1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene im Lande Bhagga bei Suṃsumāragira im Bhesakaḷā-Hain, dem Hirschpark auf.
2. Bei jener Gelegenheit war ein Palast für Prinz Bodhi, namens Kokanada, gerade fertiggestellt worden, und er war noch von keinem Mönch oder Brahmanen oder irgendeinem menschlichen Wesen bewohnt worden.
3. Da richtete sich Prinz Bodhi folgendermaßen an den brahmanischen Studenten Sañjikāputta: "Komm, mein lieber Sañjikāputta, geh zum Erhabenen und bringe in meinem Namen mit den Haupte zu seinen Füßen Huldigung dar und frage, ob er frei von Krankheit und Gebrechen sei, und ob er gesund und stark sei und in Wohlbefinden weile, mit den Worten: 'Ehrwürdiger Herr, Prinz Bodhi bringt Huldigung mit dem Haupt zu Füßen des Erhabenen dar und läßt fragen, ob der Erhabene frei von Krankheit und Gebrechen sei, und ob er gesund und stark sei und in Wohlbefinden weile.' Dann sage: 'Ehrwürdiger Herr, der Erhabene möge zusammen mit der Sangha der Bhikkhus zustimmen, die morgige Mahlzeit von Prinz Bodhi anzunehmen.'"
"Ja, Herr", erwiderte Sañjikāputta, und er ging zum Erhabenen und tauschte Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzte er sich seitlich nieder und sagte: "Meister Gotama, Prinz Bodhi bringt Huldigung mit dem Haupt zu Füßen des Erhabenen dar und läßt fragen, ob der Erhabene frei von Krankheit und Gebrechen sei, und ob er gesund und stark sei und in Wohlbefinden weile. Und er läßt ausrichten: ' Meister Gotama möge zusammen mit der Sangha der Bhikkhus zustimmen, die morgige Mahlzeit von Prinz Bodhi anzunehmen.'"
4. Der Erhabene stimmte schweigend zu. Als Sañjikāputta wußte, daß der Erhabene zugestimmt hatte, erhob er sich von seinem Sitz, ging zu Prinz Bodhi, erzählte ihm, was geschehen war und fügte hinzu: "Der Mönch Gotama hat zugestimmt."
5. Als die Nacht vorüber war, ließ Prinz Bodhi verschiedene erlesene Gerichte in seinem eigenen Haus zubereiten, und er ließ den Kokanada Palast bis zur letzten Treppenstufe mit weißem Tuch auslegen. Dann richtete er sich an den brahmanischen Studenten Sañjikāputta: "Komm, mein lieber Sañjikāputta. Geh zum Erhabenen und kündige folgendermaßen an, daß es an der Zeit ist: 'Es ist an der Zeit, ehrwürdiger Herr, das Mahl ist zubereitet.'"
"Ja, Herr", erwiderte Sañjikāputta, und er ging zum Erhabenen und kündigte folgendermaßen an, daß es an der Zeit war: "Es ist an der Zeit, Meister Gotama, das Mahl ist zubereitet."
6. Dann, als es Morgen war, zog sich der Erhabene an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging zum Haus von Prinz Bodhi.
7. Bei jener Gelegenheit stand Prinz Bodhi in der äußeren Vorhalle und wartete auf den Erhabenen. Als er den Erhabenen in der Ferne kommen sah, ging er ihm entgegen und huldigte ihm; und dann ging er weiter zum Kokanada Palast, wobei er dem Erhabenen den Vortritt ließ. Aber der Erhabene blieb an der untersten Treppenstufe stehen. Prinz Bodhi sagte zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, der Erhabene trete auf das Tuch, der Vollendete trete auf das Tuch, so daß es lange zu meinem Wohlergehen und Glück gereiche." Nach diesen Worten schwieg der Erhabene [1].
Ein zweites Mal sagte Prinz Bodhi zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, der Erhabene trete auf das Tuch, der Vollendete trete auf das Tuch, so daß es lange zu meinem Wohlergehen und Glück gereiche." Ein zweites Mal schwieg der Erhabene.
Ein drittes Mal sagte Prinz Bodhi zu ihm: "Ehrwürdiger Herr, der Erhabene trete auf das Tuch, der Vollendete trete auf das Tuch, so daß es lange zu meinem Wohlergehen und Glück gereiche." Der Erhabene blickte den ehrwürdigen Ānanda an. Der ehrwürdige Ānanda sagte zu Prinz Bodhi: "Prinz, laß das Tuch entfernen. Der Erhabene wird nicht einmal auf einen Stoffstreifen treten; der Tathāgata nimmt Rücksicht auf künftige Generationen [2]."
8. Also ließ Prinz Bodhi das Tuch entfernen, und er ließ Sitze in den oberen Gemächern des Kokanada Palasts vorbereiten. Der Erhabene und die Sangha der Bhikkhus stiegen in den Palast hinauf und setzten sich auf den vorbereiteten Sitzen nieder.
9. Dann bediente Prinz Bodhi die Sangha der Bhikkhus unter dem Vorsitz des Erhabenen eigenhändig und verköstigte ihn mit verschiedenen erlesenen Gerichten. Nachdem der Erhabene gegessen und seine Hand von der Schale zurückgezogen hatte, nahm Prinz Bodhi einen niedrigen Sitz ein und sagte zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, wir haben es uns so gedacht: 'Glück wird nicht durch Glück erlangt; Glück wird durch Schmerz erlangt [3].'"
10. "Prinz, vor meiner Erleuchtung, als ich noch ein lediglich unerleuchteter Bodhisatta war, dachte auch ich: 'Glück wird nicht durch Glück erlangt; Glück wird durch Schmerz erlangt.'"
