Abhidhamma-Piṭaka IV

Puggala Paññatti - Beschreibung der Personen

Eine völlig neue und vollständige Übersetzung (2016) aus dem Pāli mit vielen vergleichenden und textkritischen Anmerkungen versehen von Santuṭṭho Bhikkhu

Buch IV aus der Sammlung des Abhidhamma-Piṭaka
1. Auflage 2016
Titelbild: Santuṭṭho, "Kopf eines Mönches". Museum für ostasiat. Kunst, Berlin.
Gesamtgestaltung: Santuṭṭho Bhikkhu
© 2016 Santuṭṭho
Eigenverlag, Berlin ISBN: 978-3-00-053570-3

Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung jeglicher Art, Ausdrucken, Mikroverfilmung, Scannen, Download und Einspeicherung in elektro­nische Systeme, gleich welcher Art und Umfang.

Die hier gezeigten Texte sind vom Übersetzer und Autor Santuttho Bhikkhu ausschließlich der Webseite palikanon.com kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Alle Leser verpflichten sich das Urheberrecht zu achten.


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungen

Vorwort

Einleitung

Grundriss

1. Einer-Zusammenfassung

2. Zweier-Zusammenfassung

3. Dreier-Zusammenfassung

4. Vierer-Zusammenfassung

5. Fünfer-Zusammenfassung

6. Sechser-Zusammenfassung

7. Siebener-Zusammenfassung

8. Achter-Zusammenfassung

9. Neuner-Zusammenfassung

10. Zehner-Zusammenfassung

Einer-Beschreibung von Personen

Der gelegentlich Befreite

Der nicht [nur] bei Gelegenheit Befreite

Der mit störbarem Wesen

Der mit unstörbarem Wesen

Der mit fehlerhaftem Wesen

Der mit fehlerfreiem Wesen

Der Willensbefähigte

Der mit Wachsamkeit Befähigte

Der Gewöhnliche

Der Paradigma Wechselnde

Der aus Furcht Aufhörende

Der zum Ankommen Unfähige

Der zum Ankommen Fähige

Der mit Bestimmung

Der [den Pfad] betreten Habende

Der, bei dem [beides] zugleich Eintritt

Der Weltzeit-Hemmende

Der Edle

Der Lernende

Der mit dreifachem Wissen

Der mit den sechs Fähigkeiten

Der vollkommen Erwachte

Der Einzel-Erwachte

Der in zweifacher Hinsicht Befreite

Der Erkenntnis-Befreite

Der persönlich Erfahrende

Der (rechte) Ansicht erlangt Habende

Der Vertrauensbefreite

Der Lehrnachfolger

Der Vertrauensnachfolger

Der noch sieben Mal ins Dasein Tretende

Der von Familie zu Familie (Gehende)

Der (nur noch) ein Mal Aufkeimende

Der ein Mal Wiederkehrende

Der nicht Wiederkehrende

Der inmitten (der Lebenszeit) Erlöschende

Der beinahe (am Ende der Lebenszeit) Erlöschende

Der ohne Anstrengung Erlöschende

Der unter Anstrengung Erlöschende

Der stromauf zu den höchsten Göttern Gelangende

Der in den Strom Eingetretene

Der (noch) ein Mal Wiederkehrende

Der nicht Wiederkehrende

Der Heilige

Zweier-Beschreibung von Personen

Zornige

Grollende

Miesmacher

Boshafte

Neidische

Missgünstige

Falsche

Täuscher

Schamlose

Gewissenlose

Schwer Ermahnbare

Mit üblen Freunden

Mit unbehüteten Sinnestoren

Maßlos beim Essen

Vergessliche

Unaufmerksame

Von der Tugend Abgewichene

Von (rechter) Ansicht Abgewichene

Am Diesseits Gefesselte

Am Jenseits Gefesselte

Zornlose

Frei von Groll

Kein Miesmacher

Kein Boshafter

Nicht Neider

Kein Missgönner

Kein Falscher

Kein Täuscher

Schamhafte

Gewissenhafte

Leicht Ermahnbare

Mit edlen Freunden

Mit behüteten Sinnestoren

Beim Essen Mäßige

Achtsame

Aufmerksame

Sittlich Vollkommene

In (rechter) Ansicht Vollkommene

Schwer zu Findende

Schwer Zufriedenzustellende

Leicht Zufriedenzustellende

Mit zunehmenden Einflüssen

Mit nicht zunehmenden Einflüssen

Zu Niederem Geneigte

Zu Vortrefflichem Geneigte

Gestillte

Dreier-Beschreibung von Personen

Die Erwartung

Die den Kranken Ähnlichen

Die mit teilweise erloschenen Einflüssen

Die Sprechenden

Der Geist

Das Sehen

Das Verstehen

Das Begehren nach Sinnlichkeit und Dasein

Drei Inschriften

Die Leinentücher

Die Seidentücher

Einschätzbar

Der Umgang I

Der Umgang II

Tugend, Geistesruhe und Weisheit

Drei Meister

Drei weitere Meister

Vierer-Beschreibung von Personen

Schlechte und Gute

Üble und Edle

Üble und edle Charaktere

Tadelndswerte und Tadellose

Das Verstehen

Das Antworten

Die Lehrdarleger

Den Wolken ähnlich

Den Mäusen ähnlich

Den Mangos ähnlich

Den Krügen ähnlich

Den Teichen ähnlich

Den Stieren ähnlich

Den Giftschlangen ähnlich

Nicht hinterfragt und untersucht

Hinterfragt und untersucht

Das Loben und das Tadeln

Früchte der Anstrengung und der Verdienste

Dunkelheit und Helle

Niedrige und Höhere

Den Bäumen ähnlich

Maßgeblich

Eigenes und fremdes Wohlbefinden

Sich selbst und andere quälen

Mit Begierde, Hass, Verblendung, Dünkel

Geistesruhe und Einsichtswissen

Der Strom

Das Erlernte

Die Asketen

Fünfer-Beschreibung von Personen

Das Bereuen

Fünferlei Menschen

Den Berufssoldaten ähnlich

Fünferlei Almosengänger

Fünferlei spätere Speise Ablehnende

Fünferlei Einmalesser

Fünferlei Fetzengewandträger

Fünferlei Dreirobenträger

Fünferlei Waldmönche

Fünferlei Baumwurzelverweiler

Fünferlei im Freien Lebende

Fünferlei Stetigsitzer

Fünferlei jede Matte Benutzende

Fünferlei von Haus zu Haus Gehende

Fünferlei aus der Schale Essende

Fünferlei Leichenfeld-Bewohner

Sechser-Beschreibung von Personen

Der vollkommen Erwachte

Der Einzelerwachte

Sāriputta und Moggallāna

Die Heiligen

Die Nichtwiederkehrenden

Stromeingetretene und Einmalwiederkehrer

Siebener-Beschreibung von Personen

Die Wasser-Gleichnisse

Sieben Fortgeschrittene

Achter-Beschreibung von Personen

Die acht Edlen

Neuner-Beschreibung von Personen

Die Edlen

Zehner-Darstellung

Die Vollendung

 

Zur älteren Übersetzung von Nyanatiloka (1909)


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Abkürzungen

AN Aṅguttara Nikāya (Angereihte Sammlung)
BCL Bimala Charan Law (engl. Übersetzung)
CSTP Chaṭṭha Saṅgāyana Tipiṭaka Pāli
DN Dīgha Nikāya (Längere Sammlung)
Dhp Dhammapada (Wahrheitspfad)
DoP Dictionary of Pali Language
Itiv Itivuttaka
J Jātaka (Wiedergeburtsgeschichten)
KhP Khuddaka-Pāṭha
KN Khuddaka Nikāya (Kürzere Sammlung)
MN Majjhima Nikāya (Mittlere Sammlung)
Nyt Nyanatiloka (Ñāṇatiloka Mahāthera)
P/G Pathak u. Gaur (engl. Übersetzung)
PTS Pāli Text Society
Pv Peta-vatthu (Gespenstergeschichten)
SN Saṃyutta Nikāya (Gruppierte Sammlung)
Sn Suttanipāta
Th Theragāthā (Lieder der Mönche)
Thī Therīgāthā (Lieder der Nonnen)
Ud Udāna
Vv Vimāna-vatthu
Vism Visuddhimagga (Kommentar)
Pp Puggala Paññatti

Vorwort

Dem Leser dieser neuen und vollständigen Übersetzung wird zweifellos auffallen, dass zum Zweck des Vergleichens der verschiedenen Übersetzun­gen in den Fußnoten sehr häufig Nyanatilokas Übersetzung der jeweiligen Begriffe gezeigt wird. Das hat auch folgenden Grund: Es geht nicht darum, die wirklich bahnbrechende Leistung des ehrwürdigen Nyanatiloka herab­zusetzen, sondern es soll die Möglichkeit gegeben werden, selbst zu entschei­den, welche Erklärung/Beschreibung die "bessere" oder "treffendere" ist. Jeder Übersetzer kann nur mit dem arbeiten, was ihm zur Verfügung steht und er übersetzt auch so, wie er es für richtig hält und "färbt" somit den Text entsprechend seines Verständnisses ein. Der ehrwürdige Nyanatiloka zog oftmals die literarische Übertragung einer wortgetreuen Übersetzung vor. Das verhalf seinem Werk zwar zu einer recht gut verständlichen Lesbarkeit, jedoch kam es dadurch zu allerhand Ungenauigkeiten, bis hin zu gravieren­den Sinnentstellungen. Des Weiteren wirken so manche der von ihm verwen­deten Begriffe stark antiquiert, aber das liegt nicht an ihm, sondern an der sich ständig weiterentwickelnden Sprache. Die jetzige, eher wortgetreue Übersetzung wirkt hingegen etwas ungeschliffen und "hölzern". Es dürfte klar sein, dass auch die hier vorliegende Arbeit nur temporär "genau" ist, sich also auch hier so manche Ungenauigkeiten eingeschlichen haben und sich in naher oder ferner Zukunft sicherlich weitere Verbesserungen einstellen wer­den. Die beiden englischen Übersetzungen, die mit herangezogen wurden, verhelfen nur bedingt zu einem breiteren Verständnis. In den Fußnoten wer­den sie (absichtlich in Englisch) bei größeren Unterschieden mit gezeigt.

Der ehrwürdige Nyanatiloka schreibt in seinem Vorwort zum Puggala-Paññatti treffend: "Die dritte Sammlung, das Abhidhamma-Piṭakaṃ, enthält fast durchweg nur physiologische und psychologische Abhandlungen und Erklärungen. Obzwar die letzteren alle mehr oder weniger auf Aussprüche und Lehren des Sutta-Piṭaka zurückgehen und dieselben physiologisch und psychologisch zu erklären suchen, hat man ihre Entstehung zweifellos in eine spätere Zeit zu verlegen, was denn auch keiner, der auf Grund des Sutta-Piṭakaṃ in den echten Geist der Buddhalehre eingedrungen ist, jemals ernstlich in Abrede stellen wird." Für seine 1909 angefertigte Übersetzung benutzte er eine in singhalesischer Schrift angefertigte Ausgabe des Pāli-Textes, die, wie er selber schreibt, "an Genauigkeit leider vieles zu wünschen übrig lässt". Auch er verwendete gern das erste Buch des Abhidhamma, das Dhammasaṅganī, das erfreulicherweise mit seinem Kommentar Atthasālinī, mittlerweile ebenfalls vollständig in deutscher Sprache verfügbar ist.

Die Zählung der Paragrafen ("Verse") folgt hier verständlicherweise der Chaṭṭha Saṅgāyana Pāli Edition und nicht der recht willkürlichen des ehrwür­digen Nyanatiloka bzw. seines verwendeten singhalesischen Textes. Des Weiteren sind alle Zwischenüberschriften im Pāli-Text nicht enthalten. Sie wurden auch hier der besseren Lesbarkeit wegen eingefügt.

Auf eine Bibliografie kann hier verzichtet werden, da für diese Übersetzung ausschließlich zu vergleichenden Studien auf die bereits mehrfach genannte deutsche Übersetzung von Nyanatiloka (München 1909) und zweier engli­scher Übersetzungen, Dr. Om Prakash Pathak/Dr. Veena Gaur (Delhi 2000) und Bimala Charan Law (Bristol 2011) zurückgegriffen wurde. Auch wenn die hier vorliegende neue und vervollständigte Übersetzung mit gewisser Wahrscheinlichkeit noch immer nicht perfekt ist, so ist sicherlich eine signifi­kante inhaltliche Verbesserung erkennbar.

Santuṭṭho Bhikkhu


Einleitung

Typisch für den Abhidhamma sind die schematischen Auflistungen, begin­nend mit einem sog. "Grundriss" (Mātikā). Hier werden sechs "Beschrei­bungen" bzw. Klassifizierungen gelistet, wovon im eigentlichen Text des Puggala Paññatti nur die sechste Einteilung, eben die der Personen, aus­geführt wird. Die anderen fünf werden im Vibhaṅga behandelt.

In den zehn Kapiteln werden die Personen hinsichtlich ihres ethischen (sitt­lichen) Verhaltens, ihrer Geisteshaltung, ihres Charakters aufgeführt, je nach ihren negativen und/oder positiven Faktoren. Insgesamt enthält der Puggala Paññatti die Beschreibung von 390 Personen. Allerdings sind einige Be­schreibungen in mehreren Kapiteln wiederholt.

Im Wesentlichen lassen sich Personen in drei Gruppen einteilen: Weltlinge (puthujjana) und Edle (ariya). Die Weltlinge teilen sich in solche, die der buddistischen Lehre folgen oder nicht. Die Edlen sind diejenigen, die wenigs­tens eine der vier Stufen im Sinne der buddhistischen Heiligkeit erreicht haben oder auf dem Weg dazu sind, wobei die Heiligen (arahat), die also das höchste Ziel (nibbāna) erreicht haben, wiederum in verschiedene Klassen eingeteilt werden.


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Ehre dem Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten!

Grundriss

1. Einer-Zusammenfassung

1. Sechs Arten von Beschreibungen: die Beschreibung der [Daseins-]Grup­pen, die Beschreibung der Grundlagen, die Beschreibung der Elemente, die Beschreibung der Wahrheiten, die Beschreibung der Fähigkeiten, die Be­schreibung der [Arten von] Menschen.

2. Inwiefern [gibt es] bei den [Daseins-]Gruppen eine Beschreibung der [Daseins-]Gruppen? Solange es da die fünf [Daseins-]Gruppen gibt – die Gruppe Körper, die Gruppe Gefühl, die Gruppe Wahrnehmung, die Gruppe Gestaltung[1], die Gruppe Bewusstsein – insofern [gibt es] bei den [Daseins-] Gruppen eine Beschreibung der [Daseins-]Gruppen.

3. Inwiefern [gibt es] bei den Grundlagen eine Beschreibung der Grundlagen? Solange es da die zwölf Grundlagen gibt – die Grundlage Auge, die Grund­lage Sichtbares, die Grundlage Gehör, die Grundlage Geräusch, die Grund­lage Nase, die Grundlage Geruch, die Grundlage Zunge, die Grundlage Ge­schmack, die Grundlage Körper, die Grundlage Tastbares, die Grundlage Geist, die Grundlage Geistobjekte – insofern [gibt es] bei den Grundlagen eine Beschreibung der Grundlagen.

4. Inwiefern [gibt es] bei den Elementen eine Beschreibung der Elemente? Solange es da die achtzehn Elemente gibt – das Element Auge, das Element Sichtbares, das Element Sehbewusstsein, das Element Gehör, das Element Geräusch, das Element Hörbewusstsein, das Element Nase, das Element Geruch, das Element Riechbewusstsein, das Element Zunge, das Element Geschmack, das Element Schmeckbewusstsein, das Element Körper, das Element Tastbares, das Element Berührungsbewusstsein, das Element Geist, das Element Geistobjekte, das Element Geistbewusstsein – insofern [gibt es] bei den Elementen eine Beschreibung der Elemente.

5. Inwiefern [gibt es] bei den Wahrheiten eine Beschreibung der Wahrheiten? Solange es da die vier [edlen] Wahrheiten gibt – die [edle] Wahrheit von der Unzulänglichkeit, die [edle] Wahrheit von der Entstehung der Unzulänglich­keit, die [edle] Wahrheit von der Aufhebung der Unzulänglichkeit, die [edle] Wahrheit vom Weg [der zur Aufhebung der Unzulänglichkeit führt] – inso­fern [gibt es] bei den Wahrheiten eine Beschreibung der Wahrheiten.

6. Inwiefern [gibt es] bei den Fähigkeiten eine Beschreibung der Fähigkeiten? Solange es da die zweiundzwanzig Fähigkeiten gibt – die Sehfähigkeit, die Hörfähigkeit, die Riechfähigkeit, die Schmeckfähigkeit, die Tastfähigkeit, die Geistfähigkeit, die Fähigkeit Weiblichkeit, die Fähigkeit Männlichkeit, die Lebensfähigkeit, die Fähigkeit des Freuens, die Fähigkeit des Leidens, die Fähigkeit zum Frohsinn, die Fähigkeit zum Trübsinn, die Fähigkeit des Gleichmutes, die Fähigkeit des Vertrauens, die Fähigkeit der Tatkraft, die Fähigkeit der Achtsamkeit, die Fähigkeit der Geistessammlung, die Fähigkeit der Erkenntnis, die Fähigkeit Unbekanntes erkennen zu wollen, [die Fähig­keit] was-auch-immer [zu erkennen][2], die Fähigkeit der vollkommenen Er­kenntnis[3] – insofern [gibt es] bei den Fähigkeiten eine Beschreibung der Fähigkeiten.

7. Inwiefern [gibt es] bei den Menschen eine Beschreibung der [Arten von] Menschen?

(1) Der gelegentlich Befreite.
(2) Der nicht [nur] bei Gelegenheit Befreite.
(3) Der mit störbarem Wesen.
(4) Der mit unstörbarem Wesen.
(5) Der mit fehlerhaftem Wesen.
(6) Der mit fehlerfreiem Wesen.
(7) Der Willensbefähigte.
(8) Der mit Wachsamkeit Befähigte.
(9) Der Gewöhnliche.
(10) Der die Familie Wechselnde.
(11) Der aus Furcht Aufhörende.
(12) Der nicht aus Furcht Aufhörende.
(13) Der zum Ankommen Fähige.
(14) Der zum Ankommen Unfähige.
(15) Der mit [fester] Bestimmung.
(16) Der ohne [feste] Bestimmung.
(17) Der den Pfad betreten Habende.
(18) Der mit Fruchterfahrung Bestehende.
(19) Der, bei dem [beides] zugleich eintritt.
(20) Der Weltzeit-Hemmende.
(21) Der Edle.
(22) Der Unedle.
(23) Der Lernende.
(24) Der Ausgelernte.
(25) Der weder Lernende noch Ausgelernte.
(26) Der mit dreifachem Wissen.
(27) Der mit sechs [übernatürlichen] Fähigkeiten.
(28) Der vollkommen Erwachte.
(29) Der Einzelerwachte.
(30) Der in zweifacher Weise Befreite.
(31) Der Erkenntnisbefreite.
(32) Der persönlich Erfahrende.
(33) Der (rechte) Ansicht erlangt Habende.
(34) Der Vertrauensbefreite.
(35) Der Lehrnachfolger.
(36) Der Vertrauensnachfolger.
(37) Der (noch) sieben Mal wieder ins Dasein Tretende.
(38) Der von Familie zu Familie (Gehende).
(39) Der (nur noch) ein Mal Aufkeimende.
(40) Der (noch) ein Mal Wiederkehrende.
(41) Der nicht Wiederkehrende.
(42) Der inmitten (der Lebenszeit) Erlöschende.
(43) Der Erlöschende, der (das Begehren) vernichtet hat.
(44) Der ohne (besondere) Anstrengung Erlöschende.
(45) Der mit Anstrengung Erlöschende.
(46) Der stromauf zu den höchsten Göttern Gelangende.
(47) Der Stromeingetretene.
(48) Der die Frucht des Stromeintrittes selber Erlangende.
(49) Der (noch) ein Mal Wiederkehrende.
(50) Der die Frucht der Einmalwiederkehr selber Erlangende.
(51) Der nicht Wiederkehrende.
(52) Der die Frucht der Nichtwiederkehr selber Erlangende.
(53) Der Heilige.
(54) Der die Frucht der Heiligkeit selber Erlangende.

[Das war die] Einer-Zusammenfassung.

2. Zweier-Zusammenfassung

8. Zweierlei Menschen:

(1) Zornige und Grollende.
(2) Heuchler und Boshafte.
(3) Neidische und Eifersüchtige.
(4) Falsche und Täuscher.
(5) Schamlose und Gewissenlose.
(6) Eigensinnige und mit üblen Freunden.
(7) Mit unbehüteten Sinnestoren und ohne beim Essen Maß zu halten.
(8) Vergessliche und Unaufmerksame.
(9) Von Sittlichkeit Abgewichene und von (rechter) Ansicht Abgewiche­ne.
(10) Am Diesseits Gefesselte und am Jenseits Gefesselte.
(11) Zornlose und die ohne Groll.
(12) Nichtheuchler und nicht Boshafte.
(13) Nicht Neidische und nicht Eifersüchtige.
(14) Aufrechte und Ehrliche.
(15) Schamhafte und Gewissenhafte.
(16) Leicht Ermahnbare und mit edlen Freunden.
(17) Mit behüteten Sinnestoren und beim Essen maßhaltend.
(18) Achtsame und Aufmerksame.
(19) Sittlichkeit Befolgende und mit (rechter) Ansicht Versehene.
(20) Zwei Menschen, die schwer zu finden sind in der Welt.
(21) Zwei Menschen, die schwer zufriedenzustellen sind.
(22) Zwei Menschen, die leicht zufriedenzustellen sind.
(23) Zweierlei Menschen, bei denen die Einflüsse anwachsen.
(24) Zweierlei Menschen, bei denen die Einflüsse nicht anwachsen.
(25) Zum Niederen Geneigte und zu Vortrefflichem Geneigte.
(26) Zufriedene und Befriedigende.

[Das war die] Zweier-Zusammenfassung.

3. Dreier-Zusammenfassung

9. Dreierlei Menschen:

(1) Erwartungslose, mit Erwartung, mit gestillter Erwartung.
(2) Drei den Kranken ähnliche Menschen.
(3) Persönlich Erfahrende, (rechte) Ansicht erlangt Habende, [durch] Vertrauen Befreite.
(4) Kot Sprechende, Blüten Sprechende, Honig Sprechende.
(5) Menschen mit einem Geist wie eine (heikle) Wunde, Menschen mit einem Geist wie ein Blitz, Menschen mit einem Geist wie ein Diamant.
(6) Blinde, Einäugige, Zweiäugige.
(7) Menschen mit Erkenntnis gleich einem umgedrehten Topf[4], Menschen mit Erkenntnis gleich einem Schoß[5], Menschen mit ausgedehnter Er­kenntnis.
(8) Menschen, die nicht frei sind von Begehren nach Dasein und Sinn­lichkeit, Menschen, die frei sind vom Begehren nach Sinnlichkeit, aber nicht frei vom Begehren nach Dasein, Menschen, die frei sind vom Be­gehren nach Dasein und Sinnlichkeit.
(9) Steininschrift gleichende Menschen, auf Erde Geschriebenes glei­chende Menschen, in Wasser Geschriebenes gleichende Menschen.
(10) Drei dem Leinen gleichende Menschen.
(11) Drei der Seide (aus Benares) gleichende Menschen.
(12) Leicht Einzuschätzende, schwer Einschätzbare, nicht Einzuschätzen­de.
(13) Menschen, die man nicht bedienen sollte, denen man sich nicht zugesellen sollte, die man nicht verehren sollte; Menschen, die man be­dienen sollte, denen man sich zugesellen sollte, die man verehren sollte; Menschen, die man bedienen sollte, denen man sich zugesellen sollte, die man verehren sollte, nachdem man sie willkommengeheißen und gewür­digt hat.
(14) Menschen, die man meiden sollte, die man nicht bedienen sollte, denen man sich nicht zugesellen sollte, die man nicht verehren sollte; Menschen, die man nicht beachten sollte[6], die man nicht bedienen sollte, denen man sich nicht zugesellen sollte, die man nicht verehren sollte; Menschen, die man bedienen sollte, denen man sich zugesellen sollte, die man verehren sollte.
(15) Menschen, welche die Tugend vervollkommnet haben, welche die Geistesruhe einigermaßen entwickelt haben[7], welche die Weisheit eini­germaßen entwickelt haben; Menschen welche die Tugend vervollkomm­net haben, welche die Geistesruhe vervollkommnet haben, welche die Weisheit einigermaßen entwickelt haben; Menschen, welche die Tugend vervollkommnet haben, welche die Geistesruhe vervollkommnet haben, welche die Weisheit vervollkommnet haben.
(16) Drei Lehrer.
(17) Weitere drei Lehrer.

[Das war die] Dreier-Zusammenfassung.

4. Vierer-Zusammenfassung

10. Viererlei Menschen:

(1) Der schlechte Mensch, der (noch) schlechtere Mensch; der gute Mensch, der bessere Mensch.
(2) Der Üble[8], der (noch) Üblere als der Üble; der Edle, der edlere als der Edle.
(3) Üble Natur[9], (noch) üblere Natur als die üble Natur; edle Natur, edlere Natur als die edle Natur.
(4) Tadelnswerte, reichlich zu Tadelnde; schwer zu Tadelnde, Untadelige.
(5) (Einen Text) sofort Verstehende, mit reifendem Verständnis[10], zu Belehrende, das Wort am höchsten Schätzende[11].
(6) Korrekt, aber nicht prompt Antwortende; prompt, aber nicht korrekt Antwortende; korrekt und prompt Antwortende; weder korrekt noch prompt Antwortende.
(7) Vier Personen als Lehrdarleger.
(8) Vier Personen, die der Regenwolke gleichen.
(9) Vier Personen, die Mäusen gleichen.
(10) Vier Personen, die der Mango gleichen.
(11) Vier Personen, die einem Krug gleichen.
(12) Vier Personen, die einem Teich gleichen.
(13) Vier Personen, die dem Pflugochsen gleichen.
(14) Vier Personen, die der Giftschlange gleichen.
(15) Menschen, die über eine nicht lobenswerte Person ohne zu unter­suchen und ohne geprüft zu haben lobend sprechen; Menschen, die über eine lobenswerte Person ohne zu untersuchen und ohne geprüft zu haben nicht lobend sprechen; Menschen, die ohne zu untersuchen und ohne geprüft zu haben an unerfreulichen Dingen[12] Freude zeigen; Menschen, die ohne zu untersuchen und ohne geprüft zu haben an erfreulichen Dingen Missfallen zeigen.
(16) Menschen, die von nicht Lobenswertem nicht lobend sprechen, nach­dem sie untersucht und geprüft haben; Menschen, die von Lobenswertem lobend sprechen, nachdem sie untersucht und geprüft haben; Menschen, die bei unerfreulichen Dingen keine Freude zeigen, nachdem sie unter­sucht und geprüft haben; Menschen, die bei erfreulichen Dingen Freude zeigen, nachdem sie untersucht und geprüft haben.
(17) Menschen, die über eine nicht lobenswerte Person nicht lobend spre­chen, was wirklich wahr ist und zur rechten Zeit, und dann aber nicht über den Lobenswerten lobend sprechen, wie es wirklich wahr ist und zur rech­ten Zeit; Menschen, die über eine lobenswerte Person lobend sprechen, was wirklich wahr ist und zur rechten Zeit, und dann aber über den nicht Lobenswerten nicht lobend sprechen, wie es wirklich wahr ist und zur rechten Zeit; Menschen, die über eine nicht lobenswerte Person nicht lobend sprechen, was wirklich wahr ist und zur rechten Zeit; und dann aber über den Lobenswerten lobend sprechen, wie es wirklich wahr ist und zur rechten Zeit; Menschen, die weder über eine nicht lobenswerte Person nicht lobend sprechen, was wirklich wahr ist und zur rechten Zeit, noch über den Lobenswerten lobend sprechen, was wirklich wahr ist und zur rechten Zeit.
(18) Von den Früchten ihrer Anstrengung Lebende, nicht aber von den Früchten ihrer Verdienste Lebende; von den Früchten ihrer Verdienste Lebende, aber nicht von den Früchten ihrer Anstrengung Lebende; von den Früchten ihrer Anstrengung und von den Früchten ihrer Verdienste Lebende; weder von den Früchten ihrer Anstrengung, noch von den Früchten ihrer Verdienste Lebende.
(19) Vom Dunklen ins Dunkle Strebende; vom Dunklen ins Helle Stre­bende; vom Hellen ins Dunkle Strebende; vom Hellen ins Helle Stre­bende.
(20) Niedrige, die nieder [streben]; Niedrige, die höher [streben]; Höhere, die nieder [streben]; Höhere, die höher [streben].
(21) Vier Personen, die dem Baum gleichen.
(22) Den Körper für maßgeblich Haltende, auf den Körper Vertrauende, Äußerungen für maßgeblich Haltende, auf Äußerungen Vertrauende.
(23) Eine elende Lebensführung für maßgeblich Haltende, auf eine elende Lebensführung Vertrauende, Gesetzmäßigkeiten[13] für maßgeblich Halten­de, auf Gesetzmäßigkeiten Vertrauende.[14]
(24) Menschen, die nach eigenem Wohlbefinden streben, und nicht nach dem Wohlbefinden der anderen; Menschen, die nach dem Wohlbefinden der anderen streben, und nicht nach eigenem Wohlbefinden; Menschen, die sowohl nach eigenem Wohlbefinden als auch nach dem Wohlbefinden der anderen streben; Menschen, die weder nach eigenem Wohlbefinden streben, noch nach dem Wohlbefinden der anderen.
(25) Menschen, die sich selber quälen und Praktiken der Selbstquälerei betreiben; Menschen, die andere quälen und Praktiken der Quälerei ande­rer betreiben; Menschen, die sowohl sich selber quälen und Praktiken der Selbstquälerei betreiben, als auch andere quälen und Praktiken der Quäle­rei anderer betreiben; Menschen, die weder sich selber quälen und Prakti­ken der Selbstquälerei betreiben, die andere nicht quälen und auch keine Praktiken der Quälerei anderer betreiben. Ein Solcher, der weder sich sel­ber quält, noch andere quält, der verweilt [schon] hier in dieser Welt ohne Verlangen, leidenschaftslos, ausgekühlt, Glück empfindend, selbst wie ein Götterwesen.
(26) Mit Begierde, mit Hass, mit Verblendung, mit Dünkel.
(27) Menschen, welche die innere Geistesruhe erlangten, nicht aber das höhere Einsichtswissen von den Gesetzmäßigkeiten; Menschen, welche das höhere Einsichtswissen von den Gesetzmäßigkeiten erlangten, nicht aber die innere Geistesruhe; Menschen, welche die innere Geistesruhe er­langten, als auch das höhere Einsichtswissen von den Gesetzmäßigkeiten; Menschen, welche weder die innere Geistesruhe erlangten, noch das höhere Einsichtswissen von den Gesetzmäßigkeiten.
(28) Menschen, die mit dem Strom gehen; Menschen, die gegen den Strom gehen; Menschen, die stehen bleiben; der Hinübergelangte, der ans Ziel Gelangte, der auf dem Boden stehende Brahmane.
(29) Wenigwissende, die nicht nach dem Erlernten handeln; Wenigwis­sende, die nach dem Erlernten handeln; Vielwisser, die nicht nach dem Erlernten handeln; Vielwisser, die nach dem Erlernten handeln.
(30) Asketen, die fest stehen; Asketen, wie roter Lotos; Asketen wie weißer Lotos; der feinste Asket unter den Asketen.

[Das war die] Vierer-Zusammenfassung.

5. Fünfer-Zusammenfassung

11. Fünferlei Menschen:

(1) Menschen, die etwas unternehmen und das bereuen, dann aber nicht die Geistesbefreiung und Befreiung durch Erkenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind erfahren, wobei die aufgekommenen üblen unheilsamen Dinge restlos verschwinden; Menschen, die etwas unternehmen und das nicht bereuen, dann aber nicht die Geistesbefreiung und Befreiung durch Erkenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind erfahren, wobei die aufge­kommenen üblen unheilsamen Dinge restlos verschwinden; Menschen, die etwas nicht unternehmen und das bereuen, dann aber nicht die Geistes­befreiung und Befreiung durch Erkenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind erfahren, wobei die aufgekommenen üblen unheilsamen Dinge rest­los verschwinden; Menschen, die etwas nicht unternehmen und das nicht bereuen, dann aber nicht die Geistesbefreiung und Befreiung durch Erkenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind erfahren, wobei die aufge­kommenen üblen unheilsamen Dinge restlos verschwinden; Menschen, die etwas nicht unternehmen und das nicht bereuen, dann aber die Geistes­befreiung und Befreiung durch Erkenntnis der Dinge, wie sie wirklich sind erfahren, wobei die aufgekommenen üblen unheilsamen Dinge rest­los verschwinden.
(2) Der gegeben Habende, der verachtet; der Mitwohnende, der verachtet; der vom Mund Kontrollierte[15]; der Unstete[16], der Dumme und Verrückte.
(3) Fünf den Berufssoldaten gleichende Menschen.
(4) Fünf Almosengänger.
(5) Fünf nicht mehrmals Essende.
(6) Fünf nur eine Art Sitz Akzeptierende.
(7) Fünf Fetzenrobenträger.
(8) Fünf Dreirobenträger.
(9) Fünf Waldbewohner.
(10) Fünf an einer Baumwurzel Wohnende.
(11) Fünf unter freiem Himmel [Lebende].
(12) Fünf Stetigsitzer.
(13) Fünf jede Art Sitzgelegenheit Akzeptierende.
(14) Fünf Bewohner von Leichenstätten.

[Das war die] Fünfer-Zusammenfassung.

