Majjhima Nikāya 139

Die Darlegung von Konfliktfreiheit - Araṇavibhaṅga Sutta

 

1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

2. "Ihr Bhikkhus, ich werde euch eine Darlegung von Konfliktfreiheit lehren. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

3. "Man sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend ist; und man sollte nicht nach Selbstkasteiung trachten, welche schmerzhaft, unedel und unheilsbringend ist. Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Man sollte wissen, was Lobpreisung bedeutet, und was Herabwürdigung bedeutet, und wenn man beides weiß, sollte man weder Lobpreisung noch Herabwürdigung üben, sondern sollte nur das Dhamma lehren. Man sollte wissen, wie man Glück definiert, und wenn man das weiß, sollte man nach dem Glück in sich selbst trachten. Man sollte keine heimliche Rede führen, und man sollte keine unverhüllte scharfe Rede führen. Man sollte ohne Hast sprechen, nicht hastig. Man sollte nicht auf lokalem Dialekt bestehen, und man sollte sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzen. Dies ist die Zusammenfassung der Darlegung von Konfliktfreiheit."

4. "'Man sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend ist; und man sollte nicht nach Selbstkasteiung trachten, welche schmerzhaft, unedel und unheilsbringend ist.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"

"Das Trachten nach der Freude desjenigen, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Loslösung vom Trachten nach der Freude desjenigen, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg."

"Das Trachten nach Selbstkasteiung - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Loslösung vom Trachten nach Selbstkasteiung - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: ' Man sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend ist; und man sollte nicht nach Selbstkasteiung trachten, welche schmerzhaft, unedel und unheilsbringend ist."

5."'Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna.'"

6. "Man sollte wissen, was Lobpreisung bedeutet, und was Herabwürdigung bedeutet, und wenn man beides weiß, sollte man weder Lobpreisung noch Herabwürdigung üben, sondern sollte nur das Dhamma lehren.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"

7. "Ihr Bhikkhus, wie kommt Lobpreisung und Herabwürdigung zustande, und das Mißlingen, ausschließlich das Dhamma zu lehren? Wenn man sagt: 'All jene, die in das Trachten nach der Freude desjenigen verwickelt sind, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - sie sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', dann übt man Herabwürdigung gegenüber einigen. Wenn man sagt: 'All jene, die sich vom Trachten nach der Freude desjenigen losgelöst haben, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - sie sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', dann übt man Lobpreisung gegenüber einigen."

"Wenn man sagt: 'All jene, die in das Trachten nach Selbstkasteiung verwickelt sind - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - sie sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', dann übt man Herabwürdigung gegenüber einigen. Wenn man sagt: 'All jene, die sich vom Trachten nach Selbstkasteiung losgelöst haben - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - sie sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', dann übt man Lobpreisung gegenüber einigen."

"Wenn man sagt: 'All jene, die die Fessel des Werdens nicht überwunden haben, sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', dann übt man Herabwürdigung gegenüber einigen. Wenn man sagt: 'All jene, die die Fessel des Werdens überwunden haben, sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', dann übt man Lobpreisung gegenüber einigen. So kommt Lobpreisung und Herabwürdigung zustande, und das Mißlingen, ausschließlich das Dhamma zu lehren."

8. "Und wie, ihr Bhikkhus, wie kommt weder Lobpreisung noch Herabwürdigung zustande, sondern ausschließlich das Lehren des Dhamma? Wenn man nicht sagt: 'All jene, die in das Trachten nach der Freude desjenigen verwickelt sind, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - sie sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Das Trachten ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg', dann lehrt man nur das Dhamma [1]. Wenn man nicht sagt: 'All jene, die sich vom Trachten nach der Freude desjenigen losgelöst haben, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - sie sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Die Loslösung ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg', dann lehrt man nur das Dhamma."

"Wenn man nicht sagt: 'All jene, die in das Trachten nach Selbstkasteiung verwickelt sind - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - sie sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Das Trachten ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg', dann lehrt man nur das Dhamma. Wenn man nicht sagt: 'All jene, die sich vom Trachten nach Selbstkasteiung losgelöst haben - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - sie sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Die Loslösung ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg', dann lehrt man nur das Dhamma."

"Wenn man nicht sagt: 'All jene, die die Fessel des Werdens nicht überwunden haben, sind von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt, und sie haben den falschen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Solange die Fessel des Werdens nicht überwunden ist, ist auch das Werden nicht überwunden', dann lehrt man nur das Dhamma. Wenn man nicht sagt: 'All jene, die die Fessel des Werdens überwunden haben, sind frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und sie haben den richtigen Weg eingeschlagen', sondern stattdessen sagt: 'Wenn die Fessel des Werdens überwunden ist, ist auch das Werden überwunden', dann lehrt man nur das Dhamma."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Man sollte wissen, was Lobpreisung bedeutet, und was Herabwürdigung bedeutet, und wenn man beides weiß, sollte man weder Lobpreisung noch Herabwürdigung üben, sondern sollte nur das Dhamma lehren."