11. "Später, immer noch in jungem Alter, als schwarzhaariger junger Mann, mit Jugendlichkeit gesegnet, in der Blüte meines Lebens, rasierte ich mir Kopf- und Barthaar ab, zog die gelbe Robe an und ging von zu Hause fort in die Hauslosigkeit, obwohl meine Mutter und mein Vater das nicht wünschten und mit tränenüberströmtem Gesicht weinten."
12. "Prinz, nachdem ich in die Hauslosigkeit gezogen war, auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, ging ich zu Āḷāra Kālāma und sagte zu ihm: 'Freund Kālāma, ich will das heilige Leben in diesem Dhamma und dieser Disziplin führen.' Āḷāra Kālāma erwiderte: 'Der Ehrwürdige möge hier bleiben. Dieses Dhamma ist so beschaffen, daß ein weiser Mann in kurzer Zeit darin eintreten und verweilen kann, wobei er durch höhere Geisteskraft die Lehre seines Lehrers selbst verwirklichen kann.' Schnell lernte ich jenes Dhamma in kurzer Zeit. Was das bloße Hersagen und Einüben seiner Lehre anbelangte, so konnte ich von Wissen und Überlieferung sprechen, und ich erhob den Anspruch: 'Ich weiß und sehe' - und es gab andere, die es mir gleichtaten."
""Ich erwog: 'Es geschieht nicht allein aus bloßem Vertrauen heraus, daß Āḷāra Kālāma verkündet: >Durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft trete ich in dieses Dhamma ein und verweile darin.< Gewiß weilt Āḷāra Kālāma, indem er dieses Dhamma weiß und sieht.' Dann ging ich zu Āḷāra Kālāma und fragte ihn: 'Freund Kālāma, auf welche Weise verkündest du, daß du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in dieses Dhamma eintrittst und darin verweilst?' Als Antwort erklärte er das Nichtsheit-Gebiet."
"Ich erwog: 'Nicht nur Āḷāra Kālāma hat Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit. Auch ich habe Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit. Angenommen, ich mache mich daran, das Dhamma zu verwirklichen, von dem Āḷāra Kālāma verkündet, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintritt und verweilt?'"
"Schnell trat ich in kurzer Zeit durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in jenes Dhamma ein und verweilte darin. Dann ging ich zu Āḷāra Kālāma und fragte ihn: 'Freund Kālāma, geschieht es auf diese Weise, daß du verkündest, daß du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in dieses Dhamma eintrittst und darin verweilst?' - 'Das ist die Weise, Freund.' - 'Es geschieht auf diese Weise, daß auch ich durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in jenes Dhamma eintrete und darin verweile.' - 'Es ist ein Gewinn für uns, Freund, es ist ein großer Gewinn für uns, daß wir solch einen Ehrwürdigen als Gefährten im heiligen Leben haben. Also ist das Dhamma, von dem ich verkünde, daß ich durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintrete und darin verweile, auch das Dhamma, in das du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft eintrittst und darin verweilst. Und das Dhamma, in das du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft eintrittst und darin verweilst, ist das Dhamma, von dem ich verkünde, daß ich durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintrete und darin verweile. Also kennst du das Dhamma, das ich kenne, und ich kenne das Dhamma, das du kennst. So wie ich bin, bist auch du; so wie du bist, bin auch ich. Komm, Freund, laß uns diese Gemeinschaft jetzt gemeinsam leiten.'"
"So setzte Āḷāra Kālāma, mein Lehrer, mich, seinen Schüler, auf gleichen Rang mit sich selbst und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Nichtsheit-Gebiet.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."
13. "Prinz, immer noch auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, ging ich zu Uddaka Rāmaputta und sagte zu ihm: 'Freund, ich will das heilige Leben in diesem Dhamma und dieser Disziplin führen.' Uddaka Rāmaputta erwiderte: 'Der Ehrwürdige möge hier bleiben. Dieses Dhamma ist so beschaffen, daß ein weiser Mann in kurzer Zeit darin eintreten und verweilen kann, wobei er durch höhere Geisteskraft die Lehre seines Lehrers selbst verwirklichen kann.' Schnell lernte ich jenes Dhamma in kurzer Zeit. Was das bloße Hersagen und Einüben seiner Lehre anbelangte, so konnte ich von Wissen und Überlieferung sprechen, und ich erhob den Anspruch: 'Ich weiß und sehe' - und es gab andere, die es mir gleichtaten."
" Ich erwog: 'Es geschah nicht allein aus bloßem Vertrauen heraus, daß Rāma verkündete: >Durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft trete ich in dieses Dhamma ein und verweile darin.< Gewiß weilte Rāma, indem er dieses Dhamma wußte und sah.' Dann ging ich zu Uddaka Rāmaputta und fragte ihn: 'Freund, auf welche Weise verkündete Rāma, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in dieses Dhamma eintrat und darin verweilte?' Als Antwort erklärte Uddaka Rāmaputta das Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung."
"Ich erwog: 'Nicht nur Rāma hatte Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit. Auch ich habe Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Konzentration und Weisheit. Angenommen, ich mache mich daran, das Dhamma zu verwirklichen, von dem Rāma verkündete, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintrat und verweilte?'"
"Schnell trat ich in kurzer Zeit durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in jenes Dhamma ein und verweilte darin. Dann ging ich zu Uddaka Rāmaputta und fragte ihn: 'Freund, geschah es auf diese Weise, daß Rāma verkündete, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in dieses Dhamma eintrat und darin verweilte?' - 'Das ist die Weise, Freund.' - 'Es geschieht auf diese Weise, daß auch ich durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in jenes Dhamma eintrete und darin verweile.' - 'Es ist ein Gewinn für uns, Freund, es ist ein großer Gewinn für uns, daß wir solch einen Ehrwürdigen als Gefährten im heiligen Leben haben. Also ist das Dhamma, von dem Rāma verkündete, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintrat und darin verweilte, auch das Dhamma, in das du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft eintrittst und darin verweilst. Und das Dhamma, in das du durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft eintrittst und darin verweilst, ist das Dhamma, von dem Rāma verkündete, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft darin eintrat und darin verweilte. Also kennst du das Dhamma, das Rāma kannte, und Rāma kannte das Dhamma, das du kennst. So wie Rāma war, bist auch du; so wie du bist, war auch Rāma. Komm, Freund, leite jetzt diese Gemeinschaft.'"