6. Sechser-Zusammenfassung

12. Sechserlei Menschen:

(1) Menschen, die selber die Wahrheiten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre vollständig erkennen, und die dann Allwissenheit erlangen und Meisterung der Kräfte[17]. Menschen, die selber die Wahrhei­ten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre vollständig erken­nen, und die dann nicht Allwissenheit erlangen und [auch] nicht die Meis­terung der Kräfte. Menschen, die selber die Wahrheiten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre [nur] unvollständig erkennen, die im jetzigen Dasein der Unzulänglichkeit ein Ende bereiten und die perfekte Nachfolge[18] erlangen. Menschen, die selber die Wahrheiten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre [nur] unvollständig erkennen, die im jetzigen Dasein der Unzulänglichkeit ein Ende bereiten, die [aber] nicht die perfekte Nachfolge erlangen. Menschen, die selber die Wahrhei­ten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre [nur] unvollstän­dig erkennen, die im jetzigen Dasein der Unzulänglichkeit [noch] kein Ende bereiten, die [allerdings] Nichtwiederkehrer werden, die nicht [mehr] in irdische Existenz gelangen. Menschen, die selber die Wahrhei­ten hinsichtlich der vorher [noch] nicht gehörten Lehre [nur] unvollstän­dig erkennen, die im jetzigen Dasein der Unzulänglichkeit [noch] kein Ende bereiten, die Einmalwiederkehrer werden, die [noch ein Mal] in irdische Existenz gelangen.

[Das war die] Sechser-Zusammenfassung.

7. Siebener-Zusammenfassung

13. Siebenerlei Menschen:

(1) Sieben Menschen im Vergleich mit Wasser[19]. Einmal Untergetauchte, die untergetaucht bleiben; die aufgetaucht sind und [wieder] untertau­chen; die aufgetaucht sind und [oben] bestehen bleiben; die aufgetaucht sind und [alles] durchschauend betrachten[20]; die aufgetaucht sind und [ans Ufer] hinübergelangen; die aufgetaucht sind und [dann] festen Stand erlangt haben; die aufgetaucht sind, die [ans Ufer] hinübergelangt sind, die übergesetzt haben, die als Brahmanen auf festem Boden stehen.
(2) In zweifacher Weise Befreite, Erkenntnisbefreite, persönlich Erfah­rende, (rechte) Ansicht erlangt Habende, Vertrauensbefreite, Lehrnach­folger, Vertrauensnachfolger.

[Das war die] Siebener-Zusammenfassung.

8. Achter-Zusammenfassung

14. Achterlei Menschen:

(1) Vier mit dem Pfad ausgestattete und vier mit der Frucht[-erfahrung] ausgestattete Menschen.

[Das war die] Achter-Zusammenfassung.

9. Neuner-Zusammenfassung

15. Neunerlei Menschen:

(1) Vollkommen Erwachte, Einzelerwachte, in zweifacher Weise Befrei­te, Erkenntnisbefreite, persönlich Erfahrende, (rechte) Ansicht erlangt Habende, Vertrauensbefreite, Lehrnachfolger, Vertrauensnachfolger.

[Das war die] Neuner-Zusammenfassung.

10. Zehner-Zusammenfassung

16. Zehnerlei Menschen:

(1) (1) Fünferlei, die [hier] in diesem Dasein die Vollendung [erlangen] und fünferlei, die [von hier] abgeschieden, die Vollendung [erlangen].

[Das war] die Zehner-Zusammenfassung.

Ende vom Grundriss der Beschreibung der Personen.


Einer-Beschreibung von Personen

Der gelegentlich Befreite

1. Und welcher Mensch ist ein gelegentlich Befreiter[21]?

Nachdem hier ein Mensch von Zeit zu Zeit, gelegentlich, persönlich die acht Befreiungen[22] erlangt hat, verweilt er darin. Und als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe[23] geschwunden. Diesen Men­schen nennt man einen gelegentlich Befreiten.

Der nicht [nur] bei Gelegenheit Befreite

2. Und welcher Mensch ist ein nicht [nur] bei Gelegenheit Befreiter?

Nachdem hier ein Mensch nun nicht von Zeit zu Zeit, gelegentlich, persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Und als ihm voll­ständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Men­schen nennt man einen nicht [nur] gelegentlich Befreiten.

Auch alle edlen Menschen[24] sind hinsichtlich der edlen Befreiung nicht [nur] gelegentlich Befreite.

Der mit störbarem Wesen

3. Und welcher Mensch ist einer mit störbarem Wesen[25]?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das nicht wunschgemäß erlangt, der das schwer erlangt, der das mühsam erlangt. Und nicht wo immer er es wünscht, nicht nach Belieben und nicht so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Da nun kann es möglich sein, dass bei einem solchen Menschen aus Nachlässig­keit jene Errungenschaften gestört werden. Diesen Menschen nennt man einen mit störbarem Wesen.

Der mit unstörbarem Wesen

4. Und welcher Mensch ist ein einer mit unstörbarem Wesen?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das wunschgemäß erlangt, der das leicht erlangt, der das mühelos erlangt. Und wo immer er es wünscht, nach Belieben und so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Es ist unmöglich, es gibt keine Gelegenheit, dass bei einem solchen Menschen aus Nachlässigkeit jene Errungenschaften gestört werden. Diesen Menschen nennt man einen mit unstörbarem Wesen.

Auch alle edlen Menschen sind hinsichtlich der edlen Befreiung mit unstörbarem Wesen.

Der mit fehlerhaftem Wesen

5. Und welcher Mensch ist einer mit fehlerhaftem Wesen[26]?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das nicht wunschgemäß erlangt, der das schwer erlangt, der das mühsam erlangt. Und nicht wo immer er es wünscht, nicht nach Belieben und nicht so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Da nun kann es möglich sein, dass bei einem solchen Menschen aus Nachlässig­keit jene Errungenschaften verloren gehen. Diesen Menschen nennt man einen mit fehlerhaftem Wesen.

Der mit fehlerfreiem Wesen

6. Und welcher Mensch ist einer mit fehlerfreiem Wesen[27]?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das wunschgemäß erlangt, der das leicht erlangt, der das mühelos erlangt. Und wo immer er es wünscht, nach Belieben und so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Es ist unmöglich, es gibt keine Gelegenheit, dass bei einem solchen Menschen aus Nachlässigkeit jene Errungenschaften verloren gehen. Diesen Menschen nennt man einen mit fehlerfreiem Wesen.

Auch alle edlen Menschen sind hinsichtlich der edlen Befreiung mit fehlerfreiem Wesen.

Der Willensbefähigte

7. Und welcher Mensch ist ein Willensbefähigter[28]?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das nicht wunschgemäß erlangt, der das schwer erlangt, der das mühsam erlangt. Und nicht wo immer er es wünscht, nicht nach Belieben und nicht so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Wenn er seinen Willen darauf gerichtet hält, gehen [ihm] jene Errungenschaf­ten nicht verloren. Diesen Menschen nennt man einen Willensbefähigten.

Der mit Wachsamkeit Befähigte

8. Und welcher Mensch ist ein mit Wachsamkeit Befähigter[29]?

Da erlangt hier ein Mensch die körperlichen und die unkörperlichen Errungenschaften. Er ist nun [aber] einer, der das nicht wunschgemäß erlangt, der das schwer erlangt, der das mühsam erlangt. Und nicht wo immer er es wünscht, nicht nach Belieben und nicht so lange er es wünscht, erlangt er jene Errungenschaften und erhebt sich [wieder] aus jenen Errungenschaften. Wenn er wachsam ist, gehen [ihm] jene Errungenschaften nicht verloren. Diesen Menschen nennt man einen mit Wachsamkeit Befähigten.

Der Gewöhnliche

9. Und welcher Mensch ist ein Gewöhnlicher[30]?

Jener Mensch, der die drei Fesseln nicht aufgegeben hat und der nicht dabei ist, jene drei Dinge zu aufzugeben, diesen Menschen nennt man einen Gewöhnlichen.

Der Paradigma Wechselnde

10. Und welcher Mensch ist ein Paradigma Wechselnder[31]?

Wer in jenes Stadium gelangt, auf den [er] unmittelbar folgend die [erste] Stufe eines Edlen erreicht, diesen Menschen nennt man als einen Paradigma Wechselnden.

Der aus Furcht Aufhörende

11. Und welcher Mensch ist ein aus Furcht Aufhörender[32]?

Die sieben zu Schulenden[33] hören aus Furcht [mit Unheilsamem] auf und solche Gewöhnliche, die tugendhaft[34] sind.

Der Heilige hört ohne Furcht [mit Unheilsamem] auf.

Der zum Ankommen Unfähige

12. Und welcher Mensch ist ein zum Ankommen Unfähiger[35]?

Diejenigen Menschen, die mit Hemmnissen durch [frühere] Taten ver­sehen sind, die mit Hemmnissen durch [charakterliche] Befleckungen ver­sehen sind, die mit Hemmnissen durch die Auswirkungen ihrer Taten ver­sehen sind, die ohne Vertrauen sind, die willenlos sind, die geringe Weisheit haben, die dumm[36] sind, die unfähig dazu sind, die Mittel zum Erlangen heil­samer Dinge zu bekommen, diese Menschen nennt man zum Ankommen Unfähige.

Der zum Ankommen Fähige

13. Und welcher Mensch ist ein zum Ankommen Fähiger?

Diejenigen Menschen, die nicht mit Hemmnissen durch [frühere] Taten versehen sind, die nicht mit Hemmnissen durch [charakterliche] Befle­ckungen versehen sind, die nicht mit Hemmnissen durch die Auswirkungen ihrer Taten versehen sind, die das Vertrauen haben, die den Willen haben, die Einsicht haben, die nicht dumm[37] sind, die fähig dazu sind, die Mittel zum Erlangen heilsamer Dinge zu bekommen, diese Menschen nennt man zum Ankommen Fähige.

Der mit Bestimmung

14. Und welcher Mensch ist einer mit [fester] Bestimmung[38]?

Menschen, welche die fünf Taten mit unmittelbarer Folge [begangen haben], solche, die an üblen Ansichten festhalten und die acht edlen Men­schen sind mit [fester] Bestimmung.

Die übrigen Menschen sind ohne [feste] Bestimmung.

Der [den Pfad] betreten Habende

15. Und welcher Mensch ist einer, der [den Pfad] betreten hat?

Die vier mit dem Pfad ausgestatteten Menschen haben den Pfad betreten.

Die vier mit der Frucht[-erfahrung] ausgestatteten Menschen harren bei der Frucht[-erfahrung] aus[39].

Der, bei dem [beides] zugleich Eintritt

16. Und welcher Mensch ist einer, bei dem [beides] zugleich eintritt[40]?

Diejenigen Menschen, bei denen gleichzeitig die Einflüsse erlöschen und das Leben erlischt, diese Menschen nennt man solche, bei denen beides zugleich eintritt.

Der Weltzeit-Hemmende

17. Und welcher Mensch ist ein Weltzeit-Hemmender?

Da ist ein Mensch dabei, die Erreichung des Stromeintrittes selbst zu verwirklichen, und es ist das Zeitalter des Weltbrandes, da würde nicht die Welt in Brand geraten, bevor jener Mensch nicht die Erreichung des Strom­eintrittes verwirklicht hat. Diesen Menschen nennt man einen Weltzeit-Hem­menden.

Der Edle

18. Und welcher Mensch ist ein Edler[41]?

Die acht edlen Menschen sind Edle. Die übrigen Menschen sind Unedle.

Der Lernende

19. Und welcher Mensch ist ein Lernender[42]?

Die vier [Arten von] Menschen, die mit dem Pfad ausgestattet sind und die drei [Arten von] Menschen, die mit der Erreichung ausgestattet sind, das sind die Lernenden.

Der Heilige ist ein Ausgelernter.

Die übrigen Menschen sind weder Lernende noch Ausgelernte.

Der mit dreifachem Wissen

20. Und welcher Mensch ist einer mit dem dreifachen Wissen?

Der Mensch, der mit den drei Wissen versehen ist, der ist einer mit dem dreifachen Wissen.

Der mit den sechs Fähigkeiten

21. Und welcher Mensch ist einer mit sechs (übernatürlichen) Fähigkeiten[43]?

Der Mensch, der mit den sechs Geisteskräften versehen ist, der ist einer mit den sechs (übernatürlichen) Fähigkeiten.

Der vollkommen Erwachte

22. Und welcher Mensch ist ein vollkommen Erwachter?

Da hat ein Mensch in den zuvor nicht gehörten Dingen selber die Wahrheit und höchste Weisheit erlangt, auch hat er Allwissenheit erlangt und die Meisterschaft bei den Kräften. Diesen Menschen nennt man einen voll­kommen Erwachten.

Der Einzelerwachte

23. Und welcher Mensch ist ein Einzelerwachter?

Da hat ein Mensch in den zuvor nicht gehörten Dingen selber die Wahrheit erlangt, doch er hat nicht die Allwissenheit erlangt und [auch] nicht die Meisterschaft bei den Kräften. Diesen Menschen nennt man einen Einzel-Erwachten.

Der in zweifacher Hinsicht Befreite

24. Und welcher Mensch ist ein in zweifacher Hinsicht Befreiter[44]?

Nachdem hier ein Mensch nun persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Und als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen, der in zweifacher Hinsicht befreit ist.

Der Erkenntnis-Befreite

25. Und welcher Mensch ist ein Erkenntnis-Befreiter[45]?

Nachdem hier ein Mensch nun nicht persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Doch als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen Erkennt­nis-Befreiten.

Der persönlich Erfahrende

26. Und welcher Mensch ist ein persönlich Erfahrender[46]?

Nachdem hier ein Mensch persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er darin. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen persönlich Erfahrenden.

Der (rechte) Ansicht erlangt Habende

27. Und welcher Mensch ist einer, der (rechte) Ansicht erlangt hat[47]?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg'. Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge[48] hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe[49] geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen, der (rechte) Ansicht erlangt hat.

Der Vertrauensbefreite

28. Und welcher Mensch ist ein Vertrauensbefreiter[50]?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg'. Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden, jedoch nicht auf die Weise, wie bei einem, der (rechte) Ansicht erlangt hat. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensbefreiten.

Der Lehrnachfolger

29. Und welcher Mensch ist ein Lehrnachfolger[51]?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit der Weisheit erstarkt ist, der von Weisheit getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Lehrnachfolger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Lehrnachfolger die Erreichung des Stromeintrittes, der (rechte) Ansicht Habende, harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus[52].

Der Vertrauensnachfolger

30. Und welcher Mensch ist ein Vertrauensnachfolger[53]?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit des Vertrauens erstarkt ist, der von Vertrauen getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensnachfol­ger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Vertrauensnachfolger die Errei­chung des Stromeintrittes, der Vertrauensbefreite harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus.

Der noch sieben Mal ins Dasein Tretende

31. Und welcher Mensch ist ein (noch) höchstens sieben Mal wieder ins Dasein Tretender?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln zerstört und ist ein in den Strom Eingetretener, er ist nicht [mehr] den zum Untergang führenden Dingen ausgeliefert, sein Ziel ist das volle Erwachen. Nachdem er [noch höchstens] sieben Mal unter Göttern und Menschen wiedergeboren wurde, [also] im Daseinskreislauf [erschien], macht er der Unzulänglichkeit ein Ende. Diesen Menschen nennt man einen, der [noch höchstens] sieben Mal wieder ins Dasein tritt.

Der von Familie zu Familie (Gehende)

32. Und welcher Mensch ist ein von Familie zu Familie (Gehender)[54]?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln zerstört und ist ein in den Strom Eingetretener, er ist nicht [mehr] den zum Untergang führenden Dingen ausgeliefert, sein Ziel ist das volle Erwachen. Nachdem er [noch] zwei Mal oder drei Mal in Familien[55] wiedergeboren wurde, [also] im Daseinskreislauf [erschien], macht er der Unzulänglichkeit ein Ende. Diesen Menschen nennt man einen, der von Familie zu Familie geht.

Der (nur noch) ein Mal Aufkeimende

33. Und welcher Mensch ist ein (nur noch) ein Mal Aufkeimender?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln zerstört und ist ein in den Strom Eingetretener, er ist nicht [mehr] den zum Untergang führenden Dingen ausgeliefert, sein Ziel ist das volle Erwachen. Nachdem er [noch] ein Mal zu menschlichem Dasein gelangte, macht er [hier] der Unzulänglichkeit ein Ende. Diesen Menschen nennt man einen ein Mal-Aufkeimenden.

Der ein Mal Wiederkehrende

34. Und welcher Mensch ist ein (noch) ein Mal Wiederkehrender?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln vernichtet, und nachdem er das Begehren, des Hass und die Verblendung bis aufs Äußerste geschwächt hat, kehrt er noch ein Mal wieder [ins Dasein]. Nachdem er dieses eine Mal [in diese Welt] zurückgekehrt ist, macht er [hier] der Unzulänglichkeit ein Ende. Diesen Menschen nennt man einen ein Mal Wiederkehrenden.

Der nicht Wiederkehrende

35. Und welcher Mensch ist ein nicht Wiederkehrender?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten[56]. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Diesen Menschen nennt man einen nicht Wiederkehrenden.

Der inmitten (der Lebenszeit) Erlöschende

36. Und welcher Mensch ist ein inmitten (der Lebenszeit) Erlöschender[57]?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Un­mittelbar nach dem Erscheinen [in jener Existenz] oder während er nicht die Hälfte seiner [dortigen] Lebenserwartung erreicht hat, da bringt er den edlen Pfad zur Vernichtung der höheren Fesseln hervor. Diesen Menschen nennt man einen, der inmitten der Lebenszeit erlischt.

Der beinahe (am Ende der Lebenszeit) Erlöschende

37. Und welcher Mensch ist ein beinahe (am Ende der Lebenszeit) Erlöschen­der[58]?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Nach­dem er die Hälfte der [dortigen] Lebenserwartung überschritten hat oder wenn die Zeit [des Todes] eintritt, da bringt er den edlen Pfad zur Vernich­tung der höheren Fesseln hervor. Diesen Menschen nennt man einen, der das Begehren vernichtet hat.

Der ohne Anstrengung Erlöschende

38. Und welcher Mensch ist einer, der ohne (besondere) Anstrengung er­lischt[59]?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Ohne Mühe bringt er den edlen Pfad zur Vernichtung der höheren Fesseln hervor. Diesen Menschen nennt man einen, der ohne Anstrengung erlischt.

Der unter Anstrengung Erlöschende

39. Und welcher Mensch ist einer, der unter Anstrengung erlischt?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Mit Mühe bringt er den edlen Pfad zur Vernichtung der höheren Fesseln hervor. Diesen Menschen nennt man einen, der unter Anstrengung erlischt.

Der stromauf zu den höchsten Göttern Gelangende

40. Und welcher Mensch ist ein stromauf zu den höchsten Göttern Gelangen­der[60]?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins voll­ständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die [hiesige] Welt. Von den nicht absinkenden (Göttern)[61] abgeschieden, gelangt er zu den nicht quälenden (Göttern)[62]. Von den nichtquälenden (Göttern) abgeschieden, gelangt er zu den recht sehenden (Göttern)[63]. Von den recht sehenden (Göt­tern) abgeschieden, gelangt er zu den recht erkennenden (Göttern)[64]. Von den recht erkennenden (Göttern) abgeschieden, gelangt zu den höchsten (Göt­tern)[65]. Bei den höchsten (Göttern) bringt er den edlen Pfad zur Vernichtung der höheren Fesseln hervor. Diesen Menschen nennt man einen, der stromauf zu den hehren Göttern gelangt.

Der in den Strom Eingetretene

41. Und welcher Mensch ist ein in den Strom Eingetretener, welcher ist einer, der auf dem Weg ist, die Erreichung des Stromeintrittes selbst zu ver­wirklichen?

Ein Mensch, der gerade dabei ist, die drei [niederen] Fesseln zu zer­stören, der die Erreichung des Stromeintrittes selbst verwirklicht. [Oder] einer, der die drei [niederen] Fesseln überwunden hat. Diesen Menschen nennt man einen, der in den Strom eingetreten ist.

Der (noch) ein Mal Wiederkehrende

42. [Und welcher Mensch ist ein (noch) ein Mal Wiederkehrender, welcher ist einer, der auf dem Weg ist, die Erreichung der Einmalwiederkehr selbst zu verwirklichen?]

Ein Mensch, der gerade dabei ist, Sinneslustbegehren und Übelwol­len[66] auf das Äußerste abzuschwächen, der die Erreichung der Einmalwieder­kehr verwirklicht. [Oder] einer, in dem Sinneslustbegehren und Übelwollen aufs Äußerste abgeschwächt sind. Diesen Menschen nennt man einen, der (nur noch) ein Mal wiederkehrt.

Der nicht Wiederkehrende

43. [Und welcher Mensch ist ein nicht Wiederkehrender, welcher ist einer, der auf dem Weg ist, die Erreichung der Nichtwiederkehr selbst zu verwirk­lichen?]

Ein Mensch, der gerade dabei ist, Sinneslustbegehren und Übelwollen restlos aufzugeben, der die Erreichung der Nicht-Wiederkehr verwirklicht. [Oder] einer, der Sinneslustbegehren und Übelwollen restlos aufgegeben hat. Diesen Menschen nennt man einen, der nicht wiederkehrt.

Der Heilige

44. [Und welcher Mensch ist ein Heiliger, welcher ist einer, der auf dem Weg ist, die Erreichung der Heiligkeit selbst zu verwirklichen?] [67]

Ein Mensch, der gerade dabei ist, das Begehren nach materiellem Dasein, das Begehren nach immateriellem Dasein, den Eigendünkel, die Aufgeregtheit[68] und die Verblendung restlos aufzugeben, der die Erreichung der Heiligkeit verwirklicht. [Oder] jenen Menschen, der das Begehren nach materiellem Dasein, das Begehren nach immateriellem Dasein, den Eigen­dünkel, die Aufgeregtheit und die Verblendung restlos aufgegeben hat. Diesen Menschen nennt man einen Heiligen.

[Das war] die Einer-Darstellung.


Zweier-Beschreibung von Personen[69]

Zornige

45. Welcher Mensch ist ein Zorniger? Und was ist Zorn?

Was da Zorn ist, Ärgern, Verärgertsein, Hass, Hassen, Gehässigkeit, Aufregung, Aufregen, Aufgeregtsein, Abneigung, Feindseligkeit, Grimm, Jähzorn, geistige Missstimmung, das nennt man Zorn. Welcher Mensch [aber] diesen Zorn nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Zornigen.

Grollende

46. Welcher Mensch ist ein Grollender? Und was ist Groll[70]?

Was zu früheren Zeiten Zorn ist, wird später zu Groll. Was dann ein solcher Groll ist, Grollen, das mit Groll Erfülltsein, die Störrigkeit, Sturheit, das Fixiertsein, Ärgerniserregen[71], Nichtnachlassen, Erstarken des Zornes, das nennt man Groll. Welcher Mensch [aber] diesen Groll nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Grollenden.

Miesmacher

47. Welcher Mensch ist ein Miesmacher? Und was ist Miesmacherei[72]?

Was da Miesmachen ist, Verunglimpfen, Diffamieren, schmachvolles Behandeln, das nennt man Miesmacherei. Welcher Mensch [aber] diese Miesmacherei nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Mies­macher.

Boshafte

48. Welcher Mensch ist ein Boshafter? Und was ist Boshaftigkeit[73]?

Was da Boshaftigkeit ist, das Boshaftsein, boshaftes Behandeln, Bos­heit als Nährstoff und Ursache für Streiterei, Rivalität, Nichtaufgeben, das nennt man Boshaftigkeit. Welcher Mensch [aber] diese Boshaftigkeit nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Boshaften.

Neidische

49. Welcher Mensch ist ein Neider? Und was ist Neid?

Was da wegen der anderen Erhaltenem, Bewirtung, Achtung, Hoch­schätzung, Ehrung, Verehrung, Neid ist, das Beneiden, Neidischsein, [was da] Eifersucht[74], Eifersüchtelei, Eifersüchtigsein ist, das nennt man Neid. Welcher Mensch [aber] diesen Neid nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Neider.

Missgünstige

50. Welcher Mensch ist ein Missgünstiger? Und was ist da Missgunst[75]?

Fünf Arten der Missgunst gibt es: Missgunst bei der Unterkunft, Miss­gunst wegen der [Unterstützer-]Familie, Missgunst wegen des Erhaltenen, Missgunst wegen des Ansehens, Missgunst wegen der Lehre[76]. Was da sol­cherart Missgunst ist, Nichtgönnen, Missgünstigsein, Selbstwunsch, was da Selbstsucht, Kleinlichkeit, nicht freigebigen Herzens ist, das nennt man Missgunst. Welcher Mensch [aber] diese Missgunst nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Missgünstigen.

Falsche

51. Welcher Mensch ist ein Falscher? Und was ist Falschheit[77]?

Da ist ein Mensch falsch und arglistig. Was da nun in ihm das Falsche ist, die Falschheit, das Falschsein, Hinterlist, Betrügerei, was da Verstecken ist, Verstecktheit, das nennt man Falschheit. Welcher Mensch [aber] diese Falschheit nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Falschen.

Täuscher

52. Welcher Mensch ist ein Täuscher? Und was ist Täuschen[78]?

Da hat einer einen schlechten Wandel in Taten, in Worten einen schlechten Wandel und in Gedanken einen schlechten Wandel. Um das zu verheimlichen, richtet er [den Geist] auf übles Wünschen: 'Möge man mich nicht erkennen.', wünscht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', bildet er sich ein. 'Möge man mich nicht erkennen.', so spricht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', so handelt er in Werken. Was da solcherart Täuschen ist, Verstel­lung, Verfälschen, Betrug, Tücke, Ausstreuen, Verschweigen, Verbergen, Geheimhalten, Verheimlichen, Verstecken, unoffen handelnd, versteckt handelnd, Verhüllen, übles Vorgehen, das nennt man Täuschen. Welcher Mensch [aber] das Täuschen nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Täuscher.

Schamlose

53. Welcher Mensch ist ein Schamloser? Und was ist Schamlosigkeit?

Sich nicht schämen, wenn man sich schämen sollte; sich nicht schämen bei der Ausübung übler, unheilsamer Dinge, das nennt man Scham­losigkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Schamlosigkeit ausgestattet ist, der ist ein Schamloser.

Gewissenlose

54. Welcher Mensch ist ein Gewissenloser? Und was ist Gewissenlosigkeit?

Sich nicht vor etwas scheuen, wenn man sich vor etwas scheuen sollte; sich nicht scheuen vor der Ausübung übler, unheilsamer Dinge, das nennt man Gewissenlosigkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Gewissenlosigkeit ausgestattet ist, der ist ein Gewissenloser.

Schwer Ermahnbare

55. Welcher Mensch ist ein schwer Ermahnbarer[79]? Und was ist Schwer­ermahnbarkeit?

Da wird einer der Lehre gemäß angesprochen, [aber] er ist schwer an­sprechbar, ist eigensinnig, ist schwer ermahnbar, widersetzt sich, ist wider­spenstig, missachtet, hat keine Ehrfurcht, hat Respektlosigkeit, ist ohne Ehr­erbietung, das nennt man Schwerermahnbarkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Schwerermahnbarkeit ausgestattet ist, der ist ein schwer Ermahnbarer.

Mit üblen Freunden

56. Welcher Mensch hat üble Freunde? Und was ist schlechter Umgang?

Da gibt es Menschen, die ohne Vertrauen sind, die schlechte Sitten haben, die ungebildet sind, die missgünstig sind, die schwer von Verstand sind – wer mit solchen zusammensitzt, mit solchen verkehrt, mit solchen zusammen ist, wer mit solchen verbunden ist, mit solchen vereint ist, wer solchen ergeben ist, sich solchen hingibt, mit solchen vertraut ist, das nennt man schlechten Umgang. Welcher Mensch [aber] mit solch schlechtem Umgang ausgestattet ist, der hat üble Freunde.

Mit unbehüteten Sinnestoren

57. Welcher Mensch ist einer mit unbehüteten Sinnestoren? Und was sind unbehütete Sinnestore?

Da hat ein Mensch mit dem Auge eine Form gesehen, so wird er durch das Aussehen verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügelter Sehfähigkeit verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Sehfähigkeit, bei der Sehfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit dem Ohr ein Geräusch gehört, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhal­tens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Hörfähigkeit, bei der Hörfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit der Nase einen Geruch gerochen, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Riechfähigkeit, bei der Riechfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da hat ein Mensch mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt, so wird er durch dessen Art ver­führt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Schmeckfähigkeit, bei der Schmeckfähigkeit pflegt er die Selbstbeherr­schung nicht. Da hat ein Mensch mit dem Körper eine Berührung empfunden, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details verführt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Beküm­mern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Tastfähigkeit, bei der Tastfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Da ist ein Mensch sich im Geist eines Dinges bewusst, so wird er durch dessen Art verführt, wird durch Details ver­führt. Und wenn er nun mit ungezügeltem Geist verweilt, da könnten ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge befallen. Die Praxis des Zurückhaltens befolgt er nicht, [noch] behütet er die Denkfähigkeit, bei der Denkfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung nicht. Was da bei diesen sechs Sinnesfähigkeiten das Unbehütetsein ist, das Unbeschütztsein ist, das Nichtbewachen ist, das Ungezügeltsein ist, das nennt man Unbehütetsein der Sinnestore. Welcher Mensch [aber] mit unbehüteten Sinnestoren ausgestattet ist, der ist einer mit unbehüteten Sinnestoren.

Maßlos beim Essen

58. Welcher Mensch ist maßlos beim Essen? Und was ist Maßlosigkeit beim Essen?

Da nimmt ein Mensch unbedacht und unüberlegt Nahrung zu sich, aus Spaß, aus Lust, um dem Trägesein zu frönen, um schön auszusehen. Was da beim Essen Nichtbescheidenheit ist, Maßlosigkeit ist, Nichtbedenken ist, das wird Maßlosigkeit beim Essen genannt. Welcher Mensch [aber] mit dieser Maßlosigkeit beim Essen ausgestattet ist, der ist maßlos beim Essen.

Vergessliche

59. Welcher Mensch ist ein vergesslich? Und was ist Vergesslichkeit[80]?

Was da Unachtsamkeit ist, nicht an etwas denken Können, Vergess­lichkeit, Erinnerungslosigkeit, nicht im Gedächtnis Behalten, Oberflächlich­keit, was Vergessen ist, das nennt man Vergesslichkeit. Welcher Mensch [aber] mit Vergesslichkeit ausgestattet ist, der ist vergesslich.

Unaufmerksame

60. Welcher Mensch ist unaufmerksam? Und was ist Unaufmerksamkeit[81]?

Was da Nichtkennen ist, Nichtsehen, Begriffsstutzigkeit, Verständnis­losigkeit, unvollkommene Erkenntnis, Nichtdurchdringen, ohne Schlussfol­gerung sein, Nichteindringen, Rücksichtslosigkeit, Nichtreflektieren, Nicht­sehenwollen, Dummheit, Törichtsein, Unaufmerksamsein, Verblendung, Geistesverwirrung, Verwirrtheit, Unwissenheit, was die Flut der Unwissen­heit ist, was das Joch der Unwissenheit ist, was die Beeinflussung der Unwis­senheit ist, was Verblendung als Wurzel des Unheilsamen ist[82], das nennt man Unaufmerksamkeit. Welcher Mensch [aber] mit Unaufmerksamkeit ausge­stattet ist, der ist unaufmerksam.

Von der Tugend Abgewichene

61. Welcher Mensch ist ein von der Tugend Abgewichener? Und was ist Ab­weichen von der Tugend[83]?

Mit dem Körper [die Gebote] übertreten, mit der Sprache [die Gebote] übertreten, mit Körper und Sprache [die Gebote] übertreten, das nennt man Abweichen von der Tugend. Alle schlechte Tugend ist ein Abweichen von der Tugend. Welcher Mensch [aber] mit Abweichungen von der Tugend ausgestattet ist, der ist ein von der Tugend Abgewichener.

Von (rechter) Ansicht Abgewichene

62. Und welcher Mensch ist ein von (rechter) Ansicht Abgewichener? Und was ist Abweichen von (rechter) Ansicht[84]?

'Kein Geben, kein Opfern, kein Darbringen, keine gute oder schlechte Handlung, die als Ergebnis reift; es gibt keine hiesige Welt, keine jenseitige Welt, keine Mutter, keinen Vater, keine spontan (entstandenen) Wesen; es gibt in der Welt keine Asketen und Brahmanen, die mit rechter Geisteshal­tung ausgestattet sind, die selber diese Welt und die nächste Welt mit eigener Erkenntnis erfahren haben, und davon mitteilen.' Was eine derartige Ansicht ist, falsche Meinung, Dickicht (falscher) Ansichten, Wildnis der Irrlehren, Schauspiel von Ansichten, Zappeln in Ansichten, Gefesseltsein in Ansichten, (falsche) Auffassung, das Annehmen [daran], das [dazu] Neigen, das Gern­haben [jener], die Irrlehre, falscher Weg, Verkehrtheit, Standpunkt der Ande­ren, gegenteiliges Ziel, das nennt man Abweichen von (rechter) Ansicht. Alle [Art von] falscher Ansicht sind ein Abweichen von der (rechten) Ansicht. Welcher Mensch [aber] mit Abweichungen von der (rechten) Ansicht ausge­stattet ist, der ist ein von (rechter) Ansicht Abgewichener.

Am Diesseits Gefesselte

63. Welcher Mensch ist ein Diesseitsgefesselter[85]?

Jene Menschen, bei denen die fünf Fesseln der niederen Welt nicht aufgegeben sind, diese Menschen nennt man Diesseitsgefesselte.

Am Jenseits Gefesselte

64. Welcher Mensch ist ein Jenseitsgefesselter?

Jene Menschen, bei denen die fünf Fesseln der höheren Welt nicht aufgegeben sind, diese Menschen nennt man Jenseitsgefesselte.

Zornlose

65. Welcher Mensch ist ein Zornloser? Und was ist da Zorn?

Was da Zorn, Ärgern, Verärgertsein, Hass, Hassen, Gehässigkeit, Aufregung, Aufregen, Aufgeregtsein, Abneigung, Feindseligkeit, Grimm, Jähzorn, geistige Missstimmung ist, das nennt man Zorn. Welcher Mensch [aber] diesen Zorn aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Zorn­losen.

