Note 110 zu D. 33

Eine Widerlegung solcher fatalistischer Gewaltlehren ist, recht gelungen, im Anguttaranikāyo, Chakkanipāto No. 38, gegeben. Irgendein Priester kommt zu Gotamo heran und stellt die Behauptung auf:

«Es gibt kein eigenes Tun und Lassen.»

Der Meister begegnet ihm: «Noch nie hab' ich, Priester, einen solchen Bekenner gesehen oder gehört: denn wie nur könnte wohl einer, der selber herkommt und selber weggeht, etwa behaupten:

<Es gibt kein eigenes Tun und Lassen.>

Was meinst du wohl, Priester: gibt es eine Art von Bewegung?» - «Gewiß, Herr.» - «Und wenn es eine Art von Bewegung gibt, werden die Wesen als beweglich erkannt?» - «Ja Herr.» - «Wenn nun, Priester, bei einer Art von Bewegung die Wesen als beweglich erkannt werden, so ist das ihr Tun und ihr Lassen.

Was meinst du wohl, Priester: gibt es eine Art des Sichgehnlassens und des Sichanstrengens, eine Art von Stärke, Betätigung, Wirksamkeit?» - «Freilich, Herr.» - «Wenn nun, Priester, bei solch einer Art von Wirksamkeit die Wesen als wirksam erkannt werden, so ist das ihr Tun und ihr Lassen.»

Diese Erfahrung ist das auszeichnende Merkmal der Lehre aller Vollendeten, Tikanipāto No. 138 (PTS 135): «Die da einst, ihr Mönche, in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte waren, auch jene Erhabenen sind ebenso Lehrer der Tat gewesen, Lehrer des Handelns, Lehrer des Kämpfens. - Und die da einst, ihr Mönche, in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, auch jene Erhabenen werden ebenso Lehrer der Tat sein, Lehrer des Handelns, Lehrer des Kämpfens. -Und auch ich, ihr Mönche, bin jetzt als Heiliger, vollkommen Erwachter ein Lehrer der Tat, Lehrer des Handelns, Lehrer des Kämpfens. Auch mich aber, ihr Mönche, weist Makkhali, der eitle Mann, mit den Worten ab: <Es gibt keine Tat, es gibt kein Handeln, es gibt kein Kämpfen.> Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn an einem Flußgefälle ein Fangnetz gelegt wird, vielen Fischen zum Unheil und Leiden, zum Verderben und Untergang: ebenso nun auch, ihr Mönche, ist Makkhali, der eitle Mann, als eine Art Fangnetz für Menschen in der Welt erschienen, vielen Wesen zum Unheil und Leiden, zum Verderben und Untergang.»

Auf die hier gekennzeichnete Lehre des Makkhali Gosalo und seiner Jünger, daß nämlich alles eitel sei und der Mensch nichts vermag und nichts bei sich ändern kann, beziehn sich die Angaben Sāriputtos oben im Text.


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