Drei mönchische Betrachtungen, ihr Mönche, wenn entfaltet und häufig geübt, bringen sieben Dinge zustande.
Welches sind die drei mönchischen Betrachtungen?
Dies sind die drei mönchischen Betrachtungen, welche, wenn entfaltet und häufig geübt, sieben Dinge zustande bringen. Welche sieben?
Die drei mönchischen Betrachtungen, wenn entfaltet und häufig geübt, bringen diese sieben Dinge zustande.
(*1) D.i. kein Weltliches Betragen, sondern eines im Einklang mit dem Mönchstum. Vgl. A.X.48
Die sieben Erleuchtungsglieder (bojjhanga) , entfaltet und häufig geübt, bringen die drei Wissen zustande. Welche sieben Erleuchtungsglieder?
Diese sieben Erleuchtungsglieder, entfaltet und häufig geübt, bringen die drei Wissen zustande. Welche drei?
Die sieben Erleuchtungsglieder, entfaltet und häufig geübt, bringen diese drei Wissen zustande.
Auf Grund des Verkehrten (micchatta), ihr Mönche, entsteht Verlust, kein Gewinn. Inwiefern aber?
Insofern, ihr Mönche, entsteht auf Grund des Verkehrten Verlust, kein Gewinn.
Auf Grund des Rechten (sammatta), ihr Mönche, entsteht Gewinn, kein Verlust. Inwiefern aber?
Insofern, ihr Mönche, entsteht auf Grund des Rechten Gewinn, kein Verlust.
Wenn man, ihr Mönche, den Samen der Nimbafrucht oder der Luffagurke oder des Bitterkürbis auf feuchtes Erdreich sät, so bekommt alles, was derselbe an festen oder flüssigen Stoffen anzieht, einen bitteren, scharfen und herben Geschmack. Und warum? Weil eben der Samen ein übler ist.
Ebenso auch, ihr Mönche, ist es mit einem Menschen, dessen Ansicht, Gesinnung, Rede, Handlungsweise, Lebensunterhalt, Streben, Achtsamkeit, Sammlung, Wissen und Befreiung verkehrt sind. Was auch immer er an Taten in Werken, Worten oder Gedanken seiner verkehrten Ansicht entsprechend ausführt und unternimmt; und was da in ihm an Wille, Hoffnungen, Neigungen, geistigen Tendenzen besteht, alle diese Erscheinungen führen dann zu Unerwünschtem, Unerfreulichem, Unangenehmem, zu Unheil und Leiden. Und warum? Weil eben, ihr Mönche, seine Ansicht eine üble ist.
Wenn man, ihr Mönche, auf feuchten Boden Zuckerrohr oder Weinreben pflanzt oder Reiskörner sät, so bekommt alles, was die Pflanze an festen und flüssigen Stoffen anzieht, einen angenehmen, süßen, lieblichen Geschmack. Und warum? Weil eben der Keim ein guter ist.
Ebenso auch, ihr Mönche, ist es mit einem Menschen, dessen Erkenntnis, Gesinnung, Rede, Handlungsweise, Lebensunterhalt, Streben, Achtsamkeit, Sammlung, Wissen und Befreiung richtig sind. Was auch immer er an Taten in Werken, Worten oder Gedanken seiner rechten Erkenntnis entsprechend ausführt und unternimmt; und was da in ihm an Wille, Hoffnungen, Neigungen und geistigen Tendenzen besteht, alle diese Erscheinungen führen dann zu Erwünschtem, Erfreulichem, Angenehmem, zum Segen und Wohl. Und warum? Weil eben seine Erkenntnis eine gute ist.
Beim Auftreten von unheilsamen Dingen, ihr Mönche, geht Unwissenheit voran, und sie ist begleitet von Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit (*1). Dem Unwissenden, ihr Mönche, dem Einsichtslosen, entsteht verkehrte Ansicht. Dem, der falsche Ansicht hat, entsteht verkehrte Gesinnung... Dem verkehrtes Wissen Besitzenden entsteht verkehrte Befreiung.
Beim Auftreten von heilsamen Dingen, ihr Mönche, geht Wissen voran, und es ist begleitet von Schamgefühl und Gewissensscheu. Dem Wissenden, ihr Mönche, dem Einsichtigen, entsteht rechte Erkenntnis, dem recht Erkennenden rechte Gesinnung... dem rechtes Wissen Besitzenden entsteht rechte Befreiung.
(*1) Nach dem Abhidhamma sind mit jedem karmisch unheilsamen Bewußtseinsmoment (akusalacitta) stets folgende vier Eigenschaften verbunden: Verblendung (moha), Erregtheit (uddhacca), Schamlosigkeit (ahirika) und Gewissenlosigkeit (anottappa).
Zehn zum Aufhören führende Dinge gibt es, ihr Mönche. Welche zehn?
Und die vielen üblen, unheilsamen Dinge, die zufolge verkehrter Befreiung entstehen, auch diese kommen in ihm zum Aufhören; und auf Grund rechter Befreiung gelangen viele heilsame Dinge zur vollen Entfaltung.
Das, ihr Mönche, sind die zehn zum Aufhören führenden Dinge.
