In Rājagaham lebte ein junger Mann aus reichem Hause. Er hatte übergenug für seinen Lebensunterhalt, aber es genügte ihm nicht, seinen Reichtum zu genießen. Er frönte vielmehr der Jagdleidenschaft. Vom Jagdfieber gepackt, ging er tags und nachts auf die Jagd. Auch dieser Jägersmann hatte einen guten Freund, der ein Anhänger des Buddha war. Bei ihm lernte er einen Mönch kennen, auf dessen wiederholte Vorhaltungen er schließlich nachts das Jagen aufgab, nachdem der Mönch ihm gesagt hatte: "Wenn du nicht in der Lage bist, das Jagen ganz aufzugeben, dann enthalte dich doch wenigstens nachts." Auch er wurde als Vimāna-Peta wiedergeboren, und auch ihn erblickte der Ordensältere.
(492 - 497 identisch mit 481- 486)
Bemerkungen:
Die beiden Texte vom Wildsteller werfen die Frage auf, wieso das bloße Abstehen vom Morden bei Nacht schon zu einem Vimāna-Peta führt. Daß die beiden tags von Höllenhunden gejagt und vielleicht gefressen werden, ist als Vergeltung für das blutrünstige Jagen von Tieren einsehbar. Aber daß die nächtliche Enthaltung gleich zu einem glücklichen götterähnlichen Vimāna bei Nacht führt, ist es weniger. Es verbirgt sich wohl hinter dem bloßen Zurückhalten, Sich zügeln (saññato, von sam-yama = sich zügeln, sich zusammen nehmen) noch mehr. Irgendwie haben beide wohl in der Nachtzeit etwas Positives gewirkt. Darüber schweigt der Kommentar jedoch. Nicht unmöglich ist es, daß beide nachts meditiert haben, sich um Milde bemüht haben, daß sie aber tags von der alten Leidenschaft doch getrieben wurden, die sie aber nicht mehr hundertprozentig gutheißen konnten, wie es früher der Fall gewesen war. Der Schwung der alten Gewohnheit riß sie immer wieder hin, aber die Gegengedanken nahmen auch zu. So etwa könnte man sich Saat und Ernte vorstellen.