1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park auf.
2. Bei dieser Gelegenheit war ein Bhikkhu namens Gulissāni, ein Waldmönch mit losem Verhalten, zu Besuch gekommen, um sich wegen dieser oder jener Angelegenheit in der Sangha aufzuhalten. Der ehrwürdige Sāriputta richtete sich, auf den Bhikkhu Gulissāni bezugnehmend, folgendermaßen an die Bhikkhus:
3. "Freunde, wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er respektvoll und ehrerbietig gegenüber seinen Gefährten im heiligen Leben sein. Wenn er respektlos und nicht ehrerbietig gegenüber seinen Gefährten im heiligen Leben ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er respektlos und nicht ehrerbietig gegenüber seinen Gefährten im heiligen Leben ist?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, respektvoll und ehrerbietig gegenüber seinen Gefährten im heiligen Leben sein."
4. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er folgendermaßen geschickt im guten Umgang mit Sitzgelegenheiten sein: 'Ich werde mich auf eine Weise niedersetzen, so daß ich ältere Bhikkhus nicht bedränge und neuen Bhikkhus nicht den Sitzplatz verweigere.' Wenn er nicht geschickt ist im guten Umgang mit Sitzgelegenheiten, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er noch nicht einmal weiß, was sich für einen guten Umgang gehört?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, geschickt im guten Umgang mit Sitzgelegenheiten sein."
5. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er nicht zu früh ins Dorf gehen oder spät am Tage zurückkehren. Wenn er zu früh ins Dorf geht oder spät am Tage zurückkehrt, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er zu früh ins Dorf geht und spät am Tage zurückkehrt?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, nicht zu früh ins Dorf gehen oder spät am Tage zurückkehren."
6. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er nicht vor der Mahlzeit oder nach der Mahlzeit Familien besuchen gehen. Wenn er vor der Mahlzeit oder nach der Mahlzeit Familien besuchen geht, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Dieser ehrwürdige Waldmönch muß sich sicherlich, während er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, daran gewöhnt haben, Besuche zur falschen Zeit abzustatten, da er sich so verhält, seit er zur Sangha gekommen ist.' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, nicht vor der Mahlzeit oder nach der Mahlzeit Familien besuchen gehen."
7. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er nicht hochmütig und eitel sein. Wenn er hochmütig und eitel ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Dieser ehrwürdige Waldmönch muß sicherlich, während er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, generell hochmütig und eitel sein, da er sich so verhält, seit er zur Sangha gekommen ist.' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, nicht hochmütig und eitel sein."
8. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er nicht geschwätzig sein und ein loses Mundwerk haben. Wenn er geschwätzig ist und ein loses Mundwerk hat, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er geschwätzig ist und ein loses Mundwerk hat?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, nicht geschwätzig sein und ein loses Mundwerk haben."
9. "Wenn ein waldbewohnender Bhikkhu zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, sollte er leicht zu korrigieren sein und mit guten Freunden verkehren. Wenn er schwer zu korrigieren ist und mit schlechten Freunden verkehrt, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er schwer zu korrigieren ist und mit schlechten Freunden verkehrt?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu, wenn er zur Sangha kommt und sich in der Sangha aufhält, leicht zu korrigieren sein und mit guten Freunden verkehren."
10. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte seine Sinnestore beschützen. Wenn er seine Sinnestore nicht beschützt, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er seine Sinnestore nicht beschützt?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu seine Sinnestore beschützen."
11. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte sich im Essen mäßigen. Wenn er sich nicht im Essen mäßigt, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er sich nicht im Essen mäßigt?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte sich ein waldbewohnender Bhikkhu im Essen mäßigen."
12. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte sich der Wachsamkeit widmen. Wenn er sich nicht der Wachsamkeit widmet, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er sich nicht der Wachsamkeit widmet?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte sich ein waldbewohnender Bhikkhu der Wachsamkeit widmen."
13. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte energetisch sein. Wenn er faul ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er faul ist?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu energetisch sein."
14. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte in der Achtsamkeit verankert sein. Wenn er unachtsam ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er unachtsam ist?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu in der Achtsamkeit verankert sein."
15. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte konzentriert sein. Wenn er nicht konzentriert ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er nicht konzentriert ist?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu konzentriert sein."
16. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte weise sein. Wenn er nicht weise ist, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er nicht weise ist?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte ein waldbewohnender Bhikkhu weise sein."
17. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte sich dem höheren Dhamma und der höheren Disziplin widmen, denn es gibt jene, die einem waldbewohnenden Mönch Fragen stellen über das höhere Dhamma und die höhere Disziplin. Wenn er, zum höheren Dhamma und der höheren Disziplin befragt, nicht zufriedenstellend antwortet, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er zum höheren Dhamma und der höheren Disziplin befragt, nicht zufriedenstellend antwortet?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte sich ein waldbewohnender Bhikkhu dem höheren Dhamma und der höheren Disziplin widmen."
18. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte sich jenen Erlösungen widmen, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren [1]; denn es gibt jene, die einem waldbewohnenden Mönch Fragen stellen über die Erlösungen, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren. Wenn er, zu jenen Erlösungen befragt, nicht zufriedenstellend antwortet, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er zu jenen Erlösungen befragt, nicht zufriedenstellend antwortet?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte sich ein waldbewohnender Bhikkhu jenen Erlösungen widmen, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren."
19. "Ein waldbewohnender Bhikkhu sollte sich übermenschlichen Zuständen widmen [2]; denn es gibt jene, die einem waldbewohnenden Mönch über die übermenschlichen Zustände Fragen stellen. Wenn er, zu jenen Zuständen befragt, nicht zufriedenstellend antwortet, dann wird es jene geben, die von ihm sagen würden: 'Was hat dieser ehrwürdige Waldmönch erreicht, dadurch daß er allein im Wald lebt, wo er sich benimmt, wie es ihm gefällt, da er den Sinn und Zweck der Hauslosigkeit nicht kennt?' Da es jene geben würde, die dies von ihm sagen würden, sollte sich ein waldbewohnender Bhikkhu übermenschlichen Zuständen widmen."
20. Nach diesen Worten fragte der ehrwürdige Mahā Moggallāna den ehrwürdigen Sāriputta: "Freund Sāriputta, sollten diese Dinge nur von einem waldbewohnenden Bhikkhu unternommen und geübt werden, oder ebenso auch von einem stadtbewohnenden Bhikkhu?"
"Freund Moggallāna, diese Dinge sollten nicht nur von einem waldbewohnenden Bhikkhu unternommen und geübt werden, sondern ebenso auch von einem stadtbewohnenden Bhikkhu."
Anmerkungen:
[1] Strenggenommen sind das die formlosen Vertiefungen; sich diesen Zuständen zu widmen heißt, Ruhemeditation (samatha) zu pflegen. MA: Das bezieht sich auf alle Vertiefungen.
[2] MA: Dies bezieht sich auf alle überweltlichen Zustände. Zumindest sollte er Geläufigkeit in der Einsichtsmeditation erlangen.