In den südlichen Provinzen, ihr Mönche, gibt es ein Fest der »Spülung« (*1). Dabei hält man Speise und Trank, Kauwaren, Esswaren, Leckereien und Getränke; und auch Tanz, Gesang und Musik gibt es dabei. Eine solche »Spülung« gibt es, ihr Mönche, und nicht behaupte ich etwa, daß es so etwas nicht gebe. Doch jene Spülung, ihr Mönche, ist niedrig, gemein, weltlich, unedel, zwecklos und führt nicht zur Abwendung, Loslösung und Erlöschung, führt nicht zum Frieden, zur Durchschauung, zur Erleuchtung, zum Nibbāna. Ich aber, ihr Mönche, will euch eine edle Art der Spülung weisen, die zur völligen Abwendung, Loslösung und Erlöschung führt, zum Frieden, zur Durchschauung, zur Erleuchtung, zum Nibbāna; eine Spülung, der zufolge die der Geburt, dem Altern und dem Sterben unterworfenen Wesen von Geburt, Altern und Sterben erlöst werden; eine Spülung, derzufolge die dem Kummer, Jammer und Schmerz, der Trübsal und Verzweiflung unterworfenen Wesen von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung Erlösung finden. Und worin, ihr Mönche, besteht jene edle Spülung?
Von dem recht Erkennenden, ihr Mönche, ist verkehrte Erkenntnis abgespült. Und die vielen üblen, unheilsamen Dinge, die zufolge verkehrter Erkenntnis entstehen, auch diese sind von ihm abgespült; und auf Grund rechter Erkenntnis gelangen viele heilsame Dinge zur vollen Entfaltung.
Von dem recht Gesinnten, ihr Mönche, ist verkehrte Gesinnung abgespült - von dem recht Redenden die verkehrte Rede - von dem recht Handelnden die verkehrte Handlungsweise - von dem rechten Lebensunterhalt Erwerbenden der verkehrte Lebensunterhalt - von dem recht Strebenden das verkehrte Streben - von dem recht Achtsamen die verkehrte Achtsamkeit - von dem recht Gesammelten die verkehrte Sammlung - von dem recht Wissenden das verkehrte Wissen - von dem recht Befreiten ist die verkehrte Befreiung abgespült. Und die vielen üblen, unheilsamen Dinge, die zufolge verkehrter Befreiung entstehen, auch diese sind von ihm abgespült; und auf Grund rechter Befreiung gelangen viele heilsame Dinge zur vollen Entfaltung.
Das, ihr Mönche, ist die edle Spülung, die zur völligen Abwendung, Loslösung und Erlöschung führt, zum Frieden, zur Durchschauung, zur Erleuchtung, zum Nibbāna; eine Spülung, derzufolge die der Geburt, dem Altern und dem Sterben unterworfenen Wesen von Geburt, Altern und Sterben erlöst werden; eine Spülung, derzufolge die dem Kummer, Jammer und Schmerz, der Trübsal und Verzweiflung unterworfenen Wesen von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung Erlösung finden.
(*1) dhovanam. K: »In jener Gegend verbrennen die Leute ihre Toten nicht, sondern machen ein Grab und legen die Leiche hinein. Sobald die Leiche verwittert ist, nehmen sie die Knochen heraus, waschen und ordnen sie und richten sie auf; nachdem sie Blumen und Riechstoffe geopfert haben, verwahren sie dann die Knochen. Am kommenden Festtage (nakkhatta) aber nehmen sie die Knochen unter Weinen und Wehklagen wieder heraus, und dann feiern sie ihr Fest.«
Wie Text 109; doch statt »Brechmittel« steht hier »Abführmittel«.
Die Ärzte, ihr Mönche, verordnen Brechmittel, um die durch Galle, Schleim und Körpergase entstandenen Krankheiten zu heilen. Solche Brechmittel gibt es, ihr Mönche, und nicht behaupte ich etwa, daß es so etwas nicht gebe. Doch solche Brechmittel, ihr Mönche, wirken das eine Mal, und das andere Mal nicht. Ich aber, ihr Mönche, will euch eine Art von Brechmittel weisen, das stets wirkt und nie versagt, ein Mittel, demzufolge die der Geburt, dem Altern und dem Sterben unterworfenen Wesen von Geburt, Altern und Sterben erlöst werden; ein Mittel, demzufolge die dem Kummer, Jammer und Schmerz, der Trübsal und Verzweiflung unterworfenen Wesen von Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung Erlösung finden. Und worin, ihr Mönche, besteht jenes edle Brechmittel?
Und die vielen üblen, unheilsamen Dinge, die zufolge verkehrter Befreiung entstehen, auch diese hat er ausgespieen; und auf Grund rechter Befreiung gelangen viele heilsame Dinge zur vollen Entfaltung.
Zehn läuternde Dinge gibt es, ihr Mönche. Welche zehn?
(Fortsetzung entspricht dem 2. Abschnitt von Text 109.)
Und die vielen üblen, unheilsamen Dinge, die zufolge verkehrter Befreiung entstehen, auch diese hat er ausgespieen; und auf Grund rechter Befreiung gelangen viele heilsame Dinge zur vollen Entfaltung.
Einer der Mönche sprach zum Erhabenen:
»Vom Schulungsledigen spricht man, o Herr. Inwiefern aber, o Herr, ist der Mönch ein Schulungslediger?«
»Da, o Mönch, ist der Mönch ausgerüstet mit der rechten Erkenntnis ... rechten Befreiung eines Schulungsledigen.
Zehn Eigenschaften des Schulungsledigen gibt es, ihr Mönche. Welche zehn?
Schulungsledige rechte Erkenntnis... schulungsledige rechte Befreiung.