Frei von Groll

66. Welcher Mensch ist einer, der frei ist von Groll? Und was ist da Groll?

Was zu früheren Zeiten Zorn ist, wird später zu Groll. Was dann ein solcher Groll ist, Grollen, Grollerfülltsein, Störrigkeit, Sturheit, Fixiertsein, Ärgerniserregen[86], Nichtnachlassen, Erstarken des Zornes, das nennt man Groll. Welcher Mensch [aber] diesen Groll aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen, der frei ist von Groll.

Kein Miesmacher

67. Und welcher Mensch ist kein Miesmacher? Und was ist Miesmacherei?

Was da Miesmachen ist, Verunglimpfen, Diffamieren, schmachvolles Behandeln, das nennt man Miesmacherei. Welcher Mensch [aber] diese Miesmacherei aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man keinen Mies­macher.

Kein Boshafter

68. Und welcher Mensch ist kein Boshafter? Und was ist Boshaftigkeit?

Was da Boshaftigkeit ist, das Boshaftsein, boshaftes Behandeln, Bos­heit als Nährstoff und Ursache für Streiterei, Rivalität, Nichtaufgeben, das nennt man Boshaftigkeit. Welcher Mensch [aber] diese Boshaftigkeit auf­gegeben hat, diesen Menschen nennt man keinen Boshaften.

Nicht Neider

69. Welcher Mensch ist kein Neider? Und was ist Neid?

Was da wegen der anderen Erhaltenem, Bewirtung, Achtung, Hoch­schätzung, Ehrung, Verehrung, Neid ist, das Beneiden, Neidischsein, [was da] Eifersucht, Eifersüchtelei, Eifersüchtigsein ist, das nennt man Neid. Wel­cher Mensch [aber] diesen Neid aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man keinen Neider.

Kein Missgönner

70. Welcher Mensch ist kein Missgönner? Und was ist da Missgunst?

Fünf Arten der Missgunst gibt es: Missgunst bei der Unterkunft, Miss­gunst wegen der [Unterstützer-]Familie, Missgunst wegen des Erhaltenen, Missgunst wegen des Ansehens, Missgunst wegen der Lehre. Was da sol­cherart Missgunst ist, Nichtgönnen, Missgünstigsein, Selbstwunsch, was da Selbstsucht, Kleinlichkeit, nicht freigebigen Herzens ist, das nennt man Miss­gunst. Welcher Mensch [aber] diese Missgunst aufgegeben hat, diesen Men­schen nennt man keinen Missgönner.

Kein Falscher

71. Welcher Mensch ist kein Falscher? Und was ist Falschheit?

Da ist ein Mensch falsch und arglistig. Was da nun in ihm das Falsche ist, die Falschheit, das Falschsein, Hinterlist, Betrügerei, was da Verstecken ist, Verstecktheit, das nennt man Falschheit. Welcher Mensch [aber] diese Falschheit aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man keinen Falschen.

Kein Täuscher

72. Welcher Mensch ist kein Täuscher? Und was ist Täuschen?

Da hat einer einen schlechten Wandel in Taten, in Worten einen schlechten Wandel und in Gedanken einen schlechten Wandel. Um das zu verheimlichen, richtet er [den Geist] auf übles Wünschen: 'Möge man mich nicht erkennen.', wünscht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', bildet er sich ein. 'Möge man mich nicht erkennen.', so spricht er. 'Möge man mich nicht erkennen.', so handelt er in Werken. Was da solcherart Täuschen ist, Verstel­lung, Verfälschen, Betrug, Tücke, Ausstreuen, Verschweigen, Verbergen, Geheimhalten, Verheimlichen, Verstecken, unoffen handelnd, versteckt handelnd, Verhüllen, übles Vorgehen, das nennt man Täuschen. Welcher Mensch [aber] das Täuschen nicht aufgegeben hat, diesen Menschen nennt man einen Täuscher.

Schamhafte

73. Welcher Mensch ist ein Schamhafter? Und was ist Schamhaftigkeit?

Sich schämen, wenn man sich schämen sollte; sich schämen bei der Ausübung übler, unheilsamer Dinge, das nennt man Schamhaftigkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Schamhaftigkeit ausgestattet ist, der ist ein Schamhafter.

Gewissenhafte

74. Welcher Mensch ist ein Gewissenhafter[87]? Und was ist Gewissenhaftig­keit?

Sich vor etwas scheuen, wenn man sich vor etwas scheuen sollte; sich scheuen vor der Ausübung übler, unheilsamer Dinge, das nennt man Gewis­senhaftigkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Gewissenhaftigkeit ausge­stattet ist, der ist ein Gewissenhafter.

Leicht Ermahnbare

75. Welcher Mensch ist ein leicht Ermahnbarer[88]? Und was ist Ermahnbar­keit?

Da wird einer der Lehre gemäß angesprochen, da ist er leicht an­sprechbar, ist nicht eigensinnig, ist leicht ermahnbar, widersetzt sich nicht, ist zugänglich, missachtet nicht, ist ehrfürchtig, respektiert, ist ehrerbietig, das nennt man Ermahnbarkeit. Welcher Mensch [aber] mit dieser Ermahn­barkeit ausgestattet ist, der ist ein leicht Ermahnbarer.

Mit edlen Freunden

76. Welcher Mensch hat edle Freunde? Und was ist guter Umgang?

Da gibt es Menschen, die Vertrauen haben, die sittlich sind, die gebil­det sind, die freigebig sind, die viel wissen – wer mit solchen zusammensitzt, mit solchen verkehrt, mit solchen zusammen ist, wer mit solchen verbunden ist, mit solchen vereint ist, wer solchen ergeben ist, sich solchen hingibt, mit solchen vertraut ist, das nennt man guten Umgang. Welcher Mensch [aber] mit solch gutem Umgang ausgestattet ist, der hat edle Freunde.

Mit behüteten Sinnestoren

77. Welcher Mensch ist einer mit behüteten Sinnestoren? Und was sind behütete Sinnestore?

Da hat ein Mensch mit dem Auge eine Form gesehen, da wird er durch das Aussehen nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Sehfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Beküm­mern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Sehfähigkeit behütet er, bei der Sehfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit dem Ohr ein Geräusch gehört, so wird er nicht durch dessen Art verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Hörfähigkeit verweilt, da können ihn Be­gierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Hörfähigkeit behütet er, bei der Hörfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit der Nase einen Geruch gerochen, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Riechfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befal­len. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Riechfähigkeit behütet er, bei der Riechfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezü­gelter Schmeckfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhal­tens, die Schmeckfähigkeit behütet er, bei der Schmeckfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit dem Körper eine Berührung empfunden, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Tastfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befal­len. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Tastfähigkeit behütet er, bei der Tastfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da ist ein Mensch sich im Geist eines Dinges bewusst, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügeltem Geist verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Denkfähigkeit behütet er, bei der Denkfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Was da bei diesen sechs Sinnesfähigkeiten das Behütetsein ist, das Beschütztsein ist, das Bewa­chen ist, das Gezügeltsein ist, das nennt man Behütetsein der Sinnestore. Welcher Mensch [aber] mit behüteten Sinnestoren ausgestattet ist, der ist einer mit behüteten Sinnestoren.

Beim Essen Mäßige

78. Welcher Mensch ist ein beim Essen Mäßiger? Und was ist da Mäßigung beim Essen?

Da nimmt ein Mensch bedacht und überlegt Nahrung zu sich, [indem er bedenkt:] 'Nicht aus Spaß, aus Lust, um Trägheit zu fördern oder zur Verschönerung. Nur insofern es notwendig ist, den Körper stabil und am Leben zu erhalten, um ihn nicht zu schädigen, um den Heiligkeitswandel zu gewährleisten. So wird früheres [Hunger-]Gefühl gestillt und neues [Völle-] Gefühl nicht erzeugt. So wird diese Existenz angenehm und der Lebensunter­halt untadelig sein.' Was da beim Essen Bescheidenheit ist, Maßhalten ist, Bedenken ist, das wird Mäßigung beim Essen genannt. Welcher Mensch [aber] mit dieser Mäßigung beim Essen ausgestattet ist, der ist mäßig beim Essen.

Achtsame

79. Welcher Mensch ist ein Achtsamer? Und was ist Achtsamkeit[89]?

Was da Aufmerksamkeit ist, sich besinnen, sich erinnern, Erinnerung, im Gedächtnis behalten, das Erinnern, das Gedenken, sich nicht treiben lassen, Nichtvergesslichkeit, Achtsamkeit, Fähigkeit der Achtsamkeit, Kraft der Achtsamkeit, rechte Achtsamkeit, das nennt man Achtsamkeit. Welcher Mensch [aber] mit Achtsamkeit ausgestattet ist, der ist ein Achtsamer.

Aufmerksame

80. Und welcher Mensch ist ein Aufmerksamer? Und was ist Aufmerksam­keit[90]?

Was da Erkenntnis ist, das Verständnis, Ergründen, Durchforschen, Ergründen von Gesetzmäßigkeiten[91], die Beobachtung, Unterscheidung, Beurteilung, Klugheit, Tüchtigkeit, Geschicklichkeit, das Überdenken, Nach­denken, Nachprüfen, der Verstand, die Weisheit, Einsicht, Durchschauung, Wissensklarheit, anspornende Erkenntnis, Fähigkeit der Erkenntnis, Kraft der Erkenntnis, das Schwert der Erkenntnis, die Zinne der Erkenntnis, das Licht der Erkenntnis, Strahlen der Erkenntnis, Aufleuchten der Erkenntnis, Juwel der Erkenntnis, die Unverblendung, Lehrergründung, rechte Achtsamkeit, das nennt man Aufmerksamkeit. Welcher Mensch [aber] mit Aufmerksam­keit ausgestattet ist, der ist ein Aufmerksamer.

Sittlich Vollkommene

81. Und welcher Mensch ist ein sittlich Vollkommener? Und was ist sittliche Vollkommenheit?

Mit dem Körper nicht [die Gebote] übertreten, mit der Sprache nicht [die Gebote] übertreten, mit Körper und Sprache nicht [die Gebote] übertre­ten, das nennt man sittliche Vollkommenheit. Alles Befolgen sittlicher Tugend ist [Bestandteil] sittlicher Vollkommenheit. Welcher Mensch [aber] mit sittlicher Vollkommenheit ausgestattet ist, der ist ein sittlich Vollkomme­ner.

In (rechter) Ansicht Vollkommene

82. Welcher Mensch ist einer, der vollkommene (rechte) Ansicht hat? Und was ist Vollkommenheit in (rechter) Ansicht?

'Das Geben, das Opfern, das Darbringen, gute oder schlechte Hand­lungen reifen als Ergebnis; es gibt eine hiesige Welt, eine jenseitige Welt, eine Mutter, einen Vater, eine spontan (entstandenen) Wesen; es gibt in der Welt Asketen und Brahmanen, die mit rechter Geisteshaltung ausgestattet sind, die selber diese Welt und die nächste Welt mit eigener Erkenntnis erfah­ren haben, und davon mitteilen.'

'Das Spenden, Almosen- und Opfergeben ist nicht zwecklos. Es gibt eine Frucht, ein Ergebnis der guten und bösen Werke. Diese Welt ist eine Tatsache, und die nächste Welt ist eine Tatsache. Es gibt Vater, Mutter und auch geistgeborene Wesen. Es gibt in der Welt Asketen und Heilige von rechtem, von vollkommenem Wandel, die sowohl diese als auch die nächste Welt selber erkannt und geschaut haben und sie erklären können.' Was dabei Erkenntnis ist, das Verständnis, Ergründen, Durchforschen, Ergründen von Gesetzmäßigkeiten, die Beobachtung, Unterscheidung, Beurteilung, Klug­heit, Tüchtigkeit, Geschicklichkeit, das Überdenken, Nachdenken, Nachprü­fen, der Verstand, die Weisheit, Einsicht, Durchschauung, Wissensklarheit, anspornende Erkenntnis, Fähigkeit der Erkenntnis, Kraft der Erkenntnis, das Schwert der Erkenntnis, die Zinne der Erkenntnis, das Licht der Erkenntnis, Strahlen der Erkenntnis, Aufleuchten der Erkenntnis, Juwel der Erkenntnis, die Unverblendung, Lehrergründung, rechte Achtsamkeit ist, das nennt man Vollkommenheit in (rechter) Ansicht. Alles an (rechter) Ansicht ist [Bestand­teil der] Vollkommenheit der (rechten) Ansicht. Welcher Mensch [aber] mit dieser Vollkommenheit der (rechten) Ansicht ausgestattet ist, der ist ein in (rechter) Ansicht Vollkommener.

Schwer zu Findende

83. Welche zwei Menschen findet man selten in der Welt?

Den Zuvorkommenden und den Dankbaren. Diese zwei Menschen findet man selten in der Welt.

Schwer Zufriedenzustellende

84. Welche zwei Menschen sind schwer zufriedenzustellen?

Derjenige, der alles Erhaltene lagert und derjenige, der alles Erhaltene [wieder] weggibt. Diese zwei Menschen sind schwer zufriedenzustellen.

Leicht Zufriedenzustellende

85. Welche zwei Menschen sind leicht zufriedenzustellen?

Derjenige, der nicht alles Erhaltene aufspeichert und derjenige, der nicht alles Erhaltene [wieder] weggibt. Diese zwei Menschen sind leicht zufriedenzustellen.

Mit zunehmenden Einflüssen[92]

86. In welchen zwei Menschen nehmen die Einflüsse zu[93]?

Bei denjenigen, die bereuen, was nicht bereut werden sollte, und bei denjenigen, die nicht bereuen, was bereut werden sollte. In diesen zwei Menschen nehmen die Einflüsse zu.

Mit nicht zunehmenden Einflüssen

87. In welchen zwei Menschen nehmen die Einflüsse nicht zu?

Bei denjenigen, die nicht bereuen, was nicht bereut werden sollte, und bei denjenigen, die bereuen, was bereut werden sollte. In diesen zwei Men­schen nehmen die Einflüsse nicht zu.

Zu Niederem Geneigte[94]

88. Welcher Mensch ist ein zum Niedrigen Geneigter[95]?

Da hat ein Mensch eine schlechte Sittlichkeit, hat üble Dinge [an sich]. Und andere Unsittliche und üble Dinge [an sich] Habende bedient er, gesellt sich ihnen zu und ehrt sie. Diesen Menschen nennt man einen, der zu Niedri­gem geneigt ist.

Zu Vortrefflichem Geneigte

89. Welcher Mensch ist ein zu Vortrefflichem Geneigter[96]?

Da hat ein Mensch eine gute Sittlichkeit, hat edle Dinge [an sich]. Und andere Sittliche und edle Dinge [an sich] Habende bedient er, gesellt sich ihnen zu und ehrt sie. Diesen Menschen nennt man einen, der zu Vortreff­lichem geneigt ist.

Gestillte[97]

90. Und welcher Mensch ist ein Gestillter?

Der Einzelerleuchtete als auch diejenigen Anhänger des Vollendeten, die Heilige sind, das sind Gestillte.

Der vollkommen Erwachte ist ein Gestillter und ein Stillender. Diese Menschen nennt man Gestillte.

[Das war] die Zweier-Darstellung.


Dreier-Beschreibung von Personen

Die Erwartung

91. Welcher Mensch ist einer ohne Erwartung[98]?

Da hat ein Mensch eine schlechte Sittlichkeit, hat üble Dinge [an sich], ist unrein, von zweifelhaftem Verhalten[99], mit verborgenem Handeln, ein Nichtasket, der vorgibt, ein Asket zu sein, einer, der nicht den Reinheits­wandel pflegt, [aber] vorgibt, den Reinheitswandel zu pflegen, einer, der innerlich widerwärtig ist, von Begierden erfüllt[100], ein Verrotteter[101]. Er hört: 'Man hört, der Mönch Soundso habe die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin.' Da denkt er nicht: 'Wann werde denn auch ich die Einflüsse vernichten und nachdem ich die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt habe, verweilen?' Bei diesem Menschen hat man keine Erwartungen.

92. Welcher Mensch ist einer mit Erwartung[102]?

Da hat ein Mensch eine gute Sittlichkeit, hat edle Dinge [an sich]. Er hört: 'Man hört, der Mönch Soundso habe die Einflüsse vernichtet, und nach­dem er die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin.' Da denkt er: 'Wann werde denn auch ich die Einflüsse vernichten und nachdem ich die einflussfreie Geistes­befreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt habe, verweilen?' Bei diesem Menschen hat man Erwartungen.

93. Welcher Mensch ist einer mit gestillter Erwartung[103]?

Da hat ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. Er hört: 'Man hört, der Mönch Soundso habe die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin.' Da denkt er nicht: 'Wann werde denn auch ich die Einflüsse vernichten und nachdem ich die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt habe, verweilen?' Und was ist die Ursache? Was da früher in ihm als Unbefreiten an Befreiungserwartung[-en] war, das ist gestillt. Diesen Menschen nennt man erwartungsgestillt.

Die den Kranken Ähnlichen

94. Welche drei Menschen sind den Kranken ähnlich? Dreierlei Kranke:

Da erhält ein gewisser Kranker zuträgliche Speisen oder er erhält kei­ne zuträglichen Speisen; da erhält er zuträgliche Arzneien oder er erhält keine zuträglichen Arzneien; da erhält er einen geeigneten Pfleger oder er erhält keinen geeigneten Pfleger: er genest eben nicht von seiner Krankheit. (1)

Da erhält ein gewisser Kranker zuträgliche Speisen oder er erhält kei­ne zuträglichen Speisen; da erhält er zuträgliche Arzneien oder er erhält keine zuträglichen Arzneien; da erhält er einen geeigneten Pfleger oder er erhält keinen geeigneten Pfleger: er genest von seiner Krankheit. (2)

Dann ist da [noch] ein anderer Kranker, der zuträgliche Speisen erhält und es ihm daran nicht fehlt[104], der zuträgliche Arzneien erhält und es ihm daran nicht fehlt, der einen geeigneten Pfleger erhält und es ihm daran nicht fehlt, [dann] genest er von seiner Krankheit. (3)

Für jenen Kranken nun, der zuträgliche Speisen erhält und es ihm daran nicht fehlt, der zuträgliche Arzneien erhält und es ihm daran nicht fehlt, der einen geeigneten Pfleger erhält und es ihm daran nicht fehlt, und der [nur] dann von seiner Krankheit genest, für diesen Kranken wurde vom Vollende­ten[105] Krankenkost erlaubt[106], wurde Krankenarznei erlaubt, wurde ein Kranken­pfleger erlaubt. Neben diesem Kranken soll man aber auch den anderen Kranken aufwarten.

Ebenso kann man Menschen in dieser Welt antreffen, die den drei Kranken ähnlich sind. Welche drei?

Da bekommt ein gewisser Mensch den Vollendeten zu sehen, oder er bekommt den Vollendeten nicht zu sehen, er bekommt die vom Vollendeten verkündete Lehre und Disziplin zu hören, oder er bekommt die vom Vollen­deten verkündete Lehre und Disziplin nicht zu hören, er erlangt eben nicht die Methode zur Richtigkeit in den heilsamen Dingen. (1)

Da bekommt ein gewisser Mensch den Vollendeten zu sehen, oder er bekommt den Vollendeten nicht zu sehen, er bekommt die vom Vollendeten verkündete Lehre und Disziplin zu hören, oder er bekommt die vom Vollen­deten verkündete Lehre und Disziplin nicht zu hören, er erlangt die Methode zur Richtigkeit in den heilsamen Dingen. (2)

Dann ist da [noch] ein anderer Mensch, der den Vollendeten zu sehen bekommt, oder den Vollendeten nicht zu sehen bekommt, der die vom Voll­endeten verkündete Lehre und Disziplin zu hören bekommt, oder die vom Vollendeten verkündete Lehre und Disziplin nicht zu hören bekommt, [dann] erlangt er die Methode zur Richtigkeit in den heilsamen Dingen. (3)

Für denjenigen Menschen nun, der den Vollendeten zu sehen be­kommt, oder den Vollendeten nicht zu sehen bekommt, der die vom Voll­endeten verkündete Lehre und Disziplin zu hören bekommt, oder die vom Vollendeten verkündete Lehre und Disziplin nicht zu hören bekommt, der [nur] dann die Methode zur Richtigkeit in den heilsamen Dingen erlangt, für denjenigen Menschen hat der Vollendete die Lehrdarlegung erlaubt. Im Hinblick[107] auf diese Menschen sollte man auch den anderen die Lehre dar­legen.

Diese drei Menschen, die den Kranken ähnlich sind, kann man in der Welt antreffen.

Die mit teilweise erloschenen Einflüssen

95.[108] Welcher Mensch ist ein persönlich Erfahrender?

Nachdem hier ein Mensch persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er darin. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen persönlich Erfahrenden.

96. Welcher Mensch ist einer, der (rechte) Ansicht erlangt hat?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen, der (rechte) Ansicht erlangt hat.

97. Welcher Mensch ist ein Vertrauensbefreiter?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden, jedoch nicht auf die Weise, wie bei einem, der (rechte) Ansicht erlangt hat. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensbefreiten.

Die Sprechenden

98. Welcher Mensch ist ein Kotsprecher[109]?

Da ist ein Mensch ein Lügner[110], und inmitten einer Gesellschaft oder mitten in einer Versammlung oder inmitten von Verwandten[111] oder mitten in einer Gildeversammlung[112] oder er wird inmitten des Fürstenhofes[113] gebracht und als Zeuge befragt: 'Na los Mann[114], sag aus, was du weißt!', da sagt er: 'Ich weiß.', wenn er nichts weiß; wenn er weiß, da sagt er: 'Ich weiß nicht.' Wenn er nichts gesehen hat, da sagt er: 'Ich habe gesehen.'; wenn er etwas gesehen hat, da sagt er: 'Ich habe nichts gesehen.' So spricht er um seiner selbst willen oder um eines anderen willen oder wegen irgendeines Vorteiles eine bewusste Lüge. Diesen Mensch nennt man einen Kotsprecher.

99. Und welcher Mensch ist ein Blumensprecher[115]?

Da hat ein Mensch die üble Rede aufgegeben, von der üblen Rede enthält er sich, und inmitten einer Gesellschaft oder mitten in einer Versamm­lung oder inmitten von Verwandten oder mitten in einer Gildeversammlung oder wenn er mitten in den Fürstenhof gebracht und als Zeuge befragt wird: 'Na los Mann, sag aus, was du weißt!', da sagt er: 'Ich weiß.', wenn er weiß; wenn er nichts weiß, da sagt er: 'Ich weiß nicht.' Wenn er nichts gesehen hat, da sagt er: 'Ich habe nichts gesehen.'; wenn er etwas gesehen hat, da sagt er: 'Ich habe gesehen.' So spricht er weder um seiner selbst willen noch um eines anderen willen oder wegen irgendeines Vorteiles willen keine bewusste Lüge. Diesen Menschen nennt man einen Blumensprecher.

100. Und welcher Mensch ist ein Honigsprecher[116]?

Da hat ein Mensch eine Redeweise, die rein[117] ist, dem Ohr guttuend, liebenswert, herzbewegend, kultiviert[118], vielen Leuten lieb, vielen Leuten an­genehm. Eine derartige Redeweise führt er. Diesen Menschen nennt man einen Honigsprecher.

Der Geist[119]

101. Und welcher Mensch ist einer mit einem Geist, gleich einer (heiklen) Wunde[120]?

Da ist ein Mensch zornig, stark reizbar. Sagt man zu ihm eine Klei­nigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bösartig und offenbart [seine] Unzufriedenheit.

Gerade wie da nämlich eine bösartige Wunde, die man mit einem Holzspan oder mit einer Scherbe anstößt, massive Mengen Ausfluss abgibt, ebenso ist da ein zorniger, stark reizbarer Mensch. Sagt man zu ihm eine Kleinigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bösartig und offenbart [seine] Unzufriedenheit. Diesen Menschen nennt man einen mit einen Geist, gleich einer heiklen Wunde.

102. Und welcher Mensch ist einer mit einem Geist, gleich einem Blitz?

Da hat ein Mensch der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist die Unzu­länglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist das Entstehen der Unzulänglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist die Auflö­sung der Unzulänglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist der Weg, der zur Auflösung der Unzulänglichkeit führt.'

Gerade wie da nämlich ein Mensch mit seinen Augen in nächtlicher Dunkelheit und Finsternis beim plötzlichen Aufleuchten eines Blitzes Dinge sehen könnte: ebenso hat da ein Mensch der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist das Entstehen der Unzulänglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist die Auflösung der Unzulänglichkeit.'; hat der Wirklichkeit gemäß erkannt: 'Das ist der Weg, der zur Auflösung der Unzulänglichkeit führt.' Diesen Mensch nennt man einen mit einem Geist gleich einem Blitz.

103. Und welcher Mensch ist einer mit einem Geist, gleich einem Diamant?

Da hat ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin.

Gerade wie es nämlich für den Diamanten nichts gibt, was nicht zer­trennbar wäre, weder [andere] Juwelen oder Steine: ebenso hat da ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die einflussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. Diesen Mensch nennt man einen mit einem Geist gleich einem Diamant.

Das Sehen

104. Welcher Mensch ist ein Blinder?

Da hat ein Mensch nicht so einen Blick, mit dem er die noch nicht erlangten Besitztümer erlangen und aus den erlangten Besitztümern noch mehr machen könnte, er hat nicht so einen Blick, mit dem er heilsame und unheilsame Dinge erkennen könnte, mit dem er tadelnswerte und untadelige Dinge erkennen könnte, mit dem er minderwertige und unübertreffliche Dinge erkennen könnte, mit dem er Dinge, die Hellem und Dunklem glei­chen, erkennen könnte. Diesen Menschen nennt man einen Blinden.

105. Welcher Mensch ist ein Einäugiger?

Da hat ein Mensch so einen Blick, mit dem er die noch nicht erlangten Besitztümer erlangen und aus den erlangten Besitztümern noch mehr machen könnte, [aber] er hat nicht so einen Blick, mit dem er heilsame und unheil­same Dinge erkennen könnte, mit dem er tadelnswerte und untadelige Dinge erkennen könnte, mit dem er minderwertige und unübertreffliche Dinge erkennen könnte, mit dem er Dinge, die Hellem und Dunklem gleichen, erkennen könnte. Diesen Menschen nennt man einen Einäugigen.

106. Welcher Mensch ist ein Zweiäugiger?

Da hat ein Mensch so einen Blick, mit dem er die noch nicht erlangten Besitztümer erlangen und aus den erlangten Besitztümern noch mehr machen könnte, er hat so einen Blick, mit dem er heilsame und unheilsame Dinge erkennen könnte, mit dem er tadelnswerte und untadelige Dinge erkennen könnte, mit dem er minderwertige und unübertreffliche Dinge erkennen könnte, mit dem er Dinge, die Hellem und Dunklem gleichen, erkennen könnte. Diesen Menschen nennt man einen Zweiäugigen.

Das Verstehen[121]

107. Welcher Mensch ist einer mit einem Verstand[122] wie ein umgestülpter Topf?

Da geht ein gewisser Mensch häufig zum Kloster, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstaben­getreu[123], sie verkünden ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf seinem Platz sitzt, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedan­ken. Auch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedan­ken.

Gerade wie nämlich aus einem umgestülpten Topf das darin eingefüll­te Wasser wieder herausläuft, nicht darin bleibt, ebenso ist es, wenn ein ge­wisser Mensch häufig zum Kloster geht, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstabengetreu, sie verkün­den ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf seinem Platz sitzt, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedanken. Auch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedanken. Diesen Menschen nennt man einen mit einem Verstand wie ein umgestülpter Topf.

108. Welcher Mensch ist einer mit einem Verstand wie ein Schoß[124]?

Da geht ein gewisser Mensch häufig zum Kloster, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstaben­getreu, sie verkünden ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf seinem Platz sitzt, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken. Doch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedanken.

Das ist gerade wie bei einem gewissen Mann, dessen Schoß mit ver­schiedenen Esswaren bedeckt ist – wie Sesam, (geschälter) Reis, Süßigkeiten und Jujuba[125]. Wenn er sich aus Unachtsamkeit von seinem Platz erhebt, wür­den sich jene [auf dem Boden] verstreuen. Ebenso ist es, wenn ein gewisser Mensch häufig zum Kloster geht, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstabengetreu, sie verkünden ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf seinem Platz sitzt, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken. Doch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich weder über den Anfang, noch über die Mitte, noch über das Ende jener Rede Gedanken. Diesen Menschen nennt man einen mit einem Verstand wie ein Schoß.

109. Welcher Mensch ist einer mit ausgedehnter Erkenntnis[126]?

Da geht ein gewisser Mensch häufig zum Kloster, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstaben­getreu, sie verkünden ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf seinem Platz sitzt, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken. Auch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken.

Gerade wie in einem aufgerichteten Topf das eingefüllte Wasser darin bleibt, nicht heraus läuft, ebenso ist es, wenn ein gewisser Mensch häufig zum Kloster geht, um in Gegenwart der Mönche die Lehre zu hören. Jene Mönche legen ihm die Lehre dar, die am Anfang Edle, in der Mitte Edle, die am Ende Edle, sinn- und buchstabengetreu, sie verkünden ihm den gänzlich vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Während er dort auf sei­nem Platz sitzt, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken. Auch wenn er sich von jenem Platz erhoben hat, macht er sich über den Anfang, über die Mitte, über das Ende jener Rede Gedanken. Diesen Menschen nennt man einen mit ausgedehnter Erkenntnis.

Das Begehren nach Sinnlichkeit und Dasein

110. Welcher Mensch ist nicht leidenschaftslos [hinsichtlich] der Sinneslust und des Daseins[127]?

Den Stromeingetretenen und den Einmalwiederkehrenden, diese Menschen nennt man nicht leidenschaftslos [hinsichtlich] der Sinneslust und des Daseins.

111. Welcher Mensch ist leidenschaftslos [hinsichtlich] der Sinneslust, aber nicht leidenschaftslos [hinsichtlich] des Daseins?

Den Nichtwiederkehrenden, diesen Menschen nennt man leiden­schaftslos [hinsichtlich] der Sinneslust, aber nicht leidenschaftslos [hinsicht­lich] des Daseins.

112. Welcher Mensch ist leidenschaftslos [hinsichtlich] der Sinneslust und des Daseins?

Den Heiligen, diesen Menschen nennt man leidenschaftslos [hinsicht­lich] der Sinneslust und des Daseins.

Drei Inschriften

113. Welcher Mensch gleicht einer Steininschrift?

Da ist ein gewisser Mensch häufig zornig. Doch jener Zorn lässt ihn lange Zeit nicht los. Gerade wie sich nämlich eine Steininschrift durch Wind und Wasser nicht schnell auflöst, sondern lange bestehen bleibt, ebenso ist es bei einem gewissen Menschen, der häufig zornig ist, und jener Zorn lässt ihn lange Zeit nicht los. Diesen Menschen nennt man einen, der einer Stein­inschrift gleicht.

114. Welcher Mensch gleicht auf Erde Geschriebenem?

Da ist ein gewisser Mensch häufig zornig. Doch jener Zorn lässt ihn nach [gar] nicht langer Zeit los. Genau wie sich nämlich eine Inschrift auf dem Erdboden durch Wind und Wasser schnell auflöst, und nicht lange bestehen bleibt, ebenso ist es bei einem gewissen Menschen, der häufig zornig ist, und jener Zorn lässt ihn nach [gar] nicht langer Zeit los. Diesen Menschen nennt man einen, der einer Inschrift auf dem Erdboden gleicht.

115. Welcher Mensch gleicht in Wasser Geschriebenem?

Da ist ein gewisser Mensch, auch wenn er hart angesprochen wird, auch wenn er grob angesprochen wird, auch wenn er unangenehm angespro­chen wird, auf Einigkeit aus, ist auf Versöhnung aus, ist auf Freundlichkeit aus. Genau wie sich nämlich eine Inschrift im Wasser schnell auflöst, nicht lange bestehen bleibt, ebenso ist da ein gewisser Mensch, auch wenn er hart angesprochen wird, auch wenn er grob angesprochen wird, auch wenn er unangenehm angesprochen wird, auf Einigkeit aus, ist auf Versöhnung aus, ist auf Freundlichkeit aus. Diesen Menschen nennt man einen, der einer Inschrift im Wasser gleicht.

Die Leinentücher

116. Was sind in diesem Fall die drei den Leinentüchern ähnlichen Men­schen?[128]

Es gibt dreierlei Leinentuch: das neue Leinentuch, das sowohl hässlich ist, sich auch schlecht anfühlt[129] und das nur geringen Wert hat; das Leinentuch von mittlerem (Alter)[130], das sowohl hässlich ist, sich auch schlecht anfühlt und das nur geringen Wert hat; das alte Leinentuch, das sowohl hässlich ist, sich auch schlecht anfühlt und das nur geringen Wert hat. Auch benutzt man ein altes Leinentuch, um den Kochtopf sauber zu machen, oder man wirft es auf den Abfallhaufen.

Ebenso sind auch dreierlei, den Leinentüchern ähnlichen Menschen mit unter den Mönchen[131] vorhanden. Welche drei?

Wenn da ein neuer[132] Mönch ist mit schlechter Tugend und mit üblen Dingen, so ist das an ihm die Hässlichkeit. Gerade wie jenes hässliche Leinentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber bedient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit [nur] Unheil und Leiden. Das ist an ihm das schlechte Anfühlen. Und ebenso, wie jenes, sich schlecht anfühlende Leinentuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almosenspeise, Unterkunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei bekommt, denen bringt das keine große Frucht, keinen großen Segen. Das ist an ihm der geringe Wert. Ebenso wie das Leinentuch [nur] von geringem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Wenn da ein mittlerer[133] Mönch ist mit schlechter Tugend und mit üblen Dingen, so ist das an ihm die Hässlichkeit. Gerade wie jenes hässliche Leinentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber bedient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit [nur] Unheil und Leiden. Das ist an ihm das schlechte Anfühlen. Und ebenso, wie jenes, sich schlecht anfühlende Leinentuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almosenspeise, Unterkunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei bekommt, denen bringt das keine große Frucht, keinen großen Segen. Das ist an ihm der geringe Wert. Ebenso wie das Leinentuch [nur] von geringem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Wenn da ein (ordens-)älterer[134] Mönch ist mit schlechter Tugend und mit üblen Dingen, so ist das an ihm die Hässlichkeit. Gerade wie jenes häss­liche Leinentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber bedient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit [nur] Unheil und Leiden. Das ist an ihm das schlechte Anfühlen. Und ebenso, wie jenes, sich schlecht anfühlende Leinentuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almosenspeise, Unterkunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei bekommt, denen bringt das keine große Frucht, keinen großen Segen. Das ist an ihm der geringe Wert. Ebenso wie das Leinentuch [nur] von geringem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Ein solcher älterer Mönch spricht nun inmitten des Ordens. Da spre­chen die [anderen] Mönche zu ihm: "Was denn? Du Törichter und Unfähiger willst uns ansprechen? Du denkst sicherlich, etwas sagen zu müssen!" Zornig und übellaunig äußert er seine Meinung und führt eine solche Rede, dass ihn der Orden suspendiert, genau wie man jenes Leinentuch auf den Abfallhaufen wirft.

