einigung, ihr Mönche, mit ihren Voraussetzungen, mit ihren Hilfen? Rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit. Eine Einheit des Herzens mit diesen 7 Gliedern als Voraussetzungen nennt man, ihr Mönche, edle rechte Einigung mit ihren Voraussetzungen, mit ihren Hilfen".
In Sāvatthi.
"Drei Gefühle gibt es, ihr Mönche. Welche drei? Wohlgefühl, Wehgefühl, Weder-weh-noch-wohl-Gefühl. Das sind die drei Gefühle. Um diese drei Gefühle, ihr Mönche, zu durchschauen, ist der edle achtfältige Pfad zu entfalten, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung".
In Sāvatthi.
Da nun begab sich der Ehrwürdige Uttiyo dorthin, wo der Erhabene weilte. Zur Seite sitzend, wandte sich der Ehrwürdige Uttiyo also an den Erhabenen:
"Als ich da allein und zurückgezogen weilte, o Herr, stieg mir im Gemüte folgender Gedanke auf: 'Fünf Wunschgenüsse hat der Erhabene genannt'. Was sind nun diese fünf Wunschgenüsse beim Erhabenen?"
"Vortrefflich, vortrefflich, Uttiyo, fünf sind es der Wunschgenüsse, die ich genannt habe. Welche fünf? Die durch das Auge, das Ohr, die Nase, die Zunge, den Körper ins Bewußtsein tretenden Formen, Töne, Gerüche, Geschmäcke, Gegenstände, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden. Das sind die von mir genannten 5 Wunschgenüsse.
Um diese 5 Wunschgenüsse zu überwinden, ist der edle achtfältige Pfad zu entfalten, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung".
In Sāvatthi.
"Falsches Vorgehen und rechtes Vorgehen, den falsch Vorgegangenen und den recht Vorgegangenen will ich euch zeigen. Das höret wohl:
Was ist falsches Vorgehen, und wie ist einer falsch vorgegangen? Da gibt es falsche Erkenntnis bis falsche Einigung und rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, und es gibt einen, der falsche Erkenntnis bis falsche Einigung hat und einen, der rechte Erkenntnis bis rechte Einigung hat".
In Sāvatthi.
"Wer da, ihr Mönche, den edlen achtfältigen Pfad vernachlässigt, vernachlässigt hat er den edlen achtfältigen Pfad, der zur vollständigen Leidensversiegung führt. Wer da, ihr Mönche, den edlen achtfältigen Pfad in Angriff nimmt, in Angriff genommen hat er den edlen achtfältigen Pfad, der zur vollständigen Leidensversiegung führt
In Sāvatthi.
"Acht Dinge, ihr Mönche, entfaltet und ausgebildet, führen von diesem zu jenem Ufer. Welche acht? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Diese acht Dinge, ihr Mönche, entfaltet und ausgebildet, führen von diesem zu jenem Ufer".
Also sprach der Erhabene. Nachdem er dies gesagt hatte, sprach der Willkommene fernerhin:
In Sāvatthi.
"Die Asketenschaft, die Brahmaschaft, den Brahma-Wandel, ihr Mönche, will ich euch zeigen und deren Frucht und Zweck. Das höret wohl: Was ist nun, ihr Mönche, die Asketenschaft, die Brahmaschaft, der Brahma-Wandel?
Es ist dieser edle achtfältige Pfad, nämlich rechte Erkenntnis bis rechte Einigung. Das nennt man
Und was ist, ihr Mönche, deren Frucht?
Und was ist, ihr Mönche, deren Zweck?
das nennt man, ihr Mönche, den Zweck der Asketen der Brahmaschaft, des Brahma-Wandels".
In Sāvatthi.