"So setzte Uddaka Rāmaputta, mein Gefährte im heiligen Leben, mich auf den Rang eines Lehrers und erwies mir höchste Ehre. Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Gebiet von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort."
14. "Prinz, immer noch auf der Suche nach dem Heilsamen, auf der Suche nach dem höchsten Zustand erhabenen Friedens, wanderte ich etappenweise durch das Land Magadha, bis ich schließlich bei Senānigama nahe Uruvelā ankam. Dort sah ich ein liebenswürdiges Stück Land, einen lieblichen Hain mit einem klar dahinströmenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Ich erwog: 'Dies ist ein liebenswürdiges Stück Land, dies ist ein lieblicher Hain mit einem klar dahinströmenden Fluß mit angenehmen, sanft ansteigenden Ufern, und in der Nähe ein Dorf für den Almosengang. Dies wird den Bemühungen eines Mannes aus guter Familie, der auf Bemühungen aus ist, dienlich sein.' Und ich setzte mich nieder und dachte: 'Dies wird meinen Bemühungen dienlich sein.'"
15. "Da fielen mir spontan drei Gleichnisse ein, von denen man vorher nie gehört hatte. Angenommen, da wäre ein nasses, grünes Stück Holz, das im Wasser liegt, und ein Mann käme mit einem Reibestock daher und dächte: 'Ich werde ein Feuer entfachen, ich werde Hitze erzeugen.' Was meinst du, Prinz? Könnte der Mann ein Feuer entfachen und Hitze erzeugen, indem er den Reibestock an dem nassen, grünen Stück Holz, das im Wasser liegt, reibt?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum nicht? Weil es ein nasses, grünes Stück Holz ist, das im Wasser liegt. Der Mann würde schließlich nur Erschöpfung und Enttäuschung ernten."
"Ebenso, Prinz, was jene Mönche und Brahmanen anbelangt, die noch nicht körperlich von Sinnesvergnügen zurückgezogen leben, deren Sinnesgier, Zuneigung, Vernarrtheit, Durst und Fieber in Bezug auf Sinnesvergnügen innerlich nicht völlig überwunden und beruhigt worden ist - selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung nicht fähig; und selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen nicht schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung nicht fähig. Dies war das erste Gleichnis, das mir spontan einfiel, von dem man vorher nie gehört hatte."
16. "Prinz, wieder fiel mir spontan ein zweites Gleichnis ein, von dem man vorher nie gehört hatte. Angenommen, da wäre ein nasses, grünes Stück Holz, das auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt, und ein Mann käme mit einem Reibestock daher und dächte: 'Ich werde ein Feuer entfachen, ich werde Hitze erzeugen.' Was meinst du, Prinz? Könnte der Mann ein Feuer entfachen und Hitze erzeugen, indem er den Reibestock an dem nassen, grünen Stück Holz, das auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt, reibt?"
"Nein, ehrwürdiger Herr. Warum nicht? Weil es ein nasses, grünes Stück Holz ist, auch wenn es auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt. Der Mann würde schließlich nur Erschöpfung und Enttäuschung ernten."
"Ebenso, Prinz, was jene Mönche und Brahmanen anbelangt, die körperlich von Sinnesvergnügen zurückgezogen leben, aber deren Sinnesgier, Zuneigung, Vernarrtheit, Durst und Fieber in Bezug auf Sinnesvergnügen innerlich nicht völlig überwunden und beruhigt worden ist - selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung nicht fähig; und selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen nicht schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung nicht fähig. Dies war das zweite Gleichnis, das mir spontan einfiel, von dem man vorher nie gehört hatte."
17. "Prinz, wieder fiel mir spontan ein drittes Gleichnis ein, von dem man vorher nie gehört hatte. Angenommen, da wäre ein trockenes, abgelagertes Stück Holz, das auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt, und ein Mann käme mit einem Reibestock daher und dächte: 'Ich werde ein Feuer entfachen, ich werde Hitze erzeugen.' Was meinst du, Prinz? Könnte der Mann ein Feuer entfachen und Hitze erzeugen, indem er den Reibestock an dem trockenen, abgelagerten Stück Holz, das auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt, reibt?"
"Ja, ehrwürdiger Herr. Warum? Weil es ein trockenes, abgelagertes Stück Holz ist, und weil es auf dem Trockenen, weit weg vom Wasser liegt."
"Ebenso, Prinz, was jene Mönche und Brahmanen anbelangt, die körperlich von Sinnesvergnügen zurückgezogen leben, und deren Sinnesgier, Zuneigung, Vernarrtheit, Durst und Fieber in Bezug auf Sinnesvergnügen innerlich völlig überwunden und beruhigt worden ist - selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung fähig; und selbst wenn jene guten Mönche und Brahmanen aufgrund ihrer Bemühungen nicht schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle empfinden, so sind sie zum Wissen, zur Schauung und zur höchsten Erleuchtung fähig. Dies war das dritte Gleichnis, das mir spontan einfiel, von dem man vorher nie gehört hatte. Dies sind die drei Gleichnisse, die mir spontan einfielen, von denen man vorher nie gehört hatte."