Diese drei, den Leinentüchern ähnlichen Menschen, sind unter den Mönchen vorhanden.

Die Seidentücher

117. Was sind in diesem Fall die drei den Seidentüchern[135] ähnlichen Men­schen?

Es gibt dreierlei Seidentuch: das neue Seidentuch, das schön anzuse­hen ist, das sich angenehm anfühlt, das einen großen Wert hat; das Seidentuch von mittlerem Alter, das schön anzusehen ist, das sich angenehm anfühlt, das einen großen Wert hat; das ältere Seidentuch, das schön anzusehen ist, das sich angenehm anfühlt, das einen großen Wert hat. Auch benutzt man ein altes Seidentuch, um Schmuck zu umhüllen, oder man legt es mit in ein Duft­kästchen.

Ebenso sind auch dreierlei, den Seidentüchern ähnliche Menschen mit unter den Mönchen vorhanden. Welche drei?

Wenn da ein neuer Mönch ein Tugendhafter ist, mit edlen Dingen, so ist das an ihm das schöne Aussehen. Gerade wie jenes schön anzusehende Seidentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber bedient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit zum Wohl und Glück. Das ist an ihm das angenehm Anzufühlende. Und ebenso, wie jenes, sich angenehm anfühlende Seidentuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almosenspeise, Unter­kunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei bekommt, denen bringt das große Frucht, großen Segen. Das ist an ihm der große Wert. Ebenso wie das Seidentuch von großem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Wenn da ein mittlerer Mönch ein Tugendhafter ist, mit edlen Dingen, so ist das an ihm das schöne Aussehen. Gerade wie jenes schön anzusehende Seidentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber bedient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit zum Wohl und Glück. Das ist an ihm das angenehm Anzufühlende. Und ebenso, wie jenes, sich angenehm anfühlende Seidentuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almosenspeise, Unter­kunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei bekommt, denen bringt das große Frucht, großen Segen. Das ist an ihm der große Wert. Ebenso wie das Seidentuch von großem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Wenn da ein (ordens-)älterer Mönch ein Tugendhafter ist, mit edlen Dingen, so ist das an ihm das schöne Aussehen. Gerade wie jenes schön anzusehende Seidentuch, so ist ein solcher Mensch. Wer ihn nun aber be­dient, sich ihm zugesellt, ihn verehrt, seinen Ansichten folgt, ihm verfällt, für jene ist das für lange Zeit zum Wohl und Glück. Das ist an ihm das angenehm Anzufühlende. Und ebenso, wie jenes, sich angenehm anfühlende Seiden­tuch, dem ähnelt ein solcher Mensch. Von denjenigen er nun Roben, Almo­senspeise, Unterkunft und die im Krankheitsfall erforderliche Arznei be­kommt, denen bringt das große Frucht, großen Segen. Das ist an ihm der große Wert. Ebenso wie das Seidentuch von großem Wert ist, dem ähnelt ein solcher Mensch.

Wenn nun ein solcher älterer Mönch inmitten des Ordens spricht, da sagen die [anderen] Mönche [zueinander]: "Seid [bloß] leise! Der (ordens-) ältere Mönch spricht von der Lehre und Disziplin." Sie bewahren seine Rede wie ein Seidentuch im Duftkästchen.

Diese drei, den Seidentüchern ähnliche Menschen, sind unter den Mönchen vorhanden.

Einschätzbar

118. Welcher Mensch ist ein leicht Einschätzbarer?

Da ist ein gewisser Mensch aufgeregt[136], unverschämt[137], wankelmütig, geschwätzig, ein zerstreuter Redner, vergesslich, unaufmerksam, unkonzen­triert, mit umherschweifendem Geist und primitiven Fähigkeiten[138]. Diesen Menschen nennt man einen leicht Einschätzbaren.

119. Welcher Mensch ist ein schwer Einschätzbarer?

Da ist ein Mensch nicht aufgeregt, nicht unverschämt, nicht wankel­mütig, nicht geschwätzig, kein zerstreuter Redner, merkfähig, aufmerksam, gesammelt, mit einspitzigem Geist und beherrschten Sinnen. Diesen Men­schen nennt man einen schwer Einschätzbaren.

120. Welcher Mensch ist ein nicht Einschätzbarer?

Da hat ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. Diesen Menschen nennt man einen nicht [mehr] Einschätzbaren.

Der Umgang I

121. Welche Menschen sollte man nicht bedienen, sich ihnen nicht zugesellen und nicht verehren[139]?

Da ist ein gewisser Mensch ein Geringerer in der Tugend, in der Geistessammlung und in der Erkenntnis. Einen solchen Menschen sollte man nicht bedienen, sich ihm zugesellen und verehren, außer aus Fürsorge, außer aus Mitgefühl[140].

122. Welche Menschen sollte man bedienen, sich ihnen zugesellen und sie verehren?

Da ist ein gewisser Mensch ein Ähnlicher in der Tugend, in der Geistessammlung und in der Erkenntnis. Einen solchen Menschen sollte man bedienen, sich ihm zugesellen und verehren. Aus welchem Grund? [Man sagt sich:] "Da wir in der Tugend Gleichheit erlangt haben, wird uns daraus Tugendhaftes entstehen[141], wird uns daraus Angenehmes entstehen[142], wird uns daraus Fortschritt entstehen. Da wir in der Geistessammlung Gleichheit erlangt haben, wird uns daraus Tugendhaftes entstehen, wird uns daraus Angenehmes entstehen, wird uns daraus Fortschritt entstehen. Da wir in der Erkenntnis Gleichheit erlangt haben, wird uns daraus Tugendhaftes ent­stehen, wird uns daraus Angenehmes entstehen, wird uns daraus Fortschritt entstehen." Deshalb sollte man einen solchen Menschen bedienen, sich ihm zugesellen und ihn verehren.

123. Welche Menschen sollte man, nachdem man sie willkommen geheißen und gewürdigt hat, bedienen, sich ihnen zugesellen und verehren[143]?

Da ist ein gewisser Mensch ein Höherer in der Tugend, in der Geistes­sammlung und in der Erkenntnis. Einen solchen Menschen sollte man, nach­dem man ihn bewillkommnet und gewürdigt hat, bedienen, sich ihm zuge­sellen und verehren. Aus welchem Grund? [Man sagt sich:] "Den noch unvollkommenen Komplex der Tugend werde ich vervollkommnen, den vervollkommneten Komplex der Tugend werde ich hier und da durch Weis­heit unterstützen; den noch unvollkommenen Komplex der Geistessammlung werde ich vervollkommnen, den vervollkommneten Komplex der Geistes­sammlung werde ich hier und da durch Weisheit unterstützen; den noch unvollkommenen Komplex der Erkenntnis werde ich vervollkommnen, den vervollkommneten Komplex der Erkenntnis werde ich hier und da durch Weisheit unterstützen." Deshalb sollte man einen solchen Menschen, nach­dem man ihn bewillkommnet und gewürdigt hat, bedienen, sich ihm zuge­sellen und verehren.

Der Umgang II

124. Welche Menschen sollte man verabscheuen, nicht bedienen, sich ihnen nicht zugesellen und nicht verehren?

Da hat ein Mensch eine schlechte Sittlichkeit, hat üble Dinge [an sich], ist unrein, von zweifelhaftem Verhalten, mit verborgenem Handeln, ein Nichtasket, der vorgibt, ein Asket zu sein, einer, der nicht den Reinheits­wandel pflegt, [aber] vorgibt, den Reinheitswandel zu pflegen, einer, der innerlich widerwärtig ist, von Begierden erfüllt, ein Verrotteter. Einen sol­chen Menschen sollte man verabscheuen, nicht bedienen, sich ihm nicht zugesellen und nicht verehren. Aus welchem Grund? Obwohl ein solcher Mensch keiner (falschen) Ansicht nachfolgt[144], verbreitet sich dennoch ein übler Ruf: "Üble Freunde, Männer und Leute, üble Kameraden, üble Gefähr­ten [hat er]!" Gerade wie nämlich eine mit Kot beschmierte Schlange, sogar wenn sie nicht beißt, einen dennoch beschmutzt, ebenso verbreitet sich, obwohl ein solcher Mensch keiner (falschen) Ansicht nachfolgt, dennoch ein übler Ruf: "Üble Freunde, Männer und Leute, üble Kameraden, üble Gefähr­ten [hat er]!" Deshalb also sollte man einen solchen Menschen verabscheuen, ihn nicht bedienen, sich ihm nicht zugesellen und ihn nicht verehren.

125. Welche Menschen sollte man vernachlässigen[145], nicht bedienen, sich ihnen nicht zugesellen und nicht verehren?

Da ist ein Mensch zornig, stark reizbar. Sagt man zu ihm eine Klei­nigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bösartig und offenbart [seine] Unzufriedenheit.

Gerade wie da nämlich eine bösartige Wunde, die man mit einem Holzspan oder mit einer Scherbe anstößt, massive Mengen Ausfluss abgibt, ebenso ist da ein zorniger, stark reizbarer Mensch. Sagt man zu ihm eine Kleinigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bösartig und offenbart [seine] Unzufriedenheit.

Gerade wie da nämlich ein Feuer aus Ebenholz, wenn man es mit einem Stück Holz oder einer Scherbe anstößt, noch viel mehr zischt und knistert, ebenso ist da ein zorniger, stark reizbarer Mensch. Sagt man zu ihm eine Kleinigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bös­artig und offenbart [seine] Unzufriedenheit.

Gerade wie da nämlich eine Dunggrube, wenn man sie mit einem Stück Holz oder einer Scherbe anstößt, noch viel mehr stinkt, ebenso ist da ein zorniger, stark reizbarer Mensch. Sagt man zu ihm eine Kleinigkeit, zürnt er, kommt er in Aufregung und wird ärgerlich, bösartig und offenbart [seine] Unzufriedenheit. Einen solchen Menschen sollte man vernachlässigen, ihn nicht bedienen, sich ihm nicht zugesellen und ihn nicht verehren. Aus welchem Grund? [Man sagt sich:] "Er könnte mich beschimpfen, er könnte mich tadeln, Unheil könnte er mir antun!" Deshalb also sollte man einen solchen Menschen vernachlässigen, ihn nicht bedienen, sich ihm nicht zuge­sellen und ihn nicht verehren.

 

126. Welche Menschen sollte man bedienen, sich ihnen zugesellen und sie verehren?

Da hat ein Mensch eine gute Sittlichkeit, hat edle Dinge [an sich]. Einen solchen Menschen sollte man bedienen, sich ihm zugesellen und ihn verehren. Aus welchem Grund? Obwohl man bei einem solchen Menschen keine Nacheiferung begeht, da verbreitet sich dennoch ein guter Ruf: "Edle Freunde, Männer und Leute, edle Kameraden, edle Gefährten [hat er]!" Des­halb sollte man einen solchen Menschen bedienen, sich ihm zugesellen und ihn verehren.

Tugend, Geistesruhe und Weisheit

127. Welcher Mensch ist in der Tugend vollkommen, ist in der Geistessamm­lung einigermaßen vollkommen und in der Erkenntnis einigermaßen voll­kommen?

Der Stromeingetretene und der Einmalwiederkehrer – diese Menschen nennt man vollkommen in der Tugend, einigermaßen vollkommen in der Geistessammlung und einigermaßen vollkommen in der Erkenntnis.

128. Welcher Mensch ist in der Tugend vollkommen, ist in der Geistessamm­lung vollkommen und in der Erkenntnis einigermaßen vollkommen?

Der Nichtwiederkehrer – diesen Menschen nennt man vollkommen in der Tugend, vollkommen in der Geistessammlung und einigermaßen voll­kommen in der Erkenntnis.

129. Welcher Mensch ist in der Tugend vollkommen, ist in der Geistessamm­lung vollkommen und in der Erkenntnis vollkommen?

Der Heilige – diesen Menschen nennt man vollkommen in der Tugend, vollkommen in der Geistessammlung und vollkommen in der Er­kenntnis.

Drei Meister

130. Was sind da die drei Meister[146]?

Da gibt es gewisse Meister, die erklären[147] die (umfassende) Erkennt­nis[148] des Sinneslustbegehrens, die (umfassende) Erkenntnis der Körperlich­keit[149] erklären sie nicht, die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären sie nicht.

Da gibt es gewisse Meister, die erklären die die (umfassende) Erkennt­nis des Sinneslustbegehrens und die (umfassende) Erkenntnis der Körperlich­keit erklären sie, die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären sie nicht.

Da gibt es gewisse Meister, die erklären die (umfassende) Erkenntnis des Sinneslustbegehrens, die (umfassende) Erkenntnis der Körperlichkeit erklären sie und die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären sie.

Unter jenen Meistern, die die (umfassende) Erkenntnis des Sinnes­lustbegehrens erklären, die nicht die (umfassende) Erkenntnis der Körper­lichkeit erklären, die nicht die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären, hat man jene Meister zu verstehen, die den Bereich der Aufhebung von Körperlichkeit[150] erlangt haben.

Unter jenen Meistern, die die (umfassende) Erkenntnis des Sinnes­lustbegehrens erklären, die die (umfassende) Erkenntnis der Körperlichkeit erklären, die nicht die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären, hat man jene Meister zu verstehen, die den Bereich der Aufhebung von Unkörper­lichkeit erlangt haben.

Unter jenen Meistern, die die (umfassende) Erkenntnis des Sinnes­lustbegehrens erklären, die die (umfassende) Erkenntnis der Körperlichkeit erklären, die die (umfassende) Erkenntnis der Gefühle erklären, da hat man den vollkommen Erwachten zu verstehen.

Diese drei Meister gibt es.

Drei weitere Meister

131. Was sind die drei weiteren Meister?

Da gibt es gewisse Meister, die erklären in der sichtbaren Welt eine Seele als wahr und verlässlich[151] und die erklären in der zukünftigen Existenz die Seele als wahr und verlässlich.

Da gibt es gewisse Meister, die erklären in der sichtbaren Welt eine Seele als wahr und verlässlich, die erklären nicht die Seele als wahr und verlässlich in der zukünftigen Existenz.

Da gibt es gewisse Meister, die erklären nicht eine Seele als wahr und verlässlich in der sichtbaren Welt, die erklären nicht die Seele als wahr und verlässlich in der zukünftigen Existenz.

Unter jenen Meistern, die in der sichtbaren Welt eine Seele als wahr und verlässlich erklären, die eine Seele in der zukünftigen Existenz die Seele als wahr und verlässlich erklären, hat man Lehrer des Ewigkeitsglaubens zu verstehen.

Unter jenen Meistern, die in der sichtbaren Welt eine Seele als wahr und verlässlich erklären, die keine Seele in der zukünftigen Existenz als wahr und verlässlich erklären, hat man Lehrer des Vernichtungsglaubens zu ver­stehen.

Unter jenen Meistern, die keine Seele in der sichtbaren Welt als wahr und verlässlich erklären, die keine Seele in der zukünftigen Existenz als wahr und verlässlich erklären, hat man den vollkommen Erwachten zu verstehen.

Diese drei Meister gibt es.

[Das war] die Dreier-Darstellung.


Vierer-Beschreibung von Personen

Schlechte und Gute[152]

132. Und welcher Mensch ist ein schlechter Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch ein Töter der Lebewesen, ein Nehmer von Nichtgegebenem, ein in Sinneslust übel Wandelnder, ein Übelredner, ein Trinker von Vergorenem, Gebranntem und Rauschtränken.[153] Diesen Men­schen nennt man einen schlechten Menschen.

133. Und welcher Mensch ist ein schlechterer Mensch als der schlechte Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch selber ein Lebewesen Tötender und andere spornt er zum Töten von Lebewesen an; er ist selber ein Nehmer von Nicht­gegebenem und andere spornt er zum Nehmen von Nichtgegebenem an; er ist selber ein in Sinneslust falsch Wandelnder und andere spornt er zum fal­schen Wandel in Sinneslust an; er ist selber ein Übelredner und andere spornt er zur üblen Rede an; er ist selber ein Trinker von Vergorenem, Gebranntem und Rauschtränken und andere spornt er zum Trinken von Vergorenem, Ge­branntem und Rauschtränken an. Diesen Menschen nennt man einen schlech­teren Menschen als den schlechten Menschen.

134. Und welcher Mensch ist ein guter Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch, der lässt ab vom Töten lebender Wesen, der lässt ab vom Nehmen von Nichtgegebenem, der lässt ab vom falschen Wandel in Sinneslust, der lässt ab vom üblen Reden, der lässt ab vom Trinken von Vergorenem, Gebranntem und Rauschtränken. Diesen Menschen nennt man einen guten Menschen.

135. Und welcher Mensch ist ein besserer Mensch als der gute Mensch?

Da lässt ein gewisser Mensch selber vom Töten lebender Wesen ab und andere spornt er zum Ablassen vom Töten lebender Wesen an; er lässt selber ab vom Nehmen von Nichtgegebenem und andere spornt er zum Ab­lassen vom Nehmen von Nichtgegebenem an; er lässt selber ab vom falschen Wandel in Sinneslust und andere spornt er zum Ablassen vom falschen Wandel in Sinneslust an; er lässt selber ab vom üblen Reden und andere spornt er zum Ablassen von übler Rede an; er lässt selber ab vom Trinken von Vergorenem, Gebranntem und Rauschtränken und andere spornt er zum Ablassen vom Trinken von Vergorenem, Gebranntem und Rauschtränken an. Diesen Menschen nennt man einen besseren Menschen als den guten Men­schen.

Üble und Edle[154]

136. Und welcher Mensch ist ein übler Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch ein Töter lebender Wesen, ist ein Nehmer von Nichtgegebenem, ist ein in Sinneslust übel Wandelnder, ist ein Übelred­ner, ist ein Verleumder, ist ein grob Redender, ist ein Schwätzer, ist ein Gieri­ger, ist ein böswillig Gesinnter, ist einer mit üblen Ansichten.[155] Diesen Men­schen nennt man einen üblen Menschen.

137. Und welcher Mensch ist ein üblerer als der üble Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch selber ein Lebewesen Tötender und andere spornt er zum Töten von Lebewesen an; er ist selber ein Nehmer von Nicht­gegebenem und andere spornt er zum Nehmen von Nichtgegebenem an; er ist selber ein in Sinneslust falsch Wandelnder und andere spornt er zum fal­schen Wandel in Sinneslust an; er ist selber ein Übelredner und andere spornt er zur üblen Rede an; er ist selber ein Verleumder und andere spornt er zum Verleumden an; er ist selber ein grob Redender und andere spornt er zur gro­ben Rede an; er ist selber ein Schwätzer und andere spornt er zum Schwätzen an; er ist selber ein Gieriger und andere spornt er zum Gierigsein an; er ist selber ein böswillig Gesinnter und andere spornt er zu böser Gesinnung an; er ist selber einer mit üblen Ansichten und andere spornt er zu üblen Ansich­ten an. Diesen Menschen nennt man einen übleren Menschen als den üblen Menschen.

138. Und welcher Mensch ist ein edler Mensch?

Da ist ein gewisser Mensch, der lässt ab vom Töten lebender Wesen, der lässt ab vom Nehmen von Nichtgegebenem, der lässt ab vom falschen Wandel in Sinneslust, der lässt ab vom üblen Reden, der lässt ab vom Ver­leumden, der lässt ab vom groben Reden, der lässt ab vom Schwätzen, der lässt ab vom Gierigsein, der lässt ab von böswilliger Gesinnung, der lässt ab von üblen Ansichten. Diesen Menschen nennt man einen edlen Menschen.

139. Und welcher Mensch ist ein edlerer als der edle Mensch?

Da lässt ein gewisser Mensch selber vom Töten lebender Wesen ab und andere spornt er zum Ablassen vom Töten lebender Wesen an; er lässt selber ab vom Nehmen von Nichtgegebenem und andere spornt er zum Ab­lassen vom Nehmen von Nichtgegebenem an; er lässt selber ab vom falschen Wandel in Sinneslust und andere spornt er zum Ablassen vom falschen Wandel in Sinneslust an; er lässt selber ab von übler Rede und andere spornt er zum Ablassen von übler Rede an; er lässt selber ab vom Verleumden und andere spornt er zum Ablassen von Verleumdung an; er lässt selber ab von grober Rede und andere spornt er zum Ablassen von grober Rede an; er lässt selber ab vom Schwätzen und andere spornt er zum Ablassen vom Schwätzen an; er lässt selber ab vom Gierigsein und andere spornt er zum Ablassen vom Gierigsein an; er lässt selber ab von böswilliger Gesinnung und andere spornt er zum Ablassen von böswilliger Gesinnung an; er lässt selber ab von üblen Ansichten und andere spornt er zum Ablassen von üblen Ansichten an. Die­sen Menschen nennt man einen edleren als den edlen Menschen.

Üble und edle Charaktere

140. Und welcher Mensch ist ein übler Charakter[156]?

Da ist ein gewisser Mensch ein Töter lebender Wesen, ist ein Nehmer von Nichtgegebenem, ist ein in Sinneslust übel Wandelnder, ist ein Übelred­ner, ist ein Verleumder, ist ein grob Redender, ist ein Schwätzer, ist ein Gieri­ger, ist ein böswillig Gesinnter, ist einer mit üblen Ansichten. Diesen Men­schen nennt man einen üblen Charakter.

141. Und welcher Mensch ist ein üblerer als der üble Charakter?

Da ist ein gewisser Mensch selber ein Lebewesen Tötender und andere spornt er zum Töten von Lebewesen an; er ist selber ein Nehmer von Nicht­gegebenem und andere spornt er zum Nehmen von Nichtgegebenem an; er ist selber ein in Sinneslust falsch Wandelnder und andere spornt er zum fal­schen Wandel in Sinneslust an; er ist selber ein Übelredner und andere spornt er zur üblen Rede an; er ist selber ein Verleumder und andere spornt er zum Verleumden an; er ist selber ein grob Redender und andere spornt er zur gro­ben Rede an; er ist selber ein Schwätzer und andere spornt er zum Schwätzen an; er ist selber ein Gieriger und andere spornt er zum Gierigsein an; er ist selber ein böswillig Gesinnter und andere spornt er zu böser Gesinnung an; er ist selber einer mit üblen Ansichten und andere spornt er zu üblen Ansich­ten an. Diesen Menschen nennt man einen übleren Charakter als der üble Charakter.

142. Und welcher Mensch ist ein edler Charakter?

Da ist ein gewisser Mensch, der lässt ab vom Töten lebender Wesen, der lässt ab vom Nehmen von Nichtgegebenem, der lässt ab vom falschen Wandel in Sinneslust, der lässt ab vom üblen Reden, der lässt ab vom Ver­leumden, der lässt ab vom groben Reden, der lässt ab vom Schwätzen, der lässt ab vom Gierigsein, der lässt ab von böswilliger Gesinnung, der lässt ab von üblen Ansichten. Diesen Menschen nennt man einen edlen Charakter.

143. Und welcher Mensch ist ein edlerer als der edle Charakter?

Da lässt ein gewisser Mensch selber vom Töten lebender Wesen ab und andere spornt er zum Ablassen vom Töten lebender Wesen an; er lässt selber ab vom Nehmen von Nichtgegebenem und andere spornt er zum Ab­lassen vom Nehmen von Nichtgegebenem an; er lässt selber ab vom falschen Wandel in Sinneslust und andere spornt er zum Ablassen vom falschen Wandel in Sinneslust an; er lässt selber ab von übler Rede und andere spornt er zum Ablassen von übler Rede an; er lässt selber ab vom Verleumden und andere spornt er zum Ablassen von Verleumdung an; er lässt selber ab von grober Rede und andere spornt er zum Ablassen von grober Rede an; er lässt selber ab vom Schwätzen und andere spornt er zum Ablassen vom Schwätzen an; er lässt selber ab vom Gierigsein und andere spornt er zum Ablassen vom Gierigsein an; er lässt selber ab von böswilliger Gesinnung und andere spornt er zum Ablassen von böswilliger Gesinnung an; er lässt selber ab von üblen Ansichten und andere spornt er zum Ablassen von üblen Ansichten an. Die­sen Menschen nennt man einen edleren als den edlen Charakter.

Tadelnswerte und Tadellose[157]

144. Welcher Mensch ist ein Tadelnswerter[158]?

Da ist ein gewisser Mensch mit tadelnswerten körperlichen Handlun­gen ausgestattet[159], ist mit tadelnswerten sprachlichen Handlungen ausgestat­tet, ist mit tadelnswerten gedanklichen Aktivitäten ausgestattet. Diesen Men­schen nennt man einen Tadelnswerten.

145. Welcher Mensch ist einer mit vielen Fehlern[160]?

Da ist ein gewisser Mensch mit zahlreichen tadelnswerten körper­lichen Handlungen ausgestattet, [nur] manchmal mit tadellosen; er ist mit zahlreichen tadelnswerten sprachlichen Handlungen ausgestattet, [nur] manchmal mit tadellosen; er ist mit zahlreichen tadelnswerten gedanklichen Aktivitäten ausgestattet, [nur] manchmal mit tadellosen. Diesen Menschen nennt man einen mit vielen Fehlern.

146. Welcher Mensch ist einer mit wenigen Fehlern?

Da ist ein gewisser Mensch mit zahlreichen tadellosen körperlichen Handlungen ausgestattet, [nur] manchmal mit tadelnswerten; er ist mit zahl­reichen tadellosen sprachlichen Handlungen ausgestattet, [nur] manchmal mit tadelnswerten; er ist mit zahlreichen tadellosen gedanklichen Aktivitäten ausgestattet, [nur] manchmal mit tadelnswerten. Diesen Menschen nennt man einen mit wenigen Fehlern.

147. Welcher Mensch ist ein Untadeliger?

Da ist ein gewisser Mensch mit tadellosen körperlichen Handlungen ausgestattet, ist mit tadellosen sprachlichen Handlungen ausgestattet, ist mit tadellosen gedanklichen Aktivitäten ausgestattet. Diesen Menschen nennt man einen Untadeligen.

Das Verstehen[161]

148. Und welcher Mensch ist einer, der einen Text sofort versteht[162]?

Jenen Menschen, der zur gleichen Zeit, in der die Lehre vorgetragen wird, sie vollkommen versteht. Diesen Menschen nennt man einen sofort Verstehenden.

149. Und welcher Mensch ist einer mit allmählich wachsendem Verständnis?

Jenen Menschen, der das zusammengefasst Gesagte ausführlich er­klärt bekommt und [dann] die Lehre vollkommen versteht. Diesen Menschen nennt man einen mit wachsendem Verständnis.

150. Und welcher Mensch ist ein zu Belehrender[163]?

Jenen Menschen, der über Gesprochenes und Erfragtes weise nach­denkt, der mit edlen Freunden (Umgang) pflegt, sich ihnen zugesellt, sie ehrt, und auf diese Weise nach und nach die Lehre vollkommen versteht. Diesen Menschen nennt man einen zu Belehrenden.

151. Und welcher Mensch ist einer, dem Worte das Höchste sind?

Jenen Menschen, der nicht in diesem Dasein, auch wenn er viel gehört hat, viel spricht, sich viel merken kann, viel vorträgt, die Lehre vollkommen versteht. Diesen Menschen nennt man einen, dem Worte das Höchste sind.

Das Antworten

152. Welcher Mensch ist ein korrekt[164] Antwortender, [aber] kein geistes­gegenwärtig[165] Antwortender?

Da wird einem gewissen Menschen eine Frage gestellt, die wird korrekt beantwortet, aber nicht schnell. Diesen Menschen nennt man einen korrekt, [aber] nicht geistesgegenwärtig Antwortenden.

153. Welcher Mensch ist ein geistesgegenwärtig Antwortender, [aber] kein korrekt Antwortender?

Da wird einem gewissen Menschen eine Frage gestellt, die wird geis­tesgegenwärtig beantwortet, aber nicht korrekt. Diesen Menschen nennt man einen geistesgegenwärtig, aber nicht korrekt Antwortenden.

154. Welcher Mensch ist ein korrekt Antwortender und ein geistesgegen­wärtig Antwortender?

Da wird einem gewissen Menschen eine Frage gestellt, die wird korrekt beantwortet und auch geistesgegenwärtig. Diesen Menschen nennt man einen korrekt und geistesgegenwärtig Antwortenden.

155. Welcher Mensch ist weder ein korrekt Antwortender noch ein geistes­gegenwärtig Antwortender?

Da wird einem gewissen Menschen eine Frage gestellt, die wird weder korrekt beantwortet noch geistesgegenwärtig. Diesen Menschen nennt man einen weder korrekt noch geistesgegenwärtig Antwortenden.

Die Lehrdarleger

156. Welche vier lehrdarlegenden Menschen gibt es?

Da spricht ein gewisser Lehrdarleger wenige und unnütze Worte[166], und die Versammelten können nicht das Heilsame zusammen- oder auseinander­halten[167]. Ein solcher Lehrdarleger wird eben für jene Versammlung als der geeignete Lehrdarleger benannt werden.

Da spricht ein gewisser weiterer Lehrdarleger wenige und nützliche Worte, und die Versammelten können das Heilsame zusammen- oder ausein­anderhalten. Ein solcher Lehrdarleger wird eben für jene Versammlung als der geeignete Lehrdarleger benannt werden.

Da spricht ein gewisser weiterer Lehrdarleger viele und unnütze Worte, und die Versammelten können nicht das Heilsame zusammen- oder auseinanderhalten. Ein solcher Lehrdarleger wird eben für jene Versamm­lung als der geeignete Lehrdarleger benannt werden.

Da spricht ein gewisser weiterer Lehrdarleger viele und nützliche Worte, und die Versammelten können das Heilsame zusammen- oder ausein­anderhalten. Ein solcher Lehrdarleger wird eben für jene Versammlung als der geeignete Lehrdarleger benannt werden.

Diese vier lehrdarlegenden Menschen gibt es.

Den Wolken ähnlich

157. Welche vier, den Wolken ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Wolken – die donnernde, nicht regnende; die regnen­de, nicht donnernde; die donnernde und regnende; die weder donnernde noch regnende. Ebenso sind vier, den Wolken ähnliche Menschen in der Welt vor­handen. Welche vier? Der donnernde, nicht regnende; der regnende, nicht donnernde; der donnernde und regnende; der weder donnernde noch reg­nende.

Welcher Mensch ist ein Donnernder und kein Regnender?

Da ist ein Mensch ein Redner, aber kein Handelnder. Dieser Mensch ist ein Donnernder und kein Regnender. Gerade wie jene Wolke, die donnert und nicht regnet, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist ein Regnender und kein Donnernder?

Da ist ein Mensch ein Handelnder, aber kein Redner. Dieser Mensch ist ein Regnender und kein Donnernder. Gerade wie jene Wolke, die regnet und nicht donnert, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist ein Donnernder und ein Regnender?

Da ist ein Mensch ein Redner und ein Handelnder. Dieser Mensch ist ein Donnerer und ein Regnender. Gerade wie jene Wolke, die donnert und regnet, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist weder ein Donnernder noch ein Regnender?

Da ist ein Mensch kein Redner und kein Handelnder. Dieser Mensch ist weder ein Donnerer noch ein Regnender. Gerade wie jene Wolke, die weder donnert noch regnet, der ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Wolken ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Mäusen ähnlich

158. Welche vier, den Mäusen ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Mäuse – die eine Höhle baut und nicht bewohnt; die eine Höhle bewohnt und keine baut; die eine Höhle baut und sie bewohnt; die weder eine Höhle baut noch bewohnt. Ebenso sind vier, den Mäusen ähnliche Menschen in der Welt vorhanden. Welche vier? Der eine Höhle baut und nicht bewohnt; der eine Höhle bewohnt und keine baut; der eine Höhle baut und sie bewohnt; der weder eine Höhle baut noch bewohnt.

Welcher Mensch baut eine Höhle und bewohnt sie nicht?

Da erlernt ein gewisser Mensch gründlich die Lehre – die Lehrreden[168], mit Versen und Prosa Gemischtes[169], Erklärungen[170], Verse[171], Aussprüche[172], Ge­sagtes[173], Wiedergeburtsgeschichten[174], Wundererzählungen[175] und Katechetik[176]. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzu­länglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch baut eine Höhle und bewohnt sie nicht. Gerade wie jene Maus eine Höhle baut und sie nicht bewohnt, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch bewohnt eine Höhle und baut keine?

Da erlernt ein gewisser Mensch nicht (gründlich) die Lehre – Lehr­reden, mit Versen und Prosa Gemischtes, Erklärungen, Verse, Aussprüche, Gesagtes, Wiedergeburtsgeschichten, Wundererzählungen und Katechetik. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirk­lichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Auf­hören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch bewohnt eine Höhle und baut keine. Gerade wie jene Maus eine Höhle bewohnt und keine baut, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch baut eine Höhle und bewohnt sie?

Da erlernt ein gewisser Mensch gründlich die Lehre – Lehrreden, mit Versen und Prosa Gemischtes, Erklärungen, Verse, Aussprüche, Gesagtes, Wiedergeburtsgeschichten, Wundererzählungen und Katechetik. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzu­länglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirk­lichkeit. Dieser Mensch baut eine Höhle und bewohnt sie. Gerade wie jene Maus eine Höhle baut und sie [auch] bewohnt, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch baut weder eine Höhle noch bewohnt er sie?