Da begab sich eine Anzahl Mönche dorthin, wo der Erhabene weilte, begrüßte ihn ehrfurchtsvoll und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, wandte sich der Erhabene also an die Mönche:
"Wenn euch, ihr Mönche, die andersfährtigen Pilger fragen: 'Zu welchem Zweck wird, ihr Brüder, beim Asketen Gotamo der Brahma-Wandel geführt?' So gefragt, ihr Mönche, hättet ihr also zu antworten:
wird, ihr Brüder, beim Erhabenen der BrahmaWandel geführt.
Und wenn euch, ihr Mönche, die andersfährtigen Pilger fragen: 'Gibt es wohl, Brüder, einen Pfad, gibt es ein Vorgehen dazu?'. So gefragt, hättet ihr, ihr Mönche, den andersfährtigen Pilgern also zu antworten: 'Es gibt, Brüder, einen Pfad, es gibt ein Vorgehen dazu'. Und was ist, ihr Mönche, der Pfad, was ist das Vorgehen dazu? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung".
In Sāvatthi.
"Dem Sonnenaufgang, ihr Mönche, geht dies voraus, ist dies das Vorzeichen, nämlich das Frühmorgenrot. Ebenso nun auch, ihr Mönche, geht einem Mönch für das Erscheinen des edlen achtfachen Pfades dies voraus, ist ihm dies das Vorzeichen, nämlich Freundschaft mit Guten oder Bewährung in Tugend oder Bewährung im Willen, oder Selbstbewährung oder Bewährung in Ansicht oder Bewährung in Ernst oder Bewährung in gründlicher Aufmerksamkeit.
Von einem Mönch, ihr Mönche, dem dies eignet, steht zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird. Und wie, ihr Mönche, entfaltet der Mönch mit guten Freunden, bewährt in Tugend, Willen, Selbst, Ansicht, Ernst, gründlicher Aufmerksamkeit den edlen achtfältigen Pfad und bildet ihn aus?
Da, ihr Mönche, entfaltet der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen Übergehen. Oder er entfaltet rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben".
In Sāvatthi.
Ein Ding, ihr Mönche, ist für das Erscheinen des edlen achtfältigen Pfades eine große Unterstützung. Welches eine Ding? Freundschaft mit Guten, Bewährung in Tugend, Bewährung im Willen, Selbstbewährung, Bewährung in Ansicht, Bewährung in Ernst, Bewährung in gründlicher Aufmerksamkeit.
Von einem Mönch, dem dies eignet, ihr Mönche, steht zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird. Und wie? Da entfaltet der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen. Oder er entfaltet rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben".
In Sāvatthi.
"Nicht kenne ich, ihr Mönche, ein anderes Ding, wodurch der nicht erschienene edle achtfältige Pfad erscheint oder der erschienene zur völligen Entfaltung gelangt als
Von einem Mönch, dem dies eignet, ihr Mönche, steht zu erwarten, daß er den noch nicht erschienenen edlen achtfältigen Pfad entfalten und ausbilden wird. Und wie?
Da entfaltet der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen.
Oder er entfaltet rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben".
In Sāvatthi.
"Gleichwie etwa, ihr Mönche, wie der Ganges, die Yamuna, Acītavatī, Sarabhū, Mahī, wie diese fünf großen Ströme nach Osten oder zum Weltmeer sich neigen, sich beugen, sich senken, ebenso nun auch, ihr Mönche, neigt sich ein Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad ausbildet, zum Nirvāna, beugt sich zum Nirvāna, senkt sich zum Nirvāna.
Und wie? Da entfaltet der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen.
Oder er entfaltet sie, die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben. Oder er entfaltet sie, die ins Todlose eintauchen, zum Todlosen hinübergehen, das Todlose zum Endziel haben. Oder er entfaltet sie, die zum Nirvāna sich neigen, beugen, senken.
In Sāvatthi.