18. " Ich dachte: 'Angenommen, ich werfe den Geist mit dem Herzen nieder, zwinge ihn zu Boden und überwältige ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge.' Also warf ich den Geist mit dem Herzen nieder, zwang ihn zu Boden und überwältigte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge. Während ich das tat, rann Schweiß aus meinen Achselhöhlen. So wie ein starker Mann einen schwächeren Mann am Kopf oder an den Schultern packen und ihn niederwerfen, zu Boden zwingen und ihn überwältigen könnte, so warf auch ich den Geist mit dem Herzen nieder, zwang ihn zu Boden und überwältigte ihn mit zusammengebissenen Zähnen und an den Gaumen gepreßter Zunge, und Schweiß rann aus meinen Achselhöhlen. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
19. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund und Nase auf. Während ich das tat, gab es ein lautes Geräusch des Windes, der aus meinen Ohren austrat. So wie es ein lautes Geräusch gibt, wenn der Blasebalg eines Schmiedes betätigt wird, gab es ein lautes Geräusch des Windes, der aus meinen Ohren austrat, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund und Nase aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
20. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, schnitten ungestüme Winde durch meinen Kopf. So als ob ein starker Mann meinen Kopf mit einem scharfen Schwert aufspaltete, so schnitten ungestüme Winde durch meinen Kopf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
21. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, gab es heftige Schmerzen in meinem Kopf. So als ob ein starker Mann ein zähes Lederband wie ein Stirnband um meinen Kopf zusammenzöge, so gab es heftige Schmerzen in meinem Kopf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
22. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, schlitzten ungestüme Winde meinen Bauch auf. So als ob ein geschickter Schlachter oder sein Gehilfe den Bauch eines Ochsen aufschlitzte, so schlitzten ungestüme Winde meinen Bauch auf, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
23. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere die Meditation des Atemanhaltens noch weiter.' Also hörte ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren auf. Während ich das tat, gab es ein heftiges Brennen in meinem Körper. So als ob zwei starke Männer einen schwächeren Mann packten und ihn über einer Grube voll heißer Kohlen rösteten, so gab ein heftiges Brennen in meinem Körper, während ich mit dem Ein- und Ausatmen durch Mund, Nase und Ohren aufhörte. Aber obwohl unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht wurde und unablässige Achtsamkeit in mir verankert war, war mein Körper überreizt und unruhig, weil ich von dem schmerzhaften Bemühen erschöpft war."
24. "Als Devas mich da sahen, sagten einige: 'Der Mönch Gotama ist tot.' Andere Devas sagten: 'Der Mönch Gotama ist nicht tot, er liegt im Sterben.' Und andere Devas sagten: 'Der Mönch Gotama ist weder tot, noch liegt er im Sterben; er ist ein Arahant, denn Arahants leben auf solche Weise.'"
25. "Ich dachte: 'Angenommen, ich praktiziere völligen Verzicht auf Nahrung.' Da kamen Devas zu mir und sagten: 'Guter Herr, praktiziere keinen völligen Verzicht auf Nahrung. Wenn du das tust, werden wir himmlische Speise in die Poren deiner Haut gießen und du wirst dich davon ernähren.' Ich erwog: 'Wenn ich behaupte, vollständig zu fasten, während diese Devas himmlische Speise in die Poren meiner Haut gießen und ich mich davon ernähre, dann werde ich lügen.' Also entließ ich jene Devas, indem ich sagte: 'Es besteht keine Notwendigkeit.'"
26. Ich dachte: 'Angenommen, ich nehme sehr wenig Nahrung zu mir, jedesmal nur eine Handvoll, egal ob von Bohnensuppe oder Linsensuppe oder Wickensuppe oder Erbsensuppe.' Also nahm ich sehr wenig Nahrung zu mir, jedesmal nur eine Handvoll, egal ob von Bohnensuppe oder Linsensuppe oder Wickensuppe oder Erbsensuppe. Während ich das tat, erreichte mein Körper den Zustand äußerster Auszehrung. Weil ich so wenig aß, wurden meine Glieder wie durch Knoten unterteilte Weinreben oder Bambusrohre. Weil ich so wenig aß, wurde mein Gesäß wie ein Kamelhuf. Weil ich so wenig aß, standen meine Wirbelfortsätze hervor wie aufgereihte Perlen. Weil ich so wenig aß, ragten meine Rippen heraus, so hager wie die baufälligen Dachsparren einer alten, ungedeckten Scheune. Weil ich so wenig aß, sank der Glanz meiner Augen tief in die Augenhöhlen zurück und sah aus, wie der Glanz des Wasserspiegels, der in einem tiefen Brunnen tief abgesunken ist. Weil ich so wenig aß, verschrumpelte und verdorrte meine Kopfhaut, so wie ein grüner Bitterkürbis in Wind und Sonne verschrumpelt und verdorrt. Weil ich so wenig aß, lag meine Bauchdecke auf meinem Rückgrat auf; daher fühlte ich mein Rückgrat, wenn ich meine Bauchdecke berührte und fühlte meine Bauchdecke, wenn ich mein Rückgrat berührte. Weil ich so wenig aß, stürzte ich beim Urinieren oder beim Stuhlgang auf das Gesicht. Weil ich so wenig aß, fiel mir das an den Wurzeln verfaulte Haar aus, wenn ich versuchte, meinem Körper Erleichterung zu verschaffen, indem ich meine Glieder mit den Händen massierte."
27. "Als die Leute mich da sahen, sagten einige: 'Der Mönch Gotama ist schwarz.' Andere Leute sagten: 'Der Mönch Gotama ist nicht schwarz, er ist braun.' Andere Leute sagten: 'Der Mönch Gotama ist weder schwarz, noch braun; er hat eine goldene Haut.' So sehr war die klare, helle Farbe meiner Haut verfallen, dadurch, daß ich so wenig aß."