Da erlernt ein gewisser Mensch nicht (gründlich) die Lehre – Lehr­reden, mit Versen und Prosa Gemischtes, Erklärungen, Verse, Aussprüche, Gesagtes, Wiedergeburtsgeschichten, Wundererzählungen und Katechetik. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzu­länglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch baut weder eine Höhle noch bewohnt er eine. Gerade wie jene Maus, die weder eine Höhle baut noch eine bewohnt, der ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Mäusen ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Mangos ähnlich

159. Welche vier, den Mangos ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Mangos – unreife, die reif aussehen; reife, die unreif aussehen; unreife, die unreif aussehen; reife, die reif aussehen. Ebenso sind vier, den Mangos ähnliche Menschen in der Welt vorhanden. Welche vier? Der Unreife, der reif aussieht; der Reife, der unreif aussieht; der Unreife, der unreif aussieht; der Reife, der reif aussieht.

Welcher Mensch ist unreif und sieht reif aus?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirk­lichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Über­einstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglich­keit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Über­einstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Unreifer und sieht reif aus. Gerade wie jene unreife Mango, die reif aussieht, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist reif und sieht unreif aus?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Reifer und sieht unreif aus. Gerade wie jene reife Mango, die unreif aussieht, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist unreif und sieht unreif aus?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Un­reifer und sieht unreif aus. Gerade wie jene unreife Mango, die unreif aus­sieht, der ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist reif und sieht reif aus?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Auf­hören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Reifer und sieht reif aus. Gerade wie jene reife Mango, die reif aussieht, der ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Mangos ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Krügen ähnlich

160. Welche vier, den Krügen ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Krüge – leer und verschlossene; gefüllt und offene; leer und offene; gefüllt und verschlossene. Ebenso sind vier, den Krügen ähn­liche Menschen in der Welt vorhanden. Welche vier? Leer[177] und Verschlosse­ne; Gefüllt und Offene; Leer und Offene; Gefüllt und Verschlossene.[178]

Welcher Mensch ist leer und verschlossen?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Leerer und Verschlossener. Gerade wie jener Krug leer und verschlossen ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist gefüllt und offen?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Über­einstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglich­keit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Gefüllter und Offener. Gerade wie jener Krug gefüllt und offen ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist leer und offen?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Leerer und Offener. Gerade wie jener Krug leer und offen ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist gefüllt und verschlossen?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Auf­hören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Gefüllter und Verschlossener. Gerade wie jener Krug gefüllt und verschlossen ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Krügen ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Teichen ähnlich

161. Welche vier, den Teichen ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Teiche – seicht und tief scheinend; tief und seicht scheinend; seicht und seicht scheinend; tief und tief scheinend. Ebenso sind vier, den Teichen ähnliche Menschen in der Welt vorhanden. Welche vier? Seicht und tief Scheinende; Tief und seicht Scheinende; Seicht und seicht Scheinende; Tief und tief Scheinende.[179]

Welcher Mensch ist seicht und tief scheinend?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Seichter und tief Scheinender. Gerade wie jener Teich seicht und tief scheinend ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist tief und seicht scheinend?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Über­einstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglich­keit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Tiefer und seicht Schei­nender. Gerade wie jener Teich tief und seicht scheinend ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist seicht und seicht scheinend?

Da ist ein gewisser Mensch nicht so angenehm anzusehen beim Vor­wärtsgehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosen­schale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er nicht in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Seichter und seicht Scheinender. Gerade wie jener Teich seicht und seicht scheinend ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Welcher Mensch ist tief und tief scheinend?

Da ist ein gewisser Mensch angenehm anzusehen beim Vorwärts­gehen und Zurückkommen, beim Anschauen und Betrachten, beim Beugen oder Armausstrecken, beim Tragen der Roben und der Almosenschale. 'Das ist die Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit; 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit; 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit; 'Das ist der zum Auf­hören der Unzulänglichkeit führende Weg.' erkennt er in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Dieser Mensch ist ein Tiefer und tief Scheinender. Gerade wie jener Teich tief und tief scheinend ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Teichen ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Stieren ähnlich

162. Welche vier, den Stieren ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Stiere – gegen die eigenen Kühe[180] wütend, nicht gegen andere Kühe wütend; gegen andere Kühe wütend, nicht gegen die eigenen Kühe wütend; gegen die eigenen Kühe wütend und gegen andere Kühe wütend; weder gegen die eigenen Kühe wütend noch gegen andere Kühe wütend. Ebenso sind vier, den Stieren ähnliche Menschen in der Welt vor­handen. Welche vier? Gegen die eigenen Leute wütend, nicht gegen andere Leute wütend; gegen andere Leute wütend, nicht gegen die eigenen Leute wütend; gegen die eigenen Leute wütend und gegen andere Leute wütend; weder gegen die eigenen Leute wütend noch gegen andere Leute wütend.

Wie ist nun ein Mensch gegen die eigenen Leute wütend, nicht gegen andere Leute wütend?

Da versetzt ein gewisser Mensch die eigene Gesellschaft[181] in Aufre­gung[182], [aber] er versetzt keine andere Gesellschaft in Aufregung. So ist ein Mensch gegen die eigenen Leute wütend, [aber] nicht gegen andere Leute wütend. Gerade wie jener Stier, der gegen die eigenen Kühe wütet, [aber] nicht gegen andere Kühe wütet, dem ähnelt dieser Mensch.

Wie ist nun ein Mensch gegen andere Leute wütend, nicht gegen die eigenen Leute wütend?

Da versetzt ein gewisser Mensch eine andere Gesellschaft in Auf­regung, versetzt [aber] nicht die eigene Gesellschaft in Aufregung. So ist ein Mensch gegen andere Leute wütend, [aber] nicht gegen die eigenen Leute wütend. Gerade wie jener Stier, der gegen andere Kühe wütet, [aber] nicht gegen die eigenen Kühe wütet, dem ähnelt dieser Mensch.

Wie ist nun ein Mensch gegen die eigenen Leute wütend und gegen andere Leute wütend?

Da versetzt ein gewisser Mensch die eigene Gesellschaft in Aufregung und er versetzt eine andere Gesellschaft in Aufregung. So ist ein Mensch gegen die eigenen Leute wütend und auch gegen andere Leute wütend. Gerade wie jener Stier, der gegen die eigenen Kühe wütet und gegen andere Kühe wütet, dem ähnelt dieser Mensch.

Wie ist nun ein Mensch weder gegen die eigenen Leute wütend, noch gegen andere Leute wütend?

Da versetzt ein gewisser Mensch weder die eigene Gesellschaft in Aufregung, noch versetzt er eine andere Gesellschaft in Aufregung. So ist ein Mensch weder gegen die eigenen Leute wütend, noch gegen andere Leute wütend. Gerade wie jener Stier, der weder gegen die eigenen Kühe wütet, noch gegen andere Kühe wütet, dem ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Stieren ähneln, sind in der Welt vor­handen.

Den Giftschlangen ähnlich

163. Welche vier, den Giftschlangen ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Giftschlangen – die schnell Giftende[183] ohne grausiges Gift; die mit grausigem Gift und nicht schnell Giftende[184]; die schnell Giftende und mit grausigem Gift; die weder schnell Giftende, noch mit grausigem Gift. Ebenso sind vier, den Giftschlangen ähnliche Menschen in der Welt vor­handen. Welche vier? Der schnell Giftende ohne grausiges Gift; der mit grau­sigem Gift und nicht schnell Giftende; der schnell Giftende mit grausigem Gift; der weder schnell Giftende, noch mit grausigem Gift.

Wie nun ist ein Mensch schnell giftend [aber] ohne grausiges Gift?

Da wird ein gewisser Mensch häufig zornig. Aber jener Zorn hält ihn nicht für lange Zeit fest. So ist ein Mensch schnell giftend [aber] ohne grau­siges Gift. Gerade wie jene Giftschlange schnell giftet, aber ohne grausiges Gift ist, der ähnelt dieser Mensch.

Wie ist ein Mensch mit grausigem Gift und nicht schnell giftend?

Da wird ein gewisser Mensch nicht oft zornig. Jener Zorn hält ihn für lange Zeit fest. So ist ein Mensch einer mit grausigem Gift aber nicht schnell giftend. Gerade wie jene Giftschlange, die ein grausiges Gift hat, aber nicht schnell giftet, der ähnelt dieser Mensch.

Wie ist ein Mensch schnell giftend und mit grausigem Gift?

Da wird ein gewisser Mensch häufig zornig. Jener Zorn hält ihn für lange Zeit fest. So ist ein Mensch schnell giftend und [das] mit einem grau­sigen Gift. Gerade wie jene Giftschlange schnell giftet und ein grausiges Gift hat, der ähnelt dieser Mensch.

Wie ist ein Mensch weder schnell giftend, noch mit grausigem Gift?

Da wird ein gewisser Mensch nicht oft zornig. Und Zorn hält ihn nicht für lange Zeit fest. So ist ein Mensch weder schnell giftend, noch einer mit grausigem Gift. Gerade wie jene Giftschlange, die weder schnell giftet, noch mit einem grausigen Gift, der ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Giftschlangen ähneln, sind in der Welt vorhanden.

Nicht hinterfragt und untersucht[185]

164. Und wie spricht ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben lobend von einem, der nicht lobenswert ist?

Da spricht ein gewisser Mensch lobend über schlechten und üblen Wegen folgenden Andersgläubigen und Nachfolger der Andersgläubigen: "Das sind sich gut Führende, die folgen dem rechten Weg!" So spricht ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben lobend von einem, der nicht lobenswert ist.

Und wie spricht ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben tadelnd von einem, der lobenswert ist?

Da spricht ein gewisser Mensch tadelnd über die auf guten und rechten Wegen Wandelnden, dem Erwachten und den Anhängern des Erwachten: "Das sind sich schlecht Führende, die folgen dem üblen Weg!" So spricht ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben tadelnd von einem, der lobenswert ist.

Und wie zeigt ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben Heiterkeit, anstatt nicht erfreut zu sein?

Da bringt ein gewisser Mensch bezüglich des schlechten und üblen Weges Freude hervor: "Das sind sich gut Führende, die folgen dem rechten Weg!" So zeigt ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben seine Heiterkeit, anstatt nicht erfreut zu sein.

Und wie zeigt ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben sein Nicht-Erfreutsein anstatt Heiterkeit?

Da bringt ein gewisser Mensch bezüglich des guten und rechten Weges Nicht-Erfreutsein hervor: "Das sind sich schlecht Führende, die fol­gen dem üblen Weg!" So zeigt ein Mensch ohne hinterfragt und untersucht zu haben sein Nicht-Erfreutsein, anstatt Heiterkeit.

Hinterfragt und untersucht[186]

165. Und wie spricht ein Mensch nachdem er hinterfragt und untersucht hat tadelnd von einem, der tadelnswert ist?

Da spricht ein gewisser Mensch tadelnd schlechten und üblen Wegen folgenden Andersgläubigen und Nachfolger der Andersgläubigen: "Das sind sich schlecht Führende, die folgen dem üblen Weg!" So spricht ein Mensch, nachdem er hinterfragt und untersucht hat, tadelnd von einem, der tadelns­wert ist.

Und wie spricht ein Mensch nachdem er hinterfragt und untersucht hat lobend von einem, der lobenswert ist?

Da spricht ein gewisser Mensch lobend über die auf guten und rechten Wegen Wandelnden, dem Erwachten und den Anhängern des Erwachten: "Das sind sich gut Führende, die folgen dem rechten Weg!" So spricht ein Mensch, nachdem er hinterfragt und untersucht hat, lobend von einem, der lobenswert ist.

Und wie zeigt ein Mensch nachdem er hinterfragt und untersucht hat sein Nicht-Erfreutsein an unerfreulichen Dingen?

Da bringt ein gewisser Mensch bezüglich des schlechten und üblen Weges Nicht-Erfreutsein hervor: "Das sind sich schlecht Führende, die fol­gen dem üblen Weg!" So zeigt ein Mensch, nachdem er hinterfragt und untersucht hat, sein Nicht-Erfreutsein an unerfreulichen Dingen.

Und wie zeigt ein Mensch nachdem er hinterfragt und untersucht hat Heiterkeit an erfreulichen Dingen?

Da bringt ein gewisser Mensch bezüglich des guten und rechten Weges Freude hervor: "Das sind sich gut Führende, die folgen dem rechten Weg!" So zeigt ein Mensch, nachdem er hinterfragt und untersucht hat, Heiterkeit an erfreulichen Dingen.

Das Loben und das Tadeln

166. Und wie spricht ein Mensch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit[187] tadelnd von etwas Tadelnswertem, spricht aber nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem?

Da findet sich bei einem Menschen sowohl Schönes als auch Unschö­nes[188]. Von dem, was da unschön ist, davon spricht er der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Von dem, was da schön ist, davon spricht er nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. So spricht ein Mensch der Wirk­lichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem, spricht aber nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem.

Und wie spricht ein Mensch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem, spricht aber nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem?

Da findet sich bei einem Menschen sowohl Schönes als auch Unschö­nes. Von dem, was da schön ist, davon spricht er der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Von dem, was da unschön ist, davon spricht er nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. So spricht ein Mensch der Wirk­lichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem, spricht aber nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem.

Und wie spricht ein Mensch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem, sowie der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem?

Da findet sich bei einem Menschen sowohl Schönes als auch Unschö­nes. Von dem, was da unschön ist, davon spricht er der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Auch von dem, was da schön ist, davon spricht er der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Er weiß die (rechte) Zeit, um dies­bezügliche Fragen zu beantworten. So spricht ein Mensch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem, sowie der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem.

Und wie spricht ein Mensch weder der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem, noch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobenswertem?

Da findet sich bei einem Menschen sowohl Schönes als auch Unschö­nes. Von dem, was da schön ist, davon spricht er nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Auch von dem, was da unschön ist, davon spricht er nicht der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit. Als Gleichmütiger verweilt er achtsam und klar bewusst. So spricht ein Mensch weder der Wirk­lichkeit gemäß und zur rechten Zeit tadelnd von etwas Tadelnswertem, noch der Wirklichkeit gemäß und zur rechten Zeit lobend von etwas Lobens­wertem.

Früchte der Anstrengung und der Verdienste

167. Und welcher Mensch lebt von den Früchten seiner Anstrengung und lebt nicht von den Früchten seiner Verdienste[189]?

Jenem Menschen, dem sein Lebensunterhalt aus Anstrengung, Fleiß und Mühe erwächst, und nicht aus seinem Verdienst – den nennt man einen, der von den Früchten seiner Anstrengung lebt und nicht von den Früchten seiner Verdienste.

Und welche Person lebt von den Früchten seiner Verdienste und lebt nicht von den Früchten seiner Anstrengung?

Die Gottheiten, die über das der anderen verfügen, sowie die Gott­heiten, die noch höher stehen, die leben von den Früchten ihrer Verdienste und nicht von den Früchten ihrer Anstrengung.

Und welcher Mensch lebt von den Früchten seiner Anstrengung und lebt [auch] von den Früchten seiner Verdienste?

Jenem Menschen, dem sein Lebensunterhalt aus Anstrengung, Fleiß und Mühe erwächst, und auch aus seinem Verdienst – den nennt man einen, der von den Früchten seiner Anstrengung lebt und auch von den Früchten seiner Verdienste.

Und welcher Mensch lebt weder von den Früchten seiner Anstrengung noch von den Früchten seiner Verdienste?

Der Höllenbewohner lebt weder von den Früchten seiner Anstrengung noch von den Früchten seiner [guten] Verdienste.

Dunkelheit und Helle

168. Und welcher Mensch strebt aus der Dunkelheit[190] zur Dunkelheit?

Da wird ein gewisser Mensch in einer niedrigen Familie[191] wiedergebo­ren – in einer kastenlosen Familie oder in einer Jägerfamilie oder in einer Rohrflechterfamilie oder in einer Wagenmacherfamilie oder in einer Müll­beseitigerfamilie oder in einer armen Familie, wo Getränke und Speise knapp sind, die ihren Lebensunterhalt nur mit Mühe verdient, in der man nur elende Nahrung und Kleidung erhält. Und dann ist er hässlich, unansehnlich, zwerg­wüchsig, mit kränklicher Natur, ist (auf einem Auge) blind, verkrüppelt oder hinkend oder lahm. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahrzeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er nicht be­kommen. Er pflegt einen schlechten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen schlechten Wandel, pflegt gedanklich einen schlechten Wandel. Nach­dem er nun einen schlechten körperlichen Wandel, einen sprachlich schlech­ten Wandel, einen schlechten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ins Elend, auf schlechten Weg, in den Untergang, zur Hölle. So strebt ein Mensch aus der Dunkelheit zur Dunkelheit.

Wie strebt ein Mensch aus der Dunkelheit zum Hellen[192]?

Da wird ein gewisser Mensch in einer niedrigen Familie wiedergebo­ren – in einer kastenlosen Familie oder in weiner Jägerfamilie oder in einer Rohrflechterfamilie oder in einer Wagenmacherfamilie oder in einer Müll­beseitigerfamilie oder in einer armen Familie, wo Getränke und Speise knapp sind, die ihren Lebensunterhalt nur mit Mühe verdient, in der man nur elende Nahrung und Kleidung erhält. Und dann ist er hässlich, unansehnlich, zwerg­wüchsig, mit kränklicher Natur, ist (auf einem Auge) blind, verkrüppelt oder hinkend oder lahm. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahrzeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er nicht be­kommen. Er pflegt einen guten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen guten Wandel, pflegt gedanklich einen guten Wandel. Nachdem er nun einen guten körperlichen Wandel, einen sprachlich guten Wandel, einen guten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, auf guten Weg, in eine himmlische Welt. So strebt ein Mensch aus der Dunkelheit zum Hellen.

Wie aber strebt ein Mensch aus dem Hellen in die Dunkelheit?

Da wird ein gewisser Mensch in einer hohen Familie wiedergeboren – in einer sehr reichen Kriegerfamilie oder in einer sehr reichen Brahmanen­familie oder in einer sehr reichen Haushälterfamilie, eine mächtige, wohl­habende, viel besitzende, mit beträchtlichen Mengen[193] Gold und Silber, mit beträchtlichen Besitztümern und Heilmitteln[194], mit beträchtlichen Mengen an Schätzen und Getreide. Er ist gut gebaut, schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahr­zeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er bekommen. Er pflegt einen schlechten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen schlechten Wandel, pflegt gedanklich einen schlech­ten Wandel. Nachdem er nun einen schlechten körperlichen Wandel, einen sprachlich schlechten Wandel, einen schlechten gedanklichen Wandel ge­pflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ins Elend, auf schlechten Weg, in den Untergang, zur Hölle. So strebt ein Mensch aus dem Hellen in die Dunkelheit.

Wie aber strebt ein Mensch vom Hellen ins Helle?

Da wird ein gewisser Mensch in einer hohen Familie wiedergeboren – in einer sehr reichen Kriegerfamilie oder in einer sehr reichen Brahmanen­familie oder in einer sehr reichen Haushälterfamilie, eine mächtige, wohl­habende, viel besitzende, mit beträchtlichen Mengen Gold und Silber, mit beträchtlichen Besitztümern und Heilmitteln, mit beträchtlichen Mengen an Schätzen und Getreide. Er ist gut gebaut, schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahr­zeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er bekommen. Er pflegt einen guten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen guten Wandel, pflegt gedanklich einen guten Wandel. Nach­dem er nun einen guten körperlichen Wandel, einen sprachlich guten Wandel, einen guten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, auf guten Weg, in eine himmlische Welt. So strebt ein Mensch vom Hellen ins Helle.

Niedrige und Höhere

169.[195] Und welcher Mensch strebt aus dem Niedrigen[196] zum Niedrigen?

Da wird ein gewisser Mensch in einer niedrigen Familie wiedergebo­ren – in einer kastenlosen Familie oder in einer Jägerfamilie oder in einer Rohrflechterfamilie oder in einer Wagenmacherfamilie oder in einer Müll­beseitigerfamilie oder in einer armen Familie, wo Getränke und Speise knapp sind, die ihren Lebensunterhalt nur mit Mühe verdient, in der man nur elende Nahrung und Kleidung erhält. Und dann ist er hässlich, unansehnlich, zwerg­wüchsig, mit kränklicher Natur, ist (auf einem Auge) blind, verkrüppelt oder hinkend oder lahm. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahrzeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er nicht be­kommen. Er pflegt einen schlechten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen schlechten Wandel, pflegt gedanklich einen schlechten Wandel. Nach­dem er nun einen schlechten körperlichen Wandel, einen sprachlich schlech­ten Wandel, einen schlechten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ins Elend, auf schlechten Weg, in den Untergang, zur Hölle. So strebt ein Mensch aus dem Niedrigen zum Niedrigen.

Wie strebt ein Mensch aus dem Niedrigen zum Höheren[197]?

Da wird ein gewisser Mensch in einer niedrigen Familie wiedergebo­ren – in einer kastenlosen Familie oder in einer Jägerfamilie oder in einer Rohrflechterfamilie oder in einer Wagenmacherfamilie oder in einer Müll­beseitigerfamilie oder in einer armen Familie, wo Getränke und Speise knapp sind, die ihren Lebensunterhalt nur mit Mühe verdient, in der man nur elende Nahrung und Kleidung erhält. Und dann ist er hässlich, unansehnlich, zwerg­wüchsig, mit kränklicher Natur, ist (auf einem Auge) blind, verkrüppelt oder hinkend oder lahm. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahrzeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er nicht be­kommen. Er pflegt einen guten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen guten Wandel, pflegt gedanklich einen guten Wandel. Nachdem er nun einen guten körperlichen Wandel, einen sprachlich guten Wandel, einen guten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, auf guten Weg, in eine himmlische Welt. So strebt ein Mensch aus dem Niedrigen zum Höheren.

Wie aber strebt ein Mensch vom Höheren ins Niedrige?

Da wird ein gewisser Mensch in einer hohen Familie wiedergeboren – in einer sehr reichen Kriegerfamilie oder in einer sehr reichen Brahmanen­familie oder in einer sehr reichen Haushälterfamilie, eine mächtige, wohl­habende, viel besitzende, mit beträchtlichen Mengen Gold und Silber, mit beträchtlichen Besitztümern und Heilmitteln, mit beträchtlichen Mengen an Schätzen und Getreide. Er ist gut gebaut, schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahr­zeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er bekommen. Er pflegt einen schlechten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen schlechten Wandel, pflegt gedanklich einen schlech­ten Wandel. Nachdem er nun einen schlechten körperlichen Wandel, einen sprachlich schlechten Wandel, einen schlechten gedanklichen Wandel ge­pflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ins Elend, auf schlechten Weg, in den Untergang, zur Hölle. So strebt ein Mensch vom Höheren ins Niedrige.

Wie aber strebt ein Mensch vom Höheren ins Höhere?

Da wird ein gewisser Mensch in einer hohen Familie wiedergeboren – in einer sehr reichen Kriegerfamilie oder in einer sehr reichen Brahmanen­familie oder in einer sehr reichen Haushälterfamilie, eine mächtige, wohl­habende, viel besitzende, mit beträchtlichen Mengen Gold und Silber, mit beträchtlichen Besitztümern und Heilmitteln, mit beträchtlichen Mengen an Schätzen und Getreide. Er ist gut gebaut, schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet. Nahrung, Getränke, Kleidung, Fahr­zeug, Blumenkränze, Duftstoffe, Kosmetika, Lagerstatt, Unterkunft und Lampe kann er bekommen. Er pflegt einen guten körperlichen Wandel, pflegt sprachlich einen guten Wandel, pflegt gedanklich einen guten Wandel. Nach­dem er nun einen guten körperlichen Wandel, einen sprachlich guten Wandel, einen guten gedanklichen Wandel gepflegt hat, gelangt er beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, auf guten Weg, in eine himmlische Welt. So strebt ein Mensch vom Höheren ins Höhere.

Den Bäumen ähnlich

170. Welche vier, den Bäumen ähnliche Menschen gibt es?

Es gibt viererlei Bäume – den Wertlosen[198], umgeben von Kostbaren[199]; den Kostbaren, umgeben von Wertlosen; den Wertlosen, umgeben von Wert­losen; den Kostbaren, umgeben von Kostbaren. Ebenso sind vier, den Bäu­men ähnliche Menschen in der Welt vorhanden. Welche vier? Der Wertlose, umgeben von Kostbaren; der Kostbare, umgeben von Wertlosen; der Wert­lose, umgeben von Wertlosen; der Kostbaren, umgeben von Kostbaren.

Und welcher Mensch ist ein Wertloser, umgeben von Kostbaren?

Da hat ein Mensch eine schlechte Sittlichkeit, hat üble Dinge [an sich], die Gesellschaft[200] jedoch hat gute Sittlichkeit und edle Dinge an sich. So ist ein Mensch ein Wertloser, von Kostbaren umgeben. Gerade wie jener wert­lose Baum, der von kostbaren Bäumen umgeben ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Und welcher Mensch ist ein Kostbarer, umgeben von Wertlosen?

Da hat ein Mensch eine gute Sittlichkeit, hat edle Dinge [an sich], die Gesellschaft jedoch hat schlechte Sittlichkeit und üble Dinge [an sich]. So ist ein Mensch ein Kostbarer, von Wertlosen umgeben. Gerade wie jener kost­bare Baum, der von wertlosen Bäumen umgeben ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Und welcher Mensch ist ein Wertloser, umgeben von Wertlosen?

Da hat ein Mensch eine schlechte Sittlichkeit, hat üble Dinge [an sich], und die Gesellschaft hat auch schlechte Sittlichkeit und üble Dinge [an sich]. So ist ein Mensch ein Wertloser, von Wertlosen umgeben. Gerade wie jener wertlose Baum, der von wertlosen Bäumen umgeben ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Und welcher Mensch ist ein Kostbarer, umgeben von Kostbaren?

Da hat ein Mensch eine gute Sittlichkeit, hat edle Dinge [an sich], die Gesellschaft hat auch eine gute Sittlichkeit und edle Dinge an sich. So ist ein Mensch ein Kostbarer, von Kostbaren umgeben. Gerade wie jener kostbare Baum, der von kostbaren Bäumen umgeben ist, dem ähnelt dieser Mensch.

Diese vier Menschen, die den Bäumen ähneln, sind in der Welt anzu­treffen.

Maßgeblich[201]

171. Und welcher Mensch findet die Materie maßgeblich[202], vertraut auf das Materielle[203]?

Da hat ein gewisser Mensch die Höhe gesehen oder hat den Umfang gesehen oder hat die Form gesehen oder hat die Füllung gesehen, und nachdem er das zum Maßstab genommen hat, vertraut er auf das Materielle. Diesen Menschen nennt man einen, der die Materie maßgeblich findet, der auf das Materielle vertraut.

Und welcher Mensch findet die Sprache maßgeblich[204], vertraut auf die Stimme?

Da hat ein gewisser Mensch das von anderen gemachte Lob, die Lob­preisung der Anderen, das Rühmen der Anderen, die Lobeshymnen der Anderen[205] zum Maßstab gemacht und vertraut darauf. Diesen Menschen nennt man einen, der Sprache maßgeblich findet, der auf die Stimme vertraut.

 

172. Und welcher Mensch findet die Armseligkeit[206] maßgeblich, vertraut auf die Armseligkeit?

Da hat ein Mensch die armselige Robe gesehen oder hat die armselige Almosenschale gesehen oder hat die elende Unterkunft gesehen oder hat die verschiedenartigen schwierigen Handlungen[207] gesehen, und nachdem er das zum Maßstab genommen hat, vertraut er auf die Armseligkeit. Diesen Men­schen nennt man einen, der die Armseligkeit zum Maßstab nimmt, der auf die Armseligkeit vertraut.

Und welcher Mensch findet die Lehre maßgeblich[208], vertraut auf die Lehre?

Da hat ein Mensch die Sittlichkeit gesehen oder hat die Meditation gesehen oder hat die Erkenntnis gesehen, und nachdem er das zum Maßstab genommen hat, vertraut er der Lehre. Diesen Menschen nennt man einen, der die Lehre zum Maßstab nimmt, der auf die Lehre vertraut.

Eigenes und fremdes Wohlbefinden

173. Und welcher Mensch ist einer, der zum eigenen Wohl praktiziert, nicht zum Wohl der anderen praktiziert?

Da hat ein Mensch selber sittliche Vollkommenheit erlangt[209], [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Sittlichkeit an. Selber hat er Vollkommenheit der Geistesruhe erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Geistesruhe an. Selber hat er die Vollkommenheit der Erkenntnis erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Erkenntnis an. Selber hat er die Vollkommenheit der Befreiung erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Befreiung an. Selber hat er die Vollkommenheit der Befreiung durch Wissen und Einsicht[210] erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Befreiung durch Wissen und Einsicht an. So praktiziert ein Mensch zum eigenen Wohl und praktiziert nicht zum Wohl der anderen.

Und welcher Mensch ist einer, der zum Wohl der anderen praktiziert, nicht zum eigenen Wohl praktiziert?

Da hat ein Mensch selber nicht die sittliche Vollkommenheit erlangt, [aber] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Sittlichkeit an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Geistesruhe erlangt, [aber] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Geistesruhe an. Selber hat er nicht die Voll­kommenheit der Erkenntnis erlangt, [aber] die anderen regt er zur Vervoll­kommnung der Erkenntnis an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Befreiung erlangt, [aber] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Befreiung an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Befreiung durch Wissen und Einsicht erlangt, [aber] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Befreiung durch Wissen und Einsicht an. So praktiziert ein Mensch zum Wohl der anderen und praktiziert nicht zum eigenen Wohl.

Und welcher Mensch ist einer, der zum eigenen Wohl praktiziert, und [auch] zum Wohl der anderen praktiziert?

Da hat ein Mensch selber sittliche Vollkommenheit erlangt, [und] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Sittlichkeit an. Selber hat er die Vollkommenheit der Geistesruhe erlangt, [und] die anderen regt er zur Ver­vollkommnung der Geistesruhe an. Selber hat er die Vollkommenheit der Erkenntnis erlangt, [und] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Erkenntnis an. Selber hat er die Vollkommenheit der Befreiung erlangt, [und] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Befreiung an. Selber hat er die Vollkommenheit der Befreiung durch Wissen und Einsicht erlangt, [und] die anderen regt er zur Vervollkommnung der Befreiung durch Wissen und Ein­sicht an. So praktiziert ein Mensch zum eigenen Wohl und praktiziert auch zum Wohl der anderen.

Und welcher Mensch ist einer, der weder zum eigenen Wohl prakti­ziert, noch zum Wohl der anderen praktiziert?

Da hat ein Mensch selber nicht die sittliche Vollkommenheit erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Sittlichkeit an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Geistesruhe erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Geistesruhe an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Erkenntnis erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Erkenntnis an. Selber hat er nicht die Voll­kommenheit der Befreiung erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Ver­vollkommnung der Befreiung an. Selber hat er nicht die Vollkommenheit der Befreiung durch Wissen und Einsicht erlangt, [und] die anderen regt er nicht zur Vervollkommnung der Befreiung durch Wissen und Einsicht an. So praktiziert ein Mensch weder zum eigenen Wohl noch praktiziert er zum Wohl der anderen.

Sich selbst und andere quälen

174. Und welcher Mensch ist ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt?

Da ist ein gewisser Mensch ein Nacktgeher, einer mit lockerem Lebenswandel[211], ein Handablecker, kein mit "Kommt Herr!" Eingeladener[212], kein mit "Bleibt stehen, Herr!" Eingeladener[213], nimmt nichts Gebrachtes, lässt nichts für sich tun[214], akzeptiert keine Einladung. Er nimmt nichts vom Rand eines Topfes oder vom Rand eines Gefäßes an, nichts über eine Türschwelle, nichts über einen Stock, nichts über eine Keule[215], nichts wo zwei zusammen speisen, nichts von einer Schwangeren, nichts von einer Stillenden, nichts von einer, die unter Männern geht, nichts auf Ankündigung hin, nichts wo ein Hund wartet, nichts wo Fliegen umherschwärmen, keinen Fisch, kein Fleisch, er trinkt keinen Branntwein, kein Rauschtrank, kein Bier. Er (nimmt nur) von einem Haus (Almosen an) und [nur] einen Happen; oder von zwei Häusern und zwei Bissen; [von drei, vier, fünf, sechs ...;] oder von sieben Häusern und [nur] sieben Happen. Er ernährt sich nur von einer Darreichung, er ernährt sich nur von zwei Darreichungen, [von drei, vier, fünf, sechs...,] er ernährt sich von sieben Darreichungen. Er nimmt nur umtägig Nahrung zu sich, er nimmt nur alle zwei Tage Nahrung zu sich, [drei, vier, fünf, sechs...] er nimmt nur alle sieben Tage Nahrung zu sich. Auf diese Weise verweilt er der Reihe nach bis zu einem halben Monat bei der Übung des Enthaltens vom Speisen. Er ist ein Gemüseesser[216] oder ein Hirseesser oder ein Wildreisesser oder ein Abfallesser oder ein Wassersalatesser[217] oder ein Reisstaubesser[218] oder ein Kochschaumesser oder ein Ölkuchenesser oder ein Grasesser oder ein Kuh­mistesser oder er nährt sich von Wurzeln und Früchten des Waldes, von rohen Früchten. Er trägt (Kleidung) aus Hanf oder er trägt welche aus Verflochte­nem, er trägt welche aus Stoffen vom Leichenfeld, er trägt Fetzenkleidung, er trägt (etwas aus) Lodhra-Rinde, er trägt das Fell der schwarzen Antilope, er trägt ein Antilopenfell als Umhang, er trägt einen Kusagras-Umhang, er trägt einen Bast-Umhang, er trägt einen Umhang aus Holzspänen[219], trägt ein (Kopf-)Haar-Gewand, trägt eine Decke aus Raubtierhaaren, trägt ein Eulen­federngewand. Er ist einer, der sich Kopfhaar und Bart ausreißt, die Praxis des Haar- und Bartausreißens pflegt er. Er ist ein Stetigsteher, ein Sitzableh­ner; er ist ein Fersen-/Zehengeher, pflegt die Praxis des Fersen-/Zehen­gehens[220]; er schläft auf einem Dornenlager, auf ein Dornenlager legt er sich; er pflegt die Praxis des am Abend zum dritten Mal ins Bad Steigens[221]. Auf diese Weise verweilt er und pflegt auf mannigfache Art die Praxis der körperlichen Askese und Selbstquälerei. So ist einer ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt.