(139) Wie von allen Wesen, ihr Mönche, von Fußlosen, Zweifüßern, Vierfüßern, Vielfüßern, formhaften und formlosen, wahrnehmenden, nicht wahrnehmenden, weder-eigentlich-wahrnehmenden-noch-nicht-wahrnehmenden, der Vollendete als der Beste gilt, der Heilige, Vollkommen Erwachte,
(140) wie, ihr Mönche, die Spuren aller fußbegabten Wesen in der Elefantenspur Platz finden, wie die Elefantenspur unter ihnen hinsichtllch der Größe als vorzüglichste gilt,
(141) wie, ihr Mönche, an einem Giebelhause sämtliche Dachsparren zum Giebel neigen, sich zum Giebel hin beugen, zum Giebel sich senken und der Giebel als ihr Höhepunkt gilt,
(142-144) wie, ihr Mönche, unter allen Wurzeldüften der Schwarzsandel, unter allen Holzdüften der Rotsandel, unter allen Blumendüften der Jasmin als bester gilt,
(145) wie, ihr Mönche, alle die kleinen Könige sich nach dem Weltherrscher richten und dieser für sie als der Höchste gilt,
(146) wie, ihr Mönche, das Licht keines der Sternbilder auch nur ein Sechzehntel des Mondlichts ausmacht,
(147) wie, ihr Mönche, zur Herbstzeit am klaren wolkenlosen Himmel die Sonne die Lüfte durcheilend, das den ganzen Himmelsraum erfüllende Dunkel zerteilt und glüht und leuchtet und strahlt,
(148) wie, ihr Mönche, unter allen gewebten Tüchern die Benares-Seide als beste gilt,
ebenso nun auch, ihr Mönche, haben alle heilsamen Dinge den Ernst zur Wurzel, den Ernst zum Ausgangspunkt. Der Ernst gilt unter diesen Dingen als das beste.
Vom ernsthaften Mönch, ihr Mönche, ist zu erwarten, daß er den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet. Und wie? Er entfaltet rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergehen. Oder er entfaltet rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben oder die ins Todlose eintauchen, dazu übergehen, es zum Endziel haben, oder die zum Nirvāna sich neigen, beugen, senken.
In Sāvatthi.
"Gleichwie, ihr Mönche, alle Kraft erfordernden Taten, die getan werden, gestützt auf die Erde, mit der Erde als Grundlage getan werden, ebenso auch, ihr Mönche, entfaltet der Mönch, auf Tugend gestützt, mit der Tugend als Grundlage den edlen achtfältigen Pfad und bildet ihn aus.
Gleichwie, ihr Mönche, alle Arten von Saaten und Pflanzen gestützt auf die Erde, mit der Erde als Grundlage zu Wachstum, Gedeihen und Reife gelangen, ebenso auch, ihr Mönche, entfaltet der Mönch, auf Tugend gestützt, mit der Tugend als Grundlage den edlen achtfältigen Pfad, bildet ihn aus und gelangt zu Wachstum, Gedeihen und Reife in den Eigenschaften.
Gestützt auf den Himālaya, den König der Berge, wächst der Körper der Schlangen und wird kräftig. Ist ihr Körper gewachsen und kräftig geworden, dann begeben sie sich hinab zu den Tümpeln, zu den Seen, zu den Flüssen, zu den Strömen und zum großen Ozean, dem Weltmeer. Dort nun erlangen sie körperlich Größe und Reife. Ebenso auch, ihr Mönche, entfaltet der Mönch, auf Tugend gestützt, mit der Tugend als Grundlage den edlen achtfältigen Pfad, bildet ihn aus und gelangt zu Wachstum, Gedeihen und Reife in den Eigenschaften.
Wenn, ihr Mönche, ein Baum, der nach Osten geneigt ist, nach Osten gebeugt ist, nach Osten gesenkt ist, an der Wurzel gefällt wird - in welcher Richtung wird er fallen?"
"Dorthin, o Herr, wohin er geneigt, gebeugt, gesenkt ist".
"Ebenso, ihr Mönche, ist ein Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, zum Nirvāna geneigt, zum Nirvāna gebeugt, zum Nirvāna gesenkt.
