Majjhima Nikāya 81

Ghaṭīkāra, der Töpfer - Ghaṭīkāra Sutta

 

1. So habe ich gehört. Einmal wanderte der Erhabene bei den Kosalern umher, zusammen mit einer großen Sangha von Bhikkhus.

2. Da lächelte der Erhabene an einer bestimmten Stelle neben der Hauptstraße. Dem ehrwürdigen Ānanda fiel auf: "Was ist der Grund, was ist die Bedingung für das Lächeln des Erhabenen? Tathāgatas lächeln nicht ohne Grund." Also rückte er seine obere Robe auf einer Schulter zurecht, streckte seine zusammengelegten Hände ehrerbietig grüßend in Richtung des Erhabenen und fragte ihn: "Ehrwürdiger Herr, was ist der Grund, was ist die Bedingung für das Lächeln des Erhabenen? Tathāgatas lächeln nicht ohne Grund."

3. "Ānanda, an dieser Stelle befand sich einst eine wohlhabende und geschäftige Marktstadt namens Vebhaḷiṅga, mit vielen Einwohnern und überfüllt mit Menschen. Da lebte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, nahe der Marktstadt Vebhaḷiṅga. In der Tat hatte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, an dieser Stelle sein Kloster; in der Tat hatte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, an dieser Stelle seinen Wohnsitz und leitete die Sangha der Bhikkhus an."

4. Da faltete der ehrwürdige Ānanda seine äußere Robe aus Flicken vierfach zusammen, breitete sie aus und sagte zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, dann nehme der Erhabene Platz. Auf diese Weise werden zwei Verwirklichte, vollständig Erleuchtete diesen Ort benutzt haben."

Der Erhabene setzte sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder und richtete sich so an den ehrwürdigen Ānanda:

5. "Ānanda, an dieser Stelle befand sich einst eine wohlhabende und geschäftige Marktstadt namens Vebhaḷiṅga, mit vielen Einwohnern und überfüllt mit Menschen. Da lebte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, nahe der Marktstadt Vebhaḷiṅga. In der Tat hatte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, an dieser Stelle sein Kloster; in der Tat hatte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, an dieser Stelle seinen Wohnsitz und leitete die Sangha der Bhikkhus an."

6. "In Vebhaḷiṅga hatte der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, einen Töpfer namens Ghaṭīkāra als Gönner, als maßgeblichsten Unterstützer. Ghaṭīkāra, der Töpfer, hatte einen brahmanischen Studenten namens Jotipāla zum Freund, als engen Freund. Eines Tages richtete sich der Töpfer Ghaṭīkāra so an den brahmanischen Studenten Jotipāla: "Mein lieber Jotipāla, laß uns gehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.' Der brahmanische Student Jotipāla erwiderte: 'Genug davon, mein lieber Ghaṭīkāra, wozu soll es gut sein, jenen glatzköpfigen Mönch zu sehen?'"

"Ein zweites und ein drittes Mal sagte der Töpfer Ghaṭīkāra: "Mein lieber Jotipāla, laß uns gehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.' Und ein zweites und ein drittes Mal erwiderte der brahmanische Student Jotipāla: 'Genug davon, mein lieber Ghaṭīkāra, wozu soll es gut sein, jenen glatzköpfigen Mönch zu sehen?' - 'Dann, mein lieber Jotipāla, laß uns Schwamm und Seifenpulver mitnehmen und zum Fluß zum Baden gehen.' - 'Ja, gut', erwiderte Jotipāla."

7. "Also nahmen der Töpfer Ghaṭīkāra und der brahmanische Student Jotipāla einen Schwamm und Seifenpulver mit und gingen zum Fluß zum Baden. Dann sagte Ghaṭīkāra zu Jotipāla: 'Mein lieber Jotipāla, dort ganz in der Nähe ist das Kloster des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Laß uns hingehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.' Jotipāla erwiderte: 'Genug davon, mein lieber Ghaṭīkāra, wozu soll es gut sein, jenen glatzköpfigen Mönch zu sehen?'"

"Ein zweites und ein drittes Mal sagte Ghaṭīkāra: 'Mein lieber Jotipāla, dort ganz in der Nähe ist das Kloster des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Laß uns hingehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.' Und ein zweites und ein drittes Mal erwiderte Jotipāla: 'Genug davon, mein lieber Ghaṭīkāra, wozu soll es gut sein, jenen glatzköpfigen Mönch zu sehen?'"

