Eine Reihe von Kaufleuten aus Sāvatthī und Patna (damals Pātaliputta) segelten nach dem Goldland (Suvanna-bhūmi, wohl Niederburma). Unterwegs starb einer von ihnen an einer Krankheit. Er war ein Laienanhänger, der heftig in eine Frau in Patna verliebt war. Trotz seiner guten Werke kam er nicht zur Götterwelt, sondern nur zu einem glücklichen Gespensterdasein (vemānika-peta), weil er seiner Geliebten näher sein wollte. Seine Stätte war mitten im Ozean. Dort hegte er weiter seine Sehnsucht nach ihr.
Sie ihrerseits reiste auch per Schiff zum Goldland. Als der Peta das sah, stoppte er mit magischer Macht das Schiff, um sie zu erlangen. Die Kaufleute auf dem Schiff wunderten sich, daß das Schiff ohne äußeren Grund nicht weiter fahren konnte. Sie glaubten, unter ihnen sei ein schwarzes Schaf, das schuld daran sei. Sie warfen daher das Los. Durch die Magie des Peta fiel es dreimal auf die Frau. Da setzten sie sie auf ein Bambusfloß in den Ozean. Im gleichen Augenblick war das Schiff wieder flott.
Der Peta nahm die Frau in seinen Palast und war glücklich mit ihr. Das dauerte ein Jahr. Dann wurde sie unzufrieden, und zwar aus einem guten Grund. Sie sagte zu ihrem Freund: "Solange ich hier weile und nur genieße, kann ich, nichts Sinnvolles für die andere Welt tun. Bitte, bring mich nach Patna zurück." Da er sie wirklich echt liebte, sagte er:
Der Peta brachte sie durch die Luft nach Patna, setzte sie mitten in der Stadt
ab und kehrte zurück. Ihre Freunde und Verwandten freuten sich, weil sie sie
schon tot geglaubt hatten. Sie fragten sie nach ihrem Erleben, und sie erzählte
alles.
Bemerkungen:
Der Peta lebt wie ein Gott. Er hat kein Leiden, hat magische Fähigkeiten, und ihm wird sein Herzenswunsch erfüllt, mit der Geliebten zusammen zu sein. Das einzige, was ihn von einem Gott unterschied, war die zunächst erlebte Einsamkeit. Die Frau redet ihn daher als Yakkha und Gottheit an. Er verdiente sich sein göttliches Dasein durch seinen Verzicht. Daß er aus höherer Liebe auf begehrliche Liebe verzichtete, das ist ein sehr verdienstvolles Wirken. Und daß er seiner Freundin das Gesetz von Saat und Ernte erklärte, ist es ebenfalls. Er konnte also Gutes tun, während sie dazu noch die Rückkehr ins Menschentum benötigte. Wieso sie das gesamte Jenseits mit Himmeln und Höllengesehen hat, wird nicht erklärt, ebenso wenig wird begründet, wieso sie in der glücklichen Gespensterwelt nichts Sinnvolles wirken könne.