175. Und welcher Mensch ist ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quä­lerei von anderen betreibt?

Da ist ein gewisser Mensch ein Hammelschlächter, ein Schweine­schlächter, ein Vogelsteller, ein Waidmann, ein Jäger, ein Fischer, ein Dieb, ein Henker[222], ein Kuhschlächter[223], ein Kerkermeister oder was es da sonst noch an grausamer Beschäftigung gibt. So ist ein Mensch ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quälerei von anderen betreibt.

176. Und welcher Mensch ist ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt, und ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quälerei von anderen betreibt?

Da ist ein gewisser Mensch ein kopfgesalbter Kriegerfürst oder ein mächtiger Brahmane. Nachdem er östlich der Stadt eine neue Opferhalle errichten und sich Haar und Bart scheren ließ, nachdem er sich in eine Decke aus Eselhaut gekleidet und den Körper mit Butter und Öl bestrichen hat, kratzt er sich den Rücken mit einem Antilopenhorn und tritt in der Opferhalle zusammen mit der Hauptfrau und Brahmanen vor den Hofpriester. Dort lässt er sich auf dem unbedeckten, [mit Kuhmist] frisch beschmierten[224] Boden nieder. Bei einer Kuh, die ein ihr gleichendes Kalb bei sich hat, wird an der einen Zitze[225] Milch ausgemolken und dem Fürsten angeboten. Die Milch aus der zweiten Zitze wird der Hauptfrau angeboten. Die Milch aus der dritten Zitze wird dem Brahmanen und dem Oberpriester angeboten. Die Milch aus der vierten Zitze wird dem Feuer geopfert, was übrig bleibt, wird dem Kalb angeboten. Er befiehlt: 'Soundsoviele Stiere sollen als Opfer getötet werden, soundsoviele Kälber sollen als Opfer getötet werden, soundsoviele Färsen sollen als Opfer getötet werden, soundsoviele Ziegen sollen als Opfer getötet werden, soundsoviele Widder sollen als Opfer getötet werden, (soundsoviele Pferde sollen als Opfer getötet werden); soundsoviele Bäume sollen für Opferpfosten gefällt werden, soundsoviele Riedgras(-Büschel) sollen für Opferstreu geschnitten werden. Und seine Sklaven, Diener und Arbeiter, von Strafe bedroht, von Furcht bedroht, mit tränenbedecktem Antlitz, führen jammernd die Verrichtungen aus[226]. So ist ein Mensch ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt, und auch ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quälerei von anderen betreibt.

177. Und welcher Mensch ist weder ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt, noch ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quälerei von anderen betreibt. Er quält sich selber nicht, quält andere nicht, ist in dieser sichtbaren Welt ohne Verlangen, leidenschaftslos, abgekühlt, Glück empfindend[227] und er verweilt mit göttergleichem Geist[228]?

Da erscheint in der Welt der Vollendete, der Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Wandel Vollkommene, der Wohlergehende, der Kenner der Welt, der unübertroffene Meister der zu zähmenden Menschen, der Lehrer der Gottheiten und Menschen[229], der Erwachte, der Erhabene. Er erklärt diese Welt mit ihren Gottheiten, Teufeln und Priestern, mit Asketen, Religiosen, mit den Nachkommen von Gottheiten und Menschen, nachdem er sie selber erkannt und durchschaut hat. Er legt die Lehre dar, die am Anfang edle, in der Mitte edle, am Ende edle, dem Sinn wie dem Wortlaut nach [und] verkündet den gänzlich vollkommenen, geläuterten Reinheits­wandel. Diese Lehre hört ein Haushälter oder der Sohn eines Haushälters oder einer, der in irgendeiner anderen Familie wiedergeboren wurde. Nach­dem er diese Lehre gehört hat, erlangt er Vertrauen zum Vollendeten. Mit diesem erlangten Vertrauen ausgestattet, überlegt er sich: 'Wie eng ist doch das Hausleben, ein Schmutzwinkel, frei wie der Himmel ist die Hauslosig­keit. Es ist nicht einfach, wenn man im Haus lebt, den völlig vollkommenen, völlig reinen, schillernden Reinheitswandel zu führen. Also werde ich nun, nachdem ich Haare und Bart geschoren habe, die gelbbraune Robe anlegen und vom Haus in die Hauslosigkeit gehen.' Bei einer folgenden Gelegenheit gibt er geringere Besitztümer auf oder er gibt reiche Besitztümer auf oder er gibt einen kleineren Verwandtenkreis auf oder er gibt einen größeren Verwandtenkreis auf, und nachdem er sich Haar und Bart geschoren und gelbbraune Roben angezogen hat, zieht er vom Haus in die Hauslosigkeit.

178. Auf diese Weise in die Hauslosigkeit hinausgezogen, pflegt er Übungs­vorschriften und Lebenserwerb gleichartig wie die Mönche.[230] Das Töten lebender Wesen hat er aufgegeben, dem Töten lebender Wesen enthält er sich. Den Stock hat er niedergelegt, das Schwert hat er abgelegt, als ein Gezügelter, Anteilnehmender verweilt er mitfühlend mit allen lebenden Wesen.[231]

Das Nehmen von Nichtgegebenem hat er aufgegeben, dem Nehmen von Nichtgegebenem enthält er sich. Er nimmt, was man ihm gibt, auf das Geben wartet er, dadurch selbst rein geworden, verweilt er.

Den unreinen Wandel hat er aufgegeben, den Reinheitswandel pflegt er, fern (vom Schlechten) lebend[232], steht er ab vom Geschlechtsverkehr, dieser Dorfsitte.

Der üblen Rede hat er entsagt, von übler Rede steht er ab. Die Wahr­heit spricht er, wahrheitsgemäß, zuverlässig, vertrauenswürdig, die Men­schen nicht täuschend.

Dem Verleumden hat er entsagt, von verleumderischer Rede[233] steht er ab. Was er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um jene zu entzweien; und was er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um diese zu ent­zweien. So vereint er Entzweite und festigt Vereinte. An Harmonie Gefallen findend, Harmonie liebend, an Harmonie Freude habend, spricht er Eintracht bewirkende Worte.

Rohen Worten hat er entsagt, von rohen Worten steht er ab. Er spricht [nur] Worte, die rein sind[234], dem Ohr angenehm, liebevolle, zum Herzen gehende, höfliche, die vielen Menschen angenehm sind, die vielen Menschen lieb sind, solche Worte spricht er.

Dem Schwätzen hat er entsagt, vom Schwätzen steht er ab. Zur rechten Zeit spricht er, der Wahrheit entsprechend, vernünftige Worte, Worte der Lehre und der Disziplin. Seine Rede ist der Bewahrung würdig[235], hat mitunter Gleichnisse [und] hat einen bestimmten Zweck.

179. Er enthält sich des Schädigens von Saatgut und Pflanzenleben. Er ist ein Einmalesser, nachts enthält er sich (der Nahrung), des Essens zur falschen Zeit enthält er sich. Von Tanz, Gesang, Unterhaltung und Schaustellungen steht er ab, vom (Gebrauch von) Blumenkränzen, Parfums, Kosmetika steht er ab, er behält keinen Schmuck und Zierrat. Er steht ab vom [Benutzen] hoher Betten und großartiger Betten. Vom Annehmen von Gold und Silber steht er ab.

Er steht ab vom Annehmen von rohem Getreide und rohem Fleisch. Er steht ab vom Annehmen von Frauen und Mädchen. Er steht ab vom An­nehmen von Sklaven und Sklavinnen. Er steht ab vom Annehmen von Ziegen und Schafen, er steht ab vom Annehmen von Hühnern und Schweinen, er steht ab vom Annehmen von Elefanten, Rindern, Pferden und Raubtieren[236], er steht ab vom Annehmen von Feldern und Grundbesitz. Er steht ab vom Ent­senden und Gehen auf Botengänge. Von Kauf und Verkauf hält er sich fern. Von falschem Wiegen, Metall und Gewicht enthält er sich. Er steht ab von den krummen Wegen der Bestechung, Betrug und Gemeinheit. Vom Ab­schlagen, Schlagen, Fesseln, Schänden, Plündern und Vergewaltigen enthält er sich.

180. Er ist zufrieden mit der Robe, die seinen Körper schützt [und] mit der Almosenspeise, die seinen Leib erhält. Wo auch immer er hingeht, da geht er mit eben diesen Dingen hin. Gerade wie nämlich ein Vogel die Flügel mit sich nimmt, und wohin er auch immer fliegt, die Federn als einzige Last mit sich nimmt. Ebenso ist der Mönch zufrieden mit der Robe, die seinen Körper schützt [und] mit der Almosenspeise, die seinen Leib erhält. Und wo auch immer er hingeht, da geht er mit eben diesen Dingen hin.

Indem er mit dieser edlen Tugendsatzung ausgestattet ist, empfindet er innerlich ein untadeliges Glück.[237]

 

181. Hat er mit dem Auge eine Form gesehen, da wird er durch das Aussehen nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezü­gelter Sehfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Sehfähigkeit behütet er, bei der Sehfähigkeit pflegt er die Selbstbeherr­schung. Da hat ein Mensch mit dem Ohr ein Geräusch gehört, so wird er nicht durch dessen Art verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Hörfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Beküm­mern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Hörfähigkeit behütet er, bei der Hörfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit der Nase einen Geruch gerochen, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Riechfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Riechfähigkeit behütet er, bei der Riech­fähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da hat ein Mensch mit der Zunge einen Geschmack geschmeckt, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Schmeck­fähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheil­same Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Schmeckfähigkeit behütet er, bei der Schmeckfähigkeit pflegt er die Selbst­beherrschung. Da hat ein Mensch mit dem Körper eine Berührung empfun­den, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügelter Tastfähigkeit verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Tastfähigkeit behütet er, bei der Tastfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung. Da ist ein Mensch sich im Geist eines Dinges bewusst, so wird er durch dessen Art nicht verführt, wird nicht durch Details verführt. Und wenn er nun mit gezügeltem Denkvermö­gen verweilt, da können ihn Begierde, Bekümmern, und üble, unheilsame Dinge nicht befallen. Er befolgt die Praxis des Zurückhaltens, die Denkfähig­keit behütet er, bei der Denkfähigkeit pflegt er die Selbstbeherrschung.

Indem er mit dieser edlen Sinneszügelung ausgestattet ist, empfindet er innerlich ein untadeliges Glück.

182. Er ist beim Vorwärtsgehen und Zurückkommen klar bewusst, beim Anschauen und Betrachten ist er klar bewusst, beim Beugen oder Armaus­strecken ist er klar bewusst, beim Tragen der Roben und der Almosenschale ist er klar bewusst, beim Essen und Trinken, Kauen und Schmecken ist er klar bewusst, beim Kot- und Wasserlassen ist er klar bewusst, beim Gehen, Stehen und Sitzen, beim Einschlafen, Aufwachen, beim Sprechen und Schweigen ist er klar bewusst.

Wenn er dann mit diesem edlen Tugendwandel ausgestattet ist, mit dieser edlen Sinneszügelung ausgestattet ist, mit dieser edlen Klarbewusst­heit ausgestattet ist, mit dieser edlen Genügsamkeit ausgestattet ist[238], dann wählt er sich eine abgelegene Unterkunft im Wald, an einer Baumwurzel, an einem Berghang, in einer Schlucht, in einer Felsenhöhle, auf dem Leichen­feld, an entlegenem Platz im Wald, unter freiem Himmel oder auf einem Strohhaufen. Nach dem Mahl, wenn er mit dem Einnehmen der Almosen­speise fertig ist, setzt er sich mit untergeschlagenen Beinen hin, den Körper gerade aufgerichtet, nachdem er vor sich die Achtsamkeit errichtet hat[239].

Er hat Begierde hinsichtlich der Welt[240] aufgegeben, mit einem Geist[241], aus dem Begehren verschwunden ist verweilt er, [und] vom Begehren reinigt er seinen Geist. Er hat Hass und Übelwollen[242] aufgegeben, mit einem Geist, der frei von Übelwollen ist, verweilt er mitfühlend mit allen lebenden Wesen, von Hass und Übelwollen reinigt er seinen Geist. Er hat Mattigkeit und Müdigkeit aufgegeben, mit einem Geist, der frei von Mattigkeit und Müdig­keit ist, verweilt er, einsichtsvoll[243], achtsam, klar bewusst, von Mattigkeit und Müdigkeit reinigt er seinen Geist. Er hat Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, ausgeglichen verweilt er, mit innerem Frieden im Geist, von Aufregung und Gewissensunruhe reinigt er seinen Geist.

Er hat den skeptischen Zweifel[244] aufgegeben; den skeptischen Zweifel überwunden habend verweilt er, [bezüglich] des Heilsamen und der Lehre[245] ist er frei von Zweifel, von skeptischem Zweifel reinigt er seinen Geist.

183. Er hat diese fünf Hemmungen aufgegeben, die geistigen Befleckungen erkannt, die verunstaltenden[246]; fern der Sinneslust, fern von schlechten Din­gen, erreicht er die mit (Objekt-)Auffassen und (Objekt-)Befassen [verbun­dene][247], in Abgeschiedenheit entstehende, mit (erhebender) Freude und Glück [erfüllte] erste Vertiefungsstufe[248] und verweilt darin. Nach dem Auf­hören des (Objekt-)Auffassens und (Objekt-)Befassens erreicht er innere Heiterkeit, geistige Einigung, [und] die frei von (Objekt-)Auffassen und (Objekt-)Befassen, in Geistesruhe entstehende, mit Freude und Glück [erfüll­te] zweite Vertiefungsstufe und verweilt darin. Und nach dem Entsagen der Freude, gleichmütig, achtsam und klar bewusst, empfindet er körperlich jenes Glück, von dem die Edlen sagen: "Der Gleichmütige, der Besonnene, der weilt im Glück!", und erreicht die dritte Vertiefungsstufe und verweilt darin. Nach dem Aufgeben von Wohl- und Wehe[-Gefühlen], nach dem Untergang von früherem Frohsinn und Missmut[249], erreicht er die leidlos-glücklose, die mit Gleichmut und Achtsamkeit[250] [erfüllte] vierte Vertiefungsstufe und ver­weilt darin.

Mit einem auf diese Weise gesammelten Geist, der völlig rein ist, geläutert, fleckenlos, frei von Trübungen, geschmeidig, gefügig, standfest und unerschütterlich, richtet er den Geist auf die erinnernde Erkenntnis von früheren Existenzen. So erinnert er sich an zahlreiche frühere Existenzen, nämlich an ein Leben, an zwei Leben, an drei Leben, an vier Leben, an fünf Leben, an zehn Leben, an zwanzig Leben, an dreißig Leben, an vierzig Leben, an fünfzig Leben, an hundert Leben, an tausend Leben, an hunderttausend Leben. Dann an zahlreiche Weltentstehungen, an zahlreiche Weltuntergänge und an zahlreiche Weltentstehungen und Weltuntergänge: 'Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie [gehörte ich an], jenen Stand hatte ich, jene Nahrung hatte ich, solcherlei Angenehmes und Unangenehmes hatte ich erfahren, jenes Alter erreichte ich und von dort abgeschieden, kam ich da zu neuem Dasein, jenen Namen hatte ich, jener Familie [gehörte ich an], jenen Stand hatte ich, jene Nahrung hatte ich, solcherlei Angenehmes und Unan­genehmes hatte ich erfahren, jenes Alter erreichte ich und von da abgeschie­den, kam ich hier zu neuem Dasein.' So erinnert er sich leibhaftig an zahl­reiche frühere Existenzen mit ihren Merkmalen.

184. Mit einem auf diese Weise gesammelten Geist, der völlig rein ist, geläutert, fleckenlos, frei von Trübungen, geschmeidig, gefügig, standfest und unerschütterlich, richtet er den Geist auf die Erkenntnis des Abscheidens und Wiedererscheinens der Wesen. So sieht er mit dem himmlischen Auge, dem völlig reinen, dem übermenschlichen, wie die Wesen [im Geburtenkreis­lauf] absinken und wieder aufsteigen, geringe und hohe, schöne und häss­liche. Er erkennt, wie die Wesen entsprechend ihrer Taten auf gute oder schlechte Wege gelangen: 'Wahrlich, diese guten Wesen sind versehen mit schlechtem körperlichen Wandel, sind versehen mit schlechtem sprachlichen Wandel, sind versehen mit schlechtem geistigen Wandel, sie beleidigen die Edlen, haben üble Ansichten und entsprechend ihrer üblen Ansichten handeln sie auch. Wenn deren Körper zerfällt, beim Tod, gelangen sie auf niedere Wege, in Abgründe, in Höllen. Jedoch diese anderen guten Wesen, die sind versehen mit gutem körperlichen Wandel, die sind versehen mit gutem sprachlichen Wandel, die sind versehen mit gutem gedanklichen Wandel, die beleidigen die Edlen nicht, die haben rechte Ansichten und die handeln entsprechend ihrer rechten Ansichten. Wenn deren Körper zerfällt, wenn sie sterben, dann gelangen sie auf gute Wege, in den Himmel oder in Himmels­welten.' So sieht er mit dem himmlischen Auge, dem völlig reinen, dem übermenschlichen, wie die Wesen [im Geburtenkreislauf] absinken und wie­der aufsteigen, geringe und hohe, schöne und hässliche. Er erkennt, wie die Wesen entsprechend ihrer Taten auf gute oder schlechte Wege gelangen.

185. Mit einem auf diese Weise gesammelten Geist, der völlig rein ist, geläu­tert, fleckenlos, frei von Trübungen, geschmeidig, gefügig, standfest und unerschütterlich, richtet er den Geist auf die Erkenntnis von der Vernichtung der (zugrunde liegenden) Tendenzen[251]. Er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Übereinstim­mung mit der Wirklichkeit: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Mit dieser Erkenntnis, bei diesem Erkennen, wird sein Geist vom Einfluss der Sinneslust befreit, da wird sein Geist vom Einfluss des Daseins[-triebes] befreit, da wird sein Geist vom Einfluss der Unwissenheit befreit. Wenn er so befreit wird, kommt ihm die Erkenntnis von der Befreiung: 'Beseitigt ist [Wieder-]Geburt, vollendet der Reinheitswandel, getan, was zu tun war, nichts mehr nach die­sem hier!'

Auf diese Weise ist ein Mensch weder ein Selbstquäler, der die Praxis der Selbstqual betreibt, noch ein Quäler der anderen, der die Praxis der Quälerei von anderen betreibt. Er quält sich selber nicht, quält andere nicht, ist in dieser sichtbaren Welt ohne Verlangen, leidenschaftslos, abgekühlt, Glück empfindend und er verweilt mit göttergleichem Geist.

Mit Begierde, Hass, Verblendung, Dünkel

186. Welcher Mensch ist einer mit Begehren?

Solch einen Menschen, in dem das Begehren nicht erloschen ist, diesen Menschen nennt man einen mit Begehren.

Welcher Mensch ist einer mit Hass?

Solch einen Menschen, in dem der Hass nicht erloschen ist, diesen Menschen nennt man einen mit Hass.

Welcher Mensch ist einer mit Verblendung?

Solch einen Menschen, in dem die Verblendung nicht erloschen ist, diesen Menschen nennt man einen mit Verblendung.

Welcher Mensch ist einer mit Dünkel[252]?

Solch einen Menschen, in dem der Dünkel nicht erloschen ist, diesen Menschen nennt man einen mit Dünkel.

Geistesruhe und Einsichtswissen

187. Und welcher Mensch hat innerlich Geistesruhe erlangt, hat [aber] nicht die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt[253]?

Da hat ein gewisser Mensch die körperlichen oder unkörperlichen Erreichungen erlangt, [aber] er erlangte nicht den überweltlichen Pfad oder das Ergebnis [davon]. So ist ein Mensch einer, der innerlich Geistesruhe erlangt, [aber] nicht die höhere Erkenntnis durch Einsicht.

Und welcher Mensch hat die höhere Erkenntnis durch Einsicht er­langt, [aber] nicht die innerliche Geistesruhe?

Da hat ein gewisser Mensch den überweltlichen Pfad oder das Ergeb­nis [davon] erlangt, [aber] er hat nicht die körperlichen oder unkörperlichen Erreichungen erlangt. So ist ein Mensch einer, der die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt, [aber] nicht die innerliche Geistesruhe.

Und welcher Mensch hat innerlich Geistesruhe erlangt und hat auch die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt?

Da hat ein gewisser Mensch die körperlichen oder unkörperlichen Erreichungen erlangt, er hat [auch] den überweltlichen Pfad oder das Ergeb­nis [davon] erlangt. So ist ein Mensch einer, der innerlich Geistesruhe erlangt, [und auch] die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt.

Und welcher Mensch hat weder die innerliche Geistesruhe erlangt, noch hat er die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt?

Da hat ein gewisser Mensch weder die körperlichen oder unkörper­lichen Erreichungen erlangt, noch hat er den überweltlichen Pfad oder das Ergebnis [davon] erlangt. So ist ein Mensch einer, der weder innerlich Geis­tesruhe erlangt noch die höhere Erkenntnis durch Einsicht erlangt.

Der Strom

188. Und welcher Mensch ist ein mit der Strömung Gehender?

Da folgt ein gewisser Mensch den Begierden und verübt üble Taten. Diesen Menschen nennt man einen mit der Strömung Gehenden.

Und welcher Mensch ist ein gegen die Strömung Gehender?

Da folgt ein gewisser Mensch nicht den Begierden, verübt keine üblen Taten. Er wandelt [sogar] leidend und bekümmert[254], mit tränenbedecktem Gesicht, auf dem vollkommenen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Diesen Menschen nennt man einen gegen die Strömung Gehenden.

Und welcher Mensch ist ein Standhafter?

Da hat ein gewisser Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er ins vollständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die [hie­sige] Welt. Diesen Menschen nennt man einen Standhaften.

Und welcher Mensch ist hinübergelangt[255], ist ans andere Ufer gelangt, steht [nun] auf festem Grund, steht als ein Heiliger[256] da?

Da hat ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. Diesen Menschen nennt man einen, der hinübergelangt ist, der ans andere Ufer gelangte, der [nun] auf festem Grund steht, der [nun] als Heiliger dasteht.

Das Erlernte[257]

189. Und welcher Mensch hat wenig gelernt[258] und Erlerntes ist für ihn unge­eignet[259]?

Da hat ein gewisser Mensch wenig gelernt an Lehrreden, mit Versen und Prosa Gemischtem, an Erklärungen, an Versen, an Aussprüchen, an Gesagtem, an Wiedergeburtsgeschichten, an Wundererzählungen und an Katechetik. Bei dem wenigen Gelernten hat er nicht über die Bedeutung und über den Wahrheitsgehalt nachgedacht und praktiziert [nun] in Übereinstim­mung mit der Lehre.[260] Dieser Mensch hat wenig gelernt und das Erlernte ist für ihn ungeeignet.

Und welcher Mensch hat wenig gelernt und Erlerntes ist für ihn ge­eignet?

Da hat ein gewisser Mensch wenig gelernt an Lehrreden, mit Versen und Prosa Gemischtem, an Erklärungen, an Versen, an Aussprüchen, an Gesagtem, an Wiedergeburtsgeschichten, an Wundererzählungen und an Katechetik. Bei dem wenigen Gelernten hat er über die Bedeutung und über den Wahrheitsgehalt nachgedacht und praktiziert [nun] in Übereinstimmung mit der Lehre. Dieser Mensch hat wenig gelernt und das Erlernte ist für ihn geeignet.

Und welcher Mensch hat viel gelernt und Erlerntes ist für ihn unge­eignet?

Da hat ein gewisser Mensch viel gelernt an Lehrreden, mit Versen und Prosa Gemischtem, an Erklärungen, an Versen, an Aussprüchen, an Gesag­tem, an Wiedergeburtsgeschichten, an Wundererzählungen und an Kateche­tik. Bei dem vielen Gelernten hat er nicht über die Bedeutung und über den Wahrheitsgehalt nachgedacht und praktiziert [nun] in Übereinstimmung mit der Lehre. Dieser Mensch hat viel gelernt und Erlerntes ist für ihn ungeeignet.

Und welcher Mensch hat viel gelernt und Erlerntes ist für ihn geeig­net?

Da hat ein gewisser Mensch viel gelernt an Lehrreden, mit Versen und Prosa Gemischtem, an Erklärungen, an Versen, an Aussprüchen, an Gesag­tem, an Wiedergeburtsgeschichten, an Wundererzählungen und an Kateche­tik. Bei dem vielen Gelernten hat er über die Bedeutung und über den Wahr­heitsgehalt nachgedacht und praktiziert [nun] in Übereinstimmung mit der Lehre. Dieser Mensch hat viel gelernt und das Erlernte ist für ihn geeignet.

Die Asketen

190. Und welcher Mensch ist ein unbeirrbarer Asket[261]?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln zerstört und ist ein in den Strom Eingetretener, er ist nicht [mehr] den zum Untergang führenden Dingen ausgeliefert, sein Ziel ist das volle Erwachen. Diesen Menschen nennt man einen unbeirrbaren Asketen.

Und welcher Mensch ist ein Rotlotos-Asket[262]?

Da hat ein Mensch die drei Fesseln vernichtet, und nachdem er das Begehren, des Hass und die Verblendung bis aufs Äußerste geschwächt hat, kehrt er noch ein Mal wieder [ins Dasein]. Nachdem er dieses eine Mal [in diese Welt] zurückgekehrt ist, macht er [hier] der Unzulänglichkeit ein Ende. Diesen Menschen nennt man einen Rotlotos-Asketen.

Und welcher Mensch ist ein Weißlotos-Asket[263]?

Da hat ein Mensch die fünf zu niederem Dasein führenden Fesseln vernichtet und ist spontan wieder ins Dasein getreten. Dort geht er in das vollständige Erlöschen ein, er kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. Diesen Menschen nennt man einen Weißlotos-Asketen.

Und welcher Mensch ist ein feiner Asket[264]?

Da hat ein Mensch die Einflüsse vernichtet, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. Diesen Menschen nennt man den feinen Asketen.

[Das war] die Vierer-Darstellung.


Fünfer-Beschreibung von Personen

Das Bereuen

191. Derjenige Mensch, der [etwas] unternimmt[265] und dann reuig ist, der jene Geistbefreiung und Erkenntnisbefreiung in Übereinstimmung mit der Wirk­lichkeit nicht kennt, wobei sich bei ihm die aufgestiegenen üblen, unheil­samen Eigenschaften restlos auflösen, der ist auf diese Weise anzusprechen: "Der Ehrwürdige ist da aufgeregt wegen der Unternehmung aufgrund von Einflüssen, und die Einflüsse wegen des Bereuens mehren sich in ihm. Gut wäre es, würde der Ehrwürdige die von Tendenzen beeinflussten Unterneh­mungen aufgeben, und nachdem er die Einflüsse wegen des Bereuens über­wunden hat, mit einsichtsvollem Geist verweilen.[266] Dann würde der Ehrwür­dige jenem fünften Menschen[267] völlig ebenbürtig verweilen."

Derjenige Mensch, der [etwas] unternimmt und nicht reuig ist, der jene Geistbefreiung und Erkenntnisbefreiung in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit nicht kennt, wobei sich bei ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos auflösen, der ist auf diese Weise anzuspre­chen: "Der Ehrwürdige ist da aufgeregt wegen der Unternehmung aufgrund von Einflüssen, und die Einflüsse wegen des Bereuens mehren sich nicht in ihm[268]. Gut wäre es, würde der Ehrwürdige die von Tendenzen beeinflussten Unternehmungen aufgeben[269] und mit einsichtsvollem Geist verweilen. Dann würde der Ehrwürdige jenem fünften Menschen völlig ebenbürtig verwei­len."

Derjenige Mensch, der nichts unternommen hat und [dennoch] reuig ist, der jene Geistbefreiung und Erkenntnisbefreiung in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit nicht kennt, wobei sich bei ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos auflösen, der ist auf diese Weise anzuspre­chen: "Der Ehrwürdige ist [zwar] nicht aufgeregt wegen einer Unternehmung aufgrund von Einflüssen, [aber] die Einflüsse wegen des Bereuens mehren sich in ihm. Gut wäre es, würde der Ehrwürdige, nachdem er die Einflüsse wegen des Bereuens überwunden hat, mit einsichtsvollem Geist verweilen. Dann würde der Ehrwürdige jenem fünften Menschen völlig ebenbürtig ver­weilen."

Derjenige Mensch, der nichts unternommen hat und nicht reuig ist, der jene Geistbefreiung und Erkenntnisbefreiung in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit nicht kennt, wobei sich bei ihm die aufgestiegenen üblen, unheilsamen Eigenschaften restlos auflösen, der ist auf diese Weise anzuspre­chen: "Der Ehrwürdige ist nicht aufgeregt wegen einer Unternehmung aufgrund von Einflüssen, und die Einflüsse wegen des Bereuens mehren sich nicht in ihm. Gut wäre es, würde der Ehrwürdige mit einsichtsvollem Geist verweilen. Dann würde der Ehrwürdige jenem fünften Menschen völlig eben­bürtig verweilen."

Diese vier Menschen, durch jenen fünften Menschen auf diese Weise belehrt, auf diese Weise unterwiesen, erlangen allmählich[270] die Vernichtung der Einflüsse[271].

Fünferlei Menschen

192. Und welcher Mensch, nachdem er gegeben hat, verachtet?[272]

Da gibt ein gewisser Mensch einem [anderen] Menschen Robe, Almosenspeise, Unterkunft, Medizin für den Krankheitsfall[273] und er denkt von sich: 'Ich bin der Geber, dieser nimmt [es] an.' Nachdem er ihm gegeben hat, verachtet er. So verachtet dieser Mensch, nachdem er [etwas] gegeben hat.

Und welcher Mensch verachtet wegen des Zusammenlebens?

Da lebt ein gewisser Mensch mit einem [anderen] Menschen zwei oder drei Jahre zusammen, und wegen des Zusammenlebens verachtet er ihn. So verachtet dieser Mensch infolge des Zusammenlebens.

Und welcher Mensch ist leichtgläubig?

Da ist ein gewisser Mensch, wenn über einen anderen lobende oder tadelnde Worte gesprochen werden, schnell zuversichtlich. Dieser Mensch ist ein Leichtgläubiger.

Und welcher Mensch ist wankelmütig?

Da hat ein gewisser Mensch begrenzt[274] Vertrauen, hat kurz(-zeitig) Hingabe[275], hat unbeständig Zuneigung, hat geringe Zuversicht. Dieser Mensch ist ein Wankelmütiger.

Und welcher Mensch ist dumm[276] und verrückt[277]?

Da erkennt ein gewisser Mensch nicht heilsame [und] unheilsame Dinge, er erkennt nicht tadelnswerte und untadelige Dinge, er erkennt nicht niedere[278] und vorzügliche[279] Dinge, er kennt nicht den Unterschied zwischen Hell und Dunkel[280]. Dieser Mensch ist dumm und verrückt.

Den Berufssoldaten ähnlich

193. Welche fünf Menschen sind den Berufssoldaten[281] ähnlich?

Es gibt fünferlei Berufssoldaten – der eine Berufssoldat ist, nachdem er eine Staubwolke gesehen hat, ist er verzweifelt und verzagt[282], ist nicht standhaft, ist nicht fähig, in den Kampf zu ziehen. Von solcher Art ist da ein gewisser Berufssoldat. Das ist der erste Berufssoldat, der in der Welt vorhan­den ist.

Des Weiteren: da erduldet ein Berufssoldat die Staubwolken, nach­dem er jedoch Fahnenspitzen gesehen hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, in den Kampf zu ziehen. Auch von solcher Art ist da ein gewisser Berufssoldat. Das ist der zweite Berufssoldat, der in der Welt vorhanden ist.

Des Weiteren: da erduldet ein Berufssoldat die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, nachdem er jedoch das Kampfgeschrei gehört hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, in den Kampf zu ziehen. Auch von solcher Art ist da ein gewisser Berufssoldat. Das ist der dritte Berufssoldat, der in der Welt vorhanden ist.

Des Weiteren: da erduldet ein Berufssoldat die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, er hält das Kampfgeschrei aus, im Kampf jedoch wird er geschlagen und wird verdorben[283]. Auch von solcher Art ist da ein gewisser Berufssoldat. Das ist der vierte Berufssoldat, der in der Welt vorhanden ist.

Des Weiteren: da erduldet ein Berufssoldat die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, er erträgt das Kampfgeschrei, er hält den Kampf aus. Und nachdem er die Schlacht gewonnen hat, bewohnt[284] er als Sieger jenes Schlachtfeld. Auch von solcher Art ist da ein gewisser Berufssoldat. Das ist der fünfte Berufssoldat, der in der Welt vorhanden ist.

Diese fünf [Arten von] Berufssoldaten sind in der Welt vorhanden.

194. In gleicher Weise sind auch fünf, den Berufssoldaten ähnliche Menschen bei den Mönchen vorhanden. Welche fünf?

Da ist ein gewisser Mönch, nachdem er eine Staubwolke gesehen hat, verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Reinheitswan­del zu pflegen, nachdem er sein Unvermögen in Sachen Übungsvorschriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Was sind für ihn die Staubwolken? Da hört der Mönch: "In demund­dem Dorf oder derundder Stadt gibt es eine Frau oder ein Mädchen schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet." Nachdem er das gehört hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Reinheitswandel [weiter] zu pflegen, und nachdem er sein Unver­mögen in Sachen Übungsvorschriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Das sind für ihn die Staub­wolken.

Gerade wie jener Berufssoldat, der, nachdem er eine Staubwolke gese­hen hat, verzweifelt und verzagt ist, nicht standhaft ist, nicht fähig, in den Kampf zu ziehen, dem ähnelt dieser Mensch[285]. Von solcher Art ist da ein ge­wisser Mensch. Das ist der erste, einem Berufssoldaten ähnliche Mensch, der bei den Mönchen vorhanden ist.