28. "Ich dachte: 'Welche Mönche oder Brahmanen in der Vergangenheit auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens gefühlt haben, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Zukunft auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen werden, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Gegenwart auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"
29. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'"
30. "Ich dachte: 'Warum habe ich Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat?' Ich dachte: 'Ich habe keine Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat.'"
31. " Ich überlegte: 'Es ist nicht leicht, jene Glückseligkeit mit einem so maßlos ausgezehrten Körper zu erlangen. Angenommen, ich äße ein wenig feste Nahrung - etwas gekochten Reis und Reisbrei.' Und ich aß ein wenig feste Nahrung - etwas gekochten Reis und Reisbrei. Zu jener Zeit warteten fünf Bhikkhus auf mich, die dachten: 'Wenn unser Mönch Gotama einen höheren Geisteszustand erreicht, wird er uns informieren.' Aber als ich den gekochten Reis und den Reisbrei aß, waren die fünf Bhikkhus angewidert und verließen mich, während sie dachten: 'Der Mönch Gotama lebt jetzt auf luxuriöse Weise; er hat sein Streben aufgegeben und ist zum Luxus zurückgekehrt.'"
32. "Als ich nun feste Nahrung gegessen und meine Stärke wiedererlangt hatte, da trat ich ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."
33. "Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes trat ich in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens enthält, ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind."
34. "Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, trat ich in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilte darin."
35. "Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, trat ich in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilte darin."
36. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Ich erinnerte mich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten."
37. "Dies war das erste wahre Wissen, das ich zur ersten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt."
38. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen vom Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Ich sah mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend. Ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: 'Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.' So sah ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und häßliche, in Glück und Elend, und ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern."
39. "Dies war das zweite wahre Wissen, das ich zur zweiten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt."
40. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies sind die Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.'"
41. "Als ich so erkannte und sah, war mein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Daseinstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Als er so befreit war, kam das Wissen: 'Er ist befreit.' Ich erkannte unmittelbar: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
42. "Dies war das dritte wahre Wissen, das ich zur dritten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt."
43. " Ich erwog: 'Dieses Dhamma, das ich erlangt habe, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, subtil, von den Weisen zu erfahren. Aber diese Generation ergötzt sich am Verlangen, begeistert sich für das Verlangen, erfreut sich am Verlangen. Es ist schwer für so eine Generation, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die zugrundeliegende Bedingtheit, die bedingte Entstehung. Und es ist schwer, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Aufgeben aller Vereinnahmung, die Vernichtung des Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna. Wenn ich das Dhamma lehren würde, würden andere mich nicht verstehen, und das wäre ermüdend und beschwerlich für mich.' Darauf fielen mir spontan diese Verse ein, die man niemals zuvor gehört hatte:
Indem ich dies erwog, neigte mein Geist eher zur Untätigkeit als zum Lehren des Dhamma."
44. "Prinz, da erkannte der Brahmā Sahampati mit seinem Herzen den Gedanken in meinem Herzen und er erwog: 'Die Welt wird verloren sein, die Welt wird zugrunde gehen, weil der Geist des Tathāgata, verwirklicht und vollständig erleuchtet, eher zur Untätigkeit als zum Lehren des Dhamma neigt.' Dann verschwand der Brahmā Sahampati aus der Brahmawelt und erschien vor mir, gerade so schnell, wie ein starker Mann seinen gebeugten Arm strecken oder seinen gestreckten Arm beugen könnte. Er rückte seine obere Robe auf einer Schulter zurecht, und indem er mich ehrerbietig mit zusammengelegten Händen grüßte, sagte er: 'Ehrwürdiger Herr, möge der Erhabene das Dhamma lehren, möge der Vollendete das Dhamma lehren. Es gibt Wesen mit wenig Staub auf den Augen, die zugrunde gehen, wenn sie das Dhamma nicht hören. Es wird jene geben, die das Dhamma verstehen werden.' So sprach der Brahmā Sahampati, und dann sagte er weiter:
45. "Da schenkte ich der Fürsprache des Brahmā Gehör und aus Mitgefühl für die Wesen begutachtete ich die Welt mit dem Auge eines Buddha. Als ich die Welt mit dem Auge eines Buddha begutachtete, sah ich Wesen mit wenig Staub auf den Augen und mit viel Staub auf den Augen, mit scharfen geistigen Fähigkeiten und mit dumpfen geistigen Fähigkeiten, mit guten Eigenschaften und mit schlechten Eigenschaften, leicht zu lehren und schwer zu lehren, und einige, die weilten, indem sie Furcht und Tadel in der anderen Welt erblickten. Gerade so wie in einem Teich mit blauen oder roten oder weißen Lotusblumen, einige Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, unter Wasser gedeihen, ohne sich daraus zu erheben, und einige andere Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, auf der Wasseroberfläche bleiben, und einige andere Lotusblumen, die im Wasser geboren sind und wachsen, sich aus dem Wasser erheben und frei und unbenetzt stehen; so sah auch ich, als ich die Welt mit dem Auge eines Buddha begutachtete, Wesen mit wenig Staub auf den Augen und mit viel Staub auf den Augen, mit scharfen geistigen Fähigkeiten und mit dumpfen geistigen Fähigkeiten, mit guten Eigenschaften und mit schlechten Eigenschaften, leicht zu lehren und schwer zu lehren, und einige die weilten, indem sie Furcht und Tadel in der anderen Welt erblickten. Ich erwiderte dem Brahmā Sahampati in Versform:
Da dachte der Brahmā Sahampati: ' Der Erhabene hat meiner Bitte, das Dhamma zu lehren, zugestimmt.' Und nachdem er mir gehuldigt hatte, verschwand er darauf auf der Stelle, wobei er mir die rechte Seite zuwandte."