9. "'Man sollte wissen, wie man Glück definiert, und wenn man das weiß, sollte man nach dem Glück in sich selbst trachten.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?

"Ihr Bhikkhus, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Glücks. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entstehen, werden Glück der Sinnesvergnügen genannt - ein schmutziges Glück, ein gewöhnliches Glück, ein unedles Glück. Ich sage von dieser Art des Glücks, daß es nicht gepflegt werden sollte, daß es nicht entfaltet werden sollte, daß es nicht geübt werden sollte, und daß es gefürchtet werden sollte."

"Ihr Bhikkhus, da tritt ein Bhikkhu, ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) tritt er in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, tritt er in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilt darin. Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt er in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Dies wird Glückseligkeit der Entsagung genannt, Glückseligkeit der Abgeschiedenheit, Glückseligkeit des Friedens, Glückseligkeit der Erleuchtung. Ich sage von dieser Art des Glücks, daß es gepflegt werden sollte, daß es entfaltet werden sollte, daß es geübt werden sollte, und daß es nicht gefürchtet werden sollte."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: ' Man sollte wissen, wie man Glück definiert, und wenn man das weiß, sollte man nach dem Glück in sich selbst trachten."

10. "'Man sollte keine heimliche Rede führen, und man sollte keine unverhüllte scharfe Rede führen.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"

"Wenn man hier, ihr Bhikkhus, von heimlicher Rede weiß, daß sie unwahr, unrichtig und unheilsbringend ist, dann sollte man sie auf gar keinen Fall führen. Wenn man von heimlicher Rede weiß, daß sie wahr, richtig und unheilsbringend ist, dann sollte man versuchen, sie nicht zu führen. Wenn man von heimlicher Rede weiß, daß sie wahr, richtig und heilsbringend ist, dann mag man sie führen, wenn man den richtigen Zeitpunkt dafür kennt."

"Wenn man hier, ihr Bhikkhus, von unverhüllter scharfer Rede weiß, daß sie unwahr, unrichtig und unheilsbringend ist, dann sollte man sie auf gar keinen Fall führen. Wenn man von unverhüllter scharfer Rede weiß, daß sie wahr, richtig und unheilsbringend ist, dann sollte man versuchen, sie nicht zu führen. Wenn man von unverhüllter scharfer Rede weiß, daß sie wahr, richtig und heilsbringend ist, dann mag man sie führen, wenn man den richtigen Zeitpunkt dafür kennt."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Man sollte keine heimliche Rede führen, und man sollte keine unverhüllte scharfe Rede führen.'"

11. "'Man sollte ohne Hast sprechen, nicht hastig.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"

"Ihr Bhikkhus, wenn da einer hastig spricht, ermüdet sein Körper und sein Geist wird erregt, seine Stimme überanstrengt sich und sein Hals wird heiser, und die Rede von einem, der hastig spricht, ist undeutlich und schwer zu verstehen."

"Ihr Bhikkhus, wenn da einer ohne Hast spricht, ermüdet sein Körper nicht und auch sein Geist wird nicht erregt, seine Stimme überanstrengt sich nicht und auch sein Hals wird nicht heiser, und die Rede von einem, der ohne Hast spricht, ist deutlich und leicht zu verstehen."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Man sollte ohne Hast sprechen, nicht hastig.'"

12. "'Man sollte nicht auf lokalem Dialekt bestehen, und man sollte sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzen.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt?"

"Wie, ihr Bhikkhus, kommt es zustande, daß einer auf lokalem Dialekt besteht und sich über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzt? Ihr Bhikkhus, da nennen sie in verschiedenen Gegenden das gleiche Ding einen 'Teller', eine 'Schüssel', ein 'Gefäß', eine 'Untertasse', eine 'Pfanne', einen 'Topf', eine 'Kanne', oder ein 'Becken'. Wie sie es also in dieser oder jener Gegend auch immer nennen, so spricht man entsprechend, klammert sich an jenen Ausdruck und besteht darauf: 'Nur dies ist richtig; alles andere ist falsch.' So kommt es zustande, daß einer auf lokalem Dialekt besteht und sich über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzt [2]."