195. Des Weiteren: da erduldet ein gewisser Mönch die Staubwolken, nach­dem er jedoch Fahnenspitzen gesehen hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Reinheitswandel zu pflegen, nachdem er sein Unvermögen in Sachen Übungsvorschriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Was sind für ihn die Fahnenspitzen? Nicht nur, dass da der Mönch hört: "In demunddem Dorf oder derundder Stadt gibt es eine Frau oder ein Mädchen schön anzusehen, anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet.", sondern er selber sieht eine Frau oder ein Mädchen, das schön anzusehen ist, das anmutig und mit vorzüglichem Aussehen ausgestattet ist. Nachdem er sie gesehen hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Reinheits­wandel [weiter] zu pflegen, und nachdem er sein Unvermögen in Sachen Übungsvorschriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Das sind für ihn die Fahnenspitzen.

Gerade wie jener Berufssoldat, der die Staubwolken erduldet, der je­doch, nachdem er die Fahnenspitzen gesehen hat, verzweifelt und verzagt ist, nicht standhaft ist, nicht fähig, in den Kampf zu ziehen, dem ähnelt dieser Mensch. Von solcher Art ist da ein gewisser Mensch. Das ist der zweite, einem Berufssoldaten ähnliche Mensch, der bei den Mönchen vorhanden ist.

196. Des Weiteren: da erduldet ein gewisser Mönch die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, nachdem er jedoch das Kampfgeschrei gehört hat, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Rein­heitswandel zu pflegen, nachdem er sein Unvermögen in Sachen Übungsvor­schriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Was ist für ihn das Kampfgeschrei? Da geht ein Mönch in den Wald oder an eine Baumwurzel oder in eine leere Hütte. Nachdem eine Frau zu ihm herankam, lacht sie ihn aus, beschwatzt sie ihn, verspottet sie ihn, verhöhnt sie ihn. So von der Frau ausgelacht, beschwatzt, verspottet und verhöhnt, ist er verzweifelt und verzagt, ist nicht standhaft, ist nicht fähig, den Reinheitswandel [weiter] zu pflegen, und nachdem er sein Unvermögen in Sachen Übungsvorschriften (ein-)gestanden hat, gibt er die Übung auf und kehrt zum niederen Weltleben zurück. Das ist für ihn das Kampfgeschrei.

Gerade wie jener Berufssoldat, der den Anblick der Staubwolken er­duldet, den Anblick der Fahnenspitzen erträgt, der jedoch, nachdem er das Kampfgeschrei gehört hat, verzweifelt und verzagt ist, nicht standhaft ist, nicht fähig, in den Kampf zu ziehen, dem ähnelt dieser Mensch. Von solcher Art ist da ein gewisser Mensch. Das ist der dritte, einem Berufssoldaten ähn­liche Mensch, der bei den Mönchen vorhanden ist.

197. Des Weiteren: da erduldet ein gewisser Mönch die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, er erträgt das Kampfgeschrei, im Kampf jedoch wird er geschlagen und wird verdorben. Was ist für ihn der Kampf? Da geht ein Mönch in den Wald oder an eine Baumwurzel oder in eine leere Hütte. Nachdem eine Frau zu ihm herankam, setzt sie sich zu ihm, legt sie sich zu ihm, bedeckt[286] sie ihn. So von der Frau zum Hinsetzen gebracht[287], zum Hinlegen gebracht[288] und [mit Berührungen] bedeckt, vollzieht er, ohne die Übungsvorschriften[289] aufzugeben und seine Schwäche (ein-)zugestehen, Geschlechtsverkehr. Das aber gilt ihm als Kampf.

Gerade wie jener Berufssoldat, der den Anblick der Staubwolken er­duldet, den Anblick der Fahnenspitzen erträgt, der das Kampfgeschrei aus­hält, im Kampf jedoch geschlagen und verdorben wird, dem ähnelt dieser Mensch. Von solcher Art ist da ein gewisser Mensch. Das ist der vierte, einem Berufssoldaten ähnliche Mensch, der bei den Mönchen vorhanden ist.

198. Des Weiteren: da erduldet ein gewisser Mönch die Staubwolken, er erträgt die Fahnenspitzen, er erträgt das Kampfgeschrei, er hält den Kampf aus, und nachdem er die Schlacht gewonnen hat, bewohnt er als Sieger jenes Schlachtfeld. Was ist für ihn die gewonnene Schlacht? Da geht ein Mönch in den Wald oder an eine Baumwurzel oder in eine leere Hütte. Nachdem eine Frau zu ihm herankam, setzt sie sich zu ihm, legt sie sich zu ihm, bedeckt sie ihn. Von der Frau zum Hinsetzen gebracht, zum Hinlegen gebracht und [mit Berührungen] bedeckt, nachdem er sich ihr entwunden hat, sich befreit hat, geht er fort, wohin er will.

Er wählt sich eine abgelegene Unterkunft im Wald, an einer Baum­wurzel, an einem Berghang, in einer Schlucht, in einer Felsenhöhle, auf dem Leichenfeld, an entlegenem Platz im Wald, unter freiem Himmel oder auf einem Strohhaufen. In den Wald gegangen oder an eine Baumwurzel gegan­gen oder in eine leere Hütte gegangen[290], hat er sich mit untergeschlagenen Beinen hingesetzt, hat den Körper gerade aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich errichtet.

Er hat Begierde hinsichtlich der Welt aufgegeben, mit einem Geist, aus dem Begehren verschwunden ist verweilt er, [und] vom Begehren reinigt er seinen Geist. Er hat Hass und Übelwollen aufgegeben, mit einem Geist, der frei von Übelwollen ist, verweilt er mitfühlend mit allen lebenden Wesen, von Hass und Übelwollen reinigt er seinen Geist. Er hat Mattigkeit und Müdigkeit aufgegeben, mit einem Geist, der frei von Mattigkeit und Müdig­keit ist, verweilt er, einsichtsvoll, achtsam, klar bewusst, von Mattigkeit und Müdigkeit reinigt er seinen Geist. Er hat Aufregung und Gewissensunruhe aufgegeben, ausgeglichen verweilt er, mit innerem Frieden im Geist, von Aufregung und Gewissensunruhe reinigt er seinen Geist. Er hat den skep­tischen Zweifel aufgegeben, den skeptischen Zweifel überwunden habend verweilt er, [bezüglich] des Heilsamen und der Lehre ist er frei von Zweifel, von skeptischem Zweifel reinigt er seinen Geist.

Er hat diese fünf Hemmungen aufgegeben, die geistigen Befleckun­gen erkannt, die verunstaltenden, fern der Sinneslust, fern von schlechten Dingen, erreicht er die mit (Objekt-)Auffassen und (Objekt-)Befassen [ver­bundene], in Abgeschiedenheit entstehende, mit (erhebender) Freude und Glück [erfüllte] erste Vertiefungsstufe und verweilt darin. Nach dem Auf­hören des (Objekt-)Auffassens und (Objekt-)Befassens erreicht er innere Heiterkeit, geistige Einigung, [und] die frei von (Objekt-)Auffassen und (Objekt-)Befassen, in Geistesruhe entstehende, mit Freude und Glück [erfüll­te] zweite Vertiefungsstufe und verweilt darin. Und nach dem Entsagen der Freude, gleichmütig, achtsam und klar bewusst, empfindet er körperlich jenes Glück, von dem die Edlen sagen: 'Der Gleichmütige, der Besonnene, der weilt im Glück!', und erreicht die dritte Vertiefungsstufe und verweilt darin. Nach dem Aufgeben von Wohl- und Wehe[-Gefühlen], nach dem Untergang von früherem Frohsinn und Missmut, erreicht er die leidlos-glücklose, die mit Gleichmut und Achtsamkeit [erfüllte] vierte Vertiefungsstufe und verweilt darin.

Mit einem auf diese Weise gesammelten Geist, der völlig rein ist, geläutert, fleckenlos, frei von Trübungen, geschmeidig, gefügig, standfest und unerschütterlich, richtet er den Geist auf die Erkenntnis von der Vernich­tung der (zugrunde liegenden) Tendenzen. Er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist das Aufhören der Unzulänglichkeit.'; er erkennt in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.'

Mit dieser Erkenntnis, bei diesem Erkennen, wird sein Geist vom Ein­fluss der Sinneslust befreit, da wird sein Geist vom Einfluss des Daseins[-triebes] befreit, da wird sein Geist vom Einfluss der Unwissenheit befreit. Wenn er so befreit wird, kommt ihm die Erkenntnis von der Befreiung: 'Beseitigt ist [Wieder-]Geburt, vollendet der Reinheitswandel, getan, was zu tun war, nichts mehr nach diesem hier!' Das ist für ihn die gewonnene Schlacht. Gerade wie jener Berufssoldat, der den Anblick der Staubwolken erduldet, den Anblick der Fahnenspitzen erträgt, der das Kampfgeschrei aus­hält, der den Kampf aushält, und nachdem er die Schlacht gewonnen hat, als Sieger jenes Schlachtfeld bewohnt, dem ähnelt dieser Mensch. Von solcher Art ist da ein gewisser Mensch. Das ist der fünfte, einem Berufssoldaten ähn­liche Mensch, der bei den Mönchen vorhanden ist.

Diese fünf den Berufssoldaten ähnlichen Menschen sind bei den Mönchen vorhanden.

 

Fünferlei Almosengänger

199. Welche sind die fünf [Arten der] Almosengänger[291]?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Almosengänger. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Almosengänger. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit[292] ist da einer ein Almosengänger. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Almosengänger. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschie­denheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Almosengänger.

Jener Almosengänger nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Almosengänger ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Almosengänger, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abge­schiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Almosengänger ist, unter diesen fünf Almosengängern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Almosengänger gibt es.

Fünferlei spätere Speise Ablehnende

200.[293] Welche sind die fünf [Arten der] Spätere-Speise-Ablehnenden?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Spätere-Speise-Ablehnender. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Spätere-Speise-Ablehnender. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Spätere-Speise-Ablehnender. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Spätere-Speise-Ablehnender. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Spätere-Speise-Ablehnender.

Jener Spätere-Speise-Ablehnende nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer sol­chen [Lebens-]weise ein Spätere-Speise-Ablehnender ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Spätere-Speise-Ablehnende, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Spätere-Speise-Ablehnender ist, unter diesen fünf Spätere-Speise-Ablehnenden der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Spätere-Speise-Ablehnende gibt es.

Fünferlei Einmalesser

Welche sind die fünf [Arten der] Einmalesser?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Einmalesser. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Einmalesser. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Einmalesser. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Einmal­esser. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Einmal­esser.

Jener Einmalesser nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Einmalesser ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Einmalesser, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschie­denheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Einmal­esser ist, unter diesen fünf Einmalessern der erste, der beste, der hervor­ragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Einmalesser gibt es.

Fünferlei Fetzengewandträger

Welche sind die fünf [Arten der] Fetzengewandträger?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Fetzengewandträger. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Fetzen­gewandträger. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Fetzen­gewandträger. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Fetzengewandträger. Aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Fetzengewandträger.

Jener Fetzengewandträger nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Fetzengewandträger ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Fetzengewandträger, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Fetzengewandträger ist, unter diesen fünf Fetzengewandträgern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Fetzengewandträger gibt es.

Fünferlei Dreirobenträger

Welche sind die fünf [Arten der] Dreirobenträger?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Dreirobenträger. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Dreirobenträger. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Dreirobenträger. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Dreirobenträger. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschie­denheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Dreirobenträger.

Jener Dreirobenträger nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Dreirobenträger ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Dreirobenträger, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abge­schiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Drei­robenträger ist, unter diesen fünf Dreirobenträgern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Dreirobenträger gibt es.

Fünferlei Waldmönche

Welche sind die fünf [Arten der] Waldmönche?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Waldmönch. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Waldmönch. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Waldmönch. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Wald­mönch. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Wald­mönch.

Jener Waldmönch nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Waldmönch ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Waldmönch, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschie­denheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Wald­mönch ist, unter diesen fünf Waldmönchen der erste, der beste, der hervor­ragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Waldmönche gibt es.

Fünferlei Baumwurzelverweiler

Welche sind die fünf [Arten der] Baumwurzelverweiler?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Baumwurzelverwei­ler. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Baum­wurzelverweiler. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Baum­wurzelverweiler. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Baumwurzelverweiler. Aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Baumwurzelverweiler.

Jener Baumwurzelverweiler nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Baumwurzelverweiler ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Baumwurzelverweiler, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Baumwurzelverweiler ist, unter diesen fünf Baumwurzelverweilern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Baumwurzelverweiler gibt es.

Fünferlei im Freien Lebende

Welche sind die fünf [Arten der] im Freien Lebenden?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein im Freien Lebender. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein im Freien Lebender. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein im Freien Lebender. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein im Freien Lebender. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise, ist da einer ein im Freien Lebender.

Jener im Freien Lebende nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsam­keit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein im Freien Lebender ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener im Freien Lebende, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Ab­geschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein im Freien Lebender ist, unter diesen fünf im Freien Lebenden der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf im Freien Lebende gibt es.

Fünferlei Stetigsitzer

Welche sind die fünf [Arten der] Stetigsitzer?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Stetigsitzer. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Stetigsitzer. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Stetigsitzer. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Stetigsitzer. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Stetigsitzer.

Jener Stetigsitzer nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise ein Stetigsitzer ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Stetigsitzer, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschie­denheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Stetigsitzer ist, unter diesen fünf Stetigsitzern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Stetigsitzer gibt es.

Fünferlei jede Matte Benutzende

Welche sind die fünf [Arten der] Jede-Matte-Benutzer?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Jede-Matte-Benutzer. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Jede-Matte-Benutzer. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Jede-Matte-Benutzer. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Jede-Matte-Benutzer. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-] weise, ist da einer ein Jede-Matte-Benutzer.

Jener Jede-Matte-Benutzer nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Jede-Matte-Benutzer ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Jede-Matte-Benutzer, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Jede-Matte-Benutzer ist, unter diesen fünf Jede-Matte-Benutzern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Jede-Matte-Benutzer gibt es.

Fünferlei von Haus zu Haus Gehende

[Welche sind die fünf [Arten der] Haus-zu-Haus-Geher?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Haus-zu-Haus-Geher. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Haus-zu-Haus-Geher. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Haus-zu-Haus-Geher. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Haus-zu-Haus-Geher. Aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Haus-zu-Haus-Geher.

Jener Haus-zu-Haus-Geher nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Haus-zu-Haus-Geher ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Haus-zu-Haus-Geher, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Haus-zu-Haus-Geher ist, unter diesen fünf Haus-zu-Haus-Gehern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Haus-zu-Haus-Geher gibt es.]

Fünferlei aus der Schale Essende

[Welche sind die fünf Arten der Aus-der-Schale-Esser?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Aus-der-Schale-Esser. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Aus-der-Schale-Esser. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Aus-der-Schale-Esser. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern gepriesen wird, ist da einer ein Aus-der-Schale-Esser. Aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise, ist da einer ein Aus-der-Schale-Esser.

Jener Aus-der-Schale-Esser nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Aus-der-Schale-Esser ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Aus-der-Schale-Esser, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Aus-der-Schale-Esser ist, unter diesen fünf Aus-der-Schale-Essern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Aus-der-Schale-Esser gibt es.]

Fünferlei Leichenfeld-Bewohner

201. Was sind die fünf Leichenfeld-Bewohner[294]?

Aus Dummheit und Verrücktheit ist da einer ein Leichenfeld-Bewoh­ner. Aus übler Absicht und begehrlicher Gesinnung ist da einer ein Leichen­feld-Bewohner. Aus Wahnsinn und Wankelmütigkeit ist da einer ein Lei­chenfeld-Bewohner. Weil es vom Erhabenen und seinen Anhängern geprie­sen wird, ist da einer ein Leichenfeld-Bewohner. Aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer sol­chen [Lebens-]weise, ist da einer ein Leichenfeld-Bewohner.

Jener Leichenfeld-Bewohner nun, der aus Bedürfnislosigkeit, Genüg­samkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Leichenfeld-Bewohner ist, der ist unter diesen fünf der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Gerade wie nämlich von der Kuh die Milch kommt, von der Milch der Rahm, vom Rahm die Butter, von der Butter das Butteröl, vom Butteröl der Butterschaum, und der Butterschaum da als das Beste gilt: ebenso ist jener Leichenfeld-Bewohner, der aus Bedürfnislosigkeit, Genügsamkeit, Askese, Abgeschiedenheit, eben wegen des Wertes einer solchen [Lebens-]weise ein Leichenfeld-Bewohner ist, unter diesen fünf Leichenfeld-Bewohnern der erste, der beste, der hervorragendste, der höchste, der edelste.

Diese fünf Leichenfeld-Bewohner gibt es.

[Das war] die Fünfer-Darstellung.


Sechser-Beschreibung von Personen

Der vollkommen Erwachte

202. Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangen, darin Allwissenheit erreichen und in den Kräften die Meisterschaft, hat man den vollkommen Erwachten zu erkennen.

Der Einzelerwachte

Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangen, [aber] darin nicht die Allwissenheit erreichen und in den Kräften nicht die Meisterschaft, hat man den Einzel­erwachten zu erkennen.

Sāriputta und Moggallāna

Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangten, die noch in dieser Welt der Unzu­länglichkeit ein Ende machten und den Vorrang unter den Nachfolgern erreichten, hat man Sāriputta und Moggallāna zu erkennen.

Die Heiligen

Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangen, die noch in dieser Welt der Unzu­länglichkeit ein Ende machen, aber nicht den Vorrang unter den Jüngern erreichen, hat man die übrigen Heiligen zu erkennen.

Die Nichtwiederkehrenden

Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangen, aber nicht noch in dieser Welt der Unzulänglichkeit ein Ende machen, die dennoch nicht wiederkehren, nicht mehr zurück in diese Welt kommen, hat man die Nichtwiederkehrer zu erkennen.

Stromeingetretene und Einmalwiederkehrer

Unter denjenigen Menschen, die bei den vormals ungehörten Dingen selber die vollständige Weisheit erlangen, aber nicht noch in dieser Welt der Unzulänglichkeit ein Ende machen, die zurück in diese Welt kommen, hat man Stromeingetretene und Einmalwiederkehrer zu erkennen.

[Das war] die Sechser-Darstellung.


Siebener-Beschreibung von Personen

Die Wasser-Gleichnisse[295]

203. Und welcher Mensch, der einmal untergetaucht ist, bleibt untergetaucht?

Da ist ein gewisser Mensch ausgestattet mit ganz finsteren, unheil­samen[296] Dingen. So ist ein Mensch einmal untergetaucht, und bleibt unter­getaucht.

Und welcher Mensch, der aufgetaucht ist, taucht wieder unter?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich[297], von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Dieses sein Vertrauen ist [aber] weder beständig, noch wächst es, es geht [ihm] verlustig. Dieses sein Schamgefühl ist [aber] weder beständig, noch wächst es, es geht [ihm] verlustig. Diese seine sittliche Scheu ist [aber] weder beständig, noch wächst sie, sie geht [ihm] verlustig. Diese seine Tatkraft ist [aber] weder beständig, noch wächst sie, sie geht [ihm] ver­lustig. Diese seine Weisheit ist [aber] weder beständig, noch wächst sie, sie geht [ihm] verlustig. So ist ein Mensch aufgetaucht, und taucht wieder unter.

Und welcher Mensch, der aufgetaucht ist, bleibt oben?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich, von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Dieses sein Vertrauen geht ihm weder verlustig, noch wächst es, es bleibt bestehen. Dieses sein Schamgefühl geht ihm weder verlustig, noch wächst es, es bleibt bestehen. Diese seine sittliche Scheu geht ihm weder verlustig, noch wächst sie, sie bleibt bestehen. Diese seine Tatkraft geht ihm weder verlustig, noch wächst sie, sie bleibt bestehen. Diese seine Weisheit geht ihm weder verlustig, noch wächst sie, sie bleibt bestehen. So ist ein Mensch aufgetaucht und bleibt oben.

Und welcher Mensch, der aufgetaucht ist, durchschaut[298] und beobach­tet[299]?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich, von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Nach Vernichtung der drei (niederen) Fesseln ist er ein Stromeingetretener, nicht dem Untergang geweiht, gesichert, und strebt nach dem vollständigen Erwachen[300]. So ist ein Mensch aufgetaucht, durchschaut und beobachtet.

Und welcher Mensch, der aufgetaucht ist, setzt über[301]?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich, von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Nach Vernichtung der drei (niederen) Fesseln und bis äußerster Abschwächung von Begehren, Hass und Verblendung, kehrt er noch ein Mal wieder [ins Dasein]. Nachdem er dieses eine Mal [in diese Welt] zurückgekehrt ist, macht er [hier] der Unzulänglichkeit ein Ende. So ist ein Mensch aufgetaucht und setzt über.

Und welcher Mensch, der aufgetaucht ist, gewinnt festen Stand?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich, von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Nach Vernichtung der fünf zu niederem Dasein führen­den Fesseln, tritt er spontan wieder ins Dasein. Dort geht er in das voll­ständige Erlöschen ein, kehrt deshalb nicht mehr zurück in die Welt. So ist ein Mensch aufgetaucht und gewinnt festen Stand.

Und welcher Mensch, der auftauchte, ist [ans Ufer] hinübergelangt, hat übergesetzt, steht als Brahmane auf festem Boden?

Da ist ein gewisser Mensch aufgetaucht [und spricht:] "Von den heil­samen Dingen ist Vertrauen nützlich, von den heilsamen Dingen ist Scham­gefühl nützlich, von den heilsamen Dingen ist sittliche Scheu nützlich, von den heilsamen Dingen ist Tatkraft nützlich, von den heilsamen Dingen ist Weisheit nützlich." Nach Vernichtung der Einflüsse, und nachdem er die ein­flussfreie Geistesbefreiung, die Erkenntnisbefreiung, durch die Ansicht der Dinge (wie sie wirklich sind), mit eigener Erkenntnis in diesem Dasein selbst erlangt hat, verweilt er darin. So ist ein Mensch aufgetaucht, ist [ans Ufer] hinübergelangt, hat übergesetzt, steht als Brahmane[302] auf festem Boden.

Sieben Fortgeschrittene

204.[303] Und welcher Mensch ist ein in zweifacher Hinsicht Befreiter?

Nachdem hier ein Mensch nun persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Und als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen, der in zweifacher Hinsicht befreit ist.

205. Und welcher Mensch ist ein Erkenntnisbefreiter?

Nachdem hier ein Mensch nun nicht persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Doch als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen Erkennt­nis-Befreiten.

Und welcher Mensch ist ein persönlich Erfahrender?

Nachdem hier ein Mensch persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er darin. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen persönlich Erfahrenden.

Und welcher Mensch ist ein (rechte) Ansicht erlangt Habender?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen, der (rechte) Ansicht erlangt hat.

Und welcher Mensch ist ein Vertrauensbefreiter?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden, jedoch nicht auf die Weise, wie bei einem, der (rechte) Ansicht erlangt hat. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensbefreiten.

Und welcher Mensch ist ein Lehrnachfolger?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit der Weisheit erstarkt ist, der von Weisheit getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Lehrnachfolger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Lehrnachfolger die Erreichung des Stromeintrittes, der (rechte) Ansicht Habende, harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus.

206. Und welcher Mensch ist ein Vertrauensnachfolger?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit des Vertrauens erstarkt ist, der von Vertrauen getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensnachfol­ger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Vertrauensnachfolger die Errei­chung des Stromeintrittes, der Vertrauensbefreite harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus.

[Das war] die Siebener-Darstellung.


Achter-Beschreibung von Personen

Die acht Edlen

207. Was sind da die vier mit dem Pfad ausgestatteten und die vier mit der Erreichung ausgestatteten Menschen[304]?

Der in den Strom Eingetretene und derjenige, der gerade auf dem Weg ist, selbst die Erreichung des Stromeintrittes zu verwirklichen.

Der [nur noch] ein Mal Wiederkehrende und derjenige, der gerade auf dem Weg ist, selbst die Erreichung der Einmalwiederkehr zu verwirklichen.

Der nicht [mehr] Wiederkehrende und derjenige, der gerade auf dem Weg ist, selbst die Erreichung der Nichtwiederkehr zu verwirklichen.

Der Heilige und derjenige, der gerade auf dem Weg ist, selbst die Erreichung der Heiligkeit zu verwirklichen.

Diese vier sind die mit dem Pfad ausgestatteten und sie sind die vier mit der Erreichung ausgestatteten Menschen.

[Das war] die Achter-Darstellung.


Neuner-Beschreibung von Personen

Die Edlen

208.[305] Und welcher Mensch ist ein vollkommen Erwachter?

Da hat ein Mensch in den zuvor nicht gehörten Dingen selber die Wahrheit und höchste Weisheit erlangt, auch hat er Allwissenheit erlangt und die Meisterschaft bei den Kräften. Diesen Menschen nennt man einen voll­kommen Erwachten.

Und welcher Mensch ist ein Einzel-Erwachter?

Da hat ein Mensch in den zuvor nicht gehörten Dingen selber die Wahrheit erlangt, doch er hat nicht die Allwissenheit erlangt und [auch] nicht die Meisterschaft bei den Kräften. Diesen Menschen nennt man einen Einzel-Erwachten.

Und welcher Mensch ist ein in zweifacher Hinsicht Befreiter?

Nachdem hier ein Mensch nun persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Und als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen, der in zweifacher Hinsicht befreit ist.

Und welcher Mensch ist ein Erkenntnis-Befreiter?

Nachdem hier ein Mensch nun nicht persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er so. Doch als ihm vollständige Erkenntnis erschien, sind in ihm die Triebe erloschen. Diesen Menschen nennt man einen Erkennt­nis-Befreiten.

Und welcher Mensch ist ein persönlich Erfahrender?

Nachdem hier ein Mensch persönlich die acht Befreiungen erlangt hat, verweilt er darin. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen persönlich Erfahrenden.

Und welcher Mensch ist einer, der (rechte) Ansicht erlangt hat?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden. Diesen Menschen nennt man einen, der (rechte) Ansicht erlangt hat.

Und welcher Mensch ist ein Vertrauensbefreiter?

Da hat ein Mensch in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist die Unzulänglichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklich­keit erkannt: 'Das ist die Ursache der Unzulänglichkeit.'; er hat in Überein­stimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist das Aufhören der Unzuläng­lichkeit.'; er hat in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit erkannt: 'Das ist der zum Aufhören der Unzulänglichkeit führende Weg.' Die vom Vollende­ten verkündeten Dinge hat er weise erkannt und durchdacht. Und als ihm die höchste Erkenntnis erschien, sind in ihm einige Triebe geschwunden, jedoch nicht auf die Weise, wie bei einem, der (rechte) Ansicht erlangt hat. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensbefreiten.

Und welcher Mensch ist ein Lehrnachfolger?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit der Weisheit erstarkt ist, der von Weisheit getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Lehrnachfolger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Lehrnachfolger die Erreichung des Stromeintrittes, der (rechte) Ansicht Habende, harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus.

Und welcher Mensch ist ein Vertrauensnachfolger?

Ein solcher Mensch, der gerade dabei ist, die Erreichung des Strom­eintrittes selber zu verwirklichen [und] bei dem die Fähigkeit des Vertrauens erstarkt ist, der von Vertrauen getrieben den Erkenntnis bringenden edlen Pfad entstehen lässt. Diesen Menschen nennt man einen Vertrauensnachfol­ger.

Ein Mensch verwirklicht selber als Vertrauensnachfolger die Errei­chung des Stromeintrittes, der Vertrauensbefreite harrt bei der Frucht[-erfah­rung] aus.

[Das war] die Neuner-Darstellung.


Zehner-Darstellung

Die Vollendung

209. Welche fünf [Menschen] [erlangen] hier die Vollendung?

Der noch sieben Mal ins Dasein Tretende, der von Familie zu Familie Gehende, der (nur noch) ein Mal Aufkeimende, der ein Mal Wiederkehrende und wer [sonst] noch in der hiesigen Existenz die Heiligkeit erlangt – diese fünf [Menschen] [erlangen] hier die Vollendung.

Welche fünf [Menschen] [erlangen], von hier abgeschieden, die Voll­endung?

Der inmitten (der Lebenszeit) Erlöschende, der beinahe (am Ende der Lebenszeit) Erlöschende, der ohne Anstrengung Erlöschende, der unter Anstrengung Erlöschende und der stromauf zu den höchsten Göttern Gelangende – diese fünf [Menschen] [erlangen], von hier abgeschieden, die Vollendung.

 

Gerade so viele Menschen wie es gibt, sind [nun] als Menschen beschrieben.

[Das war] die Zehner-Darstellung.

Die Abhandlung von der Beschreibung der Menschen ist beendet.