46. "Ich erwog folgendes: 'Wen sollte ich zuerst das Dhamma lehren? Wer wird dieses Dhamma schnell verstehen?' Da fiel mir ein: ' Āḷāra Kālāma ist weise, intelligent und verständig; er hat seit langem wenig Staub auf den Augen. Angenommen, ich lehre das Dhamma zuerst Āḷāra Kālāma. Er wird es schnell verstehen.' Da traten Devas an mich heran und sagten: 'Ehrwürdiger Herr, Āḷāra Kālāma starb vor sieben Tagen.' Und das Wissen und die Schauung erschien in mir: ' Āḷāra Kālāma starb vor sieben Tagen.' Ich dachte: 'Das ist ein großer Verlust für Āḷāra Kālāma. Wenn er dieses Dhamma gehört hätte, hätte er es schnell verstanden.'"
47. "Ich erwog folgendes: 'Wen sollte ich zuerst das Dhamma lehren? Wer wird dieses Dhamma schnell verstehen?' Da fiel mir ein: 'Uddaka Rāmaputta ist weise, intelligent und verständig; er hat seit langem wenig Staub auf den Augen. Angenommen, ich lehre das Dhamma zuerst Uddaka Rāmaputta. Er wird es schnell verstehen.' Da traten Devas an mich heran und sagten: 'Ehrwürdiger Herr, Uddaka Rāmaputta starb letzte Nacht.' Und das Wissen und die Schauung erschien in mir: 'Uddaka Rāmaputta starb letzte Nacht.' Ich dachte: 'Das ist ein großer Verlust für Uddaka Rāmaputta. Wenn er dieses Dhamma gehört hätte, hätte er es schnell verstanden.'"
48. "Ich erwog folgendes: 'Wen sollte ich zuerst das Dhamma lehren? Wer wird dieses Dhamma schnell verstehen?' Da fiel mir ein: 'Die Bhikkhus der Fünfergruppe, die mir aufwarteten, während ich mit meinen Bemühungen beschäftigt war, waren sehr hilfsbereit. Angenommen, ich lehre sie zuerst das Dhamma.' Dann dachte ich: 'Wo leben diese Bhikkhus der Fünfergruppe jetzt?' Und mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, sah ich, daß sie bei Bārāṇasī im Hirschpark bei Isipatana lebten."
49. "Dann, Prinz, nachdem ich bei Uruvelā geblieben war, so lange, wie ich es entschieden hatte, machte ich mich auf den Weg, um etappenweise nach Bārāṇasī zu wandern. Zwischen Gayā und dem Ort der Erleuchtung sah mich der Ājīvaka Upaka auf der Straße und sagte: 'Freund, deine Sinne sind klar, die Farbe deiner Haut ist rein und strahlend. Unter wem bist du in die Hauslosigkeit gezogen, Freund? Wer ist dein Lehrer? Zu wessen Dhamma bekennst du dich?' Ich erwiderte dem Ājīvaka Upaka in Versform:
Nach diesen Worten sagte der Ājīvaka Upaka: 'Möge es so sein, Freund.' Kopfschüttelnd nahm er einen Seitenweg und ging davon."
50. "Indem ich etappenweise wanderte, Prinz, gelangte ich schließlich nach Bārāṇasī, zum Hirschpark bei Isipatana, und ich ging zu den Bhikkhus der Fünfergruppe. Die Bhikkhus sahen mich in der Ferne kommen und sie trafen diese Übereinkunft untereinander: 'Freunde, da kommt der Mönch Gotama, der im Luxus lebt, der seine Bemühungen aufgab und zum Luxus zurückkehrte. Wir sollten ihm nicht huldigen oder für ihn aufstehen oder ihm die Schale oder äußere Robe abnehmen. Aber einen Sitzplatz kann man ihm zurechtmachen. Wenn er will, mag er sich niedersetzen.' Jedoch, als ich ankam, stellten jene Bhikkhus fest, daß sie nicht in der Lage waren, ihr Abkommen einzuhalten. Einer kam mir entgegen, um mir die Schale und äußere Robe abzunehmen, ein anderer machte einen Sitzplatz zurecht, und noch ein anderer stellte Wasser für meine Füße bereit; allerdings redeten sie mich mit meinem Namen und mit 'Freund' an."
51. "Darauf sagte ich ihnen: 'Ihr Bhikkhus, redet den Tathāgata nicht mit seinem Namen und mit 'Freund' an. Der Tathāgata ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter. Hört, ihr Bhikkhus, das Todlose wurde erreicht. Ich werde euch unterrichten, ich werde euch das Dhamma lehren. Wenn ihr gemäß der Anleitung praktiziert, werdet ihr bald hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, eintreten und darin verweilen.'"
"Nach diesen Worten antworteten die Bhikkhus der Fünfergruppe: 'Freund Gotama, durch das Verhalten, die Praxis und die Ausübung der Askese, die du auf dich genommen hast, hast du keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Jetzt, da du im Luxus lebst, deine Bemühungen aufgegeben hast und zum Luxus zurückgekehrt bist, wie willst du da irgendwelche übermenschliche Zustände, irgendeine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, erreicht haben?' Nach diesen Worten sagte ich ihnen: 'Der Tathāgata lebt nicht im Luxus, noch hat er seine Bemühungen aufgegeben und ist auch nicht zum Luxus zurückgekehrt. Der Tathāgata ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter. Hört, ihr Bhikkhus, das Todlose wurde erreicht. Ich werde euch unterrichten, ich werde euch das Dhamma lehren. Wenn ihr gemäß der Anleitung praktiziert, werdet ihr bald hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, eintreten und darin verweilen.'"