Gleichwie, ihr Mönche, aus einem umgekippten Topf das Wasser herausläuft und nicht wieder hineinläuft, ebenso auch, ihr Mönche, ist es bei einem Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet: er läßt die bösen, unheilsamen Dinge herauslaufen und läßt sie nicht wieder hineinlaufen.
Wenn ein Reishalm oder ein Gerstenhalm recht gerichtet ist, dann kann er, wenn man mit Hand oder Fuß an ihn stößt, Hand oder Fuß aufschneiden und Blut hervorbringen. Und warum? Der Halm ist ja recht gerichtet. Ebenso auch kann ein Mönch, der recht gerichtet den Pfad entfaltet, das Unwissen aufschneiden und Wissen hervorbringen, das Nirvāna verwirklichen. Und warum? Recht gerichtet it ja, ihr Mönche, seine Ansicht.
Gleichwie, ihr Mönche, im Raume verschiedene Winde wehen, wie Winde von Osten wehen, wie Winde von Westen wehen, wie Winde von Norden wehen, wie Winde von Süden wehen, staubige und staublose Winde, kühle und heiße Winde, schwache und starke Winde wehen, ebenso auch, ihr Mönche, gelangen in einem Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet,
Gleichwie, ihr Mönche, im Sommer im letzten Monat Staub und Schmutz auffliegen, aber dann außerhalb der Regenzeit eine mächtige Wolke auf der Stelle das zum Schwinden bringt und zur Ruhe kommen läßt, so bringt ein Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, die bösen, auch immer erscheinenden unheilsamen Dinge auf der Stelle zum Schwinden und läßt sie zur Ruhe kommen.
Gleichwie, ihr Mönche, einer großen erschienenen Wolke durch einen starken Wind ein Ende gemacht und sie zum Verschwinden gebracht wird, ebenso auch macht ein Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, den auch immer erscheinenden bösen unheilsamen Dinge ein Ende und bringt sie zum Verschwinden.
Gleichwie, ihr Mönche, bei einem durch Stricke zusammengehaltenen seetüchtigen Boot, nachdem es 6 Monate lang im Wasser umhergefahren ist und dann im Winter an Land gezogen wurde, die Wind und Sonne ausgesetzten, von Regengüssen durchnäßten Stricke sich mit wenig Mühe lösen und faul werden, ebenso auch, ihr Mönche, lösen sich bei einem Mönch, der den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, die Fesseln mit wenig Mühe und werden faul.
(149-158) Und wie wird derart der edle achtfältige Pfad entfaltet und ausgebildet? Da entfaltet, ihr Mönche, der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergehen".
In Sāvatthi.
"Gleichwie, ihr Mönche, wenn da ein Gästehaus wäre. Dort nähmen von Osten, von Westen, von Norden, von Süden Gekommene Aufenthalt. Ankommende Krieger, Brahmanen, Bürger und Diener nähmen dort Aufenthalt.
Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn da ein Mönch den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet,
Welche Dinge sind, ihr Mönche, durch Überblick zu durchschauen? Darauf wäre zu sagen: Die 5 Faktoren des Ergreifens (upādānakkhandhā). Welche fünf? Der Faktor des Ergreifens
Diese Dinge sind durch Überblick zu durchschauen.
Welche Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu überwinden?
Diese Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu Überwinden.
Welche Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu verwirklichen?
Diese Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu verwirklichen.
Welche Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu entfalten?
Diese Dinge, ihr Mönche, sind durch Überblick zu entfalten.
Und wie? Da entfaltet, ihr Mönche, der Mönch rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen".
In Sāvatthi.
"Gleichwie, ihr Mönche, der Gangesfluß nach Osten sich neigt, nach Osten sich beugt, nach Osten sich senkt, und es käme eine graße Menge von Leuten mit Schaufel und Korb und spräche: 'Wir wollen diesen Gangesfluß, der nach Osten geneigt, nach Osten gebeugt, nach Osten gesenkt, nach Westen geneigt, nach Westen gebeugt, nach Westen gesenkt machen' - was denkt ihr da, ihr Mönche, könnte nun wohl die große Menge von Leuten den Ganges nach Westen geneigt, nach Westen gebeugt, nach Westen gesenkt machen?"