8. "Dann ergriff der Töpfer Ghaṭīkāra den brahmanischen Studenten Jotipāla am Gürtel und sagte: 'Mein lieber Jotipāla, dort ganz in der Nähe ist das Kloster des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Laß uns hingehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.' Da öffnete der brahmanische Student Jotipāla den Gürtel und sagte: 'Genug davon, mein lieber Ghaṭīkāra, wozu soll es gut sein, jenen glatzköpfigen Mönch zu sehen?'"

9. "Dann, nachdem sich der brahmanische Student Jotipāla den Kopf gewaschen hatte, packte ihn der Töpfer Ghaṭīkāra bei den Haaren und sagte: 'Mein lieber Jotipāla, dort ganz in der Nähe ist das Kloster des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Laß uns hingehen, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Ich bin der Meinung, es ist gut, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen.'"

"Da dachte der brahmanische Student Jotipāla: 'Es ist wunderbar, es ist erstaunlich, daß dieser Töpfer Ghaṭīkāra, der von anderer Herkunft ist, sich anmaßt, mich an den Haaren zu packen, nachdem wir uns den Kopf gewaschen haben! Es handelt sich bestimmt nicht um irgendeine Belanglosigkeit.' Und er sagte zum Töpfer Ghaṭīkāra: 'So weit gehst du, mein lieber Ghaṭīkāra?' - 'So weit gehe ich, mein lieber Jotipāla; denn so sehr bin ich der Meinung, daß es gut ist, jenen Erhabenen, jenen Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen!' - 'Dann, mein lieber Ghaṭīkāra, laß mich los. Wir wollen ihn besuchen." [1]

10. "Also gingen Ghaṭīkāra, der Töpfer, und Jotipāla, der brahmanische Student, zum Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Ghaṭīkāra setzte sich seitlich nieder, nachdem er ihm gehuldigt hatte, während Jotipāla Grußformeln mit ihm austauschte und sich nach diesen höflichen und freundlichen Worten ebenfalls seitlich niedersetzte. Dann sagte Ghaṭīkāra zum Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten: 'Ehrwürdiger Herr, dies ist der brahmanische Student Jotipāla, mein Freund, mein enger Freund. Der Erhabene möge ihn das Dhamma lehren.'"

Dann unterrichtete der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete Ghaṭīkāra, den Töpfer und Jotipāla, den brahmanischen Studenten, er forderte sie auf, rüttelte sie auf und ermunterte sie mit einem Vortrag über das Dhamma. Am Ende des Vortrags erhoben sie sich von ihren Sitzen, wobei sie über die Worte des Erhabenen Kassapa entzückt und erfreut waren, und nachdem sie dem Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, gehuldigt hatten, nahmen sie Abschied, wobei sie ihm die rechte Seite zuwandten."

11. "Dann fragte Jotipāla Ghaṭīkāra: 'Nachdem du jetzt dieses Dhamma gehört hast, mein lieber Ghaṭīkāra, warum ziehst du nicht von zu Hause fort in die Hauslosigkeit?' - 'Mein lieber Jotipāla, weißt du nicht, daß ich meine blinden, alten Eltern versorge?' - 'Dann, mein lieber Ghaṭīkāra, werde ich von zu Hause fort in die Hauslosigkeit ziehen.'"

12. "Also gingen Ghaṭīkāra, der Töpfer, und Jotipāla, der brahmanische Student, zum Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Nachdem sie ihm gehuldigt hatten, setzten sie sich seitlich nieder und Ghaṭīkāra, der Töpfer, sagte zum Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten: 'Ehrwürdiger Herr, dies ist der brahmanische Student Jotipāla, mein Freund, mein enger Freund. Der Erhabene möge ihm die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, geben.' Und der brahmanische Student Jotipāla erhielt die Erlaubnis, in die Hauslosigkeit zu ziehen, vom Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, und er erhielt die Ordination."

13. "Danach, nicht lange nachdem Jotipāla, der brahmanische Student die Ordination erhalten hatte, einen Halbmonat nachdem er die Ordination erhalten hatte, machte sich der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, auf den Weg, um nach Bārāṇasī zu wandern, nachdem er sich bei Vebhaḷiṅga aufgehalten hatte, solange wie er es entschieden hatte. Nach etappenweiser Wanderung kam er schließlich bei Bārāṇasī an, und dort ging er in den Hirschpark bei Isipatana, um sich dort aufzuhalten."