"Ein zweites Mal sagten die Bhikkhus der Fünfergruppe zu mir: 'Freund Gotama, durch das Verhalten, die Praxis und die Ausübung der Askese, die du auf dich genommen hast, hast du keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Jetzt, da du im Luxus lebst, deine Bemühungen aufgegeben hast und zum Luxus zurückgekehrt bist, wie willst du da irgendwelche übermenschliche Zustände, irgendeine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, erreicht haben?' Ein zweites Mal sagte ich ihnen: 'Der Tathāgata lebt nicht im Luxus, noch hat er seine Bemühungen aufgegeben und ist auch nicht zum Luxus zurückgekehrt. Der Tathāgata ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter. Hört, ihr Bhikkhus, das Todlose wurde erreicht. Ich werde euch unterrichten, ich werde euch das Dhamma lehren. Wenn ihr gemäß der Anleitung praktiziert, werdet ihr bald hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, eintreten und darin verweilen.' Ein drittes Mal sagten die Bhikkhus der Fünfergruppe zu mir: 'Freund Gotama, durch das Verhalten, die Praxis und die Ausübung der Askese, die du auf dich genommen hast, hast du keinerlei übermenschliche Zustände erreicht, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Jetzt, da du im Luxus lebst, deine Bemühungen aufgegeben hast und zum Luxus zurückgekehrt bist, wie willst du da irgendwelche übermenschliche Zustände, irgendeine Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, erreicht haben?'"
52. "Nach diesen Worten fragte ich sie: 'Ihr Bhikkhus, habt ihr mich jemals auf solche Weise sprechen hören?' - 'Nein, ehrwürdiger Herr.' - 'Ihr Bhikkhus, der Tathāgata ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter. Hört, ihr Bhikkhus, das Todlose wurde erreicht. Ich werde euch unterrichten, ich werde euch das Dhamma lehren. Wenn ihr gemäß der Anleitung praktiziert, werdet ihr bald hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen, eintreten und darin verweilen.'"
53. "Ich konnte die Bhikkhus der Fünfergruppe überzeugen. Dann unterrichtete ich zuweilen zwei Bhikkhus, während die anderen drei um Almosen gingen, und wir sechs lebten von dem, was jene drei Bhikkhus von ihrer Almosenrunde zurückbrachten. Zuweilen unterrichtete ich drei Bhikkhus, während die anderen zwei um Almosen gingen, und wir sechs lebten von dem, was jene zwei Bhikkhus von ihrer Almosenrunde zurückbrachten."
54. "Nicht lange, nachdem die Bhikkhus der Fünfergruppe so von mir gelehrt und unterrichtet worden waren, traten sie hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens ein, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen."
55. Nach diesen Worten sagte Prinz Bodhi zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, wenn ein Bhikkhu auf den Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, wie lange dauert es dann, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen?"
"Was das anbelangt, Prinz, werde ich dir eine Gegenfrage stellen. Antworte nach Belieben. Was meinst du, Prinz? Bist du geschickt im Umgang mit dem Führungshaken beim Reiten eines Elefanten?"
"Ja, ehrwürdiger Herr, das bin ich."
56. "Was meinst du, Prinz? Angenommen, ein Mann käme hierher, mit dem Gedanken: 'Prinz Bodhi kennt sich im Umgang mit dem Führungshaken beim Reiten eines Elefanten aus; ich werde jene Kunst unter seiner Führung erlernen.' Wenn er kein Vertrauen besäße, könnte er nicht das erreichen, was einer erreichen kann, der Vertrauen besitzt; wenn er viel krank wäre, könnte er nicht das erreichen, was einer erreichen kann, der frei von Krankheit ist; wenn er hinterlistig und betrügerisch wäre, könnte er nicht das erreichen, was einer erreichen kann, der ehrlich und aufrichtig ist; wenn er faul wäre, könnte er nicht das erreichen, was einer erreichen kann, der energetisch ist; wenn er nicht weise wäre, könnte er nicht das erreichen, was einer erreichen kann, der weise ist. Was meinst du, Prinz? Könnte jener Mann die Kunst des Umgangs mit dem Führungshaken beim Reiten eines Elefanten unter deiner Führung erlernen?"
"Ehrwürdiger Herr, selbst wenn er einen jener Mängel hätte, könnte er nicht unter mir lernen, von allen fünf ganz zu schweigen."
57. "Was meinst du, Prinz? Angenommen, ein Mann käme hierher, mit dem Gedanken: 'Prinz Bodhi kennt sich im Umgang mit dem Führungshaken beim Reiten eines Elefanten aus; ich werde jene Kunst unter seiner Führung erlernen.' Wenn er Vertrauen besäße, könnte er das erreichen, was einer erreichen kann, der Vertrauen besitzt; wenn er frei von Krankheit wäre, könnte er das erreichen, was einer erreichen kann, der frei von Krankheit ist; wenn er ehrlich und aufrichtig wäre, könnte er das erreichen, was einer erreichen kann, der ehrlich und aufrichtig ist; wenn er energetisch wäre, könnte er das erreichen, was einer erreichen kann, der energetisch ist; wenn er weise wäre, könnte er das erreichen, was einer erreichen kann, der weise ist. Was meinst du, Prinz? Könnte jener Mann die Kunst des Umgangs mit dem Führungshaken beim Reiten eines Elefanten unter deiner Führung erlernen?"
"Ehrwürdiger Herr, selbst wenn er eine jener Qualitäten besäße, könnte er unter mir lernen, von allen fünf ganz zu schweigen."
58. "In gleicher Weise, Prinz, gibt es diese fünf Kampfesglieder. Welche fünf? Da hat ein Bhikkhu Vertrauen, er setzt sein Vertrauen folgendermaßen in die Erleuchtung des Tathāgata: 'Jener Erhabene ist ein Verwirklichter, ein vollständig Erleuchteter, vollkommen im wahren Wissen und erhaben im Verhalten, vollendet, Kenner der Welten, unvergleichlicher Meister bezähmbarer Menschen, Lehrer himmlischer und menschlicher Wesen, ein Erwachter, ein Erhabener.'"