"Und wie, ihr Bhikkhus, kommt es zustande, daß einer nicht auf lokalem Dialekt besteht und sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzt? Ihr Bhikkhus, da nennen sie in verschiedenen Gegenden das gleiche Ding einen 'Teller', eine 'Schüssel', ein 'Gefäß', eine 'Untertasse', eine 'Pfanne', einen 'Topf', eine 'Kanne', oder ein 'Becken'. Wie sie es also in dieser oder jener Gegend auch immer nennen, so spricht man entsprechend, ohne sich an jenen Ausdruck zu klammern, mit dem Gedanken: 'Diese Ehrwürdigen, so scheint es, sprechen so in Bezug auf dieses.' So kommt es zustande, daß einer nicht auf lokalem Dialekt besteht und sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzt."

"Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Man sollte nicht auf lokalem Dialekt bestehen, und man sollte sich nicht über normalen Sprachgebrauch hinwegsetzen.'"

13. "Ihr Bhikkhus, das Trachten nach der Freude desjenigen, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, Loslösung vom Trachten nach der Freude desjenigen, dessen Glück mit Sinnesgier verbunden ist - niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, das Trachten nach Selbstkasteiung - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, Loslösung vom Trachten nach Selbstkasteiung - schmerzhaft, unedel und unheilsbringend - ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Er ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, Lobpreisung und Herabwürdigung, und das Mißlingen, ausschließlich das Dhamma zu lehren, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, Abwesenheit von Lobpreisung und Herabwürdigung, und das ausschließliche Lehren des Dhamma, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, das Glück der Sinnesvergnügen - ein schmutziges Glück, ein grobes Glück, ein unedles Glück - ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, die Glückseligkeit der Entsagung, Glückseligkeit der Abgeschiedenheit, Glückseligkeit des Friedens, Glückseligkeit der Erleuchtung, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, heimliche Rede, die unwahr, unrichtig und unheilsbringend ist, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, heimliche Rede, die wahr, richtig und unheilsbringend ist, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, heimliche Rede, die wahr, richtig und heilsbringend ist, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, unverhüllte scharfe Rede, die unwahr, unrichtig und unheilsbringend ist, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, unverhüllte scharfe Rede, die wahr, richtig und unheilsbringend ist, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, unverhüllte scharfe Rede, die wahr, richtig und heilsbringend ist, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, die Rede von einem, der hastig spricht, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, die Rede von einem, der ohne Hast spricht, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

"Ihr Bhikkhus, auf lokalem Dialekt zu bestehen und sich über normalen Sprachgebrauch hinwegzusetzen, ist ein Zustand, der von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber umringt ist, und es ist der falsche Weg. Daher ist dies ein konfliktbeladener Zustand."

"Ihr Bhikkhus, nicht auf lokalem Dialekt zu bestehen und sich über normalen Sprachgebrauch nicht hinwegzusetzen, ist ein Zustand, frei von Leid, Ärger, Verzweiflung und Fieber, und es ist der richtige Weg. Daher ist dies ein konfliktfreier Zustand."

14. "Daher, ihr Bhikkhus, solltet ihr euch so üben: 'Wir werden den konfliktbeladenen Zustand kennen und wir werden den konfliktfreien Zustand kennen, und wenn wir diese kennen, werden wir den konfliktfreien Weg einschlagen.' Nun, ihr Bhikkhus, ist Subhūti [3] ein Mann aus guter Familie, der den konfliktfreien Weg eingeschlagen hat."

Das ist es, was der Erhabene sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.


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Anmerkungen:

[1] Es geht darum, die Handlung bzw. die Geisteszustände von den Personen zu trennen. Die gleiche Vorgehensweise ist anzuwenden, wenn man zum Beispiel Probleme hat beim Entfalten von Mitgefühl und Liebender Güte gegenüber Personen, die unheilsam handeln (Verbrecher). Man kann dann die Handlungen dieser Person als unheilsam ablehnen, aber dennoch versuchen, sich dieser Person mit all ihren Schwierigkeiten mitfühlend zu öffnen.

Zu “grob...” siehe M122, Anmerkung 2).

[2] Einen 'Teller' (pāti), als eine 'Schüssel' (patta), ein 'Gefäß' (vittha), eine 'Untertasse' (serāva), eine 'Pfanne' (dhāropa), einen 'Topf' (poṇa), eine 'Kanne' (hana), oder ein 'Becken' (pisīla) zu bezeichnen, ist vermutlich noch nicht so schlimm. Anwendung von Dialekt wird besonders problematisch, wenn es um klar definierte technische Ausdrücke des Dhamma geht. In den westlichen Sprachen besteht das Problem, daß es die definierte Dhamma-Hochsprache noch gar nicht gibt.

[3] BB: Der ehrwürdige Subhūti war der jüngere Bruder von Anāthapiṇḍika und wurde ein Bhikkhu an dem Tag, als der Jeta Hain an die Sangha gespendet wurde. Der Buddha nannte ihn als Ersten unter den Schülern in zwei Kategorien: jene, die konfliktfrei leben, und jene, die der Gaben würdig sind.


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