14. "Nun hatte König Kikī von Kāsi gehört: 'Es hat den Anschein, daß der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, Bārāṇasī erreicht hat und sich im Hirschpark bei Isipatana aufhält.' Also ließ er eine Anzahl von Staatskarossen anspannen, und nachdem er eine Staatskarosse bestiegen hatte, fuhr er im vollen Pomp der Königsherrschaft aus Bārāṇasī aus, um den Erhabenen Kassapa, den Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, zu sehen. Er fuhr so weit die Straße für Kutschen befahrbar war, und dann stieg er von seiner Karosse herab und ging zu Fuß weiter zum Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten. Nachdem er ihm gehuldigt hatte, setzte er sich seitlich nieder, und der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, unterrichtete König Kikī von Kāsi, er forderte ihn auf, rüttelte ihn auf und ermunterte ihn mit einem Vortrag über das Dhamma."

15. "Nach Ende des Vortrags sagte König Kikī von Kāsi: 'Ehrwürdiger Herr, der Erhabene möge zusammen mit der Sangha der Bhikkhus zustimmen, die morgige Mahlzeit von mir anzunehmen.' Und der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, stimmte schweigend zu. Dann, nachdem der König wußte, daß der Erhabene zugestimmt hatte, erhob er sich von seinem Sitz, und nachdem er ihm gehuldigt hatte, nahm er Abschied, wobei er ihm die rechte Seite zuwandte.

16. "Dann, als die Nacht zu Ende war, ließ König Kikī von Kāsi gute Gerichte verschiedener Art an seinem eigenen Wohnsitz zubereiten - roten Reis, der in der Garbe gelagert war, wobei die dunklen Körner aussortiert worden waren, zusammen mit vielen Soßen und Curries - und er ließ dem Erhabenen Kassapa, dem Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, so die Zeit ansagen: 'Es ist soweit, ehrwürdiger Herr, das Mahl ist fertig.'"

17. "Dann, als es Morgen war, zog sich der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging mit der Sangha der Bhikkhus zum Wohnsitz von König Kikī von Kāsi und nahm auf dem vorbereiteten Sitz Platz. Dann bediente König Kikī von Kāsi eigenhändig die Sangha unter der Führung des Buddha und verköstigte sie mit verschiedenen erlesenen Gerichten. Nachdem der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, gegessen und seine Hand von der Schale zurückgezogen hatte, nahm König Kikī von Kāsi einen niedrigen Sitz ein, setzte sich seitlich nieder und sagte: 'Ehrwürdiger Herr, der Erhabene möge von mir eine Unterkunft für die Regenzeit in Bārāṇasī annehmen; das wird hilfreich für die Sangha sein.' - 'Genug davon, großer König, für meinen Wohnsitz für die Regenzeit ist bereits gesorgt worden.'"

"Ein zweites und ein drittes Mal sagte der König von Kāsi: 'Ehrwürdiger Herr, der Erhabene möge von mir eine Unterkunft für die Regenzeit in Bārāṇasī annehmen; das wird hilfreich für die Sangha sein.' - 'Genug davon, großer König, für meinen Wohnsitz für die Regenzeit ist bereits gesorgt worden.'"

"Der König dachte: 'Der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, nimmt von mir keine Unterkunft für die Regenzeit in Bārāṇasī an', und er war sehr enttäuscht und traurig."