"Darüber hinaus ist er frei von Krankheit und Gebrechen und besitzt eine gute Verdauung, die weder zu kühl, noch zu warm ist, sondern mittel, und die ihn in die Lage versetzt, die Anspannung des Bemühens zu ertragen."
"Darüber hinaus ist er ehrlich und aufrichtig, und er präsentiert sich dem Lehrer und seinen Gefährten im heiligen Leben so, wie er tatsächlich ist."
"Darüber hinaus ist er energetisch beim Überwinden unheilsamer Geisteszustände und beim Übernehmen heilsamer Geisteszustände, er ist gefestigt, er entfaltet sein Bemühen mit Festigkeit und Beharrlichkeit im Entwickeln heilsamer Geisteszustände."
"Darüber hinaus ist er weise, er besitzt Weisheit in Bezug auf Entstehen und Vergehen, die edel und durchdringend ist und zur völligen Vernichtung von Dukkha führt. Dies sind die fünf Kampfesglieder."
59. "Prinz, wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er sieben Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von sieben Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er sechs Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von sechs Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er fünf Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von fünf Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er vier Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von vier Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er drei Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von drei Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er zwei Jahre verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von zwei Jahren ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er ein Jahr verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von einem Jahr ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er sechs Monate verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von sechs Monaten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er fünf Monate verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von fünf Monaten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er vier Monate verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von vier Monaten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er drei Monate verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von drei Monaten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er zwei Monate verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von zwei Monaten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er einen Monat verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von einem Monat ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er einen halben Monat verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von einem halben Monat ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er einen sieben Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von sieben Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er sechs Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von sechs Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er fünf Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von fünf Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er vier Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von vier Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er drei Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von drei Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er zwei Tage und Nächte verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen. Aber von zwei Tagen und Nächten ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er einen Tag und eine Nacht verweilen, bis er hier und jetzt durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft in das höchste Ziel des heiligen Lebens eintritt, für das Männer aus guter Familie zu Recht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen."
"Aber von einem Tag und einer Nacht ganz zu schweigen, Prinz. Wenn ein Bhikkhu, der diese fünf Kampfesglieder besitzt, auf einen Tathāgata trifft, um von ihm geschult zu werden, dann könnte er, wenn er am Abend angeleitet wurde, am Morgen darauf das Ziel erreichen; wenn er am Morgen angeleitet wurde, könnte er am Abend das Ziel erreichen."
60. Nach diesen Worten sagte Prinz Bodhi zum Erhabenen: "Oh Buddha! Oh Dhamma! Oh, wie gut das Dhamma verkündet ist! Denn einer, der am Abend angeleitet wurde, könnte am Morgen darauf das Ziel erreichen, und einer, der am Morgen angeleitet wurde, könnte er am Abend das Ziel erreichen."
61. Nach diesen Worten sagte der brahmanische Student Sañjikāputta zu Prinz Bodhi: "Meister Bodhi sagt: 'Oh Buddha! Oh Dhamma! Oh, wie gut das Dhamma verkündet ist!' Aber er sagt nicht: 'Ich nehme Zuflucht zu Meister Gotama und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus.'"
"Sage das nicht, mein lieber Sañjikāputta, sage das nicht. Ich hörte und lernte dies aus dem Munde meiner Mutter: Es gab eine Gelegenheit, als sich der Erhabene bei Kosambī in Ghositas Park aufhielt. Da ging meine Mutter, die schwanger war, zum Erhabenen hin, und nachdem sie ihm gehuldigt hatte, setzte sie sich seitlich nieder und sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, der Prinz oder die Prinzessin in meinem Schoß, was es auch immer sein mag, nimmt Zuflucht zum Buddha und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge der Erhabene das Kind als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen.' Es gab auch eine Gelegenheit, als sich der Erhabene hier im Lande der Bhaggas bei Suṃsumāragira im Bhesakaḷā -Hain, dem Hirschpark aufhielt. Da ging meine Amme, die mich auf der Hüfte trug, zum Erhabenen hin, und nachdem sie ihm gehuldigt hatte, stand sie zur Seite und sagte zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, der Prinz Bodhi nimmt Zuflucht zum Buddha und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge ihn der Erhabene als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen.' Nun, mein lieber Sañjikāputta, nehme ich zum dritten Mal Zuflucht zum Buddha und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge mich der Erhabene als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."
Anmerkungen:
[1] MA: Prinz Bodhi war kinderlos und wünschte sich einen Sohn. Er war der Meinung, es sei eine spezielle Segnung, wenn der Buddha auf das weiße Tuch treten würde, und es würde ihm einen Sohn bescheren. Der Buddha wußte, daß der Prinz und seine Frau aufgrund von schlechtem Kamma keine Kinder haben konnten. Daher trat er nicht auf das Tuch. Später legte er eine Übungsregel fest, die den Bhikkhus verbietet, auf weißes Tuch zu treten; nachträglich modifizierte der Buddha die Regel dahingehend, daß Bhikkhu als Segnung für Haushälter auf ein Tuch treten dürfen.
[2] Die gleiche Geschichte steht im Vinayapiñaka (Vin Cv Kh 5), mit der geringfügig abweichenden Formulierung "der Tathāgata hat Mitgefühl für künftige Generationen". MA sagt, Ānanda sagte dies mit dem Gedanken: "In späteren Zeiten werden die Leute Ehrerbietung gegenüber Bhikkhus als Maßnahme zur Erfüllung ihrer weltlichen Wünsche betrachten und das Vertrauen in die Sangha verlieren, wenn ihre Ehrerweisungen nicht den gewünschten Erfolg bringen."
[3] Eine Grundlage der Lehre der Jains.