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[1] saṅkhāra  auch "Willen(-sformationen)".
[2] yaṃ. BCL: "Gnosis", P/G: "höchste Erkenntnis".
[3] aññātavindriya. BCL + P/G: "die Fähigkeit/Funktion das Unbekannte erkannt habend".
[4] ava-kujja-pañño  BCL + P/G: "inverted intellect".
[5] ucchaṅga-pañño  BCL + P/G: "folded intellect".
[6] ajjhupekkhitabbo  bedeutet auch: "beaufsichtigen, überwachen, vernachlässigen, ohne Einmi­schung betrachten". BCL + P/G: "treated with indifference".
[7] mattaso  "nicht mehr als ..., lediglich, genügend, ausreichend".
[8] pāpa  BCL: "sinful"; P/G: "wicked".
[9] pāpadhammo  BCL: "sinful propensity"; P/G: "wicked nature".
[10] vipañcitaññū  BCL: "medium understanding"; P/G: "learns by explanation".
[11] padaparamo  BCL: "superficial reader".
[12] ṭhāne  auch: "Standort, Platz, Zustand, Rang, Stellung, Standpunkt, Überzeugung, Prinzip".
[13] dhamma  auch: "Wahrheit, (buddh.) Lehre, Ding" usw.
[14] BCL + P/G haben §§ 22 und 23 zusammengefasst zu: "One considering and esteeming the outward form. One considering and esteeming other's words; One considering and estee­ming outward austerity. One considering and esteeming the norm."
[15] ādheyyamukho  BCL: "grasp-mouth"; P/G: "gape-mouth".
[16] lolo  BCL: "low-liking man"; P/G: "wobbler".
[17] balesu  PTS hat phalesu (Früchte). Gemeint sind die geistigen Fähigkeiten Vertrauen, Willens­kraft, Achtsamkeit, Geistessammlung und Weisheit. BCL: "fruition"; P/G: "powers".
[18] sāvaka-pāramiñca  "BCL + P/G: "Perfektion eines Schülers".
[19] udak-ūpama  BCL + P/G: "im Wasser eingetaucht".
[20] viloketi  "1. betrachten, beobachten; 2. (genau) prüfen, untersuchen, studieren".
[21] samayavimutta  Nyt: "der Zeitweilig-Befreite" – das lässt aber die Interpretation zu, dass die Erreichungen allesamt nur temporär sind. BCL + P/G: "at times".
[22] vimokkha  Nyt: "Freiungen"; BCL + P/G: "stages of emancipation".
[23] āsavā  "Einflüsse, Beeinflussungen"; Nyt: "Wahn"; BCL + P/G: "sinful tendencies".
[24] ariyapuggala  Nyt: "heiligen Jünger"; BCL: "Ariyas (noble or elect)" P/G: "Ariyas (noble)".
[25] kuppadhamma  Nyt: "der Erschütterliche"; BCL + P/G: "perturbable nature".
[26] parihānadhamma  Nyt: "der dem Rückfall Ausgesetzte"; BCL + P/G: "fallible nature".
[27] aparihānadhamma  Nyt "der vor Rückfall Gesicherte".
[28] cetanābhabba  Nyt: "der Willenswalt".
[29] anurakkhaṇābhabba  Nyt: "der Wachensmächtige".
[30] puthujjana  üblicherweise mit "Weltling" übersetzt. BCL + P/G: "average person".
[31] gotrabhū  wtl.: "Abstammungs- bzw. Familien(-zugehörigkeit) Wechselnder". Nyt: "Anwärter auf Heiligkeit". Ab dieser Stufe ist es nicht mehr möglich gewisse Dinge zu tun, daher gehört man in eine andere Kategorie Mensch. In der Computer-Sprache ausgedrückt wäre das wie ein Wechsel zu einem anderen Betriebssystem, auf dem dann gewisse Software einfach nicht mehr funktioniert. BCL: "one become of the Ariya family"; P/G: "is of the Ariya family".
[32] bhayūparata  Nyt: "vom Bösen Abstehende". BCL + P/G: "restrained by fear". Ab hier ändert sich bei Nyt, BCL und P/G die Zählung.
[33] sekkhā  → § 19; Nyt: "Kämpfer"; BCL + P/G: "learners".
[34] sīlavat  "charakterstark, ehrenhaft, gesittet"; Nyt: "sittenrein"; BCL + P/G: "observe the pre­cepts".
[35] abhabbāgamana  Nyt: "des Fortschritts Unfähige"; BCL + P/G: "incapable of progress".
[36] eḷa  lässt Nyt weg.
[37] aneḷa  lässt Nyt weg.
[38] niyata  Nyt: "hinsichtlich der Zukunft gewiss"; BCL + P/G: "with determined destiny".
[39] phale ṭhitā  Nyt: "weilen am Ziele".
[40] samasīsī  Nyt: "Zweifach-Endende"; BCL + P/G: "equal-headed.
[41] ariya  Nyt: "Heilige"; BCL + P/G: "Ariya".
[42] sekha  Nyt: "Kämpfer"; BCL + P/G: "learner".
[43] chaḷabhiñña  Nyt: "Sechfach-Geistesmächtige"; BCL + P/G: "possessor of the six superknow­ledges".
[44] ubhatobhāga-vimutta  Nyt: "Beiderseits-Erlöste"; BCL + P/G: "emancipated in both ways".
[45] paññāvimutta  Nyt: "Wissens-Erlöste".
[46] kāyasakkhī. Nyt: "Körperzeuge"; BCL + P/G: "eye-witness".
[47] diṭṭhippatta  Nyt: "Erkenntnisgereifte".
[48] dhammā  bedeutet auch "Gesetze, Gesetzmäßigkeiten, Phänomene"; Nyt: "Wahrheiten".
[49] āsavā  Nyt: "der Wahn zum Teil erloschen".
[50] saddhāvimutta  Nyt: "Glaubensbefreite".
[51] dhammānusāri  Nyt: "Wahrheitsergebene"; BCL: "one conforming to the norm"; P/G: "one, conforming to the law".
[52] phale ṭhitā  Nyt: "weilt am Ziele".
[53] saddhānusāri  Nyt: "Glaubensergebene"; BCL + P/G: "conforming by faith".
[54] kolaṅkola  Nyt: "von Geschlecht zu Geschlecht Eilende".
[55] kulāni sandhāvitvā saṃsaritvā  Nyt: "unter edlen Geschlechtern die Geburten durcheilend"; BCL + P/G: "who transmigrates from family to family".
[56] opapātiko hoti  Nyt: "erscheint unter den geistgeborenen Wesen wieder".
[57] antarāparinibbāyī  Nyt: "auf halber Fährte Erlöschende"; BCL: "who dies before half the age he should have lived"; P/G: "before reaching the middle of the term of life".
[58] upahaccaparinibbāyī  Nyt: "nach halber Fährte Erlöschende"; BCL + P/G: "term-curtailing decedent".
[59] asaṅkhāraparinibbāyī  BCL + P/G: "automatically decedent".
[60] uddhaṃsoto akaniṭṭhagāmi  Nyt: "zu den hehren Göttern Eilende"; BCL + P/G: "proceeding upstream to the Akaṇiṭṭha region"
[61] avihā  Nyt: "mühelose".
[62] atappā  Nyt: "quallose".
[63] sudassā  Nyt: "klarsichtige".
[64] sudassī  Nyt: "klarsichtbare".
[65] akaniṭṭhā  Nyt: "hehre".
[66] byāpādāna  Nyt: "Ärger".
[67] Bei den §§ 42 bis 44 fehlen auch in CSTP die Fragestellungen.
[68] uddhacca  Nyt: "Zerstreutheit".
[69] Nyt fasst die Begriffe in Paare zusammen und schafft damit eine falsche Auffassung von der "Zweierdarstellung".
[70] upanāha  Nyt: "Wut"; BCL + P/G: "vengeance".
[71] anusaṃsandanā  wtl.: "machen, dass etwas zusammenkommt", hier "dass Ärger entsteht". Nyt: "Unversöhnlichkeit".
[72] makkha  wtl.: "Abwertung guter Qualitäten bei anderen"; Nyt: "Verkleinerungssucht"; BCL + P/G: "slandering".
[73] palāsa  Nyt: "Eifersucht"; BCL + P/G: "Streitsucht".
[74] usūyā  Nyt: "Missgunst".
[75] maccharia  auch "Eifersucht"; Nyt: "Geiz"; BCL + P/G: "avarice".
[76] dhamma  Nyt: "hinsichtlich des geistigen Besitzes"; BCL + P/G: "Verdienst". Gemeint sein dürften die (spirituellen) Erreichungen bzw. der Fortschritt.
[77] sāṭheyya  auch "Gerissenheit, Arglist, Tücke"; BCL + P/G: "craftiness".
[78] māyā  Nyt: "Gleisnerei"; BCL + P/G: "deception".
[79] dubbaca  wtl.: "schwer ansprechbar"; Nyt: "Widersetzlichkeit".
[80] muṭṭhasacca  Nyt: "Gedankenlosigkeit".
[81] asampajañña  Nyt: "unklares Wissen"; BCL + P/G: "unmindful".
[82] aññāṇaṃ adassanaṃ anabhisamayo ananubodho asambodho appaṭivedho asaṅgāhaṇā apari­yogāhaṇā asamapekkhaṇā apaccavekkhaṇā apaccakkhakammaṃ dummejjhaṃ bālyaṃ asampajaññaṃ moho pamoho sammoho avijjā avijjogho avijjāyogo avijjānusayo avijjā­pariyuṭṭhānaṃ avijjālaṅgī moho akusalamūlaṃ  Nyt: "Was da Unkenntnis ist, Blindheit, Unfähigkeit des Verbindens, Mangel an Wissen und Erkenntnis, an durchdringendem Blick, an Auffassungsvermögen, an Tiefsinn, Unfähigkeit des Vergleichens und Beobachtens, Augenlosigkeit, Dummheit, kindisches Wesen, unklares Wissen, Torheit, Betörung, Unwis­senheit, Neigung der Unwissenheit, Besessensein durch Unwissenheit, Schranke der Unwis­senheit, Verblendung, die Wurzel des Bösen".
[83] sīlavipatti  Nyt: "Abirrung im Wandel"; BCL + P/G: "infringement of moral law".
[84] diṭṭhivipatti  Nyt: "Abirrung in Erkenntnis"; BCL + P/G: "upholding of (dangerous) views".
[85] ajjhatta- ... bahiddhāsaññojana  ; BCL + P/G: "internal ... external fetters".
[86] anusaṃsandanā  wtl.: "machen, dass etwas zusammenkommt", hier "dass Ärger entsteht".
[87] ottappī  Hier nicht im Sinne einer akribischen Person. Nyt: "sittliche Scheu".
[88] su-vaca  wtl: "gut sprechen"; auch "freundlich sprechend, willfährig, gut ansprechbar"; Nyt: "sanftmütig".
[89] sati  "Achtsamkeit, Eingedenksein, Erinnerung"; Nyt: "Besinnung"; BCL + P/G: "mindful­ness".
[90] sampajañña Nyt: "Wissensklarheit"; BCL + P/G: "understanding".
[91] Mit dhamma  ist meist die Buddha-Lehre gemeint; auch "Dinge, Phänomene" usw. Nyt: "Wahr­heit".
[92] Nyt: "Die Reue".
[93] āsava  "(schlechter) Einfluss, zugrunde liegende Tendenz". Nyt: "Wahn"; BCL + P/G: "sins".
[94] Nyt: "Zweierlei Gesinnung".
[95] hīnādhimutto  Nyt: "niedrig gesinnt"; BCL + P/G: "low inclination".
[96] paṇītādhimutto  Nyt: "edel gesinnt"; BCL + P/G: "good inclination".
[97] Nyt: "Die Stillung"; BCL + P/G: "gratified".
[98] nirāso   wtl.: "1. frei von Hunger; 2. wunschlos"; Nyt: "hoffnungslos"; BCL + P/G: "hopeless".
[99] saṅkassarasamācāra  Nyt: "von argwöhnischem Wesen".
[100] avassuto  bildhafte Bedeutung, wtl: "Ausgesickerter, mit (üblem) Ausfluss". Nyt: "befleckten Herzens".
[101] kasambujāta  Nyt: "voll von Unrat".
[102] āsaṃso  wtl.: "wünschend, erwartend, hoffend"; Nyt: "hoffnungsvoll"; BCL + P/G: "hopeful".
[103] vigatāso  wtl.: "frei von Wünschen"; Nyt: "hoffnungsgestillt"; BCL + P/G: "lost hope".
[104] no alabhanto  wtl: "nicht nicht-erhält", doppelte Verneinung.
[105] bhagavatā  lässt Nyt weg.
[106] anuṇṇñātaṃ  Nyt: "verordnet".
[107] paṭicca  lässt Nyt weg.
[108] Nyt lässt den Text weg: "Genaue Wiederholung von 32-34."
[109] gūtha-bhāṇī  Nyt: "spricht Worte, die dem Kote gleichen"; BCL + P/G: "foul-mouthed".
[110] musāvādī  wtl: "Übelredner"; Nyt: "spricht die Unwahrheit".
[111] ñāti-majjhagato  lässt Nyt aus.
[112] pūga-majjhagato  lässt Nyt aus.
[113] rājakulamajjhagato  Nyt: "wird vor Gericht geladen".
[114] bho  Hier die Anrede für Gleich- bzw. Niedrigergestellte.
[115] puppha-bhāṇī  Nyt: "Worte, die Blumen gleichen".
[116] madhu-bhāṇī  wtl.: "Honig-Verkünder"; Nyt: "Worte, die dem Nektar gleichen"; BCL + P/G: "honey-tongued".
[117] nelā  Nyt: "edel".
[118] pori  Nyt: "höflich".
[119] citta  Nyt: "Herz".
[120] arukūpamacitto  wtl.: aru-kūpa-citta = "Wund-Gruben-Geist"; Nyt: "besitzt ein Herz, das einem Geschwüre gleicht"; BCL + P/G: "cancer-minded".
[121] Nyt: "Dreierlei Zuhörer".
[122] citta  auch "Geist". Gemeint ist die Aufnahmefähigkeit, Erkenntnisfähigkeit, Intelligenz. BCL + P/G: "inverted intelligence".
[123] sabyañjana  Nyt: "dem Wortlaut nach" ist sicherlich sinnvoller, denn zur damaligen Zeit wurde die Lehre nur mündlich tradiert.
[124] ucchaṅga-pañña  BCL + P/G: "folded intelligence".
[125] badarā  Indische Pflaume (Zizyphus mauritania); Nyt: "Brustbeere" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre badālatā.
[126] puthu-pañña  wtl.: "mit reichlich Erkenntnis versehen"; Nyt: "aufgerichteter Topf".
[127] kāmesu ca bhavesu ca avītarāgo  Nyt: "nicht frei von Begehren nach Sinnlichkeit und Dasein".
[128] Tattha katame tayo potthakūpamā puggalā?  Nyt: "Was sind da die drei den Lodentüchern ähnlichen Menschen und was die drei Lodentücher?"
[129] dukkhasamphasso  Nyt: "rauh beim Berühren".
[130] majjhimopi  Nyt: "gebraucht".
[131] Bhikkhū  Nyt: "Jünger".
[132] navako  d.i. ein Mönch mit bis zu fünf Jahren Hochordination.
[133] majjhima  d.i. ein Mönch der 5 bis 10 Jahre hochordiniert ist.
[134] thera  d.i. ein Mönch der mindestens 10 Jahre hochordiniert ist.
[135] kāsika  Eine sehr wertvolle Seidenqualität aus Benares; BCL + P/G: "Benares cloth".
[136] uddhata  auch "unruhig, rastlos"; Nyt: "zerstreut".
[137] unnaḷa  auch "frech, arrogant"; Nyt: "aufgeblasen".
[138] pākaṭ-indriya Die Bedeutung ist "gewöhnlich, volkstümlich, vulgär, ordinär, simpel" im Sinne von "geringe geistige Fähigkeiten bzw. Intelligenz"; Nyt: "hält seine Sinne nicht im Zaume" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre apayat-indriya.
[139] na sevitabbo na bhajitabbo na payirupāsitabbo  Nyt: "nicht umgehen und verkehren, keine Gesellschaft pflegen".
[140] aññatra anuddayā aññatra anukampā  Nyt: "es sei denn aus Liebe und Mitleid".
[141] Sīlasāmaññagatānaṃ sataṃ sīlakathā ca no bhavissati  Nyt: "Die wir gleich hoch im Wandel stehen, werden uns über den Wandel unterhalten".
[142] phāsu bhavissati  Nyt: "zur Freude gereichen".
[143] sakkatvā garuṃ katvā sevitabbo bhajitabbo payirupāsitabbo  Nyt: "soll man voll Ehrfurcht und Achtung umgehen, verkehren und Gesellschaft pflegen".
[144] Kiñcāpi evarūpassa puggalassa na diṭṭhānugatiṃ āpajjati  Nyt: "Selbst wenn man dem Bei­spiele eines solchen Menschen nicht folgt".
[145] ajjhupekkhitabbo  Nyt: "ganz unbeachtet lassen"; BCL + P/G: "treated with indifference".
[146] satthā  BCL + P/G: "Lehrer".
[147] paññāpeti  "1. bekanntmachen, erklären, zeigen; 2. anweisen, zuweisen"; Nyt: "der lehrt" ist falsch. Im Text müsste dann stehen: anusāseti, anusikkhāpeti, deseti, nidasseti, pasāseti, sajjhāyāpeti oder sandasseti. Es geht hier um die Erklärung von Erreichungen der Meister selber.
[148] pariññaṃ  Nyt: "Durchschauung" ist falsch, die Schreibweise wäre vipassanā.
[149] rūpānaṃ  Nyt: "Formen".
[150] rūpāvacara-samāpattiyā  Nyt übersetzt zwar wortwörtlich, aber nicht dem Sinn entsprechend mit "Erreichungen der Formsphäre".
[151] thetato  Nyt: "wirklich" ist inkorrekt, dann wäre die Schreibweise taccha oder tatha oder tattato oder yathā-bhūta.
[152] Nyt: "Die fünf Sittenregeln".
[153] puggalo pāṇātipātī hoti, adinnādāyī hoti, kāmesumicchācārī hoti, musāvādī hoti, surāmeraya­majjapamādaṭṭhāyī hoti  Nyt: "da ist einer ein Mörder, ein Dieb, ein Ehebrecher, ein Lügner, fröhnt dem Genusse von Wein und berauschenden Getränken".
[154] Nyt: "Zehnfache Tat".
[155] pāṇātipātī hoti, adinnādāyī hoti, kāmesumicchācārī hoti, musāvādī hoti, pisuṇavāco hoti, pharusavāco hoti, samphappalāpī hoti, abhijjhālu hoti, byāpannacitto hoti, micchādiṭṭhi hoti  Nyt: "Da bringt einer lebende Wesen um; nimmt, was ihm nicht gehört; übt unrechten Geschlechtsverkehr; huldigt der Lüge, der Afterrede, den rohen Worten, dem unnützen Plap­pern; ist habgierig, gehässig gesinnt, bösen Ansichten verfallen. ... gemeinen Menschen."
[156] pāpadhamma  "Übeltuer" wäre literarisch gut, aber der pāpiya (pāpimat)  wird im Vinaya als solcher erwähnt. Nyt übersetzt die vier §§ nicht: "Diese Rede folgt der genauen Analogie der vorhergehenden."
[157] Nyt: "Sündhafte und sündlose Tat" ist irreführend. Hier geht es aber nicht um die verübte Tat, sondern um den Charakter des Verübenden.
[158] sāvajja  Nyt: "Sünder"; BCL + P/G: "blameworthy".
[159] Idhekacco puggalo sāvajjena kāyakammena samannāgato hoti  Nyt: "da huldigt ein Mensch sündhafter Tat in Werken" ist irreführend, "huldigt" ist literarische Zugabe.
[160] vajjabahulo  Nyt: "mit vielen Sünden behaftet"; BCL + P/G: "exceedingly blameworthy".
[161] Nyt: "Die Durchschauung der Wahrheit".
[162] ugghaṭitaññū  Nyt: "das Enthüllte unmittelbar Erkennender"; BCL + P/G: "quick in acquiring".
[163] neyyo  Nyt: "der Anleitung Bedürftiger"; BCL + P/G: "who may be led".
[164] yutta-ppaṭibhāno  "erfahren, geschickt (in), fähig (zu)"; Nyt: "treffender".
[165] mutta-ppaṭibhāno  "geistesgegenwärtig, schnell reagierend, prompt"; Nyt: "schlagfertiger".
[166] asahitañca  von a-sa-hita; Nyt: "verkehrt".
[167] parisā cassa na kusalā hoti sahitāsahitassa  von sahita; Nyt: "die Menge ist nicht imstande, das Richtige vom Verkehrten zu unterscheiden".
[168] Hier folgt eine Art der Einteilung der Lehre des Buddha in neun Kategorien (aṅgā). Zu den Suttas zählen allgemein DN, MN, SN, AN und KN.
[169] geyya  Gemeint sind die Suttas, die auch Prosa mit Versen gemischt enthalten.
[170] veyyākaraṇa  Auch "Beantwortung, Grammatik". Gemeint sind die Lehrreden, in denen etwas erläutert wird. Auch der Abhidhamma, der aber erst später hinzukam und hier nicht einmal unter dem Begriff "Tabellen" (mātikā) wie z.B. in Mvg 163 erscheint, wird dazu gezählt.
[171] gāṭhā  Zu den Versen rechnet man (aus KN): Dhp, Vv, Pv, Sn, Th, Thī usw.
[172] udāna  Das ist Buch 3 aus KN.
[173] itivuttaka  Das ist Buch 4 aus KN.
[174] jātaka  Das sind Erzählungen von den früheren Existenzen des Buddha. Dazu ausführlicher bei Dutoit.
[175] abbhutadhamma  Das sind die Suttas, in denen Wundererzählungen enthalten sind.
[176] vedalla  Dazu rechnet man aus MN Sammādiṭṭhi-, Sakkapañha-, Saṅkhārābhājaniya-, Mahā­puṇṇama-Sutta u.a.m.
[177] tuccho  Nyt ergänzt erklärend "einsichts-".
[178] Nyt lässt den Text weg: "Die Beschreibung dieser vier Menschen ist dieselbe wie in der vorigen Rede."
[179] Nyt lässt den Text weg: "Die Beschreibung dieser vier Menschen ist dieselbe wie in der vorigen Rede."
[180] gava  Nyt überträgt mit "Herde", weil es in beiden Fällen passend erschien.
[181] parisā  "Gefolgschaft, Versammlung"; Nyt: "Umgebung".
[182] ubbejitā  auch: "in Furcht versetzen, Schrecken verbreiten, Angst einflößen".
[183] āgata-viso  Nyt: "häufig Gift speit".
[184] no āgataviso  Nyt: "selten Gift speit".
[185] Nyt: "Verkehrtes Urteil".
[186] Nyt: "Rechtes Urteil".
[187] bhūtaṃ tacchaṃ kālena  Nyt: "der Wahrheit und Wirklichkeit gemäss, zur rechten Zeit".
[188] vaṇṇopi saṃvijjati avaṇṇopi saṃvijjati  Nyt: "hat Vorzüge und hat Fehler".
[189] uṭṭhānaphalūpajīvī no puññaphalūpajīvī  Nyt: "Wer zehrt von den Früchten der Arbeit, nicht von den Früchten eines guten Wandels?"
[190] tama  Nyt: "Finsternis"; BCL + P/G: "dark ... darkness".
[191] kula  Nyt: "Menschenklasse" ist nicht korrekt, dann wäre die Schreibweise vaṇṇa oder jacca bzw. jāti. BCL + P/G: "family".
[192] joti  Nyt: "Licht"; BCL + P/G: "light".
[193] pahūta  Nyt: "Überfluss" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre ussada bzw. ussannatā.
[194] pahūtavittūpakaraṇe  Nyt: "an Hab und Gut".
[195] Nyt lässt den Text weg: "Diese Rede folgt der genauen Analogie der vorhergehenden."
[196] oṇatoṇato  diese Verdopplung von oṇati  "niedrig, gering" und "abnehmen, schwinden"; BCL: "stoop down and remain unprogressive"; P/G: "depressed and unprogressive".
[197] uṇṇatoṇato  Dieses Kompositum lässt sich wörtlich kaum übersetzen, da es aus "hochmütig, überheblich, arrogant" als auch "erhoben, hoch" und "niedrig, gering" bzw. "abnehmen, schwinden" besteht.
[198] pheggu  auch "minderwertig, wertloses Holz habend"; Nyt: "schwach"; BCL + P/G: "weak".
[199] sāra  auch "beste"; Nyt: "stark" ist sinngemäß nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre thāma bzw. thira. Demnach ist der Sinn hier nicht ethische Stärke, sondern ethischer Wert.
[200] parisā  Nyt: "seine Umgebung".
[201] Nyt: "Wahrheit und Schein".
[202] rūp-appamāṇo  Nyt: "nimmt die äussere Erscheinung zum Massstab"; BCL + P/G: "estimating by the outward form".
[203] rūpa-ppasanno  Nyt: "findet an der äusseren Erscheinung Gefallen".
[204] ghos-appamāṇo ... ghosa-ppasanno  Nyt: "nimmt das Gehörte zum Massstab ... Gefallen"; BCL + P/G: "other's words".
[205] paravaṇṇahārikāya  Nyt: "Beifallsbezeugungen".
[206] lūkha  "rau, unwirsch, unfreundlich, spärlich, elend, mager"; Nyt: "Herbheit"; BCL + P/G: "outward austerity".
[207] du-kkara-kārikaṃ  Nyt: "Schmerzensaskese" ist nicht korrekt, die Schreibweise wäre dann dukkha-. bzw. (ā- oder upa-)tāpana.
[208] dhamm-appamāṇo  Nyt: "nimmt die Wahrheit zum Massstab"; BCL + P/G: "that which is right". Dass hier die Lehre des Buddha gemeint sein muss, wird aus dem Folgenden deutlich.
[209] sīla-sampanno  Nyt: "Tugend gewonnen".
[210] vimutti-ñāṇa-dassana-sampanno  Nyt: "Erkenntnisblick der Erlösung".
[211] muttācāro  Nyt: "Ungebundener".
[212] naehibhaddantiko  Nyt: "folgt keinem Anruf".
[213] natiṭṭhabhaddantiko  Nyt: "wartet nicht ab".
[214] na uddissakataṃ  Nyt: "keine Vergünstigung".
[215] na daṇḍamantaraṃ na musalamantaraṃ  Nyt: "Stämme oder Pfähle im Wege befinden".
[216] sāka-bhakko  d.h. ein Vegetarier; Nyt: "er lebt von Kräutern".
[217] haṭa- (Pistia stratiotes); Nyt: "Moosarten" ist nicht korrekt.
[218] kaṇa-  Nyt: "Sesamkörner" ist falsch, da stünde im Text tila-.
[219] kusacīrampi dhāreti vākacīrampi dhāreti phalakacīrampi dhāreti kesakambalampi dhāreti vāḷakambalampi dhāreti ulūkapakkhampi dhāreti  Nyt hält die einzelnen Arten nicht ausein­ander: "Geflechte, die aus Gras oder aus den Fasern der Bäume und Früchte verfertigt sind, in härene Decken, in Gewänder aus Rosshaaren oder Eulenflügeln".
[220] ukkuṭika-ppadhāna-manuyutto  Nyt: "befleissigt sich eifrig des Fersensitzens".
[221] udakorohanānuyogamanuyutto  Nyt: "allabendlich steigt er zum dritten Male ins Büsserbad".
[222] coraghātako  wtl: "Dieb-Schlächter".
[223] goghātako  fehlt bei Nyt.
[224] harit-upalittāya  Nyt: "bloss mit Gras bestreut" ist falsch, denn hier wird der auch heute noch (ländlich) übliche Brauch beschrieben, den Boden mit frischem Kuhdung zu bestreichen.
[225] thana  Nyt: "Euter" ist falsch, da eine Kuh nur ein Euter hat – aber mit vier Zitzen.
[226] daṇḍatajjitā bhayatajjitā assumukhā rudamānā parikammāni karonti  Nyt: "Knechte, Diener und Arbeiter führen aus Furcht vor Strafe, vor Angst zitternd, weinend und klagend die Arbeiten aus".
[227] sukha-ppaṭisaṃvedī  Nyt: "in seligem Gefühle".
[228] brahmabhūtena attanā viharati  Nyt: "heilig gewordenen Herzens verweilend".
[229] sammāsambuddho vijjācaraṇasampanno sugato lokavidū anuttaro purisadammasārathi satthā devamanussānaṃ  Nyt: "völlig Erleuchtete, der Wissens- und Tugendreiche, der Gesegnete, der Welt Kenner, der unvergleichliche Lenker der unbezähmten Menschheit, der Meister der Engel und Menschen".
[230] So evaṃ pabbajito samāno bhikkhūnaṃ sikkhāsājīvasamāpanno  Nyt: "Also Pilger geworden erfüllt er die Ordensregeln der Mönche."
[231] nihitadaṇḍo nihitasattho lajjī dayāpanno sabbapāṇabhūtahitānukampī viharati  Nyt: "Ohne Stock, ohne Schwert, zartfühlend, von Liebe erfüllt, ist er auf das Wohl aller lebenden Wesen bedacht."
[232] ārācārī  Nyt: "treu der Entsagung".
[233] pisunavāca  Nyt übersetzt hier mit "Afterrede" und im Vorigen musāvādā  mit "Lügen".
[234] nelā  auch: "sündenlos, fehlerfrei"; Nyt: "edle" ist nicht korrekt, die Schreibweise wäre ariya.
[235] nidhānavatiṃ vācaṃ  wtl: "merkwürdig" d.h. "des sich Merkens würdig"; Nyt: "denkwürdig".
[236] hatthigavāssavaḷava-paṭiggahaṇā paṭivirato hoti  Nyt: "er besitzt keine Elefanten, Rinder oder Pferde" ist nicht korrekt.
[237] So iminā ariyena sīlakkhandhena samannāgato ajjhattaṃ anavajjasukhaṃ paṭisaṃvedeti  Nyt: "Durch die Befolgung dieser heiligen "Tugendsatzung" empfindet er in seinem Innern ein sündenreines Glück."
[238] imāya ca ariyāya santuṭṭhiyā samannāgato  fehlt bei Nyt.
[239] parimukhaṃ satiṃ upaṭṭhapetvā  Nyt vereinfacht zu: "gewärtigen Geistes".
[240] loke  auch "Menschen" wäre richtig übersetzt.
[241] cetasā  Nyt: "Herz" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre citta, wie am Ende des Satzes.
[242] byāpādapadosaṃ  Nyt: "Groll und Missmut".
[243] ālokasaññī  Nyt: "hellen Geistes".
[244] vicikicchaṃ  Nyt: "Zweifelsucht".
[245] akathaṃkathī kusalesu dhammesu  Nyt: "er zweifelt nicht am Guten".
[246] pahāya ... paññāya dubbalīkaraṇe  Nyt: "beseitigt ... kennen gelernt, die lähmenden".
[247] savitakkaṃ savicāraṃ  Nyt: "sinnend und nachdenkend" ist falsch, da in den Versenkungen jegliches Denken und Sinnen ausgeschlossen ist.
[248] jhāna  Nyt: "Selbstvertiefung".
[249] pahānā pubbeva somanassadomanassānaṃ  Nyt: "durch die Unterdrückung der früheren Freude und des Kummers".
[250] upekkhāsatipārisuddhiṃ  Nyt: "gleichmütig-geistesgeklärte".
[251] āsavānaṃ khaya-ñāṇāya  Nyt: "Erkenntnis der Wahnversiegung".
[252] samāno  Nyt: "Eigendünkel"; BCL + P/G: "pride".
[253] adhipaññādhammavipassanāya  Nyt: "das hohe Wissen des Wahrheitsblickes".
[254] domanassena  Nyt: "unter Leiden und Qualen stöhnend".
[255] tiṇṇo  Nyt: "hat den Strom durchkreuzt".
[256] brāhmaṇo  Brahmane, Brahmanenpriester, sittlich hochstehender Mönch; Hier ist aber tatsäch­lich der (buddhistische) Heilige gemeint.
[257] Nyt: "Der Nutzen des Wissens".
[258] appassuto  Nyt: "hat geringes Wissen".
[259] an-upapanno  "nicht wiedergeboren (als), nicht versehen oder ausgestattet (mit), nicht ver­gleichbar (mit)"; Nyt: "von seinem Wissen keinen Nutzen"; BCL + P/G: "does not act up to what he has learnt".
[260] So tassa appakassa sutassa na atthamaññāya dhammamaññāya dhammānudhammappaṭi­panno hoti.  Nyt: "Und den Sinn und Wortlaut des Wenigen, was er weiss, kennend, kämpft er nicht nach der Lehre."
[261] -macala  erscheint in keinem verfügbaren Wörterbuch. In DoP findet sich der Hinweis: "The four puggalas are: ..., by which names are designet the sotápanno, sakadágámí, anágámí, and arahá respectively.". Nyt bezieht sich auf cala  und überträgt mit "unerschütterlich"; BCL + P/G: "with a firm footing".
[262] -padumā  Roter Wasserlotos (Nelumbium speciosum).
[263] -puṇḍarikā  Weißer Wasserlotos (Nelumbium speciosum).
[264] samaṇa-sukhumāla  laut Wörterbuch "zart, fein, jung, verwöhnt" ist nicht treffend. Nyt: "gilt als der Unvergleichliche unter den Asketen"; BCL+P/G: "delicate recluse".
[265] ārabhati  Nyt: "sich vergeht" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre āpajjati oder aticarati. BCL + P/G: "acts".
[266] āyasmato kho ārambhajā āsavā saṃvijjanti, vippaṭisārajā āsavā pavaḍḍhanti. Sādhu vatāyas­mā ārambhaje āsave pahāya vippaṭisāraje āsave paṭivinodetvā cittaṃ paññañca bhāvetu.  Nyt: "Es lebt da in dem Verehrten Wahn infolge Schuld, und Reuewahn kommt auf. Gut wäre es freilich, wollte der Verehrte den schuldhaften Wahn überkommen, den Reuewahn vertreiben und darauf das Gemüt und die Einsicht festigen."
[267] pañcamena puggalena  Es sieht ganz so aus, als würde die Auflistung eben jener fünf Men­schen, sowie dessen Beschreibung in diesem Paragrafen fehlen. Gemeint ist der Buddha.
[268] vippaṭisārajā āsavā nappavaḍḍhanti  Nyt: "aber kein Reuewahn kommt auf".
[269] ārambhaje āsave pahāya  Nyt: "schuldhaften Wahn überkommen".
[270] anupubbena  bezieht sich auf die Vernichtung der Einflüsse. Nyt: "einer nach dem anderen" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre aññaṃ añña oder aññoñña oder pubbānupubbaka.
[271] āsavānaṃ khayaṃ  Nyt: "Wahnerlöschung" ist irreführend, denn "Wahn" wird üblicherweise mit Verblendung (moha) gleichgesetzt.
[272] Kathañca puggalo datvā avajānāti?  Nyt: "Wie empfindet ein Mensch Missachtung infolge des Gebens?" ist irreführend, denn es geht nicht um das Wie des Gebens, sondern um die Beschreibung einer Person. BCL + P/G: "despice".
[273] cīvarapiṇḍapātasenāsanagilānapaccayabhesajjaparikkhāraṃ  Nyt: "das Nötige an Gewand, Almosenspeise, Lagerstatt und die für Krankheiten nötige Arznei".
[274] ittara  "vorübergehend, zeitweilig, kurz; labil, unbeständig; unbedeutend, gering, niedrig"; Nyt: "wenig".
[275] bhatti  auch: "Ergebenheit, Demut, Liebe".
[276] mando  auch: "langsam, träge; töricht"; BCL + P/G: "dull".
[277] momūho  verdoppelt negativ "völlig verblendet, total unwissend". Nyt: "töricht" ist nicht korrekt, die übliche Schreibweise dafür wäre bāla; BCL + P/G: "stupid".
[278] hīna  auch: "mangelhaft, ungenügend, gering, schlecht, arme, elend, verächtlich, untergeord­net"; Nyt: "gemein"; BCL + P/G: "low".
[279] paṇīta  auch: "ausgezeichnet"; Nyt: "edle" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre ariya  bzw. kalyāṇa. BCL + P/G: "excellent".
[280] kaṇhasukkasappaṭibhāge  Nyt: "die Gegensätze von Gut und Böse"; BCL + P/G: "dark or bright qualities".
[281] yodhājīva  Nyt: "Kämpfer" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre sekha; BCL + P/G: "professional warrior".
[282] saṃsīdati visīdati  Nyt: "niedergeschlagen und entmutigt"; BCL + P/G: "sinks down, becomes dejected".
[283] byāpajjati  auch: "fehlgehen, verunglücken"; Nyt: "gibt sich verloren" ist abwegig.
[284] ajjhāvasati  Nyt: "verbleibt" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre bhavati.
[285] puggalo  steht hier statt bhikkhu.
[286] ajjhottharati  auch "bestreuen, überfluten"; Nyt: "umfasst" trifft nicht ganz.
[287] abhinisīdiyamāno  Nyt: "niedergezerrt" ist nicht korrekt, denn der Mönch saß ja bereits.
[288] abhinipajjiyamāno  Nyt: "zu Boden gezogen".
[289] sikkha  Nyt: "das Asketenleben" ist falsch, hier wird Bezug zu Pārājika I genommen.
[290] So araññagato vā rukkhamūlagato vā suññāgāragato vā  fehlt bei Nyt.
[291] piṇḍapātiko  Nyt: "Brockenbettler".
[292] ummādā cittavikkhepā  Nyt: "Überspanntheit und Wahnwitz".
[293] Nyt: "200-201 beziehen sich auf die 13 Läuterungsübungen (dhutaṅgā). Vism, Teil II." Die in CSTP fehlenden zwei (sapadānacārikā und pattapiṇḍikā) wurden in [Klammern] eingefügt.
[294] sosānikā  Nyt: "Friedhofasket"; BCL + P/G: "dwell in a cemetery".
[295] Nyt: "Der Strom".
[296] ekanta-kāḷakehi akusalehi  Nytlässt akusala weg und schreibt: "äusserst bösen".
[297] sādhu saddhā kusalesu dhammesu  Nyt: "von den heilsamen Dingen besitzt er rechtes Ver­trauen" ist abwegig. Die Schreibweise wäre sammā saddhā samannāgata o.ä. Der Betref­fende macht hier eine Aussage/Erklärung, wie aus dem 'ti ersichtlich ist.
[298] vipassati  Nyt: "schaut" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre passati.
[299] viloketi  Nyt: "erkennt" ist falsch, die Schreibweise dafür wäre pajānāti.
[300] sambodhi-parāyano  Nyt: "der vollen Erleuchtung gewiss" ist nicht korrekt, die Schreibweise dafür wäre wie im Vorigen -niyato.
[301] patarati  Nyt: "schreitet vor" ist nicht korrekt → § 188 d.
[302] brāhmaṇo  auch: "sittlich hochstehender Mönch, Heiliger".
[303] Nyt lässt diesen § weg: "Genaue Wiederholung von Nr. 30-36."
[304] Nyt: "pfadkundige und zielkundige"; BCL + P/G: "identifiable with the path ... fruition".
[305] Nyt lässt den Text weg: "Genaue Wiederholung von Nr. 28-36."

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