18. "Dann sagte er: 'Ehrwürdiger Herr, hast du einen besseren Gönner, als ich es bin?' - 'Das habe ich, großer König. Da gibt es eine Marktstadt namens Vebhaḷiṅga wo ein Töpfer namens Ghaṭīkāra lebt. Er ist mein Gönner, mein maßgeblichster Unterstützer. Nun dachtest du, großer König: >Der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, nimmt von mir keine Unterkunft für die Regenzeit in Bārāṇasī an<, und du warst sehr enttäuscht und traurig; aber der Töpfer Ghaṭīkāra ist es nicht und wird es nicht sein. Der Töpfer Ghaṭīkāra hat Zuflucht zum Buddha, zum Dhamma und zur Sangha genommen. Er enthält sich davon, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, von Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen, von falscher Rede, und von Wein, anderen alkoholischen Getränken und Rauschmitteln, die die Grundlage für Nachlässigkeit sind. Er hat vollkommene Zuversicht in Bezug auf den Buddha, das Dhamma und die Sangha, und er besitzt die Tugenden, die die Edlen lieben. Er ist frei vom Zweifel hinsichtlich Dukkha, hinsichtlich des Ursprungs von Dukkha, hinsichtlich des Aufhörens von Dukkha, und hinsichtlich des Weges, der zum Aufhören von Dukkha führt. Er ißt nur zu einer Tageszeit, er lebt in Keuschheit, er ist sittsam, von gutem Charakter. Er hat Edelsteine und Gold abgelegt, er hat den Gebrauch von Gold und Silber (Geld) aufgegeben. Er gräbt nicht nach Ton, indem er mit eigener Hand eine Hacke führt; was bei Erdarbeiten übrig bleibt oder von Ratten hochgewühlt wird, das bringt er in einem Bottich nach Hause; wenn er einen Topf hergestellt hat, sagt er: >Wer mag, der soll etwas ausgesuchten Reis oder Bohnen oder Linsen hier abstellen, und mitnehmen, was immer ihm gefällt.< Er versorgt seine blinden alten Eltern. Nachdem er die fünf niedrigeren Fesseln vernichtet hat, ist er einer, der spontan (in den Reinen Bereichen) erscheinen wird, und dort Nibbāna erlangen wird, ohne je von jener Welt zurückzukehren.'"

19. "'Einmal, als ich mich bei Vebhaḷiṅga aufhielt, zog ich mich an, als es Morgen war, nahm meine Schale und äußere Robe und ging zu den Eltern des Töpfer Ghaṭīkāra und fragte sie: >Bitte, wo ist der Töpfer hingegangen?< - >Ehrwürdiger Herr, dein Gönner ist ausgegangen; aber nimm Reis aus dem Kessel und Soße aus der Soßenpfanne und iß.<'"

"'Das tat ich und ging fort. Dann ging der Töpfer Ghaṭīkāra zu seinen Eltern und fragte: >Wer hat Reis aus dem Kessel und Soße aus der Soßenpfanne genommen?< - >Mein Lieber, der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, war es.<'"

"'Da dachte der Töpfer Ghaṭīkāra: >Es ist ein Gewinn für mich, es ist ein großer Gewinn für mich, daß der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, sich so auf mich verläßt!< Und Verzückung und Glückseligkeit verließen ihn einen Halbmonat lang nicht und seine Eltern eine Woche lang.'"

20. "'Bei anderer Gelegenheit, als ich mich bei Vebhaḷiṅga aufhielt, zog ich mich an, als es Morgen war, nahm meine Schale und äußere Robe und ging zu den Eltern des Töpfer Ghaṭīkāra und fragte sie: >Bitte, wo ist der Töpfer hingegangen?< - >Ehrwürdiger Herr, dein Gönner ist ausgegangen; aber nimm etwas Brot aus dem Kasten und Soße aus der Soßenpfanne und iß.<'"

"'Das tat ich und ging fort. Dann ging der Töpfer Ghaṭīkāra zu seinen Eltern und fragte: >Wer hat Brot aus dem Kasten und Soße aus der Soßenpfanne genommen?< - >Mein Lieber, der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, war es.<'"

"'Da dachte der Töpfer Ghaṭīkāra: >Es ist ein Gewinn für mich, es ist ein großer Gewinn für mich, daß der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, sich so auf mich verläßt!< Und Verzückung und Glückseligkeit verließen ihn einen Halbmonat lang nicht und seine Eltern eine Woche lang.'"