"Gewiß nicht, o Herr". "Und warum nicht?"
"Der Gangesfluß, o Herr, ist nach Osten geneigt, nach Osten gebeugt, nach Osten gesenkt. So ist es nicht wohl zu machen, daß er nach Westen sich neigt, nach Westen sich beugt, nach Westen sind senkt - so viel auch die große Menge von Leuten sich abplagt und quält".
"Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn da ein Mönch den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, und es kämen eines Königs königliche Minister oder Freunde, Gefährten, Verwandte und Blutsverwandte, böten ihm Schätze an: 'Komm, lieber Mann, was soll dich dies fahle Gewand belästigen? Was gehst du dahin mit kahlem Kopf und Almosenschale? Kehre zum gewöhnlichen Leben zurück, genieße seine Genüsse und wirke Verdienst!' Daß dieser Mönch, der so den edlen achtfältigen Pfad entfaltet und ausbildet, die Übung aufgeben und zum gewöhnlichen Leben zurückkehren würde, ein solcher Fall findet sich nicht.
Und warum? Daß ein Herz, das lange Zeit zur Einsamkeit geneigt, zur Einsamkeit gebeugt, zur Einsamkeit gesenkt war, zum gewöhnlichen Leben zurückkehren könnte, ein solcher Fall findet sich nicht. Und wie, ihr Mönche, entfaltet der Mönch den edlen achtfältigen Pfad und bildet ihn aus? Da entfaltet der Mönch, ihr Mönche, rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, gestützt auf Einsamkeit, gestützt auf Entreizung, gestützt auf Auflösung, die in Loslassen übergehen".
In Sāvatthi.
(161) "Dreifaches Suchen gibt es, ihr Mönche:
(162) Dreifaches Unterscheiden gibt es, ihr Mönche:
(163) Drei Triebe gibt es, ihr Mönche:
(164) Dreifaches Dasein gibt es, ihr Mönche:
(165) Drei Leidhaftigkeiten gibt es, ihr Mönche:
(166-168) Drei Verhärtungen, drei Übel, drei Niederschläge gibt es, ihr Mönche:
(169) Drei Gefühle gibt es, ihr Mönche:
(170) Dreifachen Durst und dreifaches Dürsten gibt es:
(171-172) Vier Wogen und Joche gibt es, ihr Mönche:
(173) Vierfaches Ergreifen gibt es, ihr Mönche:
(174) Vier Knoten gibt es, ihr Mönche:
(175) Siebenfaches Anliegen gibt es, ihr Mönche:
(176) Fünf Wunschgenüsse gibt es, ihr Mönche: Die durch Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper ins Bewußtsein tretenden Formen, Töne, Düfte, Geschmäcke, Gegenstände, die ersehnten geliebten, entzückenden, angenehmen, den Wünschen entsprechenden, reizenden.
(177) Fünf Hemmungen gibt es, ihr Mönche:
(178) Fünf Faktoren des Ergreifens gibt es, ihr Mönche:
(179) Fünf niederziehende Fesseln gibt es, ihr Mönche:
(180) Fünf emporziehende Fesseln gibt es, ihr Mönche:
Um all dieses zu überblicken, es zu durchschauen, es völlig versiegen zu lassen, es zu überwinden, ist der edle achtfältige Pfad zu entfalten. Und was ist der edle achtfältige Pfad? Rechte Erkenntnis bis rechte Einigung, auf Einsamkeit gestützt, auf Entreizung gestützt, auf Auflösung gestützt, die in Loslassen übergehen oder die die Wegführung von Reiz, Abwehr und Verblendung zum Endziel haben oder die ins Todlose münden, zum Todlosen übergehen, das Todlose als Endziel haben oder die zum Nirvāna neigen, sich beugen, sich senken .