Vimāna Vatthu

1. Itthi Vimāna

1. Pīṭha Vagga

6. Boot I - 6. Paṭhama-nāvā Vimānavatthu

Einstmals hatte eine Gruppe von 16 Mönchen die Regenzeit außerhalb von Sāvatthi verbracht. In der etwas kühleren Jahreszeit danach wanderten sie den Erhabenen entgegen, um von ihm, der von Sāvatthi kommen würde, die Lehre zu hören. In der heißesten Tageszeit kamen sie durch eine wasserlose Gegend und hatten großen Durst. So gingen sie zu einem nahe gelegenen Dorf, um sich etwas zu erholen. Da sahen sie eine Frau, die mit Wassergefäßen zum Brunnen ging. Sie gingen in dieselbe Richtung. Beim Brunnen schöpfte die Frau Wasser und sah dann die Mönche. Sie erkannte sofort, daß sie durstig waren, grüßte sie und und sie ein, sich zu erfrischen. Sie tranken, kühlten sich Hände und Füße, wünschten ihr Wohl und gingen weiter. Sie aber bewahrte diese gute Tat in ihrem Herzen und freute sich immer wieder daran, wie sie den ehrwürdigen Mönchen hatte helfen können.

 

Als sie gestorben war, erschien sie bei den Göttern der Dreiunddreißig. Dort erlangte sie ein prächtiges Vimāna mit einem Wunschbaum. Dabei war ein Strom mit klarem Wasser und einladendem Badestrand. Vor ihrem Tor war ein großer Lotusteich mit Lotussen in allen fünf Farben, darauf ein goldenes Boot, in dem sie oft auf dem Teich durch die Blumen spazieren fuhr. Dort sah Moggallāno sie auf einer Himmelsreise und wandte sich an sie:

(43)
Moggallāno:
Im Boot mit güldnem Sonnendach
seh ich, o Frau, dich stehen hier,
und du pflückst aus dem Lotusteich
die Lotusblüten mit der Hand.
 
(44)
Woher solch Schönheit kommt dir zu?
Was war's, das dir nach hier gedieh?
Woher erlangtest Fülle du
an dem, was deinem Geiste lieb?
 
(45)
So frag ich dich, o Göttin, die gar mächtig:
Als Mensch du warst, was an Verdienst hast du gewirkt?
Woher kommt es, daß du so mächtig strahlest,
daß deine Schönheit jede Richtung überhellt?
 
(46)
Sprecher:
Die Gottheit, die im Geist beglückt,
als Moggallāno sie befragt,
erklärt auf seine Frage ihm
welch Wirken diese Frucht erzeugt.
 
(47)
Göttin:
Als unter Menschen einst ich Mensch geworden
als ich in Menschenwelt zuletzt geboren
sah Mönche, ausgedörrt, erschöpft: entschlossen
kurz, gab ich zu trinken Wasser ihnen da.
 
(48)
Wer da Erschöpften, die ganz durstig sind,
entschlossen kurz, zu trinken Wasser gibt,
für den wird's kühle Wasserströme geben,
voll Blumenschmuck und auch an Lotus reich.
 
(49)
Und überall wird Wasser ihn umfließen,
ein Strom mit kühlem Wasser, schönem Strand
mit Mangos, Salas, Tilak, Rosenäpfeln,
Bignonen und Trompetenbäumen voll erblüht.
 
(50)
Ein solcher in entzückend Gegend findet
Vimānas besten, prächtig leuchtend ihm.
Das ist die Frucht, aus solchem Werk entsprungen:
Wer sich Verdienst erwirkte, dies erlangt.
 
(51)
Daher kommt mir solch Schönheit zu
das ist's, was mir nach hier gedieh,
daher erlangt die Fülle ich
an dem, was meinem Geiste lieb.
 
(52)
So zeigt ich dir, o Mönch, der du gar mächtig,
was ich als Mensch mir an Verdienst gewirkt hab.
Daher kommt es, daß ich so mächtig strahle
daß meine Schönheit jede Richtung überhellt.

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