21. "'Bei anderer Gelegenheit, als ich mich bei Vebhaḷiṅga aufhielt, war meine Hütte undicht. Da richtete ich mich folgendermaßen an die Bhikkhus: >Geht, ihr Bhikkhus, und findet heraus, ob es beim Haus des Töpfers Ghaṭīkāra Gras gibt.< - >Ehrwürdiger Herr, es gibt kein Gras beim Haus des Töpfers Ghaṭīkāra; aber es gibt die Grasdecke auf seinem Dach.< - >Geht, ihr Bhikkhus, und entfernt das Gras vom Haus des Töpfers Ghaṭīkāra.<'"

"'Das taten sie. Da fragten die Eltern des Töpfers Ghaṭīkāra die Bhikkhus: >Wer entfernt das Gras vom Haus?< - >Schwester, die Hütte des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, ist undicht.< - >Nehmt es, ehrwürdige Herren, nehmt es und seid gesegnet!<'"

"'Dann ging der Töpfer Ghaṭīkāra zu seinen Eltern und fragte: >Wer hat das Gras vom Dach entfernt?< - >Mein Lieber, die Bhikkhus waren es; die Hütte des Erhabenen Kassapa, des Verwirklichten und vollständig Erleuchteten, ist undicht.<'"

"'Da dachte der Töpfer Ghaṭīkāra: >Es ist ein Gewinn für mich, es ist ein großer Gewinn für mich, daß der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, sich so auf mich verläßt!< Und Verzückung und Glückseligkeit verließen ihn einen Halbmonat lang nicht und seine Eltern eine Woche lang. Dann hatte jenes Haus drei ganze Monate lang nur den Himmel als Dach, und dennoch drang kein Regen ein. So ist der Töpfer Ghaṭīkāra.'"

"'Es ist ein Gewinn für den Töpfer Ghaṭīkāra, es ist ein großer Gewinn für ihn, daß der Erhabene Kassapa, der Verwirklichte und vollständig Erleuchtete, sich so auf ihn verläßt.'"

22. "Dann schickte König Kikī von Kāsi fünfhundert Wagenladungen von rotem Reis, der in der Garbe gelagert war, und auch die dazugehörige Soßengrundlage, zum Töpfer Ghaṭīkāra. Da gingen die Leute des Königs zum Töpfer Ghaṭīkāra hin sagten zu ihm: 'Ehrwürdiger Herr, dort sind fünfhundert Wagenladungen von rotem Reis, der in der Garbe gelagert war, und auch die dazugehörige Soßengrundlage, die dir König Kikī von Kāsi schickte; bitte, nimm sie an.' - 'Der König ist sehr geschäftig und hat viel zu tun. Ich habe genug. Möge dies für den König selbst sein [2].'"

23. " Ānanda, nun magst du vielleicht denken: 'Gewiß war irgendjemand der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit.' Aber so sollte es nicht aufgefaßt werden. Ich war der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit [3]."

 

Das ist es, was der Erhabene sagte. Der ehrwürdige Ānanda war zufrieden und entzückt über die Worte des Erhabenen.


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Anmerkungen: 

[1] Es ist nicht besonders höflich, jemanden an den Haaren zu packen. In Asien gilt es im allgemeinen als Tabu, andere Menschen am Kopf zu berühren. Im Fall des Töpfers Ghaṭīkāra war eine derartige Aktion geradezu schockierend, da sein Freund einer höheren Kaste angehörte. Die Schockwirkung war aber offenbar eingeplant.

[2] Ghaṭīkāra versuchte, soweit es ihm als Haushälter mit seinen Pflichten gegenüber seinen Eltern möglich war, die Lebensweise der Bhikkhus anzunehmen. Dazu gehörte auch die Übung, mit wenig zufrieden zu sein.

[3] Es ist interessant zu erfahren, daß ein Bodhisatta offenbar nicht immer weiß, daß er ein solcher ist. Der Hauptkommentar zum Cariyāpiṭaka (ein Werk in der Kürzeren Sammlung) gibt Auskunft über die Laufbahn eines Bodhisatta. So soll ein Bodhisatta nach Möglichkeit immer nach Ordination unter einem Buddha streben. Bei der Praxis als Bhikkhu muß er sich jedoch der überweltlichen Verwirklichung enthalten, da diese ja das Ende seiner Laufbahn bedeuten würde. Anscheinend ist das aber kein geplantes Verhalten (Jotipāla wußte ja nichts von seiner Berufung), sondern eine kammische Folge der Großen Absichtserklärung, mit der eine Bodhisattakarriere beginnt. Delikat ist an dieser Geschichte, daß ein Nichtwiederkehrer, also definitiv kein Bodhisatta, ihn wieder auf den richtigen Weg zurückbrachte. Dieser Ghaṭīkāra taucht als Wesen der Reinen Bereiche in S 1:50 auf, das den Buddha besucht und ihn an alte Zeiten